Pierre Viasson-Ponté
, Le Monde 5./6.09.1976Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Inhaltsverzeichnis
Zeitleiste der Reisegenerationen
Es fällt auf, dass zu unterschiedlichen Zeiten bestimmte Reiseformen gesellschaftlich besondere Bedeutung erhielten und sich mit bestimmten zeittypischen Lebensstilen verbanden. Solche jeweiligen Arten des Unterwegs-Seins erzeugten eigene Lieder, schufen Protagonisten, gerannen zu Geschichten und Erzählungen, wurden ideologisch überhöht oder abgelehnt, soziologisch untersucht und verfilmt.
Diese Sicht auf das Phänomen »Reisen« zeigt zwar nur die Schaumkronen auf einem bewegten Meer des Unterwegs-Seins, doch zeugen diese von weithin wirksamen und zeittypischen Kräften. Die folgende Übersicht benennt solche Kategorien und stellt sie mehr oder weniger grob in eine Zeitleiste, denn Voraussetzungen und Folgen lassen sich nicht scharf abgrenzen.
- Besonderes Augenmerk liegt auf Protagonisten, denn Reisen setzen Reisende voraus: geschichtlich erfassbare Personen oder beispielhafte Figuren wie Odysseus.
- Stereotype lassen erkennen, dass solche Protagonisten Vorbild wurden und Nachahmer fanden.
- Wahrheit und Wirklichkeit: Die Rekonstruktion solcher Reisen in Erzählungen und Schriften vereinfacht das Authentische so, dass die Leute es hören möchten und erzeugt die Quellen, die unser Bild der jeweiligen Epoche prägen.
- Epochen halten sich nicht an die Einteilung nach Jahrhunderten und so sind Wende-, Höhe- und Schlusspunkte hervorgehoben, sofern das sinnvoll erscheint:
- »(Reise-)Bilder«, etwa ikonische Attribute und Metaphern
- Literaturliste zum Abenteuer in einer Zeitleiste ab 1800
- Reisen in Deutschland - eine Zeitleiste der Reiseberichte
Und niemals war der Homo viator zu trennen von Homo portans und Homo faber. Reisen zu verstehen bedeutet auch, die Umstände zu kennen, etwa:
- Beim Aufbruch waren Stöcke und Stäbe als Werkzeug & Waffe immer schon Teil des Reisegepäcks und bilden ein bisher unbeachtetes »Leitfossil« der Reiseformen.
- Das Klima löste Wanderungsdruck für Migrationen aus, formte jedoch auch Reisewege:
Behringer, Wolfgang
. Kulturgeschichte des Klimas von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung. 352 S., München dtv 2020
21. Jahrhundert
Real life oder virtual reality?
- Balconing
Formen des Nicht-Reisens unter den Bedingungen von virtual life, Corona-Pandemie und Klimawandel - Gap Year
Die Generation Praktikum nutzt die Zeit nach dem Abitur oder nach dem Studium für eine sinnvolle Auszeit im Ausland, die den Lebenslauf bereichert.
Cresswell, T.
On the move: Mobility in the modern western world.
New York 2006: Routledge.Darbellay, F., & Stock, M.
Tourism as a complex interdisciplinary research object.
Annals of Tourism Research, 39.1 (2012) 441–458.Lenz, R.
Mobilitäten in Europa.
Migration und Tourismus auf Kreta und Zypern im Kontext des europäischen Grenzregimes.
Wiesbaden 2010: VS Verlag.Lenz, R.
Kulturen vergleichen – Mobilitäten aufeinander beziehen\\. Voyage 10 (2014) 171–185.Möhring, M.
Tourism and migration: Interrelated forms of mobility.
Comparativ 24.2 (2014) 116–123.
20. Jahrhundert
- Backpacker, Globetrotter, Alternativreisende, Beat generation, Hippies, Lost generation, Flucht, Vagabunden
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1900
- Reisen in Deutschland:
- 1903 schrieb
Otto Julius Bierbaum
(1865-1910) das erste Buch in der deutschen Literatur über eine Autoreise. - Etappen im Wagenbau für das Fahren im Gelände.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1919 Blauer Nebel großer Fernen
- 1933 Shangri-La
- 1937 Auenland
- 1937 Gondor und Mordor auf Mittelerde
- 1947 Bullerbü
- 1964 Earthsea, Erdsee
Mobilmachung: Das amerikanische Jahrhundert
- Backpacker
ein amerikanisches Magazin seit 1973, in der ZEIT seit 1991, im Spiegel ab 2000, eine australische TV-Serie seit 2006. - New Age Traveller
Davis Jim
Out of Site, out of Mind. New Age Travellers and the Criminal Justice and Public Order Bill.
London 1994: Children's societyEarle, Fionna; Dearling, Alan
et al
A time to Travel? An introduction to Britain's newer travellers.
Dorset (GB) 1994: Enabler PublicationsLowe, Richard; Shaw William
Travellers. Voices of the new age nomads.
London 1993 Fourth Estate
- Alternativ Reisende und Globetrotter ab 1975
Deutschland & Westeuropa, Globetrotterclubs
Dritte-Welt-Bewegung, Friedensbewegung, Solidaritätsreisen (Kuba, Nicaragua) > Reise ans Ende der Utopie: »la nouvelle génération perdue« 1)Peter Schneider
(1940 -)
Lenz Berlin 1973 RotbuchGilcher-Holtey, Ingrid
(Hg.)
„1968“ - eine Wahrnehmungsrevolution?
Horizont-Verschiebungen des Politischen in den 1960er und 1970er Jahren.
Tagungsband 134 S., München: Oldenbourg, 2013, insbes. S. 97
-
Tiny Stricker
(1948 - )
Trip Generation Augsburg Maro 1970
-
Paul Bowles
(1910 - 1999)
The Sheltering Sky 1949, Yallah 1957, Without stopping 1973
- Auf der Flucht → Literaturliste über Fluchtreisen nach 1914 und nach 1939
Reisende, die vom Ausbruch der beiden Weltkriege überrascht wurden, also keine »Heimatlosen«, sondern vom Fremden zum Feind wurden oder sich in eine Robinsonade retteten.Heinrich Harrer
Sieben Jahre in Tibet
Wien: Ullstein 1953
zusammen mitPeter Aufschnaiter
,Rolf Magener
,Friedel Sattler
undHans Kopp
.Martin, Henno
Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste
Eine Robinsonade in der Namib.
Stuttgart: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1956Pritzke, Herbert
Nach Hause kommst du nie.
Wien Ullstein 1956Enzensberger, Hans Magnus
(Hg.)
Europa in Trümmern. Augenzeugenberichte aus den Jahren 1944-1948
(=Andere Bibliothek Bd. 65), Frankfurt/M.: Eichborn 1990, OPppbd, 301p, 11,5×22Freyermuth, Gundolf S.
Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten 1933-1940
(=dtv 30345), München: Dt. Taschenbuch-Vlg. 1993, 298p, Pers.-register, Lit.-verz., Quellen
Spuren von Überlebenden des Exodus der kulturellen Elite Deutschlands mit Interviews der letzten noch lebenden Zeitzeugen.
- Lost Generation
»Vous êtes tous une génération perdue«.Gertrude Stein
überErnest Hemingway
.
Die vor 1914 geborene Kriegsgeneration.Ernest Hemingway
(1899 - 1961) > Biographie
The Green Hills of Africa 1937, The Short Happy Life of Francis Macomber 1936 > QuerenciaJohn Dos Passos
(1896 - 1970) Rosinante to the Road Again (Essay 1922), Orient-Express (Reisebericht 1927), In All Countries (1951), Journeys between wars (1938) 2)
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Lucassen, J., & Lucassen, L.
Globalising migration history
The Eurasian experience (16th–21st centuries).
Leiden 2014: Brill.Ulla Biernat
„Ich bin nicht die erste Fremde hier“
Zur deutschsprachigen Reiseliteratur nach 1945
Würzburg: Königshauen & Neumann 2004Peter Mierau
Nationalsozialistische Expeditionspolitik
Deutsche Asien-Expeditionen 1933-1945
(=Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft Bd. 1)
Diss., Utz München, 2006, 555 S.Spode, Hasso
„Der deutsche Arbeiter reist“
Massentourismus im Dritten Reich
in: Gerhard Huck (Hg.): Sozialgeschichte der Freizeit: Untersuchungen zum Wandel der Alltagskultur in Deutschland, Wuppertal 1982, S. 281–306.Spode, Hasso
Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ – ein Volk auf Reisen?
in: Hasso Spode (Hg.): Zur Sonne, zur Freiheit! Beträge zur Tourismusgeschichte: Berichte und Materialien Nr. 11, Berlin 1991, S. 79–93.- Nomadische Existenzen.
Vagabondage und Boheme in Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts.
Mit einer Artur-Streiter-Bibliographie.
Tagungsband, Symposion des Fritz-Hüser-Instituts 11. Mai 2007. Klartext, 2007. Autsch, Sabiene
Erinnerung – Biographie – Fotografie.
Formen der Ästhetisierung einer jugendbewegten Generation im 20. Jahrhundert.
Potsdam: Verlag für Berlin-Brandenburg, 2000.Ada Bieber
,Stefan Greif
,Günter Helmes
(Hrsg.)
Angeschwemmt - Fortgeschrieben
Robinsonaden im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert
267 Seiten Königshausen & Neumann 2009- Kindler, Gabriele, Regina Lippka, Harald Siebenmorgen. 1997. Wenn bei Capri die rote Sonne–: die Italiensehnsucht der Deutschen im 20. Jahrhundert. Ausstellung des Badischen Landesmuseum Karlsruhe vom 31. Mai bis 14. September 1997 Begleitband 217 S. Karlsruhe: Info Verlagsgesellschaft. Inhalt u.a.:
- Harald Siebenmorgen: Die Sehnsucht, die den Norden beständig zum Süden hinzieht …„ Die Italiendarstellung in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts
- ders.: Auch ich bin in Arkadien gewesen … Die Italiensehnsucht in der Literatur
- Ulrich Pohlmann: Dolce far niente oder der Traum vom irdischen Paradies. Das Italienbild in Reisefotografien des 19. Jahrhunderts
- Tammo Luther: Die Italienreise im 20. Jahrhundert
- Gabriele Kindler: Sehnsucht nach Italien in den fünfziger Jahren
- Susanne Sackstetter: Vogliamo tutto. Wir wollen alles. Italiensehnsucht der deutschen Linken
- Sibylle Brandt: Reiseplakate
- Alexandra Neuner: Mandolinen der Liebe erklingen … Italien im deutschen Schlager
- Wolfgang Knobloch: Souvenirs, souvenirs … Reiseandenken aus Italien
- Birgit Mandel: Wunschbilder werden wahr. Fotoalben deutscher Italientouristen in den fünziger und sechziger Jahren
Ab dem 19. Jahrhundert
- Alpinisten, Bushranger, Camper, Flaneure, Hoboes, Naturfreunde, Overlander,Tramps, Vagabunden, Walz, Wandervögel
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1800
- Reisen in Deutschland:
- Reisen durch Sibirien:
Fridtjof Nansen
[1861-1930],
Anton Čechov
[1860-1904],
Christopher Hansteen
[1784-1873],
Ernst Hofmann
[1801-1871],
Kennan, George
[1845-1924],
Robert Graf Keyserling,
,
Kate Marsden
[1859-1931] - Etappen im Wagenbau für das Fahren im Gelände.
- Am 19. Mai 1845 brachen Sir John Franklin und 128 Mann Besatzung mit den beiden Dreimastern HMS Erebus und HMS Terror vom Hafen Greenhithe in Kent auf. Ihr Ziel war die Suche nach einer Nordwestpassage durch die Arktis, nördlich Amerika umschiffend. 1846 wurden sie von Walfängern letztmals in der Baffin-Bucht gesichtet. Erst 2014 fand man vor der Nordküste Kanadas das Wrack der HMS Erebus, nahe der OʼReilly-Insel im Süden von King William Island; 2016 fand man die HMS Terror in der Terror Bay (die bereits vorher so hieß).
Nadolny, Sten
Die Entdeckung der Langsamkeit
Roman. 369 S., München 1983: Piper, erschien bis heute in 53 Auflagen.Palin, Michael
Erebus.
Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See.
400 S., München Goldmann 2021
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1801 Krähwinkel
- 1812 Zipfelstadt
- 1832 Orplid
- 1865 Wunderland
- 1872 Erewhon
- 1881 Treasure Island Schatzinsel
- 1890 Nowhere
- 1895 Big Rock Candy Mountains
mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte und die Abenteuerliteratur bis 1900
Wandervögel aller Art
Im »Jahrhundert der Vereine« entstanden zahlreiche Gebirgs-, Mittelgebirgs- und Wandervereine mit ihren meist regionalen Mitgliederzeitschriften und Jahrbüchern, die größten waren:
- 1857 wurde der britische Alpenverein gegründet
- 1862 entstand der Österreichische Alpenverein
- 1869 entstand der Deutsche Alpenverein
- 1875 wurde der Campingclub von London gegründet.
- Die erste Gruppe der Naturfreunde wurde 1885 in Wien von
Georg Schmiedl
gegründet.
- Zu Fuß in der Natur unterwegs:
Alpen, Schweiz und Toskana
Alpinisten & Wandervögel, Wandervereine, NaturfreundeLauterbach, Burkhart
Der Berg ruft
Alpentourismus und Kulturtransfer seit dem 18. Jahrhundert
in: European History Online (EGO), published by the Leibniz Institute of European History (IEG), Mainz 2018-08-30. Online .Lauterbach, Burkhart
Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Thema der Europäischen Ethnologie
in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2006, S. 115–122Grupp, Peter
Faszination Berg.
Die Geschichte des Alpinismus.
Köln: Böhlau 2008.
- Zu Fuß in der Stadt unterwegs:
Flaneure, Spaziergänger, Passanten und ab etwa 1840 wird auch der Strand zur bürgerlichen Promenade.
- Overlander ab etwa 1830 bis etwa 1880 in Australien
eine Art Waldläufer internationaler Herkunft im Outback als merchant adventurer -
Charlie Chaplin
(1889 - 1977)
The Tramp 1915, The Vagabond 1916, The Adventurer 1917, The Pilgrim 1927- Ein
Leatherman
(* um 1839 - 1889) wanderte von 1856 bis 1889 die immergleiche Strecke zwischen Connecticut River und Hudson River, in selbstgemachter Lederkleidung und in in einer Höhle wohnend:
Deluca, Dan W., Dione Longley
The old leather man
Historical accounts of a Connecticut and New York legend.
Middletown, Conn, 2008: Wesleyan University Press.
- Vagabunden 1848 bis 1933, Europa
Gregor Gog
(1891 - 1945), Bruderschaft der Vagabunden 1927, Armee du Salut, Bresprisornijs, Confédération Compagnonnages, Trimards- Vagabund, Regie:
Fritz Weiß
, Österreich 1930, 49 Minuten, Stummfilm mit Gregor Gog - Uracher Kreis (»Matrosenkreis«), Expressionisten, Anarchisten, Lebensreformer, Nacktkultur um:
Karl Raichle, Theodor Plivier (der »deutsche Jack London«), Alexander Abusch, Erich Mühsam, WanderprophetGusto Gräser
(»der europäische Gandhi«, Monte Verità) Hermann Hesse
Die Morgenlandfahrt.
Eine Erzählung. Berlin: Fischer 1932Johannes R. Becher
Urach oder Der Wanderer aus Schwaben
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Schivelbusch, Wolfgang
Geschichte der Eisenbahnreise
Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert
Frankfurt am Main 1989.Bötefür, Markus
Bei Amazonen, Haremsdamen und Kopfjägern
Westliche Frauen auf Reisen in Südostasien, 1851-1952.
121 S. Gossenberg 2010: Ostasien Verlag.Ayrout, Jeannette
Voyageuses et aventurières en Egypte au XIXe siècle
Revue du Caire, no. 69, août 1944, 390–402- In der Fremde will ich lernen
Biografien bayrischer Handwerker aus den letzten beiden Jahrhunderten [1806-2006]
Haus der Bayrischen Geschichte Augsburg 2006, Text:Falk Ohorn
, ISBN 3-937974-13-x
Der Historiker Ohorn recherchierte die Reisegeschichte von acht Handwerkern:Ludwig Köck
(»Abu El Kismet«),Seraphin Hoegner
,Thomas Wimmer
aus Siglfing,Martin Irl
aus Erding,Georg David Bilgram
aus Memmingen und anderen.
18. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1700
Kutter, Uli
Apodemiken und Reisehandbücher.
Bemerkungen und ein bibliographischer Versuch zu einer vernachlässigten Gattung.
In: Das achtzehnte Jahrhundert 4 (1980) 116–131.Kutter, Uli
Der Reisende ist dem Philosophen, was der Arzt dem Apotheker.
Über Apodemiken und Reisehandbücher.
In: Hermann Bausinger, Klaus Beyrer, Gottfried Korff (Hrsg.): Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. München 1991, S. 38–47.Siebers, Winfried
Johann Georg Keyßler
[1693 - 1743] und die Reisebeschreibung der Frühaufklärung.
Zugl. Diss. Univ. Osnabrück 1998. Würzburg 2009.
- Reisen nach England
Heidmann Vischer, Ute
Die eigene Art zu sehen.
Zur Reisebeschreibung des späten achtzehnten Jahrhunderts am Beispiel vonKarl Philipp Moritz
[1756-1793] und anderen Englandreisenden.
Zugl. Diss. Univ. Genf 1991. Bern 1993.- NN
Der curieuse Passagier
Deutsche Englandreisende des achtzehnten Jahrhunderts als Vermittler kultureller und technologischer Anregungen.
Colloqium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert, Gesamthochschule Wuppertal, Universiät Münster, Münster 11. bis 12. Dezember 1980, 160 S., XXIV Tafeln, Heidelberg 1983: C. Winter, Inhalt u.a.:- Réné Pomeau
Les Saisons anglaises deVoltaire
: l’exil, le voyage, le témoignage - Derek H. Aldcroft
Aspects of Eighteenth Century Travelling Conditions - Gotthardt Frühsorge
Was der deutsche Baron in England auch sehen konnte: Agrarrevolution und ,ökonomische Reise' - Hans-Joachim Braun
German Entrepreneurs and Technicians in England in the Eighteenth Century - Peter Boerner
Goethes
`Englische Reise´ oder Gedanken zur Physiognomie des nicht-reisenden Reisenden - Gerhard Sauder
Reisen eines Deutschen in England im Jahr 1782:Karl Philipp Moritz
- Monika Lengelsen
Londoner Imaginationen. William Hogarth’s `modern moral subjects´ undGeorg Christoph Lichtenbergs
`eigene Welt´ - Rainer Gruenter
Der reisende Fürst FürstHermann Pückler-Muskau
in England - Renate Schusky
Heine
, England und die Engländer - Giles Barber
A Tour of Oxford in the Mid Eighteenth Century
- Reisen durch Sibirien:
Johann Georg Gmelin
[(1709–1755)],
Chappe d'Auteroche
[1728-1769],
Jakob Fries
[1774–1776],
Johann Eberhard Fischer
[1697-1771]Marcus Köhler
Russische Ethnographie und imperiale Politik im 18. Jahrhundert
Göttingen V & R unipress 2012
Kapitel 2: Die `frontier´ als Erfahrungsregion der `Fremde´
- 1788 landete die First Fleet mit Siedlern und Sträflingen auf elf Schiffen in Australien.
- Etappen des Wagenbaus: 1769 fährt das erste Automobil, ein dreirädriger Dampfkraftwagen aus Holz, der »Fardier«, entwickelt von
Nicholas Cugnot
(1725–1804). - 1759 entwickelte der schottische Uhrmacher
John Harrison
(1693–1776) mit der H4 das erste präzise Chronometer für den Gebrauch auf Schiffen. Mit dieser neuartigen Uhr schuf er die Voraussetzung, das Problem der Längengrade zu lösen und ermöglichte die exakte Positionsmessung auf See, wie diesJames Cook
nach seiner zweiten Weltreise am 30. Juli 1775 praktisch bestätigte.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1716 Formosa
- 1719 Robinsons Insel
- 1724 Libertalia auf Madagaskar
- 1726 Mildendo, die Hauptstadt von Liliput
- 1726 Lorbrulgrul, Die Hauptstadt von Brobdingnag.
- 1726 Glubdrubdrib, Die Insel der Zauberer
- 1731 Insel Felsenburg
Aufklärung: Orientreisende und »Morgenlandfahrer«
Mary Wortley Montagu
(1689–1762)
Briefe der Lady Marie Worthley Montague
geschrieben während ihren Reisen in Europa, Asia und Afrika, an Personen vom Stande, Gelehrte etc. in verschiedenen Theilen von Europa geschrieben; welche außer andern Merkwürdigkeiten Nachrichten von der Staatsverwaltung und den Sitten der Türken enthalten; aus Quellen geschöpft, die für andre Reisende unzugänglich gewesen.
3 Bände, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1763, urn:nbn:de:gbv:3:1-190478.
Lady Montagu reiste 1717 nach Konstantinopel und schuf einen neuen Blick auf den Orient.Harbsmeier, Michael
Orientreisen im 18. Jahrhundert.
Carsten Niebuhr
[1733-1815] und seine Zeit
Beiträge eines interdisziplinären Symposiums vom 7.-10. Okt. 1999 in Eutin. Franz Steiner 2003.Krause, Jürgen
Orient Teil 2: die Gegenwelt der Wüsten und Basare:
Orientreisen vom späten 18. Jahrhundert bis zum Anbruch der Moderne.
Orte der Sehnsucht / LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Westfälisches Landesmuseum 2008. Hrsg. Von Hermann Arnhold. S. 217-219.Brünings, Friedrich
Die Orientreisen der französischen Romantiker.
88 S., Würzburg, Univ., Diss., 1923Heimann, Regelind
Wilhelm Gentz
(1822-1890)
Ein Protagonist der deutschen Orientmalerei zwischen realistischer Anschauung und poesievoller Erzählkunst. Mit einem Verzeichnis der Ölgemälde, -Skizzen Und -studien. Berlin 2011: Logos. Literaturverzeichnis S. 355-365 (Orientalismus, französische Orientalisten) Online .Uwe Pfullmann
Durch Wüste und Steppe. Entdeckerlexikon arabische Halbinsel. Biographien und Berichte
Berlin: trafo Verlag
560 Seiten, 220 Textabb., 41 Karten, Anmerkungen, Literaturverzeichnis (16 Seiten), Ortsregister, Verzeichnis der biographierten ReisendenPolaschegg, A.
Die Regeln der Imagination.
Faszinationsgeschichte des deutschen Orientalismus zwischen 1770 und 1850.
In: Der Deutschen Morgenland. Leiden 2008: Brill. OnlineAgai, Bekim, Zita Ágota Pataki
Orientalische Reisende in Europa - Europäische Reisende im Nahen Osten.
Bilder vom Selbst und Imaginationen des Anderen.
Tagungsband. Bonner Islamstudien 19. 295 S., 22 Tafeln. Berlin 2010: EB-Verlag. Inhalt:- Bekim Agai:
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Der Reisebericht als kulturübergreifende inszenierte Grenzerfahrung: ein Vergleich der Reiseberichte des ÄgyptersṬahtāwī
, des OsmanenMuḥibb Efendi
und des Preussenvon Moltke
. - Gülbahar Erdem:
Sefāretnāme-i YirmisekizMehmed Çelebi Efendi
: eine Liaison der Diplomatie mit der Literatur. Ein Reisebericht als Anfangspunkt eines langen Weges des Osmanischen Reiches in seiner Orientierung an Europa. - Abdullah Güllüoğlu:
Die Wahrnehmung des Anderen in den Berichten des osmanischen GesandtenAhmed Resmi Efendi
[1694/95-1783]. - Olcay Akyıldız:
Was offizielle Reiseberichte ihren Lesern zu sagen haben. - Alev Meltem Masarwa:
Kanonisierung des Selbst. Reisen und der Aufbau von intellektuellem Prestige beiAbū t̲-T̲anā' al-Ālūsī
[1802-1854]. - Gülschen Sahatova:
Reisen im Dienste der Ideologie: ein Gespräch nach einer Reise. - Zita Ágota Pataki:
Reisen bildet. Orientreisen und Stereotypen in Text und Bild. - Silke Förschler:
Neue Einsichten. Über den Wandel der Darstellungen des Harems in Konstantinopel vom ReiseberichtPaul Rycauts
(1670) zu den Stichen desRecueil Ferriol
(1714). - Barbara Stempel:
3 x Asien in den FotoreportagenAnnemarie Schwarzenbachs
[1908-1942]. - Nicola Müllerschön:
„Was Agadir nicht ist“. Dokumentationen des Reisens beiHubert Fichte
[1935-1986] undLeonore Mau
[1916-2013].
Sehen und Beschreiben: Das deutsche Jahrhundert
Mündigkeit, Spaziergang als Gangart der Aufklärung, Suchen und Wissen als Methode zur Orientierung zwischen Illusion und Wirklichkeit.
Bödeker, Hans Erich
Reisebeschreibungen im historischen Diskurs der Aufklärung.
