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wiki:zeitleiste_alpenueberquerungen

Zeitleiste der Alpenüberquerungen

Der Gang in die Bergwelt erforderte zum einen ein starkes Motiv. Zum anderen hatte dieser Gang zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Bedeutungen. Technisch bildeten die Pässe den Scheitelpunkt einer Gebirgsüberquerung (auch: -passage, -transfer, -transit), die vor dem Straßenbau für den Fussreisenden, seine Zug- oder Lasttiere und sein Fuhrwerk kräftezehrend und gefährlich war: Erdrutsche, Steinschlag, Wetterumschwung: Nebel, Gewitter, Schneefall 1). Der touristischen Erschließung gingen jahrtausendelang andere Interessen voran: Almwirtschaft, die Suche nach Erzen (Blei, Kupfer, Silber, Gold), Monastisches Reisen, Militär, Nachrichtenverkehr (Boten, Kundschafter), Handel und Transport. Seit vorgeschichtlicher Zeit haben Menschen die Alpen überquert, aber nur selten darüber schriftlich berichtet:

  • Dass bereits um 3.300 BC auch andere Wege gegangen wurde, beweist „Ötzi“: Die berühmte Gletschermumie wurde in den Ötztaler Alpen am Tisenjoch/Hauslabjoch (3210 m) gefunden. Er kam aus dem Südtiroler Schnalstal 2) und wählte eine Aufstiegsroute, die heute als anspruchsvoller Wanderweg bewertet wird. Die Abstiegsroute hätte ihn in vier Stunden ins österreichische Ötztal geführt, heute ein Weg über die Wilhelm-Busch-Hütte nach Vent (1.900 m). Nach genetischen Untersuchungen ist Ötzi ein Vertreter der vorindoeuropäischen Bewohner Europas.
    • Tillmann, Andreas
      Transalpiner Handel in der jüngeren Steinzeit. Über die Alpen 2002, 107-110.
    • Pechtl, Joachim, Barbara Limmer
      Transalpine contacts and Italian influences on southern Bavarian Neolithic (6th-3rd Millennium BC). Rivista Di Scienze Preistoriche. LXX, S1, 2020, 125-134
    • Grupe, Gisela, Andrea Grigat, George McGlynn
      Across the Alps in prehistory: isotopic mapping of the Brenner Passage by bioarchaeology. XIV, 255 S. Cham: Springer 2017
  • 218 BC
    Hannibal überquert mit seinen Truppen unter hohen Verlusten die Alpen. Mangels archäologischer Funde und bei unspezifischen Beschreibungen der Quellen (Polybios, Titus Livius) gibt es nur mehr oder weniger plausible Theorien über Hannibals Route durch die Alpen. Diskutiert werden die Passübergänge:
    • Kleiner St. Bernhard:
      Francis de Coninck: Hannibal. La traversée des Alpes par la Tarentaise et le col du Petit-Saint-Bernard. Saint-Romain-en-Gal, Armine-Ediculture, 1999
    • Col de la Traversette:
      Mahaney W.C., Kapran B., Kalm V., Tricart P., Carcaillet C., Blarquez O., Milner M.W., Barendregt R.W., Somelar P.: The Traversette (Italia) Rockfall: Geomorphological Indicator of the Hannibalic Invasion Route. Archaeometry 52/1 (2010) 156–172
    • Col de Clapier am Mont Cenis:
      Kuhle, M., Kuhle, S.: Lost in Translation or Can We Still Understand What Polybius Says about Hannibal's Crossing of the Alps? A Reply to Mahaney [Archaeometry, 55 (2013), 1196–204]*. Archaeometry, 57 (2015) 759–771. doi: 10.1111/arcm.12115.
    • Col de Montgenèvre
    • 1934 lieh sich Richard Halliburton (1900-1939) einen Elefanten aus einem Pariser Zoo, taufte sie „Miss Dalrymple“ und überquerte mit ihr die Alpen von Martigny (Schweiz) ins italienische Aostatal.
