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wiki:wildnis

Wildnis

Reinhold Messner, der Bergsteiger aus Südtirol,
philosophiert über das Reisen off-the-beaten-track:
»Mir ging es beim Unterwegssein in der Wildnis 
nicht um die Welt draussen, 
sondern um die Welt in mir drinnen. 
Ich war der Eroberer meiner eigenen Seele«

Wildnis ist in Europa selten geworden, doch bis ins 15. Jahrhundert galt das Baltikum als Große Wildnis und war nur mit ortskundigen Führern (Waldläufer, Leitsleute) passierbar. Heute zählen nur noch kleine Teile Islands und in Fennoskandinavien dazu. Das Norwegische unterscheidet das bestellte Land (innmark) von den Weidegebieten (utmark) und der freien Natur (villmark). Der weitaus größe Teil der europäischen Wildnis liegt jedoch in Nordwest-Russland. Mehr als 90% der europäischen Wildnis bestehen aus Tundra und Taiga.

»Urwald« ist biologisch betrachtet ein Primärwald, also unberührt von menschlichem Einfluss. Da aber ein solcher Urwald auch von Tieren gestaltet wird, gibt es ihn Europa nicht mehr, seit Menschen dort jagend die Tierpopulationen verändert haben. Die heute ältesten Wälder Deutschlands entstanden durch Naturverjüngung - also sich selbst überlassenem, zuvor jedoch genutztem Wald. Dazu zählen ein Wald auf der Insel Vilm, der seit 1538 unberührt blieb mit Eichen, Buchen, Ulmen sowie die »Heiligen Hallen«, ein seit dem 17. Jahrhundert unberührter Buchenwald in Mecklenburg-Vorpommern. Die neu geschaffenen »Urwälder« der Staatsforste sind weit davon entfernt, solche zu sein und sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht eher eine Betriebsstilllegung mit dem status quo nach jahrhundertelanger intensiver Nutzung. Ein »Rewilding« führt erst nach vielen Jahrhunderten wieder zu einem urwaldähnliches Gleichgewicht, weil das hohe Alter der Bäume etwa bei Buchen erst nach 600 Jahren ein Klimaxstadium erreicht 1).

Der Wald als Wildnis

Wald und Wildnis gehören zu den Raumvorstellungen und sind etymologisch nicht zufriedenstellend geklärt; vermutlich haben sie eine gemeinsame Wurzel 2), das Lateinische nennt es terra deserta, locus horroris in vasta solitudo `unbewohntes Land, schrecklicher Ort in wüster Einsamkeit oder „sylva hórrida“. Auf jeden Fall war der Wald ursprünglich ein rechtsfreie Wildnis für Outlaws und Waldläufer, für Schmiede und Seherinnen.

  • Gregorius, Adolf
    Der Name Wöste. Ein Beitrag zur Ortsnamenkunde.
    Westfälische Zeitschrift 91 (1935) 280-302, Online
    Eine ausführliche Untersuchung der Begriffe Wald, wild und wüst, öd (Einöde) mit deren Bezügen zu Dickicht, lateinischem vasta, deserta (gr. eremos) im Zusammenhang mit herrenlos, unbewohnt, verlassen → Waldeinsamkeit, vasta solitudo `herrenloser großer Wald´.
  • Kaufmann, Werner
    Die gallo-romanischen Bezeichnungen für den Begriff „Wald“: wortgeschichtliche Studie auf Grund der Karten „forêt“ und „bois“ des Atlas linguistique de la France.
    Diss. Universiẗat Zürich. 81 S., 2 Karten Zürich 1913: Leemann.
  • Lindemann, Uwe
    Die Wüste: Terra incognita, Erlebnis, Symbol.
    Eine Genealogie der abendländischen Wüstenvorstellungen in der Literatur von der Antike bis zur Gegenwart.

    Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 1998. 450 S. Heidelberg 2000: Winter.
  • Müller, Ulrich, Wunderlich, Werner, Keller, Hildegard Elisabeth
    2008. Wald, Wälder: Streifzüge durch einen Topos.
    Online S. 927-944 in: Müller, Ulrich, Werner Wunderlich, Margarete Springeth: Burgen, Länder, Orte. Konstanz 2008: UVK. Mittelaltermythen, Bd. 5. 1023 S.
  • Röcke, Werner, Julia Weitbrecht
    Wüste. Kleiner Rundgang durch einen Topos der Askese.
    S. 191-207 in: Röcke, Werner; Askese und Identität in Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit; Berlin 2010: de Gruyter. DOI
  • Schmid-Calbert Ch. Der wilde Wald.
    Zur Darstellung und Funktion eines Raumes in der mittelhochdeutschen Literatur.
    Gotes und der werlde hulde.
    Literatur in Mittelalter und Neuzeit, Bern 1989
  • Weck, Johannes Die Wälder der Erde.
    (Verständliche Wissenschaft 67). 152 S. Berlin 1957: Springer.
  • Ayensu, Edward S. Der Dschungel.
    Die letzten tropischen Urwälder der Erde.
    München 1981: Christian.

Odysseus irrte zehn Jahre in der Wildnis des Mittelmeers umher. Im römischen Imperium war das nicht mehr denkbar, denn der Mittelmeerraum war durch Häfen und Schifffahrtsrouten erschlossen. Im mare nostrum waren die Ungeheuer vertrieben und an der Küste warteten keine Wilden, sondern die vertraute mediterrane Kultur. Und vom sicheren Hafen führten Straßen und Flüsse ins Hinterland.

Die urtümliche Angst vor der Wildnis personifizieren Figuen wie der »Wilde Mann« oder der »Wilde Jäger« und sie ist auch nicht an den Wald allein gebunden, da auch die Steppen als »Wildes Feld« galten. Mit dem Rückgang der Wildnis ist auch die Furcht vor der Wildnis gewichen und wilde Tiere sucht man eher in Afrika. Dass man Verbrecher in die Wildnis verbannte, liest sich zuletzt bei Shakespeare 3), nämlich in den »Wald von Arden«, das heutige Grenzgebiet zwischen Belgien und Deutschland, die Ardennen. Sehr leicht wird aber aus Vertrautem Wildnis, wenn man sich verirrt, die Orientierung verliert und über die richtige Wegfindung nachdenken muss.

Siedler im bush

Das Sehnen der europäischen Siedler richtete sich auf Weites Land in Amerika, Afrika, Australien, Asien. Dort blieb Wildnis real und erhielt neue Namen. Der Begriff *bush verbreitete sich aus dem Niederdeutschen über Kanada und Südafrika bis Australien. Bush bezeichnete ursprünglich die pragmatische Sichtweise der Siedler auf das unbesiedelte (und oft nicht ackerbare) Land.

Ihnen voraus (Go West) gingen im nördlichen Amerika die Waldläufer und Trapper 4); Anfang des 20. Jahrhunderts streiften noch 10.000 mountain men durch die Rocky Mountains und bis heute halten sich Mountain-Men-Vereine in den USA.

Das Herz der Finsternis

Moderner und emotional aufgeladener erscheint das australische outback mit wenig Menschen und kaum Infrastruktur. Ihm entsprechen die argentinische Pampa und das südafrikanische veld. Dort, countryside, überleben nur autarke Gemeinschaften, Selbstversorger. Hier zeigt sich dann auch wieder die Angst. Wenn das outback gesteigert wird als Never-Never oder middle of nowhere, wenn Plätze bezeichnet werden als *World's End verbinden sich damit biblische Vorstellungen vom Tohuwabohu. Dabei ist richtige Wildnis eher friedlich, zum Herz der Finsternis wird sie erst, wenn die »Zivilisation« eindringt siehe Tropenkoller.

Das Konzept von Wildnis wandelte sich im Laufe der Zeit: Odysseus kämpfte nicht gegen Naturgewalten, sondern gegen Ungeheuer, Abkömmlinge von Halbgöttern und Nymphen, die ihn becircten. Im Mittelalter trennte die Hecke Wohnplatz und Wald; die Heckenreiterin, die Hexe, war in beiden Welten zuhause. Erst in der Neuzeit wurde die Wildnis zum Feind. Kapitän Ahab und sein Kampf gegen Moby Dick stehen beispielhaft dafür.