In: Ders., u.a. (Hg.): Aufklärung und Geschichte. Studien zur deutschen Geschichtswissenschaft im 18. Jahrhundert. 2. A. Göttingen 1992, S. 276–298.Andreas Bürgi
Weltvermesser
Die Wandlung des Reiseberichts in der Spätaufklärung
Bonn, 1989Griep, Wolfgang
(Hrsg.)
Sehen und Beschreiben.
Europäische Reisen im 18. und frühen 19. Jahrhundert.
Heide 1991Hentschel, Uwe
Die Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Vom gelehrten Bericht zur literarischen Beschreibung.
In: IASL (Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur) 16 (1991) H.2, S. 51–83.Hentschel, Uwe
„wo das Reisen zur wahren Reisewuth wurde, Reisebeschreibungen einander jagten, und Reiseleserei so epidemisch ward, als Romane oder Schauspielereien“
oder Die Eroberung des literarischen Marktes durch die Reiseliteratur.
In: H. Hartmann (Hrsg.): Populäre Literatur – Regionale Distribution – Innerliterarische Wirkung um 1800. Greifswald / Neubrandenburg 1992, S. 146–162.Hentschel, Uwe
Studien zur Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Autoren – Formen – Ziele.
Frankfurt/Main 1999.Kutter, Uli
Reisen – Reisehandbücher – Wissenschaft
Materialien zur Reisekultur im 18. Jahrhundert.
Neuried 1996.Panzer, Bärbel
Die Reisebeschreibung als Gattung der philanthropischen Jugendliteratur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
334 S. Zugl. Diss. Univ. Köln 1983. Frankfurt am Main Lang 1983.Piechotta, Hans Joachim
(Hrsg.)
Reise und Utopie.
Zur Literatur der Spätaufklärung.
300 S. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1976.Ria Omasreiter
Travel Through the British Isles
Die Funktion des Reiseberichts im 18. Jahrhundert
Heidelberg, 1982Boris I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman
(Hrsg.)
Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung.
403 S. Berlin: Camen 1980Sauerland, Karol
Der Übergang der gelehrten zur aufklärerischen Reise im Deutschland des 18. Jahrhunderts.
In: Joseph P. Strelka, Jörg Jungmayr (Hrsg.): Virtus et Fortuna. Zur Deutschen Literatur zwischen 1400 und 1720. Festschrift für Hans-Gert Roloff zu seinem 50. Geburtstag. Bern 1983, S. 557–570.Franz K. Stanzel
(Hg.)
Europäischer Völkerspiegel.
Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts.
324 S. 11 Abb., 7 Tab., Universitätsverlag Winter 1999
Sammelband mit 16 Beiträgen zur Darstellung der „Charaktere der Völker“ und mit einer Einführung zur literarischen Imagologie.Stewart, William E.
Die Reisebeschreibung und ihre Theorie im Deutschland des 18. Jahrhunderts.
Diss. Univ. Köln 1978. 341 S. Bonn: Bouvier 1978.Heinke Wunderlich
(Hg.)
„Landschaft“ und Landschaften im achtzehnten Jahrhundert
14 Beiträge aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen bei einer Tagung (1991) der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts.
=Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts 13
VIII,309 S., 107 Abb., Universitätsverlag Winter 1995Wuthenow, Ralph Rainer
Die erfahrene Welt
Europäische Reiseliteratur im Zeitalter der Aufklärung
457 S. Frankfurt am Main: Insel 1980
Die »Provinzreise«: agrarökonomisch, medizinisch oder bildungsmotiviert
Schmidt, Harald
Fremde Heimat
Die deutsche Provinzreise zwischen Spätaufklärung und nationaler Romantik und das Problem der kulturellen Variation
Friedrich Nicolai
[1733 - 1811],
Kaspar Riesbeck
[1754 - 1786],
Ernst Moritz Arndt
[1769 - 1860]
In: Helmut Berding (Hrsg.): Nationales Bewußtsein und kollektive Identität. Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit. Bd. 2. 2. Aufl. Frankfurt/Main 1996, S. 394–442.Siebers, Winfried
Die Provinzreise als Entdeckungsfahrt.
Johann Friedrich Zöllners
[1753 - 1804] Reiseberichte über Schlesien und Pommern.
In: Ursula Goldenbaum, Alexander Košenina (Hrsg.): Berliner Aufklärung. Kulturwissenschaftliche Studien. Bd. 3. Hannover 2007, S. 199–236.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Eva-Maria Auch, Stig Förster
(Hg.)
„Barbaren“ und „Weiße Teufel“.
Kulturkonflikte und Imperialismus in Asien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Paderborn, München, Wien, Zürich 1997Behrmann, Alfred
Das Tramontane oder die Reise nach dem gelobten Lande
Deutsche Schriftsteller in Italien 1755-1808.
214 S. Beiträge zur neueren Literaturgeschichte. Dritte Folge; Band 145. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 1996Astrid Blome
Das deutsche Rußlandbild im frühen 18. Jahrhundert.
Untersuchungen zur zeitgenössischen Presseberichterstattung über Rußland unter Peter I.
(Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Band 57. 432 Seiten mit 7 Tab.,Harrassowitz Verlag 2000Osterhammel, Jürgen
Die Entzauberung Asiens.
Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert.
München 1998.Andreas Oehlke
Irland und die Iren in deutschen Reisebeschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts Untersuchung der Genese des deutschen Irlandbildes: Vorstellungen über staatliche, wirtschaftliche und soziokulturelle Verhältnisse und den irischen Nationalcharakter.
XII, 417 S., Peter Lang Verlag 1992
Gerteis, Klaus
Das „Postkutschenzeitalter“.
Bedingungen der Kommunikation im 18. Jahrhundert.
In: Aufklärung 4 (1989) H. 1, S. 55–78.Griep, Wolfgang; Hans-Wolf Jäger
(Hrsg.)
Reise und soziale Realität am Ende des 18. Jahrhunderts.
Heidelberg 1983Griep, Wolfgang
(Hrsg.)
Reisen im 18. Jahrhundert. Neue Untersuchungen.
Heidelberg 1986- ders.: Annäherungen.
Über Reisen und Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In:Georg Forster
[Biographie] in interdisziplinärer Perspektive. Beiträge des Internationalen Georg Forster-Symposions in Kassel, 1. bis 4. April 1993. Hrsg. im Auftrag der Georg Forster-Gesellschaft e. V. von Claus-Volker Klenke in Zusammenarbeit im Jörn Garber und Dieter Heintze. Berlin 1994, S. 103–112. Hagglund, Elizabeth
Reviews of travel in the monthly review
1749–1758: An introductory survey
Studies in Travel Writing 2.1 (1998) 1-45.Herrmann, Ulrich
Von der Bildungsreise in fremde Länder zur bildenden Reise ins Innere des Ich.
Skizzen zu einer bürgerlichen Bildungspraxis des 18. Jahrhunderts im Spiegel ihrer Literatur.
In: Bildung und Erziehung 53.2 (2000) S. 151-169Jäger, Hans-Wolf
(Hrsg.)
Europäisches Reisen im Zeitalter der Aufklärung.
391 S. Heidelberg 1992.Keller, Susanne B.:
Gipfelstürmer, Künstler und Wissenschaftler auf der Suche nach dem Überblick
in: Jenns E. Howoldt u.a. (Hg.): Expedition Kunst: Die Entdeckung der Natur von C. D. Friedrich bis Humboldt: Katalog zur Ausstellung … vom 25. Oktober 2002 bis 23. Februar 2003 in der Hamburger Kunsthalle, Hamburg u.a. 2002, S. 27–36.
Ab dem 17. Jahrhundert
- Waldläufer (Coureurs des bois, voyageurs, Promyšlenniki), Weltumrunder, Gentleman's Tour, Kavalierstour, Junkerfahrt, Patrizierreise, Peregrinatione Italica, Empfindsame Reise, Künstlerreisen, Reisläufer, Landsknechte, Söldner, Vagabunden
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1600
Henner, Johann
Politischer Discurs de arte apodemica seu vera peregrinandi ratione.
84 S., Getruckt zu Tübingen in der Cellischen Truckerey(IS), Cellius, Johann Alexander 1609 und Hamburg 1644:
»Das ist: Eigentliche Beschreibung der Peregrination, ob dieselbe nützlich? Auch Fürsten vnd Herren zu rahten? Wann/ vnd wie Sie dieselbe anstellen? … ; Allen Peregrinanten, insonderheit aber Fürsten/ Graven/ Herrn/ vom Adel/ Abgesandten/ vnnd andern Politices Studiosis zu gutem vnd bessern Vnterricht in Truk verfertigt.«
- Begriff und Phänomen des Heimwehs beschrieb als Erster
Johann Hofer
1678. - Etappen des Wagenbaus
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1623 Sonnenstaat (Teocrazia solare)
- 1627 Nuevo Atlantis
- 1650 Mondstaaten und Sonnenreichen
Europa im Dreißigjährigen Krieg
- Reisläufer, Landsknechte, Söldner (engl. mercenary)
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
(1622 - 1676)
Der abentheuerliche Simplicissimus teutsch und Continuatio des abentheuerlichen Simplicissimi
LXXII, 587 S. Tübingen Niemeyer 1984 [=Simplicius Simplicissimus
]- Die Begriffe Habersack, Knapsack und Schnappsack für Reisegepäckformen erscheinen ab Mitte des 17. Jahrhunderts in mehreren europäischen Sprachen.
- 1621-1628 Die erste Weltumsegelung eines Passagiers: Der Österreicher
Christoph Carl Fernberger
umrundete als erster die Erde, allerdings unfreiwillig, denn eigentlich heuerte er als Hilfskoch auf einem Schiff an, das ihn von Holland nach Venedig bringen sollte. 3) - Die Postkutsche wird nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 eingeführt und läutet die Postkutschenzeit ein, also ein öffentliches Verkehrsmittel mit Routen, »Postkurs«, Fahrplänen, Raststationen, Tarifen usw. Voraussetzung war die gefederte Kutsche, ein Import aus Ungarn im 15. Jahrhundert. Sie endet öffentlichkeitswirksam mit der Fahrt des
Eisernen Gustav
nach Paris 1928 in seiner Droschke. - 1670-1679 Erste Weltumrundung weitgehend auf dem Landweg von
Pedro Cubero
: Paris, Venedig, Warschau, Moskau, Istanbul, Astrachan, Isfahan, Bandar Abbas, Surat, Goa, Colombo, Mylapore, Malakka, Philippinen, Peking, Molukken, Acapulco, Veracruz, Havanna, Cádiz. 4).
- Waldläufer
erschließen die Weißen Flecken auf der Landkarte in der Neuzeit, Sibirien und den Wilden Westen in einer Zwischenzeit nach den Entdeckern, jedoch vor den Erforschern.- Coureurs des bois, 1600 bis 1840 Waldläufer in den französischen Gebieten Nordamerikas, etwa zeitgleich mit den voyageurs (Pelzhändler, fur trader).
Étienne Brûlé
(1592 - 1633) ist der erste namentlich bekannte coureurs des bois.
Grand Tour: Das europäische Jahrhundert
- Grand Tour (groote tour, große Tour) etwa 1660 bis etwa 1848 (Revolution & Eisenbahnreisen)
ausgehend von England (Gentleman's Tour) zunächst als Bildungsreisedes Adels (Kavalierstour, Junkerfahrt), dann auch des gehobenen Bürgertums (Patrizierreise).Attilio Brilli
Als Reisen eine Kunst war
Vom Beginn des modernen Tourismus: die „Grand Tour“.
223 S. Berlin Wagenbach 1997/2012 [Quando viaggiare era un'arte]Grosser, Thomas
Reisen und soziale Eliten.
Kavalierstour – Patrizierreise – bürgerliche Bildungsreise.
In: Michael Maurer (Hrsg.): Neue Impulse der Reiseforschung. Berlin 1999, S. 135–176.Klein, Ulrich
Der Kavalier und die Fremde.
Drei Spielarten von Reiseberichten über Kavaliersreisen im 17. Jahrhundert und ihre Notierungsmuster.
In: Euphorion 85 (1991) 85–97.Mathis Leibetseder
Die Kavalierstour. Adlige Erziehungsreisen im 17. und 18. Jahrhundert
Köln 2004Mathis Leibetseder
Kavalierstour – Bildungsreise – Grand Tour
Reisen, Bildung und Wissenserwerb in der Frühen Neuzeit
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2013-08-14. URL: http://www.ieg-ego.eu/leibetsederm-2013-de URN: urn:nbn:de:0159-2013070226 [JJJJ-MM-TT].Lipsius, Justus
Epistola de Peregrinatione Italica. [1592]
In: Adami Henrici Lackmanni: Miscellanea Litteraria. Hamburg 1721.Shackleton, Robert
The Grand Tour in the Eighteenth Century.
In: Studies in Eighteenth Century Culture 1 (1971) 127–142.Stannek, Antje
Telemachs Brüder.
Die höfische Bildungsreise des 17. Jahrhundert.
Frankfurt/Main 2001White, Christopher
Die Grand Tour
in: John Gage (Hg.): Zwei Jahrhunderte englische Malerei: Britische Kunst und Europa 1680–1880: Haus der Kunst München, 21. November 1979 bis 27. Januar 1980, München 1979, S. 163–216.
Empfindsame Reisen
Künstlerreisen, Italienreisen, Suche nach Arkadien
John Milton
[1608 - 1674]
Paradise Lost 1667Laurence Sterne
[1713 - 1768]
Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien von Mr. Yorick 1768Johann Wolfgang von Goethe
[1749 - 1832]
Wilhelm Meisters Lehrjahre 1795/96
Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden 1821/29Frübis, Hildegard
Künstlerreisen: Das Beispiel Ägypten
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2015-12-11. URL: http://www.ieg-ego.eu/fruebish-2015-de URN: urn:nbn:de:0159-2015121108Plagemann, Volker
Von der Pilgerfahrt zur „Reise ins Licht“
Künstlerreisen nach Italien
in: Hermann Arnhold (Hg.): Orte der Sehnsucht: Mit Künstlern auf Reisen: Anlässlich der Ausstellung im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, vom 28. September 2008 bis zum 11. Januar 2009, Münster 2008, S. 36–45.Conrad Wiedemann
(Hrsg.)
Rom – Paris – London
Erfahrung und Selbsterfahrung deutscher Schriftsteller und Künstler in den fremden Metropolen.
739 S., DFG-Symposion 1985 Stuttgart 1986. Darin u.a.:- Conrad Wiedemann:
„Supplement seines Daseins“? Zu den kultur- und identitätsgeschichtlichen Voraussetzungen deutscher Schriftstellerreisen nach Rom-Paris-London seit Winckelmann. - ders.: Zur hermeneutischen und geschichtlichen Problematik des Gegenstands.
- Manfred Beller:
Typologia reciproca. Über die Erhellung des deutschen Nationalcharakters durch Reisen. - Erich Kleinschmidt:
Die Ordnung des Begreifens. Zur Bewußtseinsgeschichte urbaner Erfahrung im 18. Jahrhundert - Horst Günther:
Reisen in die Zeitalter der Welt. - Peter Boerner:
Rom, Paris und London aus der Ferne gesehen: Beobachtungen über den Interessen- und Erfahrungshorizont Nicht-Reisender, dargestellt am Beispiel Goethes - Ralph-Rainer Wuthenow:
Reisende Engländer, Deutsche und Franzosen - Karl Riha:
Großstadt-Korrespondenz. Anmerkungen zur Zeitschrift „London und Paris“. - Helmut Kiesel:
Das nationale Klima. Zur Entwicklung und Bedeutung eines ethnographischen Topos von Renaissance bis zur Aufklärung - Wolfgang Griep:
Die reinliche Stadt. Über fremden und eigenen Schmutz - Jörg Jochen Berns:
Peregrinatio academica und Kavalierstour. Bildungsreisen junger Deutscher in der frühen Neuzeit.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Percy G. Adams
Travelers and Travel Liars 1660-1800
Berkeley, 1962Bender, Eva
Die Prinzenreise
Bildungsaufenthalt und Kavalierstour im höfischen Kontext gegen Ende des 17. Jahrhunderts
Berlin 2011 (Schriften zur Residenzenkultur 6).Kollodzeiski, Ulrike
Die Ordnung der Religionen.
Die Vermittlung von Okzident und Orient im Reisebericht „Viaggi“ vonPietro Della Valle
[1586-1652].
374 S., Diss. Uni Frankfurt a.M. 2019 Baden-Baden: Ergon 2020, doi.org/10.5771/9783956506536Oechslen, Simone
Wandern und Wissen in der Frühen Neuzeit
Fortbewegung und Wissensvermittlung bei Martin Opitz und Johann T. Hermes.
IX, 589 S., Diss. Uni Tübingen, Stuttgart: J.B. Metzler, 2019.
Hermes, Johann Timotheus
[1738-1821] Sophiens Reise von Memel nach Sachsen.
Opitz, Martin
(1597-1639) Schäfferey von der Nimfen HercinieWilhelm Treue
Zum Thema der Auslandsreisen im 17. Jahrhundert
in: Archiv für Kulturgeschichte, Berlin 1953, Heft 2, 199-211Sarnowsky, Jürgen
Wahrnehmung und Realität.
Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhundert.
Göttingen V&R unipress 2018
Ab dem 16. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1500
Johannes Butzbach
(1478-1516) schrieb 1505 das Odeporicon, welches als erste Reisedichtung dieser neuen Gattung der Hodoeporica gilt und später auch als Wanderbüchlein veröffentlicht wurde.- 1577
Theodor Zwinger
(1533–1588)
Methodus apodemica in eorum gratiam, qui cum fructu in quocumque tandem vitae genere peregrinari cupiunt. 12 Bl., 400 Seiten, 12 Bl., Basileae 1577: Eusebii Episcopii opera atque impensa. Viktor Hantzsch
Deutsche Reisende des sechzehnten Jahrhunderts
VII, 140 p. Leipzig : Duncker, 1895. Leipziger Studien aus dem Gebiet der Geschichte Bd. 1 Heft 4.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1504 Arkadien, Arcadia
- 1516 Abraxa/Utopia
- 1530 Schlaraffenland
- 1534 Tohu und Bohu
- 1567 Luilekkerland
- 1596 El Dorado
- 1596 Moana
Entdeckungsfahrten: Das iberische Jahrhundert
Franz Hümmerich
Die erste Deutsche Handelsfahrt nach Indiën 1505-1506.
Ein Unternehmen der Welser, Fugger und anderer Augsburger sowie Nürnberger Häuser.
Historische Bibliothek Bd. 49, 150 S., München 1922: Oldenbourg.
1519–1522 Erste Weltumsegelung unter Ferdinand Magellan
(vor 1485 - 1521) mit 18 überlebenden Weltumrundern auf der Victoria, darunter war mit Hans
(aus Aachen) auch ein Deutscher sowie Hans Barge
, ein Deutscher, der in der Haft in Lissabon starb. Bis 1600 vier weitere Weltumsegelungen unter
Andrés de Urdaneta
(1498 - 1568)Francis Drake
(1540 - 1596)Thomas Cavendish
(1555 - 1592)João da Gama
(1540 - nach 1591)Martín Ignacio de Loyola
(1550 - 1606)
umrundete als Erster zweimal die Erde: in östlicher (1580–1584) und westlicher (1585–1589) Richtung.
1570 zeigt ein Einblattdruck die Schiffe der Heiligen Liga im Mittelmeer mit dem Ziel, die Osmanen von Zypern zu vertreiben: A. Lafreri: Disegno de l’Isola di Cypro con li confini della Caramania Soria Giudea et Egitto, 1570 Rom, Kupferstich, 56×59,5 cm.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Abbattista, Guido
Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011-03-14. OnlineEggert, Marion
Vom Sinn des Reisens.
Chinesische Reiseschriften vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert.
Wiesbaden 2004. Online-Rezension von Natascha Gentz in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 23.06.2006.Frübis, Hildegard
Die Wirklichkeit des Fremden
Die Darstellung der Neuen Welt im 16. Jahrhundert
Berlin 1995.Henschel, Christine
Italienische und französische Reiseberichte des 16. Jahrhunderts und ihre Übersetzungen
315 S., 90 Tab., (=Beiträge zur Romanistik 9) Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005
Die Bedeutung von übersetzten Reiseberichten in der Frühen Neuzeit wird dargestellt und am Beispiel vonFracanzano da Montalboddo
(Paesi novamente retrovati 1507) sowie Nicolas de Nicolay (Navigations et Peregrinations Orientales 1567/68) analysiert.Mączak, Antoni
Eine Kutsche ist wie eine Straßendirne.
Reisekultur im alten Europa.
Paderborn 2017 Ferdinand Schöningh.
Die Erfahrung des Unterwegsseins zwischen 1500 und 1700 auf knappen 180 Textseiten innerhalb Europas, erstmals erschienen 1978 [Zycie codzienne w podrozach w Europie x XVI i XVII wieku], deutsch 2017. Thematisch einzigartig in deutscher Sprache ist das Kapitel »Polen in Europa«. Die gut gegliederte Thematik ist inhaltlich sehr knapp gehalten und führt nicht immer in Anmerkungen und Quellen (219–232) weiter; ein Personenregister ist vorhanden, ein Ortsregister nicht:
Der halbblinde Spiegel: Reise und Reisebericht im frühneuzeitlichen Europa / Wege und Verkehr / Herbergen und Bewirtung / Reisekosten / Hygiene / Grenzen / Reisegefährten / Instruktionen und gute Ratschläge / Gefahren / Reiselektüre / Gelehrte / Kunst und Künstler / Reliquien / Die Grenzen des Schicklichen / Maße und Vergleiche / Hohe Erwartungen und alltägliche Eindrücke / Früchte der Reisen.Justin Stagl
Ars Apodemica
Bildungsreise und Reisemethodik von 1560 bis 1600.
In: Xenja von Ertzdorff, Dieter Neukirch (Hrsg.): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3.–8. Juni 1991 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Amsterdam 1992, S. 141–188.Justin Stagl
Der Wohl unterwiesene Passagier
Reisekunst und Gesellschaftsbeschreibung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
in: Kranobar/Röbel/Zia (Hg.): Reise und Reisebeschreibungen 1987. S. 353-384Hermann Wiegand
Hodoeporica
Studien zur neulateinischen Reisedichtung des deutschen Kulturraums im 16. Jahrhundert
Mit einer Bio-Bibliographie der Autoren und Drucke
Saecula spiritalia. Band 12. Koerner, Baden-Baden 1984
Ab dem 15. Jahrhundert
- Gelehrtenreisen, peregrinatio academica, Reise zu den Osmanen, Der Seeweg nach Indien
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1400
- Die Bedeutung von `Wandern´ erweitert sich im 15. Jahrhundert auf das Zurücklegen einer größeren Strecke durch die Natur.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1497 Narragonien
mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte
Bildungshunger: Das italienische Jahrhundert
Irrgang, Stephanie
Peregrinatio academica
Wanderungen und Karrieren von Gelehrten der Universitäten Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15. Jahrhundert.
Freie Univ., Diss. Berlin 2001. 310 S. Stuttgart 2002: Steiner.Berns, Jörg Jochen
peregrinatio academica und Kavalierstour.
Bildungsreisen junger Deutscher in der Frühen Neuzeit.
In: Conrad Wiedemann (Hrsg.): Rom – Paris – London: Erfahrung und Selbsterfahrung deutscher Schriftsteller und Künstler in den fremden Metropolen. Stuttgart 1988, S. 155–181Herbers, Klaus
Der Reisebericht desHieronymus Münzer
Ein Nürnberger Arzt auf der „Suche nach der Wahrheit“ in Westeuropa (1494/95).
Narr Francke Attempto Verlag, 2020.
Reisen zu den Osmanen nach dem Fall von Byzanz
Bartolomaeus de Jano
(= Bartolomeo da Giano) [um 1402-1483] 1438/39 5)Georgius de Hungaria
[=Georg von Ungarn, 1422 - 1502]
Reinhard Klockow
(Hg.)
Tractatus de moribus, condictionibus et nequicia Turcorum
Traktat über die Sitten, die Lebensverhältnisse und die Arglist der Türken.
420 S., nach der Erstausgabe von 1481. Köln: Böhlau, 1994.
Lebte 1438 bis 1458 in osmanischer Gefangenschaft.Karl Stehlin, Rudolf Thommen
Aus der Reisebeschreibung desPero Tafur
, 1438-1439.
Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde vol. 25 (1926) [45]-107 (=Festgabe zur 80. Jahresversammlung der AGG)Babinger, Franz
Die Aufzeichungen des GenuesenJacopo de Promontorio de Campis
[etwa 1405-1487] aus Genua über den Osmanenstaat um 1475.
94 S. München 1957: Beck.Andrea Gritti
Die Berichte des venezianischen Gesandten 1503
in: Albèri, Eugenio. Relazioni degli ambasciatori veneti al Senato: raccolte, annotate.
Firenze 1839: All' Insegna di Clio.Valentin Langmantel
(Hg.)
Hans Schiltbergers
[um 1380 - 1427] Reisebuch: nach der Nürnberger Handschrift.