      • Laura Dalaine: Par quel col Halliburton est-il passé? S. 128 in: Jospin, Jean-Pascal, Laura Dalaine: Hannibal et les Alpes: une traversée, un mythe. Gollion 2011: Infolio Editions.
      • Mathieu, Jon: „A dos d'éléphant à travers les Alpes en l'an 1935 après J.-C.: sur la réception d'Hannibal à l'époque contemporaine“. Vallesia 70 (2015) 139-149 (= Jahrbuch der Walliser Kantonsbibliothek, des Staatsarchivs und der Museen von Valeria und Majoria.)
  • 150 BC
    Harl, Ortolf
    Polybios bereiste um 150 BC die östliche Cisalpina und besuchte die norischen Taurisker.
    Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik 26 (2011) 59-59 3)
  • 15 BC
    wurde der gesamte Alpenraum römisch, weil die Söhne des Augustus, Tiberius und Drusus auf drei Routen mit ihren Heeren die Alpen überquerten und bis ins nördliche Alpenvorland vordrangen: in den Ostalpen über Reschenpass und Brennerpass, über den Septimerpass und die Bündner Pässe 4)
  • 290/291
    Greinke, Sven
    Die Überwindung der Alpen im panegyricus XI (III).
    S. 129-254 in: ders.: Landschaft Und Stadt Als Literarisierte Räume in Den Panegyrici Latini Der Tetrarchie.
    Dissertation Edition Topoi. 404 S. Humboldt-Universität zu Berlin 2017. Inhalt
    • Artru, Francois
      La circulation dans les Alpes à l'époque romaine: l'exemple des Alpes Cottiennes.
      Diss. Besançon 2012.
      =Sur les routes romaines des Alpes Cottiennes: entre Mont-Cenis et Col de Larche.
      328 S. Besançon: Presses universitaires de Franche-Comté, 2016. Inhalt u.a.
      „A general chapter upon alpine circulation in the Antiquity reviews the following subjects: recent paleoclimatic data, control of an itinerary in the genesis of preroman tribes' settlement, actual knowledge of Alps by Romans, and practical traveling conditions through mountains.“
    • Junkelmann, Marcus
      Muli [Mvli] Mariani. Marsch in römischer Legionärsrüstung über die Alpen.
      80 S. Stuttgart: Württembergisches Landesmuseum; Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Würtemberg und Hohenzollern, 1985
  • Zwischen 353 und 378 nach Christus datiert die Beschreibung der Alpenüberquerung von Ammianus Marcellinus (um 330 bis vor 400) mit Maultieren, Ochsenwagen und Führern über den Col de Montgenèvre (ital. Passo del Monginevro; 1860 m), auf dem Weg von Mailand nach Köln.
    • Woloch, G. Michael
      Ammianus Alpine Passes and Maps.
      Arctos : Acta philologica Fennica (Klassillis-Filologinen Yhdistys) 27 (1993) [149]-153 Online
  • Frühmittelalter
    Gutscher, Daniel
    Die Nordsüdachse: Wiederbenützung und Ausbau des ‘Schweizerischen Alpentransits’ im Frühmittelalter.
    Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 14 (2003) 50-54 2003. DOI
  • 488
    Eugippius (465-533) berichtet im Commemoratorium (Vita sancti Severini) über die Reise der Mönche aus dem Severinskloster in Noricum über die Alpen nach Lucullanum bei Neapel. Dabei wurde der Leichnam Severins (410-482) überführt 5).
  • 6. Jahrhundert
    Wopfner, Hermann
    Die Reise des Venantius Fortunatus durch die Ostalpen: ein Beitrag zur frühmittelalterlichen [„De navigio suo“] Verkehrs- und Siedlungsgeschichte. (=Schlern-Schriften, 9) 1925
    • dazu ausführlich die „reale Reise des Wanderpoeten“ S. 79 f. mit Fußnoten 191, 192 in: Vielberg, Meinolf: Der Mönchsbischof von Tours im 'Martinellus' Zur Form des hagiographischen Dossiers und seines spätantiken Leitbilds. Berlin; Boston: De Gruyter, 2006
    • Heitmeier, Irmtraut: Reisen in politisch unsteten Zeiten: die Wege des Venantius Fortunatus durch die Alpen.
      in: Über die Alpen 2002; 265-271.