Städter und Hinterwäldler

»Ich halte es für falsch, jeden Menschen durch und durch zu kultivieren, 
ebenso wie ich es für falsch halte, jeden Hektar Boden zu kultivieren.
Henry David Thoreau (1817 - 1862)

Eher abschätzig bezeichnen Städter das »unkultivierte« back country, das Hinterland, back of beyond. Menschen, die dorthin gehen wie etwa Waldläufer, sind ihnen ebenso suspekt wie Menschen, die von dort kommen, wie etwa Hinterwäldler oder Boondocks. Solches Hinterland wird bezeichnet als:

Dort draußen lebt der Überlieferung nach auch der Man of the Bush.

Die Wildnis als Idyll

»Gehe nicht, wohin der Pfad dich führt, sondern gehe dort wo kein Pfad ist
und hinterlasse eine [[wiki:spur|Spur]]«
Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

Die Romantisierung der Natur findet sich in vielen Sprachen, teils in sehr spezifischen Begrifffen:

  • Der Nemophilist (engl.), ein Liebhaber des Waldes, sucht dort Ruhe und Frieden.
  • Dendrophilia heißt die »Liebe zu Bäumen« im Englischen.
  • Als ​Shinrin-yoku (森林浴) bezeichnet das Japanische das »Baden im Wald«.
  • Komorebi (木漏れ日), ebenfalls Japanisch, werden die Lichtflecken genannt, wenn die Sonne durch die Baumkronen scheint.
  • Kundung meint im Koreanischen das leichte Wedeln der Baumspitzen im Wind.
  • Pluviophile (lat.) sind Menschen, die den Regen suchen.
  • Oppholdsvaer heißt im Norwegischen die Wetterlage unmittelbar nach dem Regen.
  • Petrichor (gr.) heißt der Geruch nach dem Regen auf heißer Erde.
  • Mannvaasanai ist das tamilische Wort für den Duft des Regen auf trockener Erde.
  • Gumusservi beschreibt im Türkischen das Schimmern des Mondlichts auf einer Wasseroberfläche.
  • Mångata nennt das Schwedische die langgezogene Lichtstraße des Mondes auf einem See.
  • Curglaff ist das schottische Wort für das Gefühl nach dem Eintauchen in kaltes Wasser.
  • Thalassophile (gr.) sind Liebhaber des Meeres.

Das Gegenteil der `Idee der Wildnis´ ist mindestens seit dem antiken Arkadien die `Idee des lieblichen Ortes (locus amoenus)´. Die Vorstellung vom Paradies als natürlichem Urzustand führte über die Figur des Edlen Wilden zu Jean-Jacques Rousseaus (1712 - 1778) Aussage, dass der Mensch nur im Naturzustand unabhängig und frei lebe. 1776–1778 schrieb er die Träumereien des einsamen Spaziergängers (Rêveries du promeneur solitaire). Zum Klassiker aller Aussteiger wurde 1854 Walden oder Leben in den Wäldern, ein Buch von Henry David Thoreau, der das einfache Leben beschrieb. Auf diese Vorgänger bezog sich auch John Muir, der als Gründer der Nationalpark-Idee gilt, und 1903 den amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt bei einer mehrtägigen Camping-Tour im Yosemite Valley davon überzeugte.

Ins Touristische gewendet wird daran das Abenteuerliche betont, etwa als Safari Off-the-beaten-track, siehe auch bush camp und bushtucker.

  • John Muir
    Yosemite
    Aus dem Englischen von Jens Lindenlaub und Max Henninger. Mit einem Nachwort von Mordecai Ogada.
    Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2021. 255 S.
    Rezension: Cornelius Dieckmann: Spaziergänge bei Vollmond FAZ 23.10.2021

Trails

Fernwanderwege (»Trails«) sind ein Konzept, die amerikanische Wildnis auch für Städter zu erschließen.
So führt der Pacific Crest Trail PCT führt 4279 Kilometer durch den Westen der USA entlang des Sierra Nevada-Gebirges und der Kaskadenkette von Manning Park in British Columbia im Norden bis Campo (Kalifornien/Mexiko) durch die Staaten Washington und Oregon 5) Regie Jean-Marc Vallée nach dem Buch Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis von Cheryl Strayed über ihre Fernwanderungen auf dem PCT, dargestellt von Reese Witherspoon.
Der Pacific Crest Trail gehört zu den Triple-Crown-Trails.