V, 200 S. Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart Tübingen 1885
Der Teilnehmer am Kreuzzug von Nikopolis 1396 war danach 30 Jahre Gefangener im osmanischen Reich sowie Söldner unterTimur
östlich des Urals und kehrte 1427 nach Bayern zurück.Busbecq, Ogier Ghislain de
Reysen und Bottschafften, welche auff gnedigsten Befelch, beyder Unüberwindlichsten KeyserFerdinandi
undMaximiliani II.
der gantzen Christenheit zu höchsten nutzen glücklich vollendet hat der Edel Ehrnvest unn hochgelertAugerius Gislenius Busbeck
, ihrer Maiest. Rath und bestellter Orator, anSoleiman
den Türckischen Kayser
sampt beygefügtem Rathschlag, welchen der hoch und wolgeborne Fürst und Her, HerrCarle Graff zu Mansfeld
, wie in der Prefation zusehen, vor der Festung Gran, Ritterlich ins werck gerichtet hat. 536 S. Franckfurt am Mayn Andreas Weichelo Erben 1596 (=Legationis Turcicæ Epistolæ quatuor)E. S. Forster
The Turkish letters ofOgier Ghiselin de Busbecq
, imperial ambassador at Constantinople, 1554-1562
translated from the Latin of the Elzevir edition of 1663. xxvi, 265 S., Baton Rouge 2010: Louisiana State University Press. (Reprint Oxford 1927)
- Siehe auch »Entlehnungswege und Quellen« in:
Wolfgang Schweickard
Osmanismen in den europäischen Sprachen.
Vorüberlegungen zu einem vergleichenden historischen Wörterbuch.
in: Lexicographica, 27 (2011) 221-240. Poppe, Patrick
„Translatio Europae?“
Kulturelle Transferdiskurse im Kontext des Falls von Konstantinopel.
Dissertation Saarbrücken 2019 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:291--ds-279079.Konrad, Felix
Von der 'Türkengefahr' zu Exotismus und Orientalismus
Der Islam als Antithese Europas (1453–1914)?
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03. URL: http://www.ieg-ego.eu/konradf-2010-de URN: urn:nbn:de:0159-20101025120.Lorke, Christoph
Der „Balkan“ in deutschsprachigen Reiseberichten (ca. 1800–1880)
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-11-17. URL: http://www.ieg-ego.eu/lorkec-2020-de URN: urn:nbn:de:0159-2020062418.Yerasimos, Stephane
Les voyageurs dans l'empire ottoman (XIVe - XVIe siècles)
bibliographie, itinéraires et inventaire des lieux habités.
494, 68 S. Diss. Université de Lille 1986, Ankara: Société turque d'histoire, 1991.
Der Seeweg nach Indien
1.890 BC ließ der Pharao Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Damit waren von ägyptischen Häfen Asien und Europa erreichbar. Später hatte das römische Reich Handelsniederlassungen in Indien. Die islamische Expansion und die feindliche Begegnung beider Religionen führte dazu, dass christliche Händler und Reisende schwierig bis gar nicht das nördliche Afrika, Vorderasien oder Zentralasien durchqueren konnten. Nach dem Rückzug der Ritterorden aus dem Heiligen Land bis 1396 und der türkischen Eroberung von Byzanz 1453 blieben nur noch der Seeweg um Afrika (Vasco da Gama) oder die Umsegelung der Erde in östlicher Richtung (Christoph Columbus).
Heinrich der Seefahrer
(1394 - 1460) förderte die systematische Erforschung der afrikanischen Westküste.Christoph Kolumbus
(ca 1451 - 1506) Biographie
Columbus, Christoph
Schiffstagebuch [1492-1493].
Übersetzt von Roland Erb. Frankfurt a. M.: Röderberg, 1981.Ludovico de Varthema
(um 1470 - 1517) 6)Meshullam da Volterra
(1443-1507) Reisebeginn 1481 7)Bernal Díaz del Castillo
(ca 1485 - 1584)Vasco da Gama
(ca 1469 - 1524)Leo Africanus
(ca 1490 - ?)Antonio Pigafetta
(vor 1492 - nach 1524), Weltumsegelung mit MagellanPietro della Valle
(1586 - 1652)James Cook
(1728 - 1779)
Burkhardt, Mike
Fremde im spätmittelalterlichen Deutschland
Die Reiseberichte eines unbekannten Russen, des KastiliersPero Tafur
[etwa 1410 - 1484] und des VenezianersAndrea de' Franceschi
[etwa 1473- nach 1535] im Vergleich.
Concilium Medii Aevi 2003. 239-290.
Itinerario de Germania delli Magnifici Ambasciatori VenetiUrs Bitterli
Alte Welt - neue Welt.
Formen des europäisch-überseeischen Kulturkontakts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.
242 S., München: dtv 1992
Raum & Orientierung
- 1475 erschien die erste gedruckte topographische Weltkarte als Teil der Universalchronik Rudimentum novitiorum.
Amslinger, Julia
Orientierungssysteme und Nirgendorte.
Zur Metaphorik von Kompass und Karte in der Frühen Neuzeit.
S. 181–200 in: Lose Leute, (Leiden, Niederlande: Brill, Fink, 2019) doi: https://doi.org/10.30965/9783846761724_013Uwe Schnall
Navigationstechnische Voraussetzungen der Entdeckungsfahrten im 15. Jahrhundert
Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 41-44Ptolomaeus, Claudius
Kosmographia. [=Geographike Hyphegesis]
Rom 1478: C. [Konrad] Sweynheym.
Claudius Ptolomaeus [etwa 100-160 n. Chr.], ein griechischer Mathematiker, ermittelte für 8000 Orte der damals bekannten Welt deren genaue Lage und legte dafür den Nullmeridian auf die Kanarischen Inseln; die Kugelform der Erde war ihm selbstverständlich. Er konnte zurückgreifen auf das Wissen vonApollonius von Perge
,Eratosthenes
,Poseidonius
,Hipparch
; Vorarbeiten dazu sind dem GeographenMarinos von Tyros
(1./2. Jh. n. Chr.) zu verdanken; spätere Ergänzungen demAgathodaimon von Alexandrien
.
Sein Werk wurde ins Arabische übersetzt und Almagest (Syntax mathematica) betitelt.
Dieses Wissen wurde in der Frühzeit des Buchdrucks als »Wiegendruck« (Inkunabel) veröffentlicht, zuerst ins Lateinische übersetzt vonAngelus Vadius
undBarnabas Picardus
in Vicenza 1475, dann vonDominicus de Lapis
in Bologna 1477 und vonDomitius Calderinus
aus Verona in Rom 1478 erstmals mit Karten, dieKonrad Sweynheym
ab 1473 zeichnete und die nach seinem TodArnold Buckinck
abschloss. 1482 gabDonnus Nicolaus Germanus
das Werk in Ulm heraus auf 133 großformatigen Blättern als ersten in Deutschland gedruckten Atlas. Die 32 doppelseitigen Holzschnittkarten erstellteJohannes »Schnitzer«
aus Armßheim.Graßhoff, Gerd, Florian Mittenhuber, Elisabeth Rinner
Of paths and places: the origin of Ptolemy’s Geography\\. Archive for History of Exact Sciences. 71.6 (2017) 483-508.Kleineberg, Andreas, Christian Marx, Dieter Lelgemann, Eberhard Knobloch
Germania und die Insel Thule.
Die Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“.
131 S., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) 2012
Ein interdisziplinäres Team, unter anderem mit Geodäten und Wissenschaftshistorikern, hat versucht, die Städtenamen aus dem Werk von Ptomelaios zu identifizieren, indem sie die antiken geographischen Koordinaten entschlüsselte.
Dati, Gregorio
La Sfera.
Florenz Johannes Petri
um 1472 undBartolommeo di Libri
1482-1511.
Gregorio Dati [1362-1435] verfasste ein Lehrwerk über die Erde und den Kosmos mit 48 Gedichten zu je drei Strophen mit jeweils acht Versen und zahlreichen Zeichnungen und Karten u.a.: Westasien, Marokko, westlcihes Mittelmeer, Tunis, Tripolis, Nilmündung, Palästina, kleinasien (Süd- und Westküste), Dardanellen, Schwarzes Meer, Asowsches Meer.Berlinghieri, Francesco
;Marsilius Ficinus
(Apolog)
Geographia diFrancesco Berlinghieri
Fiorentino in terza rima et lingva Toscana distincta con le sve tavole in varii siti et provincie secondo la geographia et distinctione dele tauole diPtolomeo
.
244 S., 31 Kupferstich-Karten. Florenz vor 1482: Nicolaus Laurentii.Doris Gebel
Nikolaus von Kues
undEnea Silvio Piccolomini
Bilder der außereuropäischen Welt als Spiegelung europäischer Sozialverhältnisse im 15. Jahrhundert
Diss. Hamburg 1977
Jerker Blomqvist
The Geography of the Baltic as Seen by the Greeks
FromClaudius Ptolemy
toLaskaris Kananos
in Bettina Amden et al. (eds.), Noctes Atticae: 34 Articles on Graeco-Roman Antiquity and its Nachleben (Museum Tusculanum Press, 2002), pp. 36–51
Laskaris Kananos
oder Lascaris Cananus, vermutlich ein Kaufmann, bereiste etwa 1438/39 die Osteeländer, Großbritannien und Island.
Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche
siehe auch: Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter
Günter Berger/ Stephan Kohl
(Hg.)
Fremderfahrung in Texten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit
Trier, 1993Borgolte, Michael
et al.
Europa im Geflecht der Welt: Mittelalterliche Migrationen in globalen Bezügen.
Tagungsband: „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“ Mai 2011 Berlin. Berlin: Akademie Verlag 2015 https://doi.org/10.1524/9783050059846, Inhalt u.a.:- Imago Mundi und Funds of Knowledge
- Völkerwanderung as Cross-Cultural Interaction
- Interaction of Germanic Personal Names with Latin Onomastics in the Late-Roman West
- Migration und ihre literarische Inszenierung
- Migration und Konflikt in italienischen Städten (1350–1500)
- Fromme Männer unterwegs
- The Dynamics of Borders
- Kommunikation und Identität in den diplomatischen Beziehungen zwischen Byzanz und der islamischen Welt
- ‚Bantuwanderungen‘ in der Südhälfte Afrikas
- Medieval Sicily and Japan
- Die Mongoleneinfälle aus japanischer Sicht
Michael Borgolte
(Hg.)
Migrationen im Mittelalter
Berlin: De Gruyter 2014. https://doi.org/10.1515/9783050064758.267.
Zahlreiche Autoren schreiben in den Kapiteln: Japan, China, Indien, Steppenvölker, Byzanz, Afrika, Mittelmeerraum (Kolonisationen), Muslimische Welt, Türken im Okzident, Berber und Araber im Maghreb und in Europa, Reconquista, Slawen, Östliches Europa (Kolonisationen), Ostseeraum, Wikinger und Normannen, Britische Inseln, Völkerwanderung, Juden, Sklaven, Asketen, Missionare und Pilger, Gelehrte und Schüler, Händler und Exilierte, Heiratsmigrationen (westeuropäische Christenheit), Land-Stadt-Migration, RegisterWolfgang Harms
Fremdes wahrnehmen - fremdes Wahrnehmen
Studien zur Geschichte der Wahrnehmung und zur Begegnung von Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit
Stuttgart, 1997.Hassauer, Friederike
Volkssprachliche Reiseliteratur: Faszination des Reisen und räumlicher Ordo.
in: Hans Ulrich Gumbrecht, Ursula Link-Heer, Peter Michael-Spangenberg (Hg.), Grundriß der romanischen Literatur des Mittelalters. La litterature historiographique des origines a 1500.
Heidelberg: Winter, 1986. S. 259-283.Peregrine Horden
(Hg.)
Freedom of movement in the Middle Ages
Proceedings of the 2003 Harlaxton Symposium.
Tagungsband. XXXIV, 366 S., 32 Tafeln, Karten, Register. Donington 2007: Shaun Tyas.Labarge, Margaret Wade
Medieval travellers: the rich and restless.
London 2005: Phoenix. [1985], 256 S., Inhalt u.a.- The shape of their world
- Point of departure
- Itinerant kings and queens
- Travelling households
- Noble pilgrims
- Knight crusaders
- Peripatetic ecclesiastics
- The social round
- The adventurers
Götz Pochat
Der Exotismus während des Mittelalters und der Renaissance, Voraussetzungen, Entwicklung und Wandel eines bildnerischen Vokabulars.
Stockholm 1970 Almqvist & WiksellNovoa Portela, Feliciano; Joaquín M. Córdoba Zoilo
Legendäre Reisen im Mittelalter.
Stuttgart Theiss 2008Novoa Portela, Feliciano; Francisco Villalba Ruiz de Toledo
Viajes y viajeros en la Europa medieval.
300 S., Madrid 2007: Consejo Superior de Investigaciones Científicas. Inhalt:- F. Javier Villalba Ruiz de Toledo:
La percepción del mundo: los conocimientos geográficos, 21-54 - Joaquín Córdoba Zoilo:
La atracción por oriente, 77-100 - Christiane Deluz:
Los viajes de los mercaderes:Marco Polo
(siglo XIII), 101-126 - José Enrique Ruiz Domènec:
Los viajes militares: expediciones y operaciones guerreras, 127-158 - Feliciano Novoa Portela:
Los viajeros de Dios en la edad media, 159-196 - Folker Reichert:
Los viajes políticos: embajadas y diplomacia, 197-232
Paravicini, Werner
(Hg.)
Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters
Eine analytische Bibliographie.
Frankfurt am Main: P. Lang. Online mit 1130 Titeln (Bibliographie) und fast 200 Volltexten sowie Registern zu Orten.- 1: Deutsche Reiseberichte / bearbeitet von Christian Halm [2001], 5, 563 S.
- 2: Französische Reiseberichte / bearbeitet von Jörg Wettlaufer 1999, 12, 270 S. Bibliogr.: S. 203-224.
- 3: Niederländische Reiseberichte / bearbeitet von Jan Hirschbiegel 2000, XXIII, 414 S.
39 Titel vonJohannes Hese
(1389) bisJan Hendrikszoon van Beveren
(1536), dazu das Brügger Itinerar (um 1380).
Schlesinger, Laura
Reisen und Reiseliteratur in Mittelalter und Neuzeit:
Eine Bibliographie.
102 S., Hamburg : Edition Loges, 2011Bob Scribner
Wie wird man Außenseiter?
Ein- und Ausgrenzung im frühneuzeitlichen Deutschland.
Review zum Fahrenden Volk und der Rolle der Zünfte. S. 21-46 in:
Goertz, Hans-Jürgen, Norbert Fischer, Marion Kobelt-Groch
:
Aussenseiter zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Festschrift für Hans-Jürgen Goertz zum 60. Geburtstag. VIII, 312 S., Leiden 1997: Brill.Sievernich, Michael
Mission, Kolonialismus und Wertewandel
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte IEG Mainz, 2021-03-12. OnlinePeter Wunderli
(Hg.)
Reisen in reale und mythische Ferne
Reiseliteratur in Mittelalter und Renaissance
Düsseldorf, 1993
Raum & Orientierung
Baumgärtner, Ingrid; Nirit Ben-Aryeh Debby, Katrin Kogman-Apel
Maps and travel in the Middle Ages and the early modern period.
X, 412 S., Berlin De Gruyter 2019Evelyn Edson, Emilie Savage-Smith, Anna-Dorothee von den Brincken, Th. Ganschow
Der mittelalterliche Kosmos.
Karten der christlichen und islamischen Welt.
Darmstadt: Primus 2011Lilley, Keith D.
Mapping medieval geographies.
XIII, 333 S., 2016 Cambridge Univ. Inhalt u.a.:- Jesse Simon:
An alternative approach to the Ptolemaic definition - Andy Merrills:
Geography and memory inIsidore
's Etymologies - Amanda Power:
The cosmographical imagination ofRoger Bacon
- Marcia Kupfer:
Reflections in the Ebstorf map: cartography, theology and dilectio speculationis - Margaret Small:
Displacing Ptolemy? The textual geographies ofRamusio
's Navigazioni e Viaggi - Karen C. Pinto:
Medieval Islamic views of the West - Kathy Lavezzo:
Mapping Jew and Christian inThomas of Monmouth
's Life and Miracles ofSt. William of Norwich
- Veronica Della Dora:
Holy mountain geographies in Byzantium - Sara V. Torres:
Journeying to the world's end? Imagining the Anglo-Irish frontier inRamon de Perellos
's Pilgrimage to St. Patrick's Purgatory
Uta Lindgren
,Battista Agnese
Untersuchungen zu Problemen der mittelalterlichen Seekartographie und Beschreibung der Portulankarten
Monumenta cartographica et topographica 2. (auch: Portulan-Atlas) 20 Farbmikrofiches. Nach dem Original von 1550, 60 S. München 1993Oehlmann, Ernst
Die Alpenpässe im Mittelalter
Zürich: Höhr. Jahrbuch für schweizerische Geschichte, Band 3 (1878), S. 165-289 [Teil 1] Band 4 (1879), S. 165-323 (Fortsetzung und Schluss)Tyler, J. E.
The Alpine passes: the middle ages (962-1250).
188 S. Oxford 1930: B. Blackwell.
14. Jahrhundert
- Naturerleben 1336: »Mein« Weltbild:
Petrarca, Francesco (1304 - 1374)
Die Besteigung des Mont Ventoux.
Übers. und hrsg. v. Kurt Steinmann. Stuttgart 1995
- 1347 starb in der Pest-Epidemie von 36 Millionen West- und Mitteleuropäern jeder Dritte.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1300 Capitanien
mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte - 1307 - 1320 entsteht die Göttliche Komödie, Dantes Reise durch die Hölle:
Dante Alighieri
Die göttliche Komödie.
Nach der Übersetzung von Walter Naumann. Illustriert von Gustave Doré. Mit einer kunsthistorischen Einleitung von Anja Grebe.
295 S. 136 Abb., Lizenz des Lambert Schneider Verlag/Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2011
Pilgerfahrten: Jubeljahre, Apostelgräber, Romfahrt, Via Francigena
Papst Bonifatius VIII.
erklärte das Jahr 1300 zum »Jubeljahr« und zog damit erfolgreich Pilgerscharen nach Rom, per pedes apostolorum zu den Apostelgräbern. Dieser Erfolg bewirkte immer häufigere Jubeljahre: 1350, 1390, 1400, 1413, 1423, 1450 und ab 1475 alle 25 Jahre. Auch das Ende der Kreuzzüge spätestens 1396 und die türkische Eroberung von Byzanz 1453 beeinflussten die Wahl des Pilgerziels, Rom wurde attraktiver.
Anonymus
Mirabilia Romae.
Santorso 1475: Johannes, de Reno, 1473-1482: auch: Rom 1495 Stephan Planck, dann mit Beilage: Divisiones decem nationum totius christianitis.
Beispielhaft für die seit dem 13. Jahrhundert gedruckten Fremdenführer, die als »Mirabilia Romae« herausgebracht wurden und insbesondere die Interessen der Pilger bedienten. Das waren zunächst Beschreibungen der Gebäude und Örtlichkeiten, also Tore, Hügel, Friedhöfe, Kirchen usw. sowie natürlich Geschichte und Geschichten.Arnold von Harff
(1471 - 1505)
Rom - Jerusalem - Santiago
Das Pilgertagebuch des Ritters Arnold von Harff (1496-1498). 279 S. Köln: Böhlau, 2009.
Dem Text der Ausgabe von Eberhard von Groote folgend, übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Helmut Brall-Tuchel und Folker Reichert. Abbildungen der Handschrift 268 der Benediktinerabtei Maria Laach. Karte, Orts- und Personenregister.Springer, Otto
Mittelalterliche Pilgerwege von Skandinavien nach Rom.
in: Springer, Otto: Arbeiten zur germanischen Philologie und Literatur des Mittelalters.
München: W. Fink 1975 Seite 339-372Zweidler, Reinhard
Der Frankenweg - Via Francigena
Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom.
Stuttgart 2003: Theiss.
Ursula Ganz-Blättler
Andacht und Abenteuer.
Berichte europäischer Jerusalem- und Santiago-Pilger 1320-1520
VII, 425 S., Zugl.: Diss. Universiẗat Zürich, 1988/89. Gunter Narr Verlag, 1990Samson-Himmelstjerna, Carmen von
Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte und der mittelhochdeutschen erzählenden Dichtung.
Berlin, Freie Univ., Diss., 2000. 328 S. Berlin Duncker und Humblot 2004Zacher, Christian K.
Curiosity and Pilgrimage.
The Literature of Discovery in fourteenth-century England.
Baltimore/London 1976.Ariantzi, Despoina
,Ina Eichner
Für Seelenheil und Lebensglück: das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln.
Tagungsband Mainz 2015. 386 S., Mainz: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, 2018, Inhalt u.a.:- Penelope Mougoyianni
Pilgrimage and Greek identity in Byzantine and Norman southern Italy (9th-12th century). - Angeliki Katsioti, Nikolaos Mastrochristos
Aspects of pilgrimage in the eastern Mediterranean during the early Byzantine period
Archaeological evidence from Rhodes. - Maria Gerolymatou
D'Artemis à saint Christodule : le pèlerinage à Patmos (XIIe-XVe siècles). - Paschalis Androudis
The Pilgrimage near and within the Valley of Tempi in Thessaly during the middle-Byzantine period: historical and archaeological data. - Kostadin Sokolov
Die Verehrung des hl.Demetrios von Thessaloniki
im Zweiten Bulgarischen Reich anhand archäologischer Funde. - Alexander Beihammer
Pilgrimage and relics in the Byzantine-Arab borderland.
The Hala Sultan Tekke in Cyprus. - Arne Effenberger
Konstantinopel als Pilgerziel. - Anna Jouravel
Antonij von Novgorod
: schlechter Topograph oder „Reliquienpilger“?
Über die Notwendigkeit der neuerlichen Lektüre eines vieldiskutierten Textes. - Andreas Külzer
Pilgerzentren im westlichen Kleinasien: Heilige, Orte und Wege. - Andreas Victor Walser
Germia: ein anatolischer Pilgerort in byzantinischer Zeit. - Stefan Albrecht
Synaxar von Konstantinopel
als Pilgerführer?
Hypothesen zur Rolle des Synaxars bei der Verehrung von heiligen Orten in Byzanz. - Peter Grossmann
Pilgerunterkünfte in Abû Mînâ. - Wolfgang Spickermann
Die kirchliche Organisation des spätantiken Pilgerwesens. - Christian-Jürgen Gruber
Xenodocheia. Eine Unterkunftsmöglichkeit für Pilger.
Eine Untersuchung ihrer Verwaltung und Einbettung im byzantinischen Ägypten. - Despoina Ariantzi
Römische Aristokratinnen als Pilgerinnen und Stifterinnen im Heiligen Land (4.-5. Jahrhundert). - Robert Schick
Who came on pilgrimage to Jerusalem in the Mamluk and Ottoman periods?
An interreligious comparison. - Georges Descœudres
Aspekte von Pilgerschaft bei den Wüstenvätern Unterägyptens. - Fadia Abou Sekeh
Syrische Eremiten und ihre Eremitagen als Pilgerziele. - Michel Kaplan
Le pèlerinage auprès du saint vivant dans l'hagiographie byzantine jusqu'au XIe siècle. - Vangelis Maladakis
Monastisches Pilgerwesen zum Athos im 10. und 11. Jahrhundert
Die sozioökonomischen Faktoren. - Ewald Kislinger
Pilger und Panegyreis: zwischen Kult und Kommerz. - Max Ritter
Panegyric markets in the Byzantine Empire and their role in the Byzantine pilgrimage economy (5th-12th centuries).
Die Preußenreisen des europäischen Adels
auch Heidenfahrt, engl. prussian crusade , frz. le voyage de Pruce
Paravicini, Werner
Die Preussenreisen des Europäischen Adels.
Sigmaringen: Jan Thorbecke, 2 Bände: 396 S. & 345 S. 1989-1995, Zugl.: Überarb. und erw. Habil.-Schr. Universiẗat Mannheim, 1982.
Der Untersuchungszeitraum umfasst 1304 bis 1413. Der zweite Band mit Kapitel 7 »Die Reise« behandelt detailliert alle reisetypischen Aspekte, Kapitel 8 die Finanzierung.- ders.: Adlig Leben im 14. Jahrhundert
Weshalb sie fuhren: Die Preußenreisen des europäischen Adels.
Teil 3. V&R unipress: Göttingen 2020. 807 S.
Edelleute und Fürsten aus Deutschland, den Niederlanden, aus Schottland, England, Frankreich, Spanien, Italien reisten ein Jahrhundert lang immer wieder nach Preußen und kämpften mit dem Deutschen Orden gegen die Litauer. Die kriegerische Aristokratie Europas erscheint als autonome Adelskultur. - ders.: Ehrenvolle Abwesenheit.
Studien zum adligen Reisen im späteren Mittelalter
hg. v. Jan Hirschbiegel und Harm von Seggern. Redaktion Karolin Künzel, Lisa Leiber, Hauke Schneider, Eva-Maria Wessela. Ostfildern (Thorbecke) 2017, XI-757 S., 24 Farbtafeln - ders.: Von der Heidenfahrt zur Kavalierstour.