  • 569
    soll der Langobardenkönig Alboin (vor 526–572/3) 6) bei seinem Einzug 569 n. Chr. nach Italien den Monte Re (Königsberg, 1.642 m, heute Matajur, früher Monte Maggiore ) in Tarvis bestiegen haben, den höchsten Gipfel der Julischen Alpen, der als schöner Aussichtsberg gilt und einfach zu erwandern ist und seit jeher auch als Grenzpunkt dient, auch weil er aus der Ebene weithin Orientierung bietet. → Bergwelt
  • 925
    erwähnt Odo von Cluny wiederholte Alpenquerungen des Grafen Gerald von Aurillac über den Pass am Großen St. Bernhard, der sich dabei einheimischer Träger und Führer bediente, Marucci genannt. Derselbe Odo überquert die Alpen 946 und nennt seine Träger und Führer nun Marrones. Diese werden auch 1063, 1127, 1129 und später noch genannt. Ausführlich dazu Arno Borst 7), der darin organisierte Genossenschaften mit spezieller Ausrüstung - Bergstöcke und Nagelschuhe - erkennt, die notwendige Voraussetzung waren für die Errichtung des Hospizes 1050 8). Dieses Hospitium war jahrhundertelang die höchste Siedlung Europas und wurde beispielhaft für Gründungen auf anderen Pässen bis ins 17. Jahrhundert; sie unterschieden sich von Gasthäusern und Xenodochien durch Lage und eine doppelte Gemeinschaft von geistlichen und Laienbrüdern („maronniers“).
    • Schreiber, Georg
      Mittelalterliche Alpenpässe und ihre Hospitalkultur.
      Miscellanea Giovanni Galbiati Tl. 3 (1951) 335-352
  • 959
    erfror Aelfsige, frisch erkürter Erzbischof von Canterbury, in den Alpen, als er auf dem Wege zum Papst Johannes XII. war 9).
  • 965
    überquert Gunzo Novariensis, ein gelehrter Italiener, die Alpen im Gefolge Kaiser Ottos I. und erreicht St. Gallen in einem Zustand, dass er sich vom Pferd heben ließ, weil er nicht absteigen konnte 10).
  • Nach 990
    beschreibt Sigerich der Ernste seine Reise nach Rom anlässlich seiner Ernennung zum Erzbischof von Canterbury, dabei den Großen Sankt Bernhard überschreitend; die Rückreise erfolgte in 80 Tagesetappen von jeweils rund 20 Kilometern. Auf diese Beschreibung geht die Bezeichnung der Via Francigena für den Pilgerweg zurück.
    • Cottonian Library in der British Library als Cotton Tiberius B.v., folio 34/35
    • Julius Jung
      Das Itinerar des Erzbischofs Sigeric von Canterbury und die Strasse von Rom über Siena nach Luca.
      Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung MIÖG 25 (1904) 1–90. Online
    • V. Ortenberg
      Archbishop Sigeric’s journey to Rome in 990
      Anglo‐Saxon England 19 (1990) 197‐246
    • A. Castagnetti
      Transalpini e vassalli in area milanese (secolo IX).
      S. 7‐109 in: ders.: Medioevo. Studi e documenti, I, Verona 2005.
    • Balzaretti, Ross
      Milan, Genoa and the Alps: early medieval exchanges across a region.
      Studi di storia medioevale e di diplomatica-Nuova Serie (2021) 201-230. Online
  • 1076/1077
    pilgerte König Heinrich IV. mitsamt Frau, Schwiegermuter und Gefolge zur Buße nach Italien und bat Papst Gregor VII. den Kirchenbann aufzuheben. Dieser „Gang nach Canossa“ wurde 1078 genau beschrieben 11) und beim Übergang am Monte Cenis waren die Dienste von Führern mit Schlitten erforderlich.