Ratgeber

  • Francis Galton
    The Art of Travel or
    Shifts and Contrivances available in Wild Countries

    John Murray, London 1855
  • George & Iris Wells
    The Handbook of Wilderness Travel.
    306 S. New York: 1956: Harper
    Der Hauptteil bietet tourenorientierte Beschreibungen zu rund 370 Zielen in den USA. Praxisorientiert ist Teil 1 mit allgemeinen Hinweisen zu Wilderness Holidays, Back-Packing-Trips, Pack Trips, Canoe Trips, Float Trips u.a.
  • Wood, Robert S.
    The 2 oz. backpacker.
    [=Two ounce backpacker] 127 S. Berkley, CA 1982: Ten Speed Press. Inhalt: Walking, Keeping fit, Camping, Cooking, Navigating

Literatur

  • Allmann, Joachim
    Der Wald in der frühen Neuzeit
    Eine mentalitäts-und sozialgeschichtliche Untersuchung am Beispiel des Pfälzer Raumes 1500-1800.
    Berlin: Duncker & Humblot 1989
  • Hans Peter Duerr
    Traumzeit. Über die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation
    Syndikat, 418 S. Frankfurt am Main 1978,
  • Ruth & Dieter Groh
    Die Außenwelt der Innenwelt. Zur Kulturgeschichte der Natur Band 2
    Suhrkamp Frankfurt am Main 1996
  • Haye, Thomas
    Erfahrene Natur in lateinischen Reisegedichten des Mittelalters.
    S. 178-188 in: Peter Dilg (Hg.): Natur im Mittelalter. Konzeptionen – Erfahrungen – Wirkungen. Akten des 9. Symposiums des Mediävistenverbandes, Marburg 14.-17. März 2001. Berlin 2003: Akademie.
  • Hettche, Walter/Merkel, Hubert (Hg.)
    Waldbilder
    Beiträge zum Interdisziplinären Kolloquium »Da ist Wald und Wald und Wald« (Adalbert Stifter). Göttingen, 19. und 20. März 1999/Fachbereich Forstwirtschaft und Umweltmanagement der Fachhochschule Hildesheim- Holzminden-Göttingen. München: Judicium 2000
  • Hutchins, E.
    Cognition in the wild
    MIT Press Cambridge/MA 1995
  • Mona Katrin Kalita
    Der Natur auf der Spur. Die Wahrnehmung und Beschreibung fremdartiger Natur in mittelalterlichen Fernreiseberichten.
    Diplomarbeit. 130 S. Karl-Franzens-Universität Graz 2017.
  • Koebner, Thomas
    Geheimnisse der Wildnis
    Zivilisationskritik und Naturexotik im Abenteuerroman
    in: Ders./Pickerodt, Gerhart (Hg.): Die andere Welt; S. 240-266
  • William J. Long
    Friedliche Wildnis
    Karl H. Henssel Verlag Berlin 1959
  • Moldenhauer, Rüdiger
    Terra deserta, locus horrorîs et vastae solitudinis als siedlungsgeschichtliche Terminanten in Wagrien und Mecklenburg. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Germanistische Abteilung. 104.1 (1987) 190-215.
  • Nastassja Martin
    An das Wilde glauben
    Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer
    139 S. Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2021
  • John K. Noyes u.a. (Hg.)
    Wildnis und Zivilisation in Afrika.
    227 S. (=Acta Germanica. German Studies in Africa. Jahrbuch des Germanistenverband im Südlichen Afrika, 25/1997. Peter Lang Verlag 1999. Inhalt u.a.:
    • Karl S. Guthke
      Die deutschen Crusoes und die Wilden aus Europa.
      Kolonialer Kleinkrieg im Tristan da Cunha-Archipel 1871-73
    • Manfred Dutschke
      Nie war dem Wilden etwas Menschliches fremd
    • Stephan Mühr
      Die Wirklichkeit der Fremderfahrung: neue Wege zur deutschen Kolonialliteratur im südlichen Afrika
    • Andreas Mielke
      Contextualizing the „Hottentot Venus“
    • Nancy Decker
      Breaking the Mold: Redundant Women and German Colonialism
    • Gunther Pakendorf
      Der Kampf um die Wahrheit: Albert Kropf und die Propheten aus Xhosaland
    • Johannes Harnischfeger