Über Motive und Formen adligen Reisens im späten Mittelalter
in: Wissensliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Bedingungen, Typen, Publikum, Sprache, Horst Brunner, Norbert Richard Wolf (Hg.), Wiesbaden 1993 (Wissensliteratur im Mittelalter 13), S. 91–130. Drabek, Anna M.
Reisen und Reisezeremoniell der römischdeutschen Herrscher im Spätmittelalter.
127 S., Wien, 1964. Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte 3.Babendererde, Paul
Nachrichtendienst und Reiseverkehr des Deutschen Ordens um 1400.
Diss. Elbing: E. Wernichs Druckerei, 1913. 57 S.L. van Biervliet
Duitse reisroutes als studiebron voor de Brugse Wegwijzer van 1380-1400.
in: Biekorf 83 (Brügge 1983) 97-110Marlon Bäumer
Eyne gute reyse hin ken Littowen
Die Litauenreisen in der Chronik desJohannes von Posilge
. [um 1340–1405]
in: Sarnowsky, Jürgen. 2018. Wahrnehmung und Realität Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 269–300Andre, Elsbeth
Ein Königshof auf Reisen
Der KontinentaufenthaltEduards III. von England
1338-1340.
Köln: Böhlau, 1996. 287 S.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
- Deutschsprachige Reiseberichte des 14. und 15. Jahrhunderts.
Formen und Funktionen einer hybriden Gattung.
in:Achnitz, Wolfgang
(Hg.): Deutsches Literatur-Lexikon: das Mittelalter.
Bd. 3: Reiseberichte und Geschichtsdichtung mit einführenden Essays von Gerhard Wolf und Christoph Fasbender (LI S., 1240 Spalten). Berlin New York De Gruyter 2013, cop. 2011-2016. U.a.: Babel, Rainer
u.a. (Hg.)
Grand Tour
Adliges Reisen und europäische Kultur vom 14. bis zum 18. Jahrhundert
Ostfildern 2005 (Beihefte der Francia 60).Schreiner, P.
Byzantinische Orientreisende im 14. Jahrhundert.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Suppl. VI. Wiesbaden 1985, 141.
Ab dem 12. Jahrhundert
- Aventiure, Gesandte, Goliarden, Handwerker, merchant adventurer, Kreuzzügler, Scholaren, Wandermönche
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1100
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Land of Cockaygne (Cockaigne, Cockayne, Cucaniensis)
mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte
Aventiure & Fortuna
Chrétien de Troyes
(um 1140 † um 1190), vielleicht der Schöpfer der „modernen Abenteueridee“ (Michael Nerlich)-
Benjamin von Tudela
(nach 1100 bis 1173)Benjamin, Michael A. Signer, Marcus N. Adler, A. Asher
The itinerary of Benjamin of Tudela: travels in the Middle Ages.
169 S. [Malibu, CA]: J. Simon. 1983
Kompiliert Kommentare bisheriger Ausgaben: Signer introduction, 1983; Alder introduction, 1907; Ashler introduction, 1840; Vorwort der hebräischen Ausgabe; Bibliographie von Asher.
Johannes de Plano Carpini
(ca. 1185 - 1252)Gießauf, Johannes
Die Mongolengeschichte des Johannes von Piano Carpine
Einführung, Text (lat., dt.), Übersetzung, Kommentar.
265 S. Zugl.: Graz 1995, Univ., Diplomarbeit.Johannes de Plano Carpini
, Felicitas Schmieder (Hg.)
Kunde von den Mongolen 1245 - 1247.
165 S. [Wiesbaden] Ed. Erdmann 2015
Wilhelm von Rubruk
(ca. 1215 - 1270)Riccoldo da Monte di Croce
(um 1243-1320)
reiste 1288 als Prediger nach Bagdad via Akkon, Kilikien, Erzurum, Täbriz und kehrte um 1300 nach Florenz zurück.Marco Polo
(ca. 1254 - 1324)
Die Wunder der Welt (=Il Milione) [1298/1299].
Übers. von Elise Guignard. Frankfurt a.M.: Insel 2003.Odorich von Portenau
(ca 1265 - 1331)Jordanus Catalanus de Severac
(um 1290 - 1336)
reiste 1320 über Persien nach Indien, 1328 zurück nach Avignon und 1330 erneut nach Indien und schrieb die »Mirabilia Descripta«.- PARK, Yong-Jin
„중세 말 수도사들의 여행기와 독자 : 요르다누스 카탈라의 여행기의 사례“.
=Travel Account of Missionaries and the Reader in the Late Medieval Europe: the Case of Jordanus Catala’s Travel Account.\\Journal of Western Medieval History. 45 (2020) 111-131.
Giovanni de Marignolli
(1290 - um 1358)
reiste 1338 als päpstlicher Legat an den Hof des Kaisers von China. Später bereiste er die Krim, das Land Usbek, durchquerte die Gobi, erreichte Peking, fuhr zur Malabarküste, nach Java und Sumatra, zur Koromandelküste, dann über See durch den Persischen Golf, nach Syrien, Palästina und Ägypten.Marignolli, Giovanni dei
:Christine Gadrat
Au jardin d'Eden. Toulouse 2009: Anacharsis.
Jean de Marignolli; traduit du latin, présenté et annoté par Christine Gadrat.
Marignollis Aufzeichnungen erschienen nie separat, sondern als Teil seiner Cronica Boemorum.
Ibn Battuta
(ca. 1304 - 1368)Jean de Mandeville
(14. Jh.)Münkler, Marina
Erfahrung des Fremden.
Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts [1245 bis 1370]
Berlin, Boston 2000/2017: Akademie Verlag, https://doi.org/10.1515/9783050078557
Schola migrationis: Wandernde Gesellen & Handwerker
Ortsfeste Handwerker gab es nur dort, wo diese mit ihrer Arbeit genug Kunden fanden, also eher in Städten als in Dörfern; manche Gewerke wie etwa Steinmetze wanderten dagegen zu den Baustellen. Das Zunftwesen entstand zur Zeit der hochmittelalterlichen Städtegründungen; eine Wanderpflicht der Gesellen entstand erst in der frühen Neuzeit 8).
Binding, Günther
Wanderung von Werkmeistern und Handwerken im frühen und hohen Mittelalter
Unter besonderer Berücksichtigung des Rhein-Main-Gebietes.
Stuttgart 2005: Franz Steiner Verlag. (= Sitzungsbericht der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, 43, 1.) 46 S. mit 11 TafelnRainer S. Elkar
Umrisse einer Geschichte der Gesellenwanderungen im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Neuzeit.
Problemskizze und Zwischenergebnisse.
In: Rainer S. Elkar (Hrsg.): Deutsches Handwerk in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 9), Göttingen 1983, 85–116.- ders.: Wandernde Gesellen in und aus Oberdeutschland.
Quantitative Studien zur Sozialgeschichte des Handwerks vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
In: Ulrich Engelhardt (Hrsg.): Handwerker in der Industrialisierung, Stuttgart 1984, 262–293. - ders.: Schola migrationis.
Überlegungen und Thesen zur neuzeitlichen Geschichte der Gesellenwanderung aus der Perspektive quantitativer Untersuchungen.
In: Klaus Roth (Hrsg.): Handwerk in Mittel- und Süd-osteuropa (Südosteuropa-Studien Bd. 38), München 1987, 87–108. - ders.: Lernen durch Wandern?
Einige kritische Anmerkungen zum Thema »Wissenstransfer« durch Migration. In: Knut Schulz (Hrsg.): Handwerk in Europa, München 1999, 213–232
Die Weisheit der Straße: Goliarden, Scholaren, Wandermönche
- Goliarden
in Frankreich, singende und dichtende > VagantenArchipoeta
[Anonymus 12. Jh.], ordo vagorum (mythol.)- Carmina Cantabrigiensia (10.-11. Jh.)
- Carmina Burana (11.-12. Jh.)
François Villon
(1431-1463): Der Poet des »Ich«Schreier-Hornung, Antonie
Spielleute, Fahrende, Außenseiter
Künstler der mittelalterlichen Welt.
Diss. Zürich. Göppingen 1981: Kümmerle. 224 S. (Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 328.)
- Scholaren zunehmend nach den Laterankonzilen von 1179 und 1215
Scholar vagus, goliardus, ioculator > Burschen > Schreiber - Bettelorden bis 1274 & Wandermönche (engl. mendicant friars)
Verbot beim Konzil von Lyon 1274Petrus Valdes
(† vor 1218):
Werner Raupp
Petrus Waldes – mit Holzsandalen um die Welt
in: Ders.: Werkbuch Kirchengeschichte. 52 Personen aus zwei Jahrtausenden
Gießen/Basel: Brunnen Verlag 1987, S. 166–171Fenger, Ole
„Kirker rejses alle vegne“: 1050-1250.
391 S. Copenhagen 2002: Gyldendal.
»Kreuzzüge«, expeditio, iter, peregrinatio, frz. croisades 1095/99 bis 1396
Ins Heilige Land über Land via Byzanz oder per Schiff, z.B. via Venedig z.B. nach Akko
Anton Chroust, Ansbertus
Quellen zur Geschichte des KreuzzugesKaiser Friedrichs I.
[1122-1190]
München: Monumenta Germaniae Historica, 1989.
Frühere Titel: Historia de expeditione Friderici imperatoris et quidam alli rerum gestarum fontes eiusdem expeditionis; Historia peregrinorum; Epistola de morte Friderici imperatoris; Narratio itineris navalis ad Terram SanctamJ. C. M. Laurent
(Hg.)
Wilbrands von Oldenburg
[1180 - 1233]
Reise nach Palaestina und Kleinasien lateinisch und deutsch mit erklärenden Anmerkungen und einer Biographie des Verfassers.
Jahresbericht Johanneum Hamburg, 1858/59 Hamburg: T.G. Meissner, 1859
auch als: Peregrinatio. Reise nach Palaestina und Kleinasien. Wilbrandi de Aldenborch … Peregrinatio
Raum & Orientierung
Anna-Dorothee von den Brincken
Das geographische Weltbild um 1300
Politik im Spannungsfeld von Wissen, Mythos und Fiktion.
hrsg. v. Peter Moraw. Berlin 1989, S. 9-32 (Zeitschrift f. histor. Forschung, Beiheft 6)- 1285 erscheint erstmals der Begriff Portolan, zeitgleich für die Pisaner Karte und den Compasso di navigare, die aus den antiken Periploi hervorgingen und anders als dieser vermehrt nautische Informationen enthielten, später auch als Portolankarten mit einem Liniennetz zur Kompassnavigation.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Marianne O’Doherty, Felicitas Schmieder
(Hg.)
Travels and Mobilities in the Middle Ages
From the Atlantic to the Black Sea (International Medieval Research 21)
XLIII, 344 S. Turnhout, Brepols, 2015Friedman, John Block
Trade, travel and exploration in the Middle Ages. An encyclopedia.
New York [u.a.] 2000/2017: Routledge. xxxix, 715 S. [525 - 1492] Inhalt:
Sequence of Events; Kings, Popes and Rulers; Contributors; Maps; The Encyclopedia; Bibliography; Register.Gassert, Michael
Kulturtransfer durch Fernhandelskaufleute
Stadt, Region und Fernhandel in der europäischen Geschichte: eine wirtschaftshistorische Untersuchung der Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Vorgängen und kulturellen Entwicklungen anhand von Karten 12. bis 16. Jahrhundert.
377 S. Lüneburg. Diss., 2001. Frankfurt a.M. 2001: P. Lang. Anhang mit 78 Karten.Moraw, Peter
Unterwegssein im Spätmittelalter.
Berlin: Duncker & Humblot, 1985. Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft 1. 108 S. Vier Vorträge, gehalten auf dem 35. Deutschen Historikerkongress:- Ludwig Schmugge: Die Pilger
- Jürgen Miethke: Die Studenten
- Knut Schulz: Die Pilger
- František Graus: Die Randständigen
Folker Reichert
Erfahrung der Welt
Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter.
314 S. Stuttgart 2001: Kohlhammer. Literatur S. 274 - 301Schmieder, Felicita
Europa und die Fremden
Die Mongolen im Urteil des Abendlandes vom 13. bis in das 15. Jahrhundert
Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 16, Sigmaringen 1994.Wolfzettel, Friedrich
Die Entdeckung des „Anderen“ aus dem Geist der Kreuzzüge.
Sigmaringen: J.Thorbecke Verlag, 1993 und in:Wolfzettel, Friedrich
Reiseberichte und mythische Struktur
romanistische Aufsätze 1983-2002.
Stuttgart: F. Steiner, 2003.
Byzanz als Kreuzweg in aller Herren Länder
- Byzanzreisende, 4. Jh. bis spätestens 1453 > türkische Eroberung (Istanbul)
Byzanz (Konstantinopel) als Drehscheibe zwischen den Kontinenten mit Wegen zum Balkan, zu den Donauländern und nach Skandinavien, Indien, Jerusalem und Ägypten, Griechenland und Italien; Ziel unter anderem für Händler, Söldner, Pilger, Gelehrte, Gesandte. Der byzantinische Goldsolidus war die Leitwährung im Mittelmeerraum vom 4. bis zum 11. Jahrhundert; die lingua franca war Verkehrssprache im Mediterraneum.Ciggaar, Krijna Nelly
Western travellers to Constantinople
the West and Byzantium, 962-1204 : cultural and political relations. 396 S. Leiden 1996: E.J. Brill. Inhalt:
Travelling to Byzantium - The attractions of Constantinople - Auctoritates and Translationes - The northern countries - Britain - France - The Holy Roman empire - The Italian peninsula - The Iberian peninsula - Byzantium: fountain of life and learning.Korpela, Jukka
Russische Heilige und Byzanz im Mittelalter.
in: Knotenpunkt Byzanz, Andreas Speer, Philipp Steinkrüger (Hg.), Berlin, Boston: De Gruyter, 2012, pp. 574-588. https://doi.org/10.1515/9783110272314.574Ohnsorge, Werner
Abendland und Byzanz
gesammelte Aufsätze zur Geschichte der byzantinisch-abendländischen Beziehungen und des Kaisertums. 570 S. Darmstadt: Wissenschaftliche Buch-gesellschaft, 1958/1979.Hennig, Richard
Zur Verkehrsgeschichte Ost- und Nordeuropas im 8. bis 12. Jahrhundert
Historische Zeitschrift, 115,1 (1916) 1-30. https://doi.org/10.1524/hzhz.1916.115.jg.1Bengtsson, Frans G., Röde Orm
Gesehenes wird Bericht wird Dichtung wird Quelle.
in: Menschenbilder-Menschenbildner: Individuum und Gruppe im Blick des Historikers 2 (2002): 69.Sorg, Marion
Byzanz als Drehscheibe des merowingerzeitlichen Handels zwischen Ost und West.
Das Beispiel Granat.
in: Vermitteln–Übersetzen–Begegnen: Transferphänomene im europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit. Interdisziplinäre Annäherungen, Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, Göttingen, Germany (2011): 137-165.
Amin, Abbas
Ägyptomanie und Orientalismus
Ägypten in der deutschen Reiseliteratur (1175-1663).
Mit einem kommentierten Verzeichnis der Reiseberichte (383-1845).
507 S. Tübingen, Univ., Diss., 2011. Berlin: De Gruyter, 2013, u.a. mit den Kapiteln:
Reisende, die nicht in Ägypten waren;Edward W. Said
und die Orientalismus-Debatte; pharaonische, biblische, orientalische Komponenten des Ägyptenbildes; Kulturkontakte und Reisewege.Egerias
biblisches Ägypten und Frauenreisen in Ägypten- der
Pilger von Piacenza
[Anonymus 6. Jh.]; Arkulf
[7./8. Jh.];Bernardus Monachus
(876);Burchard von Straßburg
(1175);Burchardus von Monte Sion
(1283/5);Wilhelm von Boldensele
(1334);Lorenz Egen
aus Augsburg (1385);Graf Philipp von Katzenellenbogen
(1433);Hans Tucher
(1479);Löwenstein
undWormser
(1561);Nützel
(1586) undFernberger
(1588);Michael Heberer
von Bretten (1585-1588);Nicolaus Schmidt
(1605-1611);Christian von Wallsdorff
(1660-1663)
Seit dem 11. Jahrhundert
- 1021 Die Wikinger errichten die erste europäische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent.
Nature, 2021; doi: 10.1038/s41586-021-03972-8 - 1064/65 Mit Bischof
Gunther von Bamberg
(um 1028 bis 1065) zogen rund 7000 Pilger ins Heilige Land. - 1096
Peter der Einsiedler
(um 1050 bis 1115) zog tausende Pilger an und führte sie auf dem „Volkskreuzzug“ nach Anatolien und in den Tod.
Durch Europa ans Ende der Welt: Jakobspilger & Jakobswege
- ab 997 Camino de Santiago, europäische Jakobswege
> Grab des Apostels Jakob; peregrinatio apostolorum
> Kap Finisterre, das »Ende der Welt« (lat. finis terra, port. Cabo fisterra) - Ab 1179 (?) das Heilige Compostelanische Jahr (spanisch Año Santo Compostelano, Año Santo Jacobeo), sicher seit dem 15. Jahrhundert mit verstärktem Pilgerstrom: 1428, 1434, 1445, 1479 - immer, wenn der Geburtstag (25. Juli) des Heiligen auf einen Sonntag fiel.
Luis Vázquez de Parga
etal.
Las peregrinaciones a Santiago de Compostela.
Madrid, 1948-49. Nachdruck 1998
T. 1. Introducción. Desarrollo de la peregrinación; los peregrinos. Organización de la peregrinación. Las consecuencias sociales y culturales de la peregrinación.
T. 2. Los caminos de Compostela.
T. 3. Apéndice, bibliografía (p. 167-194) índices y láminas.Plötz, Robert
Europäische Wege der Santiago-Pilgerfahrt.
232 S. Tübingen 1990/1993: G. Narr.
Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft 29. Sept. bis 2. Okt. 1988. Inhalt:- Klaus Herbers:
Via peregrinalis - Hermann Kellenbenz:
Das Strassensystem in Mitteleuropa, bes. während des Mittelalters und der frühen Neuzeit - André von Mandach:
Neues zum „Pilgerführer der Jakobswege“ - Fernando Lopez Alsina:
Die Entwicklung des Camino de Santiago in Kastilien und León (850-1050) - Dirk Aerts:
Aller à Compostelle en passant par les anciens Pays-Bas - Hedwig Röckelein, Gottfried Wendling:
Wege und Spuren der Santiago-Pilger im Oberrheintal - Paolo Caucci von Saucken:
La Via Francigena e gli itinerari italiani a Compostella - Franz-Heinz Hye:
Tirol und die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela - H.P. Schneider:
Das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS und dessen Zusammenhang mit den Jakobswegen - Christian Krötzl:
Wege und Pilger aus Skandinavien nach Santiago de Compostela - Robert Plötz:
Pilger und Pilgerfahrt gestern und heute am Beispiel Santiago in Compostela
9. und 10. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 900
- Im westlichen Europa forderte das Reformkonzil in Aachen 816 von den Bischöfen die Stifte und Klöster mit einem Hospitium für pauperes und peregrini zu versehen, dem Pendant und Nachfolger des Xenodochiums.
- ; so findet sich auf dem Klosterplan von St. Gallen in der Schweiz ein domus peregrinorum et pauperum ist auf dem karolingischen Klosterplan St. Gallens zu finden 819 oder um 827/830, Sign. Cod. Sang. 1092.
Orientalen im Okzident
Jestice, Phyllis G.
Imperial Ladies of the Ottonian Dynasty
Women and Rule in Tenth-Century Germany.
XI, 300 Seiten, Cham : Palgrave Macmillan 2019
Heiratspolitik zwischen Brauweiler und ByzanzIbn Chordadhbeh
(um 820 - um 912) schrieb 847 das Kitāb al-Masālik wa l-Mamālik (= Buch der Wege und Länder), ein Itinerar mit Handelsrouten, Kurierstrecken und Poststationen der islamischen Welt zwischen Kaspischen Meer, europäischem Russland bis nach Nordwestafrika und Spanien, Digitalisat.Abou'l Qasîm Obaïd Allâh ibn Abd Allâh Ibn Khordadhbah
Le livre des routes et des provinces
übersetzt und hrsgg. von Charles Barbier de Meynard Pari: Impr. impériale, Journal Asiatique, 1865 Reprint 1990Khordadbekh, Ibn
Kniga putei i stran. 1986.
Togan, Ahmed Zeki Velidi
Ibn-Faḍlān's Reisebericht
XXXIV, 336, 45 S. [Leipzig, Brockhaus 1939] Reprint Franfurt am Main 1994: Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften.
Aḥmad ibn Faḍlān ibn al-ʿAbbās ibn Rāšid ibn Ḥammād أحمد بن فضلان بن العباس بن راشد بن حماد (um 879–960) berichtet über eine Gesandtschaftsreise 921 - 922 desKalifen al-Muqtadir von Bagdad
zu den Wolgabulgaren.
Raum & Orientierung
Staples, Eric
Indian Ocean navigation in Islamic sources 850-1560 CE
History Compass 16.9 (2018)Friedrich Heinrich Dieterici
Die arabische Anschauung der Welt und der Erde im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, N. F. 11 (1861) S. 40-57
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Gereon Sievernich, Hendrik Budde
(Hg.)
Europa und der Orient 800 bis 1900.
Gütersloh/München 1989
Ab dem 8. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
Wikinger - Normannen - Waräger: Austrwegr & norðrvegr
Viking expansion, Drengir, Vargr, landnama: Färöer, Island, Grönland, Vinland
- Viking expansion ab 793 10)
entlang der europäischen Küsten sowie transkontinental auf dem Austrwegr durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe Karte - Drengir und vargr
Lið, leding, landevaern
Die skandinavischen »Drengir« drängte es in die Welt, sie suchten Ruhm und Ehre in der Ferne mittels Handel, Söldnertum, Raubzügen, Landnahme. Dutzende Runensteine sind Wikingern/Warägern gewidmet, die in der Fremde starben, die meisten im Byzantinischen Imperium.Sawyer, Birgit
The Viking-age rune stones
Custom and commemoration in early medieval Scandinavia.
276 S. Oxford 2008: Oxford University Press.
Der erste Versuch 2.300 der rund 3.000 Runensteine in ihrer Gesamtheit zu erfassen, darunter in Kapitel 9 Travellers.Scheel, Roland
Jenseits der »Warägergarde«
Skandinavien zwischen Byzanz und dem Westen.
in: Skandinavien und Byzanz 2 Bde. 803 S., 812/1343 S., Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015, S. 153-170.Waßenhoven, Dominik
Skandinavier unterwegs in Europa (1000 - 1250)
Untersuchungen zu Mobilität und Kulturtransfer auf prosopographischer Grundlage. Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss. 2005. 460 S. Berlin 2006: Akad.-Verl. Literaturverz. S. 371-415
Eine Zusammenstellung von 855 Personen aus Skandinavien, die durch Europa reisten mit 617 Reisen und einem Biogramm zu jeder Person. Die dabei gefundenen Wege und Stationen der Reisenden werden einem Itinerar des isländischen MönchsNikulás von Munkathverá
zugeordnet, der um 1150 nach Rom und Jerusalem reiste. Als Fallbeispiel zum Kulturtransfer wurde ErzbischofØystein Erlendsson
ausgewählt.- Connections of the Nordic peoples in the Viking period and early Middle Ages
1970. Copenhagen: Munksgaard. University of Aarhus 7th-11th October 1968
- Vom norðrvegr, dem »Weg nach Norden«, in den Westen
Erik „der Rote“ Thorvaldsson
(um 950 - 1005)Power, Rosemary
„Magnus Barelegs' [1073-1103] Expeditions to the West“.
The Scottish Historical Review. 65 (180) 1986: 107-132.Mykland, Knut, Per Sveaas Andersen
Samlingen av Norge og kristningen av landet 800-1130.
Handbok i Norges historie. Bd 2. Bergen 1977: Univ.-forl.Mohr, Lutz, Robert Liese
Wikinger zwischen Pommern und Polarkreis
Sagas oder Wahrheit.
321 S. Horn-Bad Meinberg 2000: Leo-Verl.Manfred Schnell
Wikinger am Wegesrand.
Historische Plätze der europäischen Wikingerzeit in Deutschland, Dänemark und Südschweden.
BoD Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7431-2471-4
- Wikinger in Nordamerika 875 bis nach 1021
via Färöer, Island, GrönlandGunnbjörn Úlfsson
sichtete um 875 als Erster die Gunnbjarnarsker (Gunbjörnsschären) an der grönländischen Küste.Bjarni Herjúlfsson
sichtete 986 als Erster „bewaldete Hügel im Westen“ auf dem nordamerikanischen Festland.Leif Eriksson
betrat als erster Europäer um das Jahr 1000 das amerikanische Festland.Thorvald Eriksson
begegnete amerikanischen Ureinwohnern (Skraelinger).Thorfinn Karlsefni
gründete 1021 als Erster eine Siedlung in Vinland.- Zwischen 1360 und 1460 zogen sich die Wikinger aus Grönland zurück, klimatische Gründe waren jedoch nicht die Ursache 11).
- Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum um 1070/1080
- Die Vinland-Sagas berichten von den Entdeckungsfahrten der skandinavischen Bewohner Grönlands (Grænlendingar) zu den Küstenabschnitten von Helluland, Markland und Vinland auf dem amerikanischen Kontinent:
- Grænlendinga saga
- Grænlendinga þáttr (=Einars þáttr Sokkasonar af Grænlandi) im Flateyjarbók
- Eiríks saga rauða
- Vinland-Karte (umstritten)
- Landnámabók:
- Sturlubók von Sturla Þórðarson
- Hauksbók von Haukr Erlendsson
- Melabók
- Skarðsárbók
- Þórðarbók
- Waräger auf dem austrvegr, der »Weg nach Osten«
D'Amato, Raffaele, Giuseppe Rava
The Varangian Guard 988-1453
48 S. Oxford 2010: Osprey.- Varangian problems
Report on the first international symposium on the theme „The eastern connections of the Nordic peoples in the Viking period and Early Middle Ages“, Moesgaard, University of Aarhus, 7th-11th October 1968. Hg. Knud Hannestad u.a. 216 S. Copenhagen 1970: Munksgaard. Hilda Roderick Ellis Davidson
The Viking road to Byzantium.
London 1976: George Allen & Unwin.
Rez. von Richard Perkins in: Saga-Book 19 (1974) 485-488Ebel, Else
Die Waräger
Ausgewählte Texte zu den Fahrten der Wikinger nach Vorderasien.
108 S. Tübingen 1978: Niemeyer. Glossar 30 S.Heller, Klaus
Die Normannen in Osteuropa.
Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1, 195
Berlin 1993: Duncker & Humblot.Noonan, Thomas S.
The Dnieper Trade Route in Kievan Russia (900-1240 A.D.)
Diss. Indiana University, 1965Riant, Paul Edouard Didier
Expeditions et pelerinages des Scandinaves en Terre Sainte au temps des croisades.
Paris, 1865 (XIII, 448 S.) & 1869 (LXXVI S.)Wikander, Stig
Araber, vikingar, väringar.
103 S. [Nyhamnsläge]: Svenska Humanistiska Förbundet 1978, 90
6./7. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 540 verpflichtete die Benediktinerregel 58 (lat. regula Benedicti) des
Benedikt von Nursia
die Mönche zur Beständigkeit, also Seßhaftigkeit (stabilitas loci) durch Bindung an ein bestimmtes Kloster. Goffart, Walter
Foreigners in the Histories ofGregory of Tours
[etwa 538 bis 594].
Florilegium. 4.1 (1982) 80-99.
Zusammenfassung eines Kolloqiums an der Universität Toronto: »Travellers, Traders and Foreigners: The Mediaeval View of the Outsider [lat. extraneus].«- Ab dem 7. Jahrhundert war es mit dem gemeinsamen mare nostrum vorbei, denn durch die Ausbreitung des Islam wurde das westliche Mittelmeer für die christliche Seefahrt zunehmend unbefahrbar, da sie nicht einmal mehr eine Planke auf dem Meer treiben lassen konnten, wie Ibn Khaldun sagte 12)
Iroschottische / Angelsächsische Mission
- Wandermönche im Christentum
Die »Iroschottische Mission« im 6./7. Jahrhundert in der Tradition der Apostel führte zu rund 300 Klostergründungen. > apostolischer ReiseromanPatrick
(385–461), Sohn des Calpurnis, missionierte in IrlandColumban
von Iona (521–597) missionierte in SchottlandColumban
von Luxeuil ( bis 615) missionierte im fränkischen Reich zusammen mit Gallus, Domoal, Comininus, Eunocus und EquonanusGallus
(um 550–620/640), Abt zu St. GallenEustasius
(* um 560 - 629), Abt zu Luxeuil, missionierte in BayernLandelin
von Ettenheimmünster (bis 640) missionierte in der OrtenauFursa
(bis 649) und sein BruderFoillan
(bis etwa 655/6) missionierten im Raum Frankreich/Belgien.Ingbert
(bis 650) missionierte im SaarlandTrudpert
(bis 653) missionierte im BreisgauBonifatius
(673 bis 755) missionierte bei den FriesenDisibod
(bis 700) missionierte an der NaheWillibrord
(~658-739) missionierte bei den FriesenVirgil
(Ferghil) (700-784) »Geometer« wegen seiner geographischen Kenntnisse 13), wurde Bischof von Salzburg.Rudolf Leeb
Der Missionsgedanke im frühen Mittelalter.
Untersuchungen zu Missionsmotivation und universalmissionarischem Gedanken bis Bonifatius. Habilitationsschrift Universität Wien. Wien 1995.Meyer-Sickendiek, Ingeborg
Gottes gelehrte Vaganten
Auf den Spuren der irischen Mission und Kultur in Europa.
300 S., Stuttgart 1980: Seewald.Peter R. Müller
Columbans Revolution.
Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen lernen können. 94 S. Schwarzenfeld 2008.Stephanie Neuhofer
Die iroschottische Mission auf dem Kontinent.
Diplomarbeit bei Prof. Dr. Andreas Schwarcz, Universität Wien 2013
Raum & Orientierung
Otto Prinz
(Hrsg.)
Die Kosmographie des Aethicus [=Aethicus Ister].
Monumenta Germaniae Historica Band 14, München 1993
Eine im 7./8. Jahrhundert zusammengestellte Weltbeschreibung ohne eigenes Erleben (daher auch »Reiseroman«), falsch demHieronymus
zugeschrieben. Der Autor muss vielsprachig gewesen sein mit Zugang zu zahlreichen Quellen. Manche vermuten einen Autor iro-schottischer Herkunft, andere eine Herkunft aus Istrien oder Rumänien.G. Hays
'Important if True': Lucan's Orpheus and Aethicus Ister'
in: Notes and Queries, (2010) [contra the interpretation by R. Pollard „'Lucan' and 'Aethicus Ister'“, Notes and Queries, 53 (2006), pp. 7-10].
Isidor von Sevilla
(ca. 560 bis 636) sammelte das zu seiner Zeit noch fassbare antike Wissen zusammen in den 20 Büchern seiner Etymologiae (sive origines); darin handelt Libri IX de linguis, gentibus, regnis, militia, civibus, affinitatibus, also von Reichen, Ländern, Völkern, Sprachen, basierend auf dem Wissen von Augustinus, Ambrosiuse, Jerome, Servius, Plinius, Solinus; Libri XIV: de terra et partibus enthält eine T-O-Karte der Welt, also die drei Landmassen von Asia, Africa, Europa im Kreis (orbis) um die T-förmigen Wassermassen von Mittelmeer und Rotem Meer/Indischem Ozean. Dieses Werk wurde zwischen 1472 und 1530 zehnmal gedruckt.
Etwa ab dem 5. Jahrhundert
- Vaganten erscheinen ab dem 5./6. Jahrhundert als umherziehende Geistliche (lat. clerici vagi) in vielen Formulierungen und Schreibformen, als Wanderbischöfe episcopi vagantes und Presbyteri vagantes.
Reisekönige
- Das Reisekönigtum
(engl. itinerant court, lat. corte itinerante) der fränkischen Könige ab dem 5. Jahrhundert
Umritte mit Gefolge (100 - 400 Personen), Pfalzen auf Krongütern, Itinerare, auch in Irland, England, Frankreich, Burgund, Spanien, Skandinavien (veizla), Russland (poliudija).- Umfahrt der merowingischen Könige auf Ochsenkarren, siehe
Einhard
: Vita Caroli. Helmrath, Johannes
Reisekönigtum und Itinerarforschung\\. Geschichte in Köln. 5.1 (1979) 106-143.Ludwig, Friedrich Franz Albert
Untersuchungen über die Reise- und Marschgeschwindigkeit im XII. und XIII. Jahrhundert. I. Die Itinerare der deutschen Könige und Kaiser, der französischen Könige und der Päpste, VIII, 99 S., Diss. Berlin 1897: Hofbuchdruckerei von E.S. Mittler und Sohn.Hans Conrad Peyer
Das Reisekönigtum des Mittelalters.
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 51, 1964, S. 1–21 (online). Mit Beispielen für alle europäischen Länder, auch für Afrika und Südsee, aber nicht für Asien und Arabien.Reinke, Martina
Die Reisegeschwindigkeit des deutschen Königshofes im 11. und 12. Jahrhundert nördlich der Alpen.
In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 128 (1987) 225–251Rigotti, Daniel
Das merowingische Reisekönigtum nach den fränkischen Quellen.
Lic. phil. Universiẗat Zürich, 1999Bernd Schütte
Das Reisekönigtum im ostfränkisch-deutschen Mittelalter, S. 74-81 in: Fikentscher, Rüdiger: Reisekulturen in Europa. Halle (Saale) Mitteldt. Verl. 2015Stretton, Grace
The travelling household in the Middle Ages.
In: The Journal of the British Archaeological Association, new series, vol 40, 1935 London.
Rudolf Schieffer
Von Ort zu Ort.
Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis.
In: Caspar Ehlers (Hrsg.): Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 11–23.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Halfond, G.I.
Transportation, Communication, and the Movement of Peoples in the Frankish Kingdom, ca. 500–900 C.E.
History Compass 7 (2009) 1554-1569. https://doi.org/10.1111/j.1478-0542.2009.00644.xNorbert Ohler
Reisen im Mittelalter.
Düsseldorf 1993/2004: Artemis & Winkler.
Der Zeitraum von 406 (Die Vandalen überqueren den Rhein) bis 1521, Magellans Weltumsegelung.Postel, Verena
Die Ursprünge Europas
Migration und Integration im frühen Mittelalter.
296 S. Stuttgart: W. Kohlhammer, 2004.Uelsberg, Gabriele; David Abulafia
Europa in Bewegung. Lebenswelten im Mittelalter.
Darmstadt wbg Theiss 2018. Begleitbuch zur Ausstellung 'Europa in Bewegung', LVR-LandesMuseum Bonn, 5.11.2018-25.08.2019, 208 S. 28 Beiträge u.a. zu Reisenden im Zeitraum 300 - 1000:- Oomkes, Robin:
Abul Abbas
: Der Elefant Karls des Großen, 28-29
[Der erste Elefant nördlich der Alpen, † 810]
Hack, Achim Thomas: Abul Abaz. Zur Biographie eines Elefanten. Stuttgart 2014: Steiner, Franz - ders.:
Theophanu
[ca 960-991]: eine byzantinische Prinzessin im ostfränkischen Reich, 46-47
Schulze, Hans K.: Kaiserin Theophanu 972 - 991 eine junge Frau zwischen Orient und Okzident. Magdeburger Museen 2001 - ders.:
Martin von Tours
: Soldat Christi, 102-103 - ders.:
Kaiserin Helena
[um 249-330]: Die Christianisierung des Römischen Reiches, 126-127
Fortner, Sandra, Andrea Rottloff: Auf den Spuren der Kaiserin Helena: Römische Aristokratinnen pilgern ins Heilige Land. Erfurt 2000: A. Sutton. - ders.:
Olympiodoros von Theben
[um 370 - nach 425]: Der Diplomat mit dem Papagei, 160-161 - Montilla Torres, Irene:
Chasdai Ibn Schaprut
[um 915 - um 970]: Ein jüdischer Gelehrter am Kalifenhof, 64-65 - Toplak, Matthias:
Ahmad Ibn Fadlans
[10. Jh.] „Rusaka“: Reisebericht eines arabischen Diplomaten, 94-95 - Alcázar Hernández, Eva María:
Sigrich der Ernste
[† 994]: Erzbischof in gefährlichen Zeiten, 148-149
Beschrieb als Erster die Via Francigena von Canterbury nach Rom. - Toplak, Matthias:
Zwischen Nordatlantik und Schwarzem Meer: Wikingerzeit und Kiewer Rus, 86-93 - Mostert, Marco:
Wissen, Gelehrsamkeit und Wissenschaft in Europa (300-1000), 162-171 - ders.:
Ottar
[fra Hålogaland, um 890]: Europa wächst zusammen, 172-173
[Ottar erwähnte als Erster Norwegen und Dänemark und beschrieb eine Schiffreise bis zur Halbinsel Kola.]
Drews, Wolfram
Migrants and Minorities in Merovingian Gaul.
The Oxford Handbook of the Merovingian World (2020): 117-138
peregrinatio religiosa, Scholaren, Juden
Zwischen Mittelalter und Antike
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 398 trug das Konzil von Karthago den Bischöfen auf, Fürsorgepflicht für Fremde zu übernehmen. Dazu sollten auch Fremdenhäuser (gr. Xenodochium) errrichtet werden. Im oströmischen Raum bestanden zahlreiche Xenodochien bis ins 8. Jahrhundert, im weströmischen Reich gab es sie kaum.
Orakel, Opferstätten, Pilger
Elsner, Jaś
Pilgrimage in Graeco-Roman & early Christian antiquity: Seeing the gods.
XVII, 513 S., Tagungsband Oxford 2010: Oxford Univ. Press.
Pilgerpraktiken im Übergang von der griechisch-römischen Antike zum frühen Christentum, von der Reise zum Orakel auf der Suche nach Heil zur Pilgerfahrt auf der Suche nach Erlösung, von lokalen Opferstätten zu Fernreisen. Inhalt u.a.:- Hiketai and Theoroi at Epidaurus
- Pilgrimage to the Oracle of Apollo at Delphi
- Pilgrimage and Greek Religion: Sacred and Secular in the Pagan Polis
- Downstream to the Cat-Goddess:
Herodotus
on Egyptian Pilgrimage Mucianus
and a touch of the Miraculous: Pilgrimage and Tourism in Roman Asia Minor- A Journey to the End of the World
- Pilgrims and Ethnographers: In Search of the Syrian Goddess
- Divine and Human Feet: Records of Pilgrims Honouring Isis
Rabbi Aqiba
[=Akiba, um 50/55 - 135] vomes to Rome: A Jewish Pilgrimage in Reverse- Urban Shrine and Rural Saint in Fifth-Century Alexandria
Peregrinatio in terram sanctam
Donner, Herbert
Pilgerfahrt ins Heilige Land
Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4. - 7. Jahrhundert)
Stuttgart 2011: Verl. Kath. BibelwerkEusebius von Caesarea
(260/65–339/40)Anonymus Burdigalensis
(Pilger aus Bordeaux) um 333/4,
Verfasser des Itinerarium Burdigalense (=Itinerarium Hierosolymitanum)Egeria
[auch Aetheria; zuerst missgedeutet alsSilvia Aquitania
],
Itinerarium Egeriae, Peregrinatio Aetheriae 381 - 384- Sophronius Eusebius
Hieronymus
(347-420)
reiste 386-420 durch das Heilige Land. - Der
Anonymus von Piacenza
pilgerte in den 570er Jahren durch das Heilige Land. Arculf
, ein fränkischer Bischof,
strandete zwischen 670 und 680 auf der Rückfahrt aus dem Heiligen Land an der irischen Küste; seinen Bericht De locis sanctis veröffentlichte der AbtAdamnanus
.Sigurd I.
, Sigurðr Jórsalafari, der Jerusalemfahrer (um 1090 - 1130),
König von Norwegen und der Isle of ManSæwulf
, ein angelsächsischer Pilger,
besuchte um 1102 das Heilige Land und berichtete davon in Relatio de peregrinatione Saewulfi ad Hierosolymam et Terram Sanctam.Johannes von Würzburg
reiste zwischen 1160 und 1170 durch das Heilige Land.Röhricht, Reinhold
Antonius de Cremona
, Itinerarium Ad Sepulerum Domini (1327, 1330)
Zeitschrift Des Deutschen Palästina-Vereins (1878-1945). 13 (1890): 153-174. Online
Der Minoritenmönch reiste zwei Mal von Famagusta ins Heilige Land, einmal bis Ägypten.Mats Homann
Spirituelles Erleben im Angesicht der heyden.
Die Wahrnehmung des Heiligen Landes und seiner muslimischen Umwelt in der
Peregrinatio in terram sanctam 14)Bernhards von Breydenbach
[um 1440 - 1497] und im SchleiertüchleinHermanns von Sachsenheim
[ 1366 /1369 - 1458]
in: Sarnowsky, Jürgen: Wahrnehmung und Realität. Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 213-244Felix Fabri
(um 1438 - 1502)
Reichert, Folker
u.a. (Hg.)
Die Welt des Frater Felix Fabri.
Reisen ins Heilige Land 1480 und 1483/84 .
VI, 286 S., Weißenhorn 2018: Anton H. Konrad
mit zahlreichen Beiträgen sowie Personen-, Orts- und SachregisterBeebe, Kathryne
Pilgrim and preacher
the audiences and observant spirituality ofFriar Felix Fabri
(1437/8-1502).
Oxford 2014: Oxford University Press.
Raum & Orientierung
- Die Mosaikkarte von Madaba (ca. 542 bis 570) zeigt Pilgerstätten im Heiligen Land, zwischen Libanon und Nildelta.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Klein, Richard
Die Entwicklung der christlichen Palästinawallfahrt in konstantinischer Zeit.
Römische Quartalschrift Für Christliche Altertumskunde Und Kirchengeschichte.\\Im Auftr. d. Priesterkollegs am Campo Santo Teutonico in Rom und d. Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft Hrsg. 85 (1990) 145-181.Lahrkamp, Helmut
Mittelalterliche Jerusalemfahrten und Orientreisen westfälischer Pilger und Kreuzritter
Westfälische Zeitschrift / Hrsg. Vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. 106 (1956) 269-346.Dietz, Maribel
1966-
Wandering Monks, Virgins, and Pilgrims
Ascetic Travel in the Mediterranean World, A.D. 300 - 800.
University Park, Pa: Pennsylvania State University Press, 2005.
Mit einem Kapitel über die frühesten iberischen PilgerEgeria
,Orosius
,Bachiarius
, und einem Schwerpunkt auf der iberischen Halbinsel und in der frühen islamischen Periode.
Nordeuropa in antiker Zeit
Völkerwanderung
»Völkerwanderung« im engeren Sinne als Migration vorwiegend germanischer Völker zwischen 375/376 (Einfall der Hunnen aus dem Osten) bis 568 (Einfall der Langobarden in Italien).
- 406/07 Rheinübergang der Goten bis Aquitanien und der Vandalen bis Nordafrika
Halsall, Guy
Barbarian Migrations and the Roman West 376-568
591 S. Cambridge: Cambridge University Press, 2014.Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker
Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften.
370 S. Tagungsband 2012 Berlin, Berlin 2017: Edition Topoi. Inhalt:
Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
:
Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in MigrationserzählungenHans-Joachim Gehrke
:
Griechische Wanderungsnarrative und ihre WirkungRoland Steinacher
:
Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. JahrhundertAnca Dan
:
The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian MigrationFelix Wiedemann
:
Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900Matthias Jung
:
Wanderungsnarrative in der Ur- und FrühgeschichtsforschungElke Kaiser
:
Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen GrundspracheFranziska Torma
:
Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des KaiserreichsPeter Rohrbacher
:
‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und RealitätSusanne Grunwald
:
Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative beiGustaf Kossinna
Mijal Gandelsman-Trier
:
Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen NetzwerkenJörg Feuchter
:
Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘
»Peripatetische Gruppen«: Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute
Eisen, Bernstein, Salz: Terrestrisches Eisen setzt sich als Rohstoff für Gusseisen und Stahl und damit für die Herstellung von Werkzeugen (z.B. Sensen) und Waffen ab etwa 700/800 BC zwischen Levante und Nordeuropa zunehmend durch. Raseneisenerz- und Holzvorkommen sowie Wasser finden sich in insbesondere in den feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten des nördlichen Europa westlich des Rheins und nördlich der Donau. Die von dort ausgehende Eisenverhüttung mit Rennöfen ab etwa 500 BC erforderte Wanderschmiede zum Know-How-Transfer.
Markolf Brumlich
Schmiedegräber der älteren vorrömischen Eisenzeit in Norddeutschland.
Ethnogr.-Arch. Zeitschr. 46.2, 2005, 189-220Markolf Brumlich
Germanische Schmiede bei Geisendorf?
Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2007
Arbeitsber. Bodendenkmalpfl. Brandenburg 20 (Wünsdorf 2008) 205-211.Monica Neipert
Der ‚Wanderhandwerker‘. Archäologisch-ethnographische Untersuchungen.
Tübinger Texte 6. Rahden/Westf.: Leidorf, 2006: »peripatetische Gruppen«Lehnhardt, Enrico
Die Anfänge der Eisenverhüttung im Bereich der Przeworsk-Kultur.
404 Seiten Diss. Freie Universität Berlin 2016. Berlin Edition Topoi 2019
s. insbes. 2.1.6 Zur Diffusion der Eisenverhüttung; 2.2 Frühes Eisen – Modellregionen; 2.2.7 Ergebnis und Diskussion; 5 Überlegungen zum Technologietransfer in die Przeworsk-Kultur > Der Technologietransfer der Eisenverhüttung ging wahrscheinlich vom elbgermanischen und südskandinavischen Raum aus. Abb. 396 Aus der Literatur erschließbare Fundstellen mit Eisenverhüttung des 5.–1. Jh. v. Chr.; Abb. 405 Schematische Darstellung der Austausch-, Handels- und kulturellen Beziehungen in der frühen Eisenzeit (Metalle, Bernstein, Salz über Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute)Zenon Woźniak
(Hrsg.)
Kontakte längs der Bernsteinstrasse (zwischen Caput Adriae und den Ostseegebieten) in der Zeit um Christi Geburt.
Materialien des Symposiums Kraków, 26.–29. April 1995. Kraków: Oficyna Cracovia, 1996.
- Wanderschmiede der Eisenzeit > Völundr
auf der Suche nach Raseneisenerz (engl. bog iron) in feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten (Schwarzmeerküste 2.000 BC, nördliches Europa 1.300 BC) mit Holzvorkommen zur Verhüttung.Wieland
/Weyland
, der Schmied
- Wandernde Seherinnen mit Eisenstäben > Völva `Stabträgerin´
Veleda
(um 70 nach Christus) in WestfalenGanna
(1. Jh.) in Gallien und RomWaluburg
(2. Jh.) in ÄgyptenÞórbjörg lítilvölva
(10. Jh.) in Grönland
Die griechisch-römische Antike
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 330 BC Thule
- um 150 Mondinsel und Wolkenkuckucksheim, Nephelokokkygia
- 2. Jahrhundert Mondberge
- mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte
Unterwegs im Römischen Reich
312 v. Chr. wird unter Appius Claudius Caecus
die Via Appia als älteste Römerstraße gebaut, von Rom über Albano, Terracina, Fondi, Capua, Benevento/Beneventum, Venosa, Tarent/Tarantum nach Brindisi/Brundisium. Literarisch erscheint die Via Appia bei Horaz 15) als Iter Brundisium.
Römer auf Reisen
Institut für Archäologie der Ruhr-Universität Bochum 15.11.2003 bis 15.02.2004
Funde aus drei antiken Gasthöfen in Deutschland und Norditalien wurden als Zeugnisse des römisch-antiken Fremdenverkehrs
Chevallier, Raymond
Roman Roads
220 S., Berkeley: University of California Press, 1976/Reprint 2020. OnlineFron, Christian
Bildung und Reisen in der römischen Kaiserzeit.
Pepaideumenoi und Mobilität zwischen dem 1. und 4. Jh. n. Chr.
IX, 332 S., 114 Diagramme, Karten. Berlin De Gruyter 2021 [U.a. zur Mobilität der Sophisten]Halfmann, Helmut
Itinera principum
Geschichte und Typologie der Kaiserreisen im Römischen Reich.
271 S., zugl. Habilitationsschrift Universität Heidelberg 1984. Stuttgart 1986: Steiner.
[auch: »Provinzreise«]Heinz, W.
Reisewege der Antike. Unterwegs im Römischen Reich
128 S. Darmstadt 2003Hezser, Catherine
Jewish travel in antiquity.
X, 529 S. Tübingen 2011: Mohr Siebeck.Hunt, E. D.
Travel, Tourism and Piety in the Roman Empire
A Context for the Beginnings of Christian Pilgrimage.
Echos Du Monde Classique: Classical Views. 28.3 (1984) 391-417.Junkelmann, M.
Die Reiter Roms. 1: Reise, Jagd, Triumph und Cursusrennen
293 S. Mainz 1990
Transvectio Equitum: Alle Bewegung geht vom Pferd aus, z.B.: Wagen und Gespann, Reise und Verkehr, Post- und Kurierdienst.Pomponius Mela
Kreuzfahrt durch die alte Welt.
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen.
X, 198 Darmstadt 1994: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Der spanische GeographPomponius Mela
verfasste 44 nach Christus mit De chorographia libri tres, Cosmographia oder De situ orbis ein geographisches Standardwerk seiner Zeit.Matthews, John
The Journey ofTheophanes
Travel, Business, and Daily Life in the Roman East.
XVII, 244 S. New Haven : Yale University Press, 2006. Online.