      Reisen an die Grenze von Natur und Zivilisation: Sigmund Freuds 'Totem und Tabu'
    • Simo
      Die gefährliche Faszination der Wildnis: zu Claire Golls Roman 'Der Neger Jupiter raubt Europa'.
  • Grey Owl
    Pfade in der Wildnis
    Eine indianische Erzählung von der Natur.
    Aus dem kanadischen Englisch von Peter Torberg.
    Mit Photographien von Grey Owl und einem Nachwort.
    Die Andere Bibliothek, Berlin 2019 (EA 1931) 336 S.
  • Christian Schmid-Cadalbert
    Der wilde Wald. Zur Darstellung und Funktion eines Raumes in der mittehochdeutschen Literatur. S. 24–47 in: Gotes und der werlde hulde. Literatur in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Heinz Rupp zum 70. Geburtstag, hg. von Rüdiger Schnell, Bern 1989.
  • Schama, Simon
    Der Traum von der Wildnis. Natur als Imagination
    München 1996
  • Gary Snyder
    Lektionen der Wildnis
    Aus dem amerikanischen Englisch von Hanfried Blume
    Matthes und Seitz Berlin 2011
  • Norbert Suchanek
    Mythos Wildnis.
    136 S. Stuttgart: Schmetterling 2001
    »Außerhalb der Stadt gibt es nur Helden und Ungeheuer«, sagte Aristoteles vor rund 2500 Jahren. Dorthin sandten den einen die Götter, die anderen suchten dort ihre aventiure. Wildnis als Gegensatz zur Zivilisation (letzteres meint tatsächlich das Leben in der Stadt) ist bedrohlich und per se zu bekämpfen. Und alles, was sich auf der Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation bewegt, ist unheimlich wie die Zagahussa, die Zaunhexe, die je ein Bein hier und dort hat. Suchaneks neues Buch unternimmt eine kritische, kulturhistorisch fundierte Auseinandersetzung mit dem westlichen Wildnis-Mythos.
  • Theye, Thomas (Hg.)
    Wir und die Wilden.
    Einblicke in eine kannibalische Beziehung
    Hamburg 1985
  • Termeer, Marcus
    Verkörperungen des Waldes. Eine Körper-, Geschlechter- und Herrschaftsgeschichte.
    Diss. Münster 2004. Bielefeld 2005 transcript Verlag.
  • White, Hayden The Forms of Wildness
    Archaeology of an Idea, in:
    Dudley, Edward/Novak, Maximillian E. (Ed.): The Wild Man With-in. An Image in Western Thought from the Renaissance to Romanticism. Pittsburgh: University of Pittsburgh Press 1972; S. 3-38
  • → Ausstellungsliste Wildnis
  • → Ausstellungsliste Die Natur als Ziel der Sehnsucht
  • Henri Rousseau
    Le Lion, ayant faim, se jette sur l’antilope.
    Das Gemälde von 1905 zeigt vordergründig, wie ein hungriger Löwe genussvoll in eine Antilope beisst und verweist hintergründig auf die gegenseitige Bedingtheit von Opfer und Tätern und deren natürliche Wurzeln.

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1)
Hansjörg Küster
Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa von der Eiszeit bis zur Gegenwart
C. H. Beck München 2013
2)
A. B. Kurit︠s︡yn
PROBLEMY SEMANTICHESKOY REKONSTRUKTSII NA MATERIALE LANDSHAFTNOY LEKSIKI PRAGERMANSKOGO YAZYKA
[Landschaftsvokabular der altgermanischen Sprachen. Semantisches Feld `Wald´] S.161-184 in:
Типология морфосинтаксических параметров. Материалы международной конференции «Типология морфосинтаксических параметров 2015». Вып. 2.—Москва, МПГУ, 2015. ил.Под редакцией Е.А. Лютиковой, А.В. Циммерлинга, М.Б. Коношенко. ISBN 978-5-4263-0293-8
3)
William Shakespeare
As you Like it/Wie es euch gefällt, 1599
4)
Film: Jeremiah Johnson (1972 USA Regie Sydney Pollack) mit Robert Redford als Jeremiah und Will Geer als »Bear Claw« Chris Lapp
5)
Film: Wild (USA 2014, deutsch: Der große Trip
wiki/wildnis.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/27 11:46 von norbert

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