Im frühen 4. Jahrhundert reiste ein Geschäftsmann aus Hermopolis am Nil nach Antiochia. Sechs Monate dauerte die Reise und jeden einzelnen Tag protokollierte er auf einem Papyrus, der sich erhalten hat. Mit Details zu alltäglichen Dingen wie Nahrung, Medizin, Entfernungen, Gebühren und anderes.Olshausen, E.
Gute Reise! Mit Cicero unterwegs
in: ders./Holger Sonnabend (Hg.), Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 7, 1999. Zu Wasser und zu Land. Verkehrswege in der antiken Welt, Geographica Historica 17, Stuttgart 2002, 251-262.Rus, Tomislav
Römische Reisewege in der Provinz Pannonien anhand der „Tabula Peutingeriana“.
46 S., Magisterarbeit Universität Stuttgart 2010/ 2015G. Radke
Topographische Bemerkungen zum Iter Brundisium des Horaz.
Rheinisches Museum N.F. 132 (1989) 54-72Skeel, Caroline
Travel in the first century after Christ
With special reference to Asia Minor.
X, 159 S. Cambridge 1901 University Press.
Inhalt: Objects and mechanism of travel; Communication by land, sea and in Asia Minor
Sendung: Wanderradikale
- clerici vagi
episcopi vagantes, presbyteri vagantes
umherziehende frühchristliche KlerikerArnold Angenendt
Monachi Peregrini.
Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen Mittelalters.
München 1972.
- Gyrovagen & koptische Sarakote
in der christlichen Spätantike. -
- Je nach Quelle waren mindestens 12 und bis zu 72 Jünger als Apostel unterwegs, deren letzte Apostelschüler um 130 nach Christus starben. Ihre Grablegen wurden später zu Pilgerzielen.
Petrus
[Diaconus
de Monte Cassino]
Liber de locis sanctis
- Apostel
Thomas
, auch:Didymos
[bis um 72], Missionar in Indien (Chennai)Wengst, Klaus
Didache = (Apostellehre). [auch: Didaskalia]
XII, 356 S. Darmstadt WBG 2004/2011
- Apostellō, ἀποστέλλω (Gesandte)
Miyoshi, Michi
Der Anfang des Reiseberichts: Lk 9,51-10,24
Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung.
176 S. Rome: Biblical Institute Press, 1974. Analecta biblica 60.
- Wandercharismatiker < Wanderradikalismus
in der jüdischen Antike. - Bactropērīta
die Reiseform der Kyniker im antiken Griechenland.Diogenes von Sinope
[um 413 - 323 BC]Silvia Montiglio
Wandering Philosophers in Classical Greece
The Journal of Hellenic Studies. 120 (2000) 86-105.
- Brahmanische Bettel-Asketen dandamānava > Dandin `Stabträger´
- Vedische Wandermönche
seit dem 3. Jahrtausend vor Christus
Berufung: poeti vaganti - der Wanderer als Gast
Der professionelle Wanderer - Athlet, Arzt, Handwerker, Poet, Sophist - im antiken Griechenland war unterwegs von Stadt zu Stadt, von Fest zu Fest, von Wettbewerb zu Wettbewerb (athloi), von Gastgeber zu Gastgeber und wurde als Fremder (xenos) empfangen und als Gast aufgenommen. Solche Rundreisen (periodos) dienten idealerweise ausschließlich dem Ruhm (kleos), indem die besonderen Fähigkeiten (arete, techne) gewürdigt wurden, praktisch aber auch zum Lebensunterhalt. Das Muster gilt für den Sportler als Teilnehmer der Olympiade, aber auch für den Poeten, der diesen Sportler besingt und beide huldigen damit dem Muster der Heldenreise, der nach seiner Ausfahrt das Abenteuer besteht und den Ruhm nach der Rückkehr (nostos) empfängt. Das Konzept der Gastfreundschaft ermöglichte es dem fremden Wanderer, seine Dienste als Gastgeschenk anzubieten, denn in einer Rolle als Wanderarbeiter hätte er als unfrei gegolten und in einer Rolle als wandernder Bettler wäre er ein parasitos - der Unterschied ist äußerlich nicht sichtbar 16).
Pausanias
Pausanias Reisen in Griechenland
Gesamtausgabe in drei Bänden auf Grund der kommentierten Übersetzung von Ernst Meyer.
Zürich 1986-: Artemis VerlagRedfield, James
Herodotus
the Tourist.
Classical Philology 80.2 (1985) 97-118.Xenophon
(ca 430 - 354 BC) erörterte in De Vectigalibus neue Wege, dem Staat Geld zu beschaffen, und empfahl unter anderem, für reisende Händler attraktive Angebote zu schaffen, Unterkünfte für Fremde einzurichten und deren Bedürfnissen entgegenzukommen 17). Als reisende Fremde werden auch Poeten und weise Männer (sophistiki) mit besonderen Fähigkeiten (techne) 18).Stewart, Edmund
Wandering poets and the dissemination of Greek tragedy in the fifth and fourth centuries BC.
Diss., University of Nottingham 2013. Online
»I consider the evidence for the travels of Athenian and non-Athenian poets, as well as actors, and examine their motives for travelling and their activities on the road. In doing so, I attempt to reconstruct, as far as possible, the circuit of festivals and patrons, on which both tragedians and other poetic professionals moved. … I suggest that tragic playwrights should be seen in the context of the ancient tradition of wandering poets, and that travel was a usual and even necessary part of a poet’s work.«Montiglio, Silvia
Wandering in ancient Greek culture.
290 S. Chicago 2005: University of Chicago Press. Inhalt u.a.:- Pains and privations of wandering
- To judge and to deceive: the wandering of the Gods
- Itinerant sages in archaic and classical Greece
- Choosing to be
Odysseus
:Herodotus
and Ionian Theoria - Wandering along the journey to truth: from
Parmenides
toPlato
- In praise of homeless wandering: the cynics
- The world as home: cosmic citizens and godlike travelers
- Epilogue: what Greek wanderers did not do.
Wilson, N. G.
Travelling Actors in the Fifth Century?
The Classical Quarterly 49.2 (1999) 625.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Alexopoulou, Marigo
The theme of returning home in ancient Greek literature
The nostos of the epic heroes.
VIII, 150 S., Lewiston, N.Y. 2009: Edwin Mellen Press.Cameron, Alan
Wandering poets and other essays on late Greek literature and philosophy.
359 S., Oxford 2016: University Press.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Wandering Poets im frühen byzantinischen Ägypten ab 395 nach Christus, eine Neubearbeitung der Fassung von 1965. Der umfangreichste Essay behandelt die »Schließung der Platonischen (Athener) Akademie« und die Reise der verbliebenen letzten sieben Philosophen 531 nach Christus an den Hof des Perserkönigs Chosrau I.Constable, Olivia Remie
Housing the stranger in the Mediterranean world
Lodging, trade, and travel in late antiquity and the Middle Ages.
XII, 427 S. Cambridge University Press 2003 Inhalt u.a.:- 'Accepting all comers': a cross-cultural institution in late antiquity
- The transition from Byzantium to the Dar al-Islam
- Commerce, charity, community, and the Funduq
- Colonies before colonialism: western trade and the evolution of the Fondaco
- Conquest and commercial space: the case of Iberia
- Fondacos in Sicily, South Italy, and the crusader states
Compton, Todd
Victim of the muses
Poet as scapegoat, warrior, and hero in Greco-Roman and Indo-European myth and history.
Washington, DC 2006: Center for Hellenic Studies, Trustees for Harvard University.
Gegenstand des Bandes sind griechische Poeten, die wegen ihrer Schriften verbannt wurden, gefoltert oder hingerichtet. Weil beide ihr Leben riskieren, sucht der Autor nach Ähnlichkeiten zwischen solchen Poeten und Kriegern, beide spielen als Opfer (pharmakos) für die Götter eine gesellschaftliche Rolle: Aesop, Archilochus, Hipponax, Homer als Rhapsode, Hesiod, Hesiod, Sappho, Alcaeus, Theognis, Tyrtaeus, Aeschylus, Euripides, Aristophanes, Socrates und die römischen Dichter Naevius, Cicero, Ovid, Phaedrus, Seneca, Petronius, Lucan, Juvenal. Vergleichend herangezogen werden verstoßene Poeten in irischen Mythen und der Stab des Poeten.Guarducci, Margherita
Poeti vaganti e conferenzieri dell'età ellenistica ricerche di epigrafia greca nel campo della letteratura e del costume.
Roma 1929: Bardi.Hunter, Richard; Ian Rutherford
(Hg.)
Wandering Poets in Ancient Greek Culture
Travel, Locality and Pan-Hellenism.
328 S., Cambridge 2011: University Press. Online, Inhalt u.a.:- Mary R. Bachvarova:
Hittite and Greek perspectives on travelling poets, texts and festivals, 23-45 - Giovan Battista D'Alessio:
Defining local identities in Greek lyric poetry, 137-167 - Lucia Prauscello:
Wandering poetry, ‘travelling’ music:Timotheus
' muse and some case-studies of shifting cultural identities, 168-194 - Andrej Petrovic:
Epigrammatic contests, poeti vaganti and local history, 195-216 - Ian Rutherford:
Aristodama
and the Aetolians: an itinerant poetess and her agenda, 237-248 - Angelos Chaniotis:
Travelling memories in the Hellenistic world, 249-269
Marasco, Gabriele
I viaggi nella Grecia antica.
165 S. Roma 1978: Edizioni dell'Ateneo & BizzarriNicholas Purcell
Mobility and the polis
in: Oswyn Murray, S. R. F. Price: The Greek city fromHomer
toAlexander
. Oxford 1991: Clarendon Press.Sonnabend, Holger
Fremde und Fremdsein in der Antike
Über Migration, Bürgerrecht, Gastfreundschaft und Asyl bei Griechen und Römern.
251 S., Wiesbaden: Marix 2021. Behandelt den Zeitraum vom achten Jahrhundert vor bis zum fünften Jahrhundert n. Chr.
Das Recht der Rede: Rhapsoden als Stabträger
- Rhapsodoi (griechisch) `Stabträger´
Fahrende Sänger des 16. bis 8. Jahrhunderts BC (Einführung der Schrift), die im Unterschied zu anderen, improvisierenden Sängern (wie Demodokos) kanonische Texte sicher repetieren konnten, erkennbar am σκῆπτρον `Szepter´, einem Stab, welcher das Recht der Rede verleiht wie auch Königen, Priestern, Sehern und Herolden. Als Rhapsoden wirkten möglicherweise:Homer
(vermutlich zwischen 750 und 650 BC)Thamyris
, der Thrakier (eine Figur bei Homer, Ilias 2,597-598)Phemios
(eine Figur bei Homer)Hesiod
(vor 700 BC)Ion
(eine Figur in einem Dialog von Platon)Philitas
(von Kos, um 340 bis um 275 BC)Cynaethus
(Sizilien um 500 BC)
Meyer-Kalkus, Reinhart
Die Rückkehr der Aoiden und Rhapsoden.
in: Geschichte der literarischen Vortragskunst.
JB Metzler, Stuttgart, 2020, 65-81.Martin Vöhler
Vom Sänger zum Rhapsoden. Zum historischen Wandel ästhetischer Erfahrung
in: Sonderforschungsbereich 626 (Hg.): Ästhetische Erfahrung: Gegenstände, Konzepte, Geschichtlichkeit, Berlin 2006Martin Vöhler
Dichtung als Begeisterungserfahrung. Zur Konzeption des Platonischen ‚Ion‘
in: Gert Mattenklott (Hrsg.): Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste. Epistemische, ästhetische und religiöse Formen von Erfahrung im Vergleich.
Hamburg 2004, 195-210.Tomatsuri, Akiko
The rhapsodoi
A study of the development of their role, repertoire, and performance in society.
Monitor ISH 5.1/2 (2003) 77-98.
Wissen ist Macht: Bematisten und Mensores
Die römischen mensores und griechischen Bematistes bildeten eine eigene militärische Einheit. Sie vermaßen das Gelände und erstellten Wegekarten (Itinerarien).
Michael Rathmann
Die Vermessung der Oikumene - Mapping the Oikumene.
In: H-Soz-Kult, 27.08.2010, <www.hsozkult.de/event/id/event-64517>. Tagung in Berlin 28.10.2010 - 30.10.2010 mit den Beiträgen:- Wolfgang Crom (Berlin)
Die Geschichte der Kartographie zwischen Fälschung und Geheimhaltung - Konstantin Boshnakov (Toronto)
On some Features of Periegesis, Periplous, Periodos, and their Originators - Veronica Bucciantini (Berlin)
Die Länge der Schifffahrt: Messungen und Entfernungen im Periplus desNearchos
- Serena Bianchetti (Florenz)
Gute und schlechte Verwendung von Reiseberichten in der Erdkarte desEratosthenes
- Johannes Engels (Köln)
Kulturgeographie im Hellenismus: Die Rezeption desEratosthenes
undPoseidonios
beiStrabon
in den Geographika - Anne Kolb (Zürich)
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern - Michael Rathmann (Berlin)
Räume und Grenzen auf der Tabula Peutingeriana - Florian Mittenhuber (Bern)
Überlegungen zu einer Neuausgabe der spätantiken Itinerarwerke - Klaus Geus (Berlin)
Einige Überlegungen zur „Erdmessung“ desPtolemaios
- Kai Brodersen (Erfurt)
MappingPliny
's Oikumene: HowSolinus
made Roman geography accessible - Jan Stenger (Berlin)
Eusebios von Caesarea
und die Erfassung des Heiligen Landes - Ulrich Huttner (Berlin)
Die große und die kleine Welt der Hagiographen. Sakrale Landschaften in Kleinasien
McPhail, Cameron; Robert Hannah
The cartographers of the Taurus line.
The Bematists,Dicaearchus
[=Dikaiarchos=Messenius, ca. 375/350 - 285] andEratosthenes
[um 275 - 194].
Geographia Antiqua. 20/21 (2011/2012) 163-177.- Beide waren Mathematiker; Dikaiarchos Peripatetiker. Eratosthenes, dritter Vorsteher der Bibliothek zu Alexandria, ermittelte um 240 vor Christus den Umfang der (kugelförmigen) Erde mit etwa 1% Genauigkeit, indem er die Strecke Assuan - Alexandria mit Hilfe eines Schattenstabes (Gnomon) und einer einer skalierten Halbkugelschale (Skaphe) vermaß, denn in Assuan (Wendekreis des Krebses) steht die Sonne um den 21. Juni senkrecht im Zenith und ein Gnomon wirft dorft keinen Schatten, zeitgleich in Alexandria jedoch sehr wohl. In der von Alexaner gegründeten Bibliothek hinterlegte er seine Vermessungsaufzeichung; um 250 BC soll die Bibliothek über rund 400.000 Papyri verfügt haben. Jeder Schiffsführer, der dort anlegte, musste einen Periplus abliefern. Ziel war es, dort das gesamte geographische Wissen der Zeit zu zentrieren.
Berger, Ernst Hugo
Die geographischen Fragmente des Eratosthenes.
Neu gesammelt, geordnet und besprochen von Dr. H. Berger. VIII, 393 S., Leipzig, 1880- Literarisch verarbeitet wurden Eratosthenes' Leistungen von
Schmidt, Arno
in: Enthymesis oder W. I. E. H. In: Arno Schmidt: Leviathan. Rowohlt, Hamburg 1949, S. 77–116.
- Die Expedition
Alexanders des Großen
336 bis 323 BC war auch ein Heeereszug des Wissens, begleitet von Handwerkern, Technikern, Philosophen, Geographen, Bematisten, Ärzten usw., das letztlich in der Bibliothek von Alexandria gesammelt wurde. Seine Route (Karte) führte über drei Kontinente, bis an den Nil in Afrika, bis zum Ferghana-Tal zwischen Tien-Schan und Pamir, bis zum Indus in Südasien. Alexander
sandte seinen AdmiralNearchos
[um 360 - nach 314 BC] aus, den Ozean von der Indusmündung zu erkunden. Dieser segelte im Jahr 325 BC los, mit 150 Schiffen und 5.000 Männern. Auf seinem Logbuch (Periplus) basiert ein Bericht, der inArrians
Anabasis und Indika ausgiebig zitiert wurde. Nach 130 Tagen trifft er an der Küste des Persischen Golfes wieder auf Alexander.
Kolb, Anne
Transport und Nachrichtentransfer im Römischen Reich
(=Klio. Beihefte NF Bd. 2) Berlin: Akademie 2009. https://doi.org/10.1524/9783050048246.
Beginnend mit Frühformen über den Cursus publicus, Nutzungsrecht, Finanzierung, Organisation und Infrastruktur, Beförderung der Annona [Lebensmittelversorgung: civica/militaria], Dienstreisen, Kuriere, Geschwindigkeiten u.a.m.Sherk, R. K.
Roman Geographical Exploration and Military Maps
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band 1 Politische Geschichte (Allgemeines), Hrsg. Hildegard Temporini, Wolfgang Haase, Berlin, Boston: De Gruyter, 2016, 534-563.Lemaire, André
Les routes du Proche-Orient.\
des séjours d'Abraham aux caravanes de l'encens
[communications de la Journée d'étude et d'information UNESCO du 6 mai 1999]. Paris 2000: Desclée de Brouwer.
- Angelós, ἄγγελος (Bote)
Bereits im Altgriechischen mit fremder, also älterer sprachlicher Wurzel 19), übersetzt das hebräische mal'ach. Bedeutungsverwandt sind angelos (ἄγγελος `Bote´), kataskopos (κατάσκοπος `Kundschafter´), keryx (κῆρυξ `Herold´), erkennbar als Stabträger an Boten- und Heroldstab, siehe auch Kerykeion. - Götterboten sind beispielsweise auch: der ägyptische
Thot
, der griechischeHermes
, der römischeMercur
, der germanischeHermodr
, der keltischeCissonius
.Röttger, Hermann
Mal'ak - Angelos - Angelus - Engel
Boten Gottes Im Alten Testament.
Katechetische Blätter 109.11 (1984) 766-771.- Die Läufer (hebräisch ruts) der Bibel
- Der Eilbote Hemerodromos im antiken Griechenland lief den ganzen Tag und transportierte daher Nachrichten über große Distanzen.
- Der griechische Bematistes war Eilbote, Ausschreiter und Vermesser.
- Der tabellarius als (amtlicher) Bote im Römischen Reich.
- Berittene Kuriere hießen stratores, später auch speculatores.
- Der einfache Botenläufer war ein corisator oder cursor, als Träger ein gerulus.
Meier, Samuel A.
The messenger in the ancient Semitic world.
(=Rev. version of thesis Harvard Univ., 1986) XVII, 269 S., Atlanta (Ga.) 1988: Scholars Press.Karavites, Peter
Homer and the Bronze age
The reflection of humanistic ideals in diplomatic practices.
XV, 260 S., (= Gorgias Studies in the Ancient near East) Piscataway, N.J. 2008: Gorgias Press.
Messenger (Boten) und deren »diplomatische« Aufgaben stehen im Fokus der Betrachtung: »They treat practices such as envoy escorts, envoy protection and hospitality, symbolism of gift exchanges, royal marriages alliances, envoy credentials, and various other practices.« (Umschlagtext)
Siedlung: Die Fahrt der Argonauten und die griechischen »Kolonisten« ab dem 8. Jahrhundert BC
Jasons
Fahrt der Argonauten (»Suche nach dem Goldenen Vlies«) dürfte vor den Gründungen der griechischen Kolonien am Schwarzen Meer im siebten Jahrhundert stattgefunden haben.
Scherer, Burkhard
Mythos, Katalog und Prophezeiung
Studien zu den „Argonautika“ des Apollonios Rhodios.
232 S. Zugl.: Groningen, Univ., Diss., 2002. (=Palingenesia 87) Stuttgart Steiner 2006Severin, Timothy
Auf den Spuren der Argonauten. (The Jason voyage)
300 S. Düsseldorf 1987: Econ.Schildt, Göran
Das goldene Vlies
Auf den Spuren der Argonauten.
Aus dem Schwedischen von Siegfried Kienitz. Frankfurt am Main 1969
Pseudo-Skylax
(4. Jahrhundert BC)
Der unbekannte Autor kompilierte wahrscheinlich aus mehreren Beschreibungen von Küstenfahrten diesen Periplus: Online.Graham Shipley
Pseudo-Skylax’s Periplous.
The Circumnavigation of the Inhabited World. Text, Translation and Commentary.
Bristol Phoenix Press, Exeter 2011.
Mauersberg, Martin
Die „griechische Kolonisation“.
Ihr Bild in der Antike und der modernen altertumswissenschaftlichen Forschung.
382 S. Diss. Universität Innsbruck 2014. Bielefeld transcript 2019Miller, Theresa
Die griechische Kolonisation im Spiegel literarischer Zeugnisse.
X, 337 S., Diss. Universität München 1995. Tübingen 1997: Gunter Narr.Dan, Anca-Cristina, Didier Marcotte, Carlos Lévy, Jean-Louis Ferrary, Alexandru Avram, Patrick Gautier Dalché, Francesco Prontera.
La plus merveilleuse des mers
Rrecherches sur la représentation de la mer Noire et de ses peuples dans les sources antiques, d'Homère à Eratosthène.
3 vol. (854 f.) Diss. Reims: 2009.
Die Orte und Routen des Schwarzen Meeres lagen aus antiker griechischer Sicht nördlich der oikumene, im “Beyond” im skythischen Raum. Die Untersuchung entwirft eine eigene Taxonomie basierend auf “hodological”, “topological”, and “oekoumenological” Sichtweisen, analysiert die Quellen von Homer, Hesiod, Eumelus of Corinth, Hipponax, Aristeas of Proconnesus, Hecataeus of Miletus, Pindar, Aeschylus, Sophocles, Euripides, Herodotus's Histories, Hippocrates' De aere, Xenophon's Anabasis, Pseudo-Scylax's Periplus, Eratosthenes.
Die griechisch-römische Antike am Indischen Ozean/ Erythräischen Meer
- Periplus Maris Erythraei Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης `Küstenbeschreibungen des Erythräischen Meeres´ [= Rotes Meer & Teile des Indischen Ozeans] aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.
Boussac, Marie-Françoise, Jean-François Salles, Jean-Baptiste Yon
Autour du Périple de la mer Erythrée.
380 S., Tagungsband: 13./14.12.2010 Lyon Topoi. Orient-Occident 2012 Suppl. 11 Paris: Maison de l'Orient et de la Méditerraneé-Jean Pouilloux. Inhalt u.a.:- D. Marcotte:
Le Périple de la mer Érythrée dans son genre et sa tradition textuelle. - P. Arnaud:
Le Periplus Maris Erythraei: une œuvre de compilation aux préoccupations géographiques. - J. Desanges:
L'excursus dePline l'Ancien
sur la navigation de mousson et la datation de ses sources. - B. Fauconnier:
De l'Égypte à l'Inde. Graeco-Roman merchants in the Indian Ocean: Revealing a multicultural trade. - P. Pomey:
Mer Rouge et Afrique. À propos des navires de la mer Érythrée: découvertes récentes et nouveaux aspects de la question. - S. Sidebotham & I. Zych:
Results of Fieldwork at Berenike: A Ptolemaic-Roman Port on the Red Sea Coast of Egypt, 2008-2010. - V. Bucciantini:
The Limits of Knowledge: Explorations of and Information from the Horn of Africa to the East African Coast in the Graeco-Roman Tradition. - M. Bukharin:
The Coastal Arabia and the adjacent Sea-Basins in the Periplus of the Erythrean Sea (Trade, Geography and Navigation). - J. Schiettecatte:
L'Arabie du Sud et la mer du IIIe siècle av. au VIe siècle apr. J.-C. - A. Rougeulle:
Syagros et autres établissements côtiers du Hadramawt préislamique. Note archéologique. - J.-Fr. Salles:
Le Golfe persique dans le Périple de la mer Érythrée: connaissances fondées et ignorances réelles? - F. De Romanis:
On Dachinabades and Limyrike in the Periplus Maris Erythraei. - Cl. Allibert:
Héritages. Les réseaux de navigation du début de l'ère chrétienne au XVIe siècle. Rencontre de populations, échanges commerciaux et matrimoniaux, concurrence à l'ouest et à l'est de Madagascar. - É. Vallet:
Le Périple au miroir des sources arabes médiévales. Le cas des produits du commerce.
Christides, Vassilios
Roman and Byzantine naval power in decline in the Red Sea and the Indian Ocean: research article. Ekklesiastikos Pharos. 95.1 (2013) 80-106.Cohen, Getzel M.
The Hellenistic Settlements in the East from Armenia and Mesopotamia to Bactria and India
XV, 435 S., Berkeley: University of California Press, 2013Hourani, George Fadlo Arab
Seafaring in the Indian ocean and ancient and early medieval times.
VIII, 131 S., Princeton, NJ: Princeton Univ. Press 1951Rollinger, Robert
Zur Bezeichnung von ‘Griechen’ in Keilschrifttexten.
Revue d’Assyriologie 91 (1997) 167–172.Seland, Eivind Heldaas
Ports and political power in the Periplus
Complex societies and maritime trade on the Indian Ocean in the first century AD.
Univ. of Bergen 2006 VIII, 97 S. Oxford 2010: Archaeopress.De Romanis, Federico; André Tchernia
Crossings: early Mediterranean contacts with India.
283 S., New Delhi 2005 [1997]: Manohar. Inhalt:- Christian Robin:
Date of the Periplus of the Erythraean sea in the light of South Arabian evidence. - Gerard Fussman:
Periplus and the political history of India. - Santo Mazzarino:
On the name of the Hipalus (Hippalus) wind inPliny
. - Federico De Romanis:
Rome and the Nótia of India: relations between Rome and Southern India from 30 BC to the Flavian period. - Federico De Romanis:
Romanukharaṭṭha and Taprobane: relations between Rome and Sri Lanka in the first century AD. - Andre Tchernia:
Dromeday of the Peticii and trade with the East. - Andre Tchernia:
Winds and coins: from the supposed discovery of the Monsoon to the Denarii of Tiberius.
Tarn, William Woodthorpe
The Greeks in Bactria & India.
2.A. XXIV, 561 S. Cambridge 1951: University Press.Thapar, Romila
Cultural pasts: essays in early Indian history.
XI, 1156 S., New Delhi 2006: Oxford University Press.
Yavanas: Griechen und Römer in Indien
Der Begriff Yavana (auch: yona(ka), javana) erscheint in Indien, während die Achämeniden im Industal herrschen. Aus dieser Richtung entstand das Wort aus dem persischen yauna und führt zurück auf das griechische Ionian. Damit bezeichnet wurden Einwanderer aus dem Westen, die letztlich auf zwei Routen nach Indien gelangen, über Land und übers Meer. Die südindische Stadt Muziris (heute: Kodungallur) wird in antiken Quellen oft genannt und ist auch auf der Tabula Peutingeriana zu finden; dort soll 52 n. Chr. der Apostel Thomas
gelandet sein. Archäologische Funde bestätigen den intensiven Kontakt zum Mittelmeerraum. Bereits Ptolemaios II.
[308 - 246 v. Chr.] sandte einen Dionysios
ins indische Maurya-Reich, welcher später das Buch Indika verfasste, welches jedoch nicht erhalten ist. Dieser könnte aufgrund der Namengleichheit mit dem Dionysios von Alexandria
[3. Jh. BC] identisch sein:
Dionysios von Alexandria
Das Lied von der Welt
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen, Gottfried Gabriel Bredow. Hildesheim 1994: Olms.
Jarl. Charpentier
Antiochus, king of the Yavanas
in: Charpentier, Jarl, Ralph Lilley Turner, Jules Bloch, Edward James Rapson: Indian studies: volume in honour of Edward James Rapson. Delhi 1931: Sri Satguru publications.Cimino, Rosa Maria
Ancient Rome and India Commercial and cultural contacts between the Roman world and India.
Catalogue of an exhibition at the Museo della Civiltà Romana, Roma 1994. New Delhi: Italian Embassy Cultural Centre. XVIII, 263 S., LXXX+Tafeln. , darin u.a.
R.M. Cimino
: The Yavanas (westerners) in the Deccan 71-74.Christopher P. Jones
Apollonius of Tyana´s
[um 40 - um 120 nach Chr.] passage to India.
Greek, Roman and Byzantine Studies 42 (2001) 185-199Karttunen, Klaus
Yonas and Yavanas in Indian Literature.
Helsinki: Finnish Oriental Society 2015. XVI, 454 S. 8° = Studia Orientalia 116. Rezension in: Orientalistische Literaturzeitung 114.6 (2020) 492-494.Konow, Sten
Goths in Ancient India.
Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland JRAS 1912, 379-385.
Zwei Inschriften benennen Yavanas, die als `gatas´ genauer bezeichnet und mit den PersonenanmenIrila
andCiṭa
benannt werden; der Autor setzt gatas = Goten.Mannlein-Robert I.
Griechische Philosophen in Indien? Reisewege zur Weisheit.
Gymnasium 116.4 (2009) 331-357Meile, Pierre
Les Yavanas dans l'Inde tamoule.
in: „Mélanges asiatiques“ (1940-1941) 85-123Puskás, I.:
Myth or reality? Apollonius of Tyana in India
Acta classica universitatis scientiarum Debreceniensis ACD 27 (1991) 115–123.Ray, Himanshu P.
The Yavana Presence in Ancient India.
Journal of the Economic and Social History of the Orient. 31.3 (1988) 311-325.O. Stein
Yavanas in Early Indian Inscriptions
Indian Culture 1 (1934/35) 343-357Vasant, Suresh
Yavanas in western India.
Bulletin of the Deccan College Research Institute. 47-48 (1988) 331-338.
Das Reisen im antiken Mediterraneum
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Delphi
- Inseln der Glückseligen, »Insulae Fortunata«:
Junionia/Purpuraria, Canaria/Planaria, Nivaria/Convallis, Capraria, Ombrios/Pluvalia. - Ophir
- Scylla und Charybdis
- Säulen des Herakles, zuvor phönizisch: Säulen des Melkart/Baal
mehr dazu siehe Liste der phantastischen Orte
Mobilität im Mediterraneum
Adams, C. E. P., James Roy
Travel, geography and culture in ancient Greece, Egypt and the Near East. VI, 208 S. Oxford: Oxbow Books, 2016. Inhalt u.a.:- John Baines:
Travel in third and second millennium Egypt - Alan Lloyd:
Egyptians abroad in the late period - Thomas Harrison:
The place of geography inHerodotus
' Histories - Jim Roy:
Xenophon
's Anabasis as a traveller's memoir - Yanis Pikoulas:
Travelling by land in ancient Greece - Eleni Kourinou:
The representation of means of transport on reliefs in the collection of the National Archaeological Museum in Athens - Madeleine Jost:
Pausanias
in Arkadia; an example of cultural tourism - Maria Pretzler:
Greek intellectuals on the move: travel and Paideia [Erziehung] in the Roman Empire - Zahra Newby:
Landscapes and identity in the mosaics of Antioch
Backhaus, Knut
Religion als Reise
Intertextuelle Lektüren in Antike und Christentum.
Tübingen: Mohr Siebeck, 2014
»Querlektüren« mit dem Ziel »Verstehen durch Vergleich« der Gegenstände »Reise und Religion« anhand des Gilgamesch-Epos, der Argonautika, Odyssee, Aeneis, Apostelgeschichte, der Wandercharismatiker sowieApollonius von Tyana
,Herakles
,Orpheus
,Dionysos
.Borutta, Manuel
Mediterraneum
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-04-02. OnlineCasson, Lionel
Travel in the Ancient World.
Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press, 1995.Giebel, Marion
Reisen in der Antike.
242 S. Düsseldorf 1999/2006: Artemis & Winkler. Bibliogr. S. 229 - 240
Reisen in Griechenland und bis an die Grenzen der bewohnten Welt (Argonauten,Hekataios von Milet
,Herodot
,Xenophon
,Nearchos
, u.a.) und Reisen im römischen Reich.Horden, Peregrine; Nicholas Purcell
The corrupting sea.
A study of Mediterranean history
Oxford 2000: Wiley-BlackwellRollinger, Robert
Interkulturalität in der Alten Welt
Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts.
Wiesbaden 2010: Harrassowitz. Tagungsband XXIII, 726 S., Inhalt u.a.:- Hermann Genz:
Anatolien als Landbrücke in der späten Bronzezeit? Kommentare zu den hethitischen Fernbeziehungen aus archäologischer Sicht. - Kai Ruffing:
Dura Europos und seine Rolle im Fernhandel der Römischen Kaiserzeit. - Martin Lang, Robert Rollinger:
Im Herzen der Meere und in der Mitte des Meeres: Das Buch Ezechiel und die in assyrischer Zeit fassbaren Vorstellungen von den Grenzen der Welt. - Christoph Ulf:
Zur Hybridität von Homers Ilias, oder : Wie die Ilias von Troia nach Ilion kam.
Schlesier, Renate
Mobility and travel in the Mediterranean from antiquity to the middle ages.
154 S. Münster Lit 2004Schmitt, Rainer
Reisen bildet.
Geschichten und Kulturen der Länder des Mittelmeerraumes.
540 S., Norderstedt BoD 2020Ulf, Christoph, Robert Rollinger, Kordula Schnegg
Kulturkontakte in antiken Welten: vom Denkmodell zum Fallbeispiel
Proceedings des internationalen Kolloquiums aus Anlass des 60. Geburtstages von Christoph Ulf, Innsbruck, 26.-30. Januar 2009. Tagungsband: 19 deutsche u. 5 englische Beiträge. 584 S., Leuven: Peeters, 2014, Inhalt u.a.:- Alexander Fantalkin:
Naukratis as a Contact Zone: Revealing the Lydian Connection - Peter Funke:
Überregionale Heiligtümer. Orte der Begegnung mit dem Fremden - Erich Kistler:
Die Phönizier sind Händler, die Griechen aber Kolonisatoren. Zwei alte Klischees, Ulfs Kulturkontakt-Modell und das archaische Westsizilien - Martin Mauersberg:
Die komplexe Welt der Kolonisation. Mediterrane Beziehungsgeflechte am Beispiel Massalias - Mischa Meier:
„Von fremd zu fremd“Gelasius I.
,Anastasios
und die verlorene Einheit der Mittelmeerwelt - Alessandro Naso:
Griechen und Etrusker: Kulturtransfer zwischen Sitten und Mode - Kai Ruffing Das Mare Erythraeum als Kontaktzone in der Römischen Kaiserzeit
- Christoph Schäfer:
Kleopatra
in Rom: Kulturkontakt oder Herausforderung? - Gocha R. Tsetskhladze:
From the Pillars of Hercules to the Scythian Lands: Identifying Ethno-Cultural Interactions - Josef Wiesehöfer:
Kontaktzonen, Grenzüberschreitungen und Grenzgänger: Kulturkontakte zwischen Parthern und Griechen - Maria Brosius:
Goods/Commodities/Ideas: Waren im kulturellen Kontakt. Some Remarks on the Channels of the Transmission of Knowledge in the Ancient Mediterranean World - Herbert Graßl:
Gütertransfer und Kulturkontakte - Johannes Haubold:
Kulturkontakt aus der Sicht des Homerlesers - Bruno Jacobs:
Bildkunst als Zeugnis für Orientierung und Konsens innerhalb der Eliten des westlichen Achämenidenreichs - Kurt A. Raaflaub:
Ideen im Reisegepäck? Sachliche und methodologische Überlegungen zu frühgriechischen Gerechtigkeitsvorstellungen im interkulturellen Zusammenhang des Mittelmeerraumes - Christoph Ulf:
Eine Typologie von kulturellen Kontaktzonen (»Fernverhältnisse« / middle grounds / dichte Kontaktzonen), oder: Rethinking Cultural Contacts auf dem Prüfstand
Baumann, Mario; Susanne Froehlich
Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren.
Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der Römischen Kaiserzeit.
In Zusammenarbeit mit Jens Börstinghaus. XIV, 432 S. Wiesbaden 2018: Harrassowitz. Der Inhalt umfasst den Zeitraum vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zur Spätzeit des römischen Reiches, u.a.:
Thomas N. Kirstein
,Sebastian Ritz
,Alwin Cubasch
Eine technikhistorische Betrachtung der Sicherheit römischer Handelsschiffe.Nicola Zwingmann
Frauen auf Schiffsreisen im literarischen Diskurs vonSeneca
bisSynesios
(Synes. epist. 5).Yasmina Benfer
Reiseerfahrungen am Ende der Republik. Das BeispielCiceros
in seinen Briefen.Marcus Hellwing
Die Schiffsreise inCiceros
erster Philippica.Peter Pilhofer
Paulus
und das Mittelmeer.Christian Fron
Die Wahl des Schiffes und ihre Motivik zur Zeit der Zweiten Sophistik [2./3. Jh. n. Chr.]
Ein Beitrag zur Sinnbildhaftigkeit des gewählten Verkehrsmittels für den Charakter einer Reise innerhalb kaiserzeitlicher Gelehrtenbiographien.Isabell Höhler
Eine knappe Poetologie der Seekrankheit beiRutilius Namatianus
[5. Jh. n. Chr., De reditu suo beschreibt eine Seereise von Rom nach Gallien im Jahr 416].Boris Dunsch
Die poetische Vision der gelungenen Seefahrt im Oceanus-Hymnus (Anth. Lat. 12, 718 R.).Bernadette Descharmes
Schutz- und Geleitvorstellungen am Beispiel der Aphrodite, Venus und Isis.Karl Matthias Schmidt
Die Schiffsreise des ApostelsPaulus
nach Puteoli und der Verweis auf die Dioskuren in Apostelgeschichte 28,11.Doris Meyer
Schiffbruch mitHomer
undHesiod
. Ethisches und Poetisches in einigen frühhellenistischen Epigrammen.Johannes Breuer
Mare naufragum [das die Schiffe zerschellende Meer]. Motivik, Poetik und Funktion nautischer Szenen inHorazens
[65 - 8 BC] lyrischen Gedichten.Ulrike Egelhaaf-Gaiser
Poeta und gubernator [Steuermann > Statthalter].Eumolp
und die Poetik des Schiffbruchs beiPetron
[um 14 bis 66 n. Chr.] (Sat. 100-115).Nina Mindt
Die Schiffsreise in Flavischer Zeit [69–96 n. Chr]. Literarische Repräsentationen.Cordula Bachmann
Eine Kreuzfahrt in den EikonesPhilostrats des Älteren
.
Millar, Fergus
Caravan Cities: The Roman Near East and Long-Distance Trade by Land
in:- ders.: Rome, the Greek World, and the East, 3: the Greek World, the Jews, and the East. Chapel Hill 2006: University of North Carolina Press.
Whately, Conor
Camels, soldiers, and pilgrims in sixth century Nessana. [Negev, Israel] Scripta Classica Israelica 35 (2016): 121-135.
Die phönizische Zeit: Seevölker
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- * Säulen des Herakles
Die Karten des Altertums zeigen eine geschlossene Welt rund um Mittelmeer und Schwarzes Meer, die Oikumene, das »Bewohnte Land«, mit nur einen Ausweg zwischen Marokko und Spanien. Archäologische Funde belegen die Anwesenheit der Phönizier bis zum 9. Jahrhundert BC; diese benannten die beiden Vorgebirge als Säulen des Melkart oder Baal. Die Griechen setzten diesen mit Herakles gleich, dem Helden mit den Attributen des Wilden Mannes.
Die Säulen des Herakles führen in die grenzenlose Unendlichkeit des weltumfassenden Oceanos, heraus aus der Sicherheit des nahen Landes, sie bilden die Grenzen der Welt. Angst und Hoffnung liegen nah beieinander, und so finden sich dahinter die »Insulae Fortunata« und etwas weiter das nach dem welttragenden Atlas benannte und untergegangene Atlantis im Atlantischen Ozean. Pharao Necho
(610–595 BC) beauftragt Phönizier damit, Afrika zu umsegeln; nachHerodot
(4,42) gelang dies auch um 613-610 v.Chr. Die Formulierung, sie hätten auf ihrer Fahrt die Sonne zur Rechten gesehen, beweist, dass der Äquator überquert wurde.- Phönizische Seefahrer erkundeten als erste die westliche Küste Europas und sollen bis Norwegen gelangt sein. Das Wissen darüber sicherte ihenn das Handelsmonopol für den Zinnhandel mit dem Erz aus den Minen Britanniens und wurde daher geheimgehalten.
Plinius der Ältere
(um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus desHimilco
aus Karthago für diese Strecke.
Nünnerich-Asmus, Annette
Die Wüste lebt. Händler und Nomaden als Botschafter zwischen Kulturen.
Themenheft: Antike Welt 35.5 (2004): http://www.jstor.org/stable/44466020, darin u.a.:- Klaus S. Freyberger: Handel im Schutz der Götter.
Die kaiserzeitlichen Heiligtümer in der östlichen Mittelmeerwelt waren Zentren religiösen und kaufmännischen Lebens, 8-18 - Michael Sommer: Die Phönizier – Handelsherren der Eisenzeit.
Macht und Mammon zwischen Orient und Okzident, 19-28 Jacopo Bonetto, Ida Oggiano, Bärbel Morstadt
Reise nach Westen.
Die Koloniestadt Nora auf Sardinien ist eindrucksvolle Zeugin des phönizischen Kulturtransfers.
Sommer, Michael
Die Phönizier: Handelsherren zwischen Orient und Okzident.
Stuttgart 2005: A. Kröner.Sommer, Michael
Wirtschaftsgeschichte der Antike.
München C.H. Beck 2013.
10.000 Jahre Wirtschaftsgeschichte von der Sesshaftwerdung des Menschen über die Anfänge des Ackerbaus bis zur Spätantike mit einem Blick auf die Figur des »Entrepeneurs«, des fahrenden Händlers.
Im 2. Jahrtausend BC
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- Die von
Homer
niedergeschriebene Odyssee basiert auf mündlichen Überlieferungen über den Untergang Trojas. Archäologisch nachgewiesen ist die Zerstörung der Stadt durch Brandspuren in der Schicht Troja VII im 11./12. Jahrhundert BC. Das stimmt überein mit den Angaben vonEratosthenes
, der 1194–1184 BC angibt, und mit dem Zusammenbruch vieler Zivilisationen im Mediterraneum zum Ende des Bronzezeitalters.Lane Fox, Robin
Travelling heroes. In the epic age of Homer.
XIV, 513 S., 16 Bildtafeln, Karten. New York 2010: Vintage BooksWolf, Armin; Hans Helmut Wolf
Die wirkliche Reise des Odysseus
Zur Rekonstruktion des Homerischen Weltbildes.
304 S. 3.A. München Wien Langen Müller 1990, Literaturverz. S. 271 - 284
Ägyptisches Reisen
- Um 1160 BC wird die älteste geologische Karte datiert, der Goldminenpapyrus zum Wadi Hammamat aus der 20. ägyptischen Dynastie auf Papyrus, 280 x 41 cm, im ägyptischen Museum Turin.
- 1.890 BC lässt der Pharao
Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018
Eine wissenschaftlich basierte Untersuchung insbesondere in der 12. Dynastie über »Egyptian Long-distance Trade, Pharaonic Expeditions and Direct Control of Sources of Raw Materials in Northeast Africa and the Sinai in the Middle Kingdom; Mining in the Sinai, Galena at Gebel Zeit, in the Wadi Hammamat«. Als Quellen dienen archäologische Untersuchungen über die Häfen in Ayn Soukhna, Mersa/Wadi Gawasis, Saww, Wadi el-Jarf, Artefakte, Abbildungen und Inschriften. Interessant erscheinen die Kapitel »Dates of Known Expeditions Based on Textual Evidence« und »Ship building«.Volker Matthies
Die Puntfahrten als Archetypus späterer Entdeckungsreisen.
Zur Rezeption der ägyptischen Puntfahrten in der entdeckungsgeschichtlichen Literatur.
05.06.2015 OnlineKai Ruffing
Durch die Wüste!
Die Bedeutung der östlichen Wüste Ägyptens als Transportweg im Ost- und Südhandel der Kaiserzeit
in: R. Rollinger, G. Schwinghammer, B, Truschnegg, K. Schnegg (Hrsg.), Altertum und Gegenwart. 125 Jahre Alte Geschichte in Innsbruck. Vorträge der Ringvorlesung Innsbruck 2010, Innsbruck 2012 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft NF 4), 273-304.
Mensch & Rentier unterwegs
- Das Rentier erscheint als Nutztier rund 1.000 BC (umstritten). Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Sámi in Fennoskandinavien und Samojeden in Nordwestsibirien das Rentier wahrscheinlich unabhängig voneinander domestiziert haben. Seit wann Rentiere zum Reiten und als Zugtier für Schlitten eingesetzt wurden, ist offen.
Pelletier, M., Kotiaho, A., Niinimäki, S.
et al.
Identifying early stages of reindeer domestication in the archaeological record
A 3D morphological investigation on forelimb bones of modern populations from Fennoscandia.
Archaeol Anthropol Sci 12, 169 (2020). Online
Mensch & Dromedar unterwegs
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
K. Kristiansen
Kontakte und Reisen im 2. Jahrtausend v. Chr.
In: M. Fansa/St. Burmeister (Hrsg.)
Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation
Wagen im Vorderen Orient und Europa
Beiheft der Archäologischen Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 (Mainz 2004) 443-454Braun-Holzinger, Eva Andrea; Hartmut Matthäus
Die nahöstlichen Kulturen und Griechenland an der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr.
Kontinuität und Wandel von Strukturen und Mechanismen kultureller Interaktion
Kolloquium des Sonderforschungsbereiches 295 „Kulturelle und sprachliche Kontakte“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 11.-12. Dezember 1998.
195 S. [Möhnesee] 2002: Bibliopolis, Inhalt:- Anthony Snodgrass
The Rejection of Mycenaean Culture and the Oriental Connection - Nota Kourou
Aegean and Cypriot Wheel-made Terracotta Figures of the early Iron Age - Günter Neumann
Lehnwörter als Indizien für Kulturkontakte. Essay zur Geschichte der früh-griechischen Sprache - Sigrid Deger-Jalkotzy
Innerägäische Beziehungen und auswärtige Kontakte des mykenischen Griechenland in nachpalatialer Zeit - Edgar Peltenburg
East Mediterranean Faience: Changing Patterns of Production and Exchange at the End of the 2nd Millennium BC - Annie Caubet
Le Travail de L'ivoire au Levant, De la Fin De L'âge Du Bronze au Début de L'âge du Fer: Continuité et Rupture - Karl Jansen-Winkeln
Ägyptische Geschichte im Zeitalter der Wanderungen von Seevölkern und Libyern - J. David Hawkins
Anatolia: The end of the Hittite Empire and after - Winfried Orthmann
Die Bildkunst im Übergang von der Großreichszeit zur späthethitischen Periode - Alexander Pruss
Ein Licht in der Nacht? Die Amuq-Ebene während der Dark Ages - Hans Georg Niemeyer
Die Phönizier am Mittelmeer. Neue Forschungen zur frühen Expansion
Im 3. Jahrtausend BC
- Um 2.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Mitteleuropa und erreicht Nordeuropa um 1.800 BC.
- 2.600 BC ist die erste Seefahrt zwischen Ägypten und dem Hafen Byblos im Libanon belegt.
- Die Städte der Sumerer liegen nicht nur im fruchtbaren Zweistromland, sondern verkehrsgünstig am Schnittpunkt der Wege nach Indien (Indus), Persien, Ägypten, Levante, Anatolien.
- Die Wurzeln der ersten schriftlich gefassten Heldenreise, dem Gilgamesch-Epos, führen an den Anfang des 3. Jahrtausends zu seinem Vater
Lugalbanda
und seiner MutterNinsun
, einer Göttin, auch Gula und sumerisch Ninisina, deren Attribute Hund und Stab sind. - Dilmun
erscheint erstmals in der sumerischen Erzählung von der Sintflut als Ort der Rettung im Sinne eines Paradieses, als Sitz der Göttin Ninlil, später wiederholt als blühender Ort mit Süsswasser, möglicherweise zeitweise mit der Insel Bahrain zu identifizieren, deren Name auf Wasser verweist. Später belegt durchSargon von Akkad
(um 2356 bis 2300 BC) Schiffe aus Dilmun in den Hafen seines Reiches und ab 2050 BC wird ein Königreich von Dilmun wiederholt genannt, das möglicherweise identisch ist mit dem Garten Eden der Bibel.Howard-Carter, Theresa
Dilmun: At Sea or Not at Sea? A Review Article.
Journal of Cuneiform Studies. 39.1 (1987) 54–117. doi:10.2307/1359986W. F. Albright
The Location of the Garden of Eden.
The American Journal of Semitic Languages and Literatures. 39.1 (October 1922) 15–31.
doi:10.1086/369964Hamblin, Dora Jane
Has the Garden of Eden been located at last? Smithsonian Magazine. 18.2 (Mai 1987)
- Punt
In altägyptischen Inschriften umfasst das Goldland auch Ta Neher `Gottesland´ und war der Göttin Hathor geweiht. Zwar berichten die Inschriften von mehreren Expeditionen dorthin, jedoch ist deren geographisches Ziel schwer zu fassen; wahrscheinlich handelt es sich um Gebiete im Raum Eritrea - Äthiopien - Nordwest-Somalia. Möglicherweise ist Punt identisch mit dem Goldland der Bibel, Ophir, oder mit Opone Οπώνη, einem Handelsort, der vonClaudius Ptolemäus
21) und im Periplus Maris Erythraei aufgezählt wird.- Das sagenhafte Goldland Punt. 2011. BILD DER WISSENSCHAFT. 2011 (9): 68-75.
Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018 Online
Mensch & Pferd unterwegs
- Das Pferd erscheint als Nutztier etwa um 3000 BC in Zentralasien, während die ältesten Pferdeskulpturen bereits im 5. Jahrtausend BC in der Samara-Kultur an der Wolga gefunden wurden. Die an der Wolga nachfolgende Chvalynsk-Kultur kennt bereits Szepter mit Pferdeornamentik.
Samašev, Zajnolla, Achan Ongar
Die Nomaden der kasachischen Steppe in der Früheisenzeit.
Unbekanntes Kasachstan. Archäologie im Herzen Asiens.
Bochum: Deutsches Bergbau-Museum (2013): 555-573.
Mensch & Trampeltier unterwegs
- Das Trampeltier erscheint etwa 2.500 BC als Nutztier in Nord-Afghanistan/Turkestan/Iran.
Bulliet, Richard W.
The camel and the wheel.
XXIII, 327 S., New York Columbia University Press 1990 mit neuem Vorwort; EA 1975 Cambridge, Mass.: Harvard University Press
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
H. Köpp
Reisen in Prädynastischer Zeit und Frühzeit
In: E.-M. Engel/V. Müller/U. Hartung
Zeichen aus dem Sand.
Streiflichter aus Ägyptens Geschichte zu Ehren von Günter Dreyer (Wiesbaden 2008) 401-412H. Köpp
Weibliche Mobilität im Alten Ägypten. Frauen in Sänften und auf Streitwagen
In: Miscellanea in honorem Wolfhart Westendorf
Göttinger Miszellen Beiheft 3 (Göttingen 2008) 34-44H. Köpp
Desert travel and transport in ancient Egypt
An overview based on epigraphic, pictorial and archaeological evidence
In: F. Förster/H. Riemer (eds.)
Desert Road Archaeology in Ancient Egypt and Beyond
Africa Praehistorica 27 (Köln 2013) 103-127
Raum & Orientierung
Züchner, Christian
Kartenbilder des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr.
Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. 33/34 (1986/87) 321-344.
Im 4. Jahrtausend BC
Mensch & Esel unterwegs
- Esel erscheinen als Nutztier im ausgehenden 4. Jahrtausend in der Levante und in Ägypten, der Heimat der Wildform Equus asinus.
- Um 3.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Palästina.
Klaus-Rüdiger Mai
Die Bronzehändler.
Eine verborgene Hochkultur im Herzen Europas.
Campus, Frankfurt am Main 2006
- Um 3.300 BC stirbt ein Mann auf dem Hauslabjoch, bekannt als »Ötzi«, alleine unterwegs und mit erhaltenem Reisegepäck.
- Um 3.400 BC begannen die Minoer mit der Seefahrt auf dem Mittelmeer.
Mensch & Wagen
- Hamaxoikoi `Wagenbewohner´ als pontische Steppenbewohner/Skythen
- Um 3.500 BC Wagenbau im nordwestlichen Europa, im donauländischen Raum und in Mesopotamien.
- Um 3.700 BC Stangenschleifen als Dreieckswagen auf zwei Rädern.
Littauer, M., & Crouwel, J.
Wheeled Vehicles and Ridden Animals in the Ancient Near East.
Leiden 1979.Pare, C.
Wagons and Wagon-Graves of the Early Iron Age in Central Europe.
Oxford University Commitee for Archaeology Monograph 35. Oxford 1992.Schouvsbo, P. O.
Oldtidens vogne i norden.
Fredrikshavn 1987S. Burmeister
Rad und Wagen.
Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa.
Ausstellungsband: vom 28 März bis 11. Juli 2004 im Landesmuseum für Natur und Mensch. 531 S., Beiheft Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 Mainz 1987Niklas Pfeiffer
Pferd und Wagen auf Felsbildern.
Die Darstellung von Radfahrzeugen und Zugtieren in der Felskunst der europäischen Bronzezeit. Ein paneuropäischer Vergleich einer problematischen Quellengattung.
Freie Universität Berlin Institut für Prähistorische Archäologie Seminar: Transport in der Bronzezeit Prof. Dr. Elke Kaiser Berlin, 10.03.2016Stefanie Leisentritt
Welche Bedeutung hat die Darstellung wagenfahrender Gottheiten auf den Denaren der Römischen Republik?
GRIN Verlag, 2009
In vorgeschichtlichen Zeiten
- 6000 vor Christus: Seefahrende Polynesier besiedeln die pazifische Inselwelt im Dreieck zwischen Hawaii, Neuseeland und Osterinseln.
- vor etwa 15.500 Jahren: Menschen erreichen den amerikanischen Kontinent.
- vor etwa 55.000 Jahren: Menschen überqueren mit Wasserfahrzeugen dier 70 Kilometer breite Meerenge zwischen Asien und dem damaligen Südkontinent (heute: Australien, Tasmanien Neuseeland).
Steppennomaden
Im 7. Jahrtausend BC bildet sich bei den Steppennomaden im Raum der Wolga eine proto-indoeuropäische Sprache und Kultur. Um 3.000 BC beginnt die Migration insbesondere mit dem Hirtenvolk der Jamnaja nach Westen in der ponto-kaspischen Steppe. Der Genfluss zeigt Verbindungen zwischen sibirischen und skandinavischen Gruppen. Das korreliert mit der zunehmenden Rolle der Milch von Kühen, Schafen, Ziegen und in geringerem Maße von Pferden in der Ernährung. »Die Bevölkerungen der Steppe nutzten die Tiere nicht mehr nur für den Fleischkonsum, sondern auch wegen weiterer Eigenschaften: unter anderem wegen ihrer Milch oder als Transportmittel«, sagt Nicole Boivin
, Direktorin der Abteilung für Archäologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte.
Wilkin, S., Ventresca Miller, A., Fernandes, R. et al.
Dairying enabled Early Bronze Age Yamnaya steppe expansions.
Nature (2021). DOISalque, M. et al.
Earliest evidence for cheese making in the sixth millennium BC in northern Europe.
Nature 493, 522–525 (2013).
Die proteinreiche Ernährung fördert die Domestikation der Tiere, domestizierte Pferde wurden eingesetzt als Zugtiere für Wagen und später als Reittiere. In der nachfolgenden Migration durch Europa gehen andere Völker auf, dabei bilden sich bis etwa 1000 BC die indoeuropäischen Sprachen zwischen Island und Indien.
Haak, W. et al.
Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe.
Nature 522, 207–211 (2015).Anthony, D. W.
The Horse, the Wheel, and Language
Princeton Univ. Press, 2007Maran, Joseph, Philipp Stockhammer
Appropriating innovations entangled knowledge in Eurasia, 5000-1500 BCE.
268 S. Oxbow Books, 2017Chechushkov, I. V. & Epimakhov, A. V.
Eurasian steppe chariots and social complexity during the Bronze Age.
J. World Prehist. 31, 435–483 (2018).
Die »indoeuropäische Globalisierung« setzte zum Ende der letzten Eiszeit ein. Aus ihr gingen die frühen Hochkulturen in Griechenland, Italien, Kleinasien, Persien und Indien hervor. Kohl, P. L. The Making of Bronze Age Eurasia (Cambridge Univ. Press, 2007).
Haarmann, Harald
Auf den Spuren der Indoeuropäer
Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen.
368 S., München: C.H. Beck 2016.Elke Kaiser
Rinder und Räder
Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
S. 47-59 in:Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike Mainz: Philipp von Zabern, 2018Klassen, Lutz
Jade und Kupfer
Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der Kulturentwicklung Europas 5500-3500 BC.
Arhus 2004: Jutland Archaeological Society, Moesgard Museum
Mensch & Rind, Ochsenstachel, Joch & Pflug
Rinder erscheinen als Nutztier etwa um 6.500 BC in Anatolien und der Levante
Masson, Astrid, Eva Rosenstock
Das Rind in Vorgeschichte und traditioneller Landwirtschaft
Archäologische und technologisch-ergologische Aspekte.
Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 32 (2011) 81-106.
Rinder und Pflug, Ackerbau und Siedlung sind nicht voneinander zu trennen und erfordern die Einteilung der nutzbaren Flächen in Bauland und Ackerland, in Mein und Dein. Mit den Werkzeugen des Vermessers - Meßstab und Meßseil - lassen sich Himmelsrichtungen (Indischer Kreis), Breitengrade (Schattenstab, Gnomon), Längen und rechte Winkel (Ägyptisches Dreieck) bestimmen. Die dazu nötigen mathematischen Fähigkeiten machen den Landvermesser auch zum Kundschafter, der die Orientierung ermöglicht und zum Geographen bei der Erkundung neuer Landschaften: Aufgaben, wie sie später die Bematisten von Alexander dem Großen
wahrnahmen. In den sumerischen Stadtstaaten trugen Herrscher und Stadtgötter wie Marduk
als Symbol Stab und Seilring.
Mensch & Ziege, Krummstab & Zaun
Hirten als Nomaden (»Pastoralnomaden«)
delegieren die Nahrungssuche an ihre Tiere, damit diese Milch liefern, Fleisch und Wolle; als Wegzehrung laufen sie selbständig mit. Hirten sind weniger mobil als Jäger & Sammler, können jedoch Besitz anhäufen und lassen das Gepäck von Tieren tragen.
- Ziegen erscheinen als Nutztier etwa um 9.000 BC im Zagrosgebirge (Iran/Irak) & der Levante.
- Schafe erscheinen als Nutztier etwa um 6.000 BC in Anatolien/Armenien
- Ziegen, deren Hörner und Füße werden zu ikonischen Attributen liminaler Gottheiten: Ziegenfüßige (Wald-)geister wie die Satyrn, Halbgötter wie Pan oder Pushan, der Ziegenwagen von Mercur Cissonius und Hermes Kriophorus usw.
Graf, Martin Hannes
Schaf und Ziege im frühgeschichtlichen Mitteleuropa
Sprach-und kulturgeschichtliche Studien. Archaeolingua 19 (2006)
- Der Krummstab als hirtenspezifisches Stabwerkzeug wird im 3. Jahrtausend BC zur ägyptischen Hieroglyphe heqa und zum Herrschersymbol und später zum Symbol für spirituelle Macht.
- Vorstellungen von liminal deities (»Reisegötter«) speichern uralte Ängste und Bedürfnisse im Zusammenhang mit Aufbruch, Grenzberührungen, Übergängen, Zwischenraum. Dabei wurden Ziegen, Rinder und Pferde Teil der Mythologie, Teil der Riten und zu Symbolen von Macht.
- Etwa 10.000 BC Bau von dauerhaften Behausungen in der Levante.
- Etwa 11.000 BC Übergang vom Wanderfeldbau zum Ackerbau in der Levante > Transhumanz
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Reichholf, Josef H.
Warum die Menschen sesshaft wurden
Das größte Rätsel unserer Geschichte.
Frankfurt am Main Fischer 2016Rösch, Manfred
Vom Korn der frühen Jahre. Sieben Jahrtausende Ackerbau und Kulturlandschaft.
Begleitheft zur Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit dem Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen.
Esslingen Ges. für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern 2008- Stone Age Connections. Mobilität zu Ötzis Zeiten. Sonderausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum 22. November 2021 bis 7. November 2022
Anhand bedeutender Funde aus dem Alpenraum werden die Wege und Handelsbeziehungen im 4. und 3. Jahrtausend v.Chr. nachvollzogen.
In vorgeschichtlichen Zeiten: Wildbeuter
Mensch & Hund unterwegs
- Jäger & Sammler
mit hoher Mobilität, doch eingeschränkt durch die Fähigkeiten des Menschen als Gepäckträger.- Stabwerkzeuge: Grabstock, Tragstange, Schlangenstab, Spieß, Speer, Wurfholz u.a.m.
- Domestikation: Seit mehr als 30.000 Jahren begleitet der Hund als erstes Nutztier den Menschen beim Jagen, half beim Tragen und beim Ziehen von Tragschleifen, später auch als Schlittenhund. Etwa 11.000 BC finden sich erste Hinweise auf den Einsatz von Schlittenhunden in Sibirien.
Von der Migration zum Reisen
Heute ist der Homo sapiens die einzige noch lebende Art der Spezies Homo. Lange Zeit lebten Homo sapiens und Homo neandertaliensis nebeneinander, bereits in Afrika; beider Vorfahr ist der Homo Erectus. Genetisch haben sich erstere vermischt, auch mit dem Denisova-Menschen in Asien. Die Migration des Homo sapiens begann vor rund 300.000 Jahren im südlichen und östlichen Afrika und führte auf alle Erdteile wie Funde von Steinwerkzeugen dokumentieren. Schmuck setzt im Unterschied zu Werkzeug symbolisches Denken voraus und Sprache zur Verständigung über diesen Symbolgehalt. Die bisher ältesten Funde von Muschelschmuck 22) haben ein Alter von:
- etwa 142.000 Jahren, Fundort im heutigen Marokko in der Bizmoune-Höhle bei Essaouira an der Küste;
- etwa 100.000 bis 135.000 Jahren, Fundort im heutigen Israel in der Skhul-Höhle am Mount Carmel;
- rund 100.000 Jahren, Fundort im heutigen Israel in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth;
- etwa 75.000 bis 100.000 Jahren, Fundort im heutigen Südafrika in der Blombos-Höhle am Kap Agulhas
In Europa und Vorderasien traf der Homo Sapiens auf andere Homo-Arten, doch Amerika und Antarktika betrat er als erster Mensch. In Australasien dürfte er dem Denisova-Menschen und dem Homo floresiensis begegnet sein. Die ältesten Nachweise des Homo sapiens außerhalb Afrikas fanden sich:
- in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth/Israel (rund 125.000 Jahre alt)
- im Süden der arabischen Halbinsel (125.000 Jahre alt)
- auf dem Gebiet des Oman (106.000 Jahre).
Die frühesten Migrationsrouten sind weltweit nur schwer bestimmbar, da sie insbesondere den Küstenlinien folgten, die jedoch durch den seither gestiegenen Meeresspiegel heute überflutet sind. Basierend auf genetischen Analysen zeigt sich:
- Eine erste Migrationswelle erfolgte frühestens vor etwa 70.000 Jahren über Südasien nach Australasien.
- Eine zweite Migrationswelle begann vor rund 40.000 Jahren und teilte sich auf der arabischen Halbinsel westlich Richtung Europa und östlich Richtung Indische Halbinsel.
- Die genetischen Spuren der heutigen Eurasier verweisen auf eine Herkunft über die Levante aus Ägypten.
- Im Raum des Hindukusch zeigen sich Zweige nach Osten Richtung China und nach Nordwesten (Sibirien) durch Innerasien.
- Von dort östlich über Beringia nach Amerika in drei Wellen sicher vor etwa 11.500 Jahren; für eine ältere Besiedlungswelle vor etwa 15.500 Jahren gibt es genetische und linguistische Argumente.
- Die Migration Richtung Europa erfolgte erst danach aus Sibirien.
Die ältesten fossilen Fundstellen des modernen Menschen (»Cro-Magnon«) liegen alle in Europa mit einem Alter von:
- etwa 40.500 Jahren, Fundort in der Höhle Peștera cu Oase im heutigen Rumänien;
- etwa 44.000 Jahren, Fundort in der Grotta del Cavallo, Apulien, im heutigen Italien;
- rund 31.900 Jahren, Fundort in Buran-Kaya III, Krim, in der heutigen Ukraine;
- sowie etwa gleichaltrig in Mladeč (Tschechien), Kent's Cavern (England) und Frankreich.
- Diesen Menschen werden Artefakte aus Höhlen der Schwäbischen Alb und Willendorf II (Österreich) zugeordnet, die bis zu 40.000 Jahre alt sind, unter anderem das älteste Musikinstrument und die älteste figürliche Darstellung, eine „Venus“.
Migration war daher die meiste Zeit der Normalzustand. Diese Verbreitungs- und Bewegungsform konnte sich erst ausdifferenzieren, nachdem sich Menschengruppen räumlich banden, also etwa
- durch regionalen Ressourcenreichtum (Wasser, Fisch, Wild);
- durch Schutz und Geborgenheit in Höhlen, Tälern oder auf Almen;
- durch den Bau von dauerhaften Behausungen, etwa 10.000 v. Chr. in der Levante;
- über Hirtennomadismus zur Viehzucht und dem Domestizieren von Nutztieren, zuerst Ziegen etwa 11.000 v. Chr. in der Levante oder dem Zagrosgebirge;
- über Wanderfeldbau zum Ackerbau, etwa 11.000 v. Chr. in der Levante.
»Reisen« setzt im Unterschied zur Migration voraus, dass sich regional ortsfeste Strukturen manifestierten, zwischen denen ein Austausch von Menschen, Waren, Informationen nötig war. Damit konnte zwischen Aufbruch, Fahrt und Heimkehr unterschieden werden. Diese Trinität ermöglicht reisespezifische Erfahrungen, die jedoch offensichtliche Analogien aufweisen mit Grenzerfahrungen an der Schwelle zwischen Leben und Tod sowie mit geographischen Übergängen. Die Attribute der liminal deities (»Reisegötter«) spiegeln die Bedeutung dieser Erfahrungen:
- Ziege und Ziegenfuß
- Rinder und Hörner
- geflügelte Schuhe
Literatur zum Wandern der Völker
Dann, G. M. S., & Liebman-Parrinello, G.
(Hrsg.)
The sociology of tourism: European origins and developments. Bradford 2009: Emerald.Spode, H.
Zur Geschichte der Tourismusgeschichte.
Voyage 8 (2009) 9–22.Spode, H.
Romantische Zeitreise. Tourismus als Chronotopie. In B. Schmidt-Lauber (Hrsg.), Sommerfrische (S. 33–46). Wien 2014: Institut für Europäische Ethnologie.Wiedemann, Felix
Am Anfang war Migration
Wanderungsnarrative in den Wissenschaften vom Alten Orient im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Tübingen 2021: Mohr Siebeck. http://public.eblib.com/choice/PublicFullRecord.aspx?p=6481234.Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker: Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften
370 S., Berlin Edition Topoi 2017, darin:- Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in Migrationserzählungen - Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
- Griechische Wanderungsnarrative und ihre Wirkung - Hans-Joachim Gehrke
- Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. Jahrhundert - Roland Steinacher
- The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian Migration - Anca Dan
- Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900 - Felix Wiedemann
- Wanderungsnarrative in der Ur- und Frühgeschichtsforschung - Matthias Jung
- Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen Grundsprache - Elke Kaiser
- Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des Kaiserreichs - Franziska Torma
- ‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und Realität - Peter Rohrbacher
- Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative bei Gustaf Kossinna - Susanne Grunwald
- Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen Netzwerken - Mijal Gandelsman-Trier
- Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘ - Jörg Feuchter
Ansätze, Dies & das
Einen schönen Überblick über tourismusgeschichtliche Ansätze bildet dieser Review von Rüdiger Hachtmann
, Stand 06.10.2011.
Als roter Faden erkennbar ist die Suche nach einem Lebensreisestil im Unterschied zu Lebensphasenreisen.
Untersuchungen zur Reisegeschichte sind auffallend einseitig Untersuchungen der Reiseliteratur mit kulturwissenschaftlichen Methoden. Das Geschriebene ist aber nur ein Schatten an der Wand, der das Wesen von Reisenden und Reisen auf Umrisse verflacht und geschrieben wurde für ein Publikum. Eine Methodik liefert jedoch nur Ergebnisse innerhalb des eigenen methodischen Raumes, hier also Aussagen über den Reisenden als Autor und sein Publikum. Aussagen über den Reisenden und dessen Reise sind daher nur in bescheidenem Maße möglich.
Mit zunehmender zeitlicher Distanz sinken Auflösung und Schärfe, mit der Reisephänomene erkannt und eingeordnet werden können.
- Die mündliche Überlieferung speichert manches in Erzählungen, Sprichwörtern, Metaphern: Reisebilder halen fest, was gesellschaftlich bedeutsam war.
- Bemerkenswertes wird von den Zeitgenossen schriftlich festgehalten, Selbstverständliches eher nicht.
- Etymologisch lässt sich immerhin noch auf zeitliche Schichten schließen, wenn etwa Begriffe für Behälter und Tragetechniken in semitischen, protoindoeuropäischen und finno-ugrischen Sprachen gleiche Wurzeln zeigen.
- Archäologisch sind alle organischen Materialien wie Leder oder Holz nur in Ausnahmefällen zu fassen - von Stäben und Beuteln bleibt nicht viel übrig. Möglicherweise weisen metallene Gürtelschnallen regelmäßig auf Reisende hin, denn das Gürtelgehänge ist eine wichtige Transporthilfe für einen Teil des Reisegepäcks.
Immerhin lässt sich von erfolgreichen Innovationen wie der Domestizierung von Tieren oder dem Wagenbau darauf schließen, dass dadurch neue Reiseformen möglich wurden:
Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike
Mainz: Philipp von Zabern 2018, darin u.a.:- Svend Hansen, Jürgen Renn: Technische und soziale Innovationen
- Wolfram Schier and Susan Pollock: Die textile Revolution
- Elke Kaiser: Rinder und Räder – Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
Der Gegenstand »Reisen« lässt sich als soziotechnisches Handlungssystem 23) verstehen und strukturieren, etwa (hier nur beispielhaft angedeutet):
- Sachsysteme:
- Stoff > Reisegepäck, Transporthilfen
- Energie > Gepäckträger, Proviant
- Information > Orientierung
- Zielsysteme
- Handel > Höker, Märkte
- Beute > Krieg
- Wissen
- Handlungsablauf
- Zielsetzung > Lösen von Bindungen
- Motive: weg von & hin zu
- Aufbruch > Übergänge
- Fahrt
- Heimkehr
- Wertschätzung > soziale Integration
Das lässt sich weiter differenzieren, etwa als stoffliche Teilsysteme wie:
- Tragetechniken wie Gürtelgehänge, Stirnriemen, Tragstange, Mantelsack, Rucksack
- Kleidung zum Schutz vor Sonne (Tuch, Mütze), Kälte (Umhang), Verletzung (Riemensandalen, Stiefel)
- Domestikation von Nutztieren als Lasttier, Reittier, Zugtier
siehe auch:
* Globetrotter
* Fahrendes Volk
* Liste der Reisestile
* Stereotypen
* Weltanschauung
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Dos Passos, John
. Travel books and other writings 1916-1941. New York 2003, NY: Library of America 143Karl R. Wernhart, Helmut Lukas
: Christoph Carl Fernberger. Der erste österreichische Weltreisende 1621–1628. Völlig überarb. und neu kommentierte Ausg. Mit erg. Kommentar für Indonesien und Südostasien. LIT, Wien 2011.Pedro Cubero Sebastián
Peregrinación del mundo. Madrid 1993
in: Migne, Jacques Paul (ed.), Patrologia Latina, Paris, Vrayet/Sirou 158 (1860) 1055-68
Pertusi, Agostino
La Situazione Dell' europa Orientale Dopo La Caduta Di Smederevo (1439) in Una Lettera Inedita Di Fra Bartolomeo Di Giano.
in: Byzance et les Slaves. Études de civilisation. Mélanges Ivan Dujcev
Paris 1979, S. [337]-372
Ludovico de Varthema
Reisen im Orient
eingeleitet, übersetzt und erläutert von Folker Reichert, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996
Volterra, Meshullam da
Von der Toskana in den Orient: ein Renaissance-Kaufmann auf Reisen.
Aus dem Hebräischen übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Daniel Jütte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012. Ein halbes Jahr via Alexandria, Kairo, Jerusalem, Damaskus und Venedig
Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit.
Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 7. 5 Bde. 2., erw. und bearb. Ausg. Berlin 1971
Gerhard Köbler
: Zielwörterbuch europäischer Rechtsgeschichte, 4. A. 2007, mit Hinweis auf: Söllner §§ 6, 7, 8, 9; Hübner 83, 460; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 71, 88, 120; Köbler, WAS;L. v. Bar:
Das Fremdenrecht u. seine volkswirtschaftliche Bedeutung, 1892; L’Étranger, 1958; Die Begegnung mit dem Fremden, M. Schister
(Hg.) 1996; Seiring, C.,
Fremde in der Stadt (1300-1800), 1999; Cavallar, F.:
The rights of strangers, 2002Michael Sommer
Homo Mercator
Handelsvölker und interkulturelle Netzwerke zwischen Orient und Okzident
in: Rollinger, Robert. 2010. Interkulturalität in der Alten Welt: Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts. Wiesbaden: Harrassowitz.
Rettberg, F. W.
1846. Kirchengeschichte Deutschlands.Goettingae, 1846-1848, II, 236
Hesiod
, Opus 26 und der Sänger Acestor als Bettler in Kolakes Κόλακες `Schmeichler´ von Eupolis
Robert Beekes
: Etymological Dictionary of Greek. 1. Auflage. Band 1: Α–Λ, Brill, Leiden, Boston 2010, ISBN 978-90-04-17420-7 (Band 10/1 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series) Seite 9Band 2: Μ–Ω στέλλω Seite 139
Michael Herles
Kamele in assyrischen Quellen.
Ein Exot wird zur Selbstverständlichkeit.
In: Ute Pietruschka, Michael P. Streck (Hg.): Symbolische Repräsentation und Wirklichkeit nomadischen Lebens. Wiesbaden 2010: Dr. Ludwig Reichert, S. 127
Sehasseh El Mehdi
: Early Middle Stone Age personal ornaments from Bizmoune Cave, Essaouira, Morocco. Science Advances 7.39 (22.09.2021)