  • 12. Jahrhundert
    Die wiederholten Alpenübergänge des Wolfger von Erla (= Wolfger von Passau, 1140-1218) als Bischof von Passau und Patriarch von Aquileia erschließen sich aus seinen Reiserechnungen.
    • Peter Štih
      The Patriarchs of Aquileia as Margraves of Carniola.
      in: The Middle Ages between the Eastern Alps and the Northern Adriatic. XX, 463 S. Leiden 2010: Brill.
    • Heger, Hedwig
      Das Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide: die Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla.
      Habil.-schrift. 288 S., 4 Faks., Karten. Wien 1970: Schendl. Inhalt
  • 1128/29
    Der Abt Rudolf von Saint-Trond überquert im Winter den Grossen St. Bernhard 12).
  • 1145
    Ein Bischof aus dem Orient überquert die Alpen 13).
  • 1220
    erleichterte zunächst die Twärrenbrücke, dann 1230 die Teufelsbrücke über die Reuss, den Weg über die Schöllenenschlucht nördlich des Gotthardpasses als größtem Reisehindernis.
    • Die älteste Schilderung findet sich im Itinerar des Albert von Stade 14): Herbert Krüger
      Das Stader Itinerar des Abtes Albert aus der Zeit um 1250
      Teil 1-3: Stader Jahrbücher 46 (1956) bis 48 (1958), Sonderdruck 212 S. 1959
    • Glauser, Fritz
      Der Gotthardtransit von 1500 bis 1660, Seine Stellung im Alpentransit
      Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (SZG). 29 (1979) 16-52
  • 1254
    überquert der Erzbischof Odo von Rouen [=Odo Rigaldus] im Winter den Simplonpass
    • Th. Bonnin
      Regestrum Visitationum Archiepiscopi Rothomagensis; Journal Des Visites Pastorales D'eude Rigaud Archevêque De Rouen 1248-1269. Rouen 1852: A. Le Brument .
  • 1310
    Die vielleicht älteste erhaltene bildliche Darstellung einer Alpenüberquerung findet sich im Codex Balduini Trevirensis. Dieser beschreibt auf 37 Pergamentbögen in 73 Bildern die Romfahrt Kaiser Heinrich’s VII, darunter auch die Überquerung des Mont Cenis.
    • Georg Irmer
      Die Romfahrt Kaiser Heinrich’s VII im Bildercyclus des Codex Balduini Trevirensis.
      XII, 120 S., 37, [1] Bl. Berlin 1881: Weidmann.
      Siehe die beiden Bilder vor Seite 38 (Kap. VIII Der Zug über die Alpen) Online
  • 1358
    Bonifacio Rotario bestieg als Erster 15) am 1. September 1358 den Rocciamelone (3.538 m), weil er in türkischer Gefangenschaft geschworen hatte dass er der Madonna ein Triptychon auf den ersten Gipfel bringen würde, den er sähe, sollte ihm die heile Rückkehr gelingen. Danach und bis heute wallfahrten Pilger an jedem 1. September auf diesen höchstgelegenen Wallfahrtsort der Alpen. Der pyramidenförmige Rocciamelone galt lange als der höchste Berg der Alpen, auch weil er die Stadt Susa im Vorland um rund 3.000 Meter überragt. Er kann zwar wandernd erstiegen werden, führt jedoch über einen langen sehr ausgesetzten Grat und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. → Bergwelt
    • Arnold Niederer
      Der höchstgelegene Wallfahrtsort der Alpen: Madonna di Rocciamelone [3538 m]
      Schweizerisches Archiv für Volkskunde. 68/69 (1972/73) 460–470 DOI
  • Bis zum 15. Jahrhundert
    wird nur selten ausführlich über Alpenüberquerungen berichtet:
    Arno Borst
    Alpine Mentalität und europäischer Horizont im Mittelalter.
    in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 92 (1974) 1-46
  • 1460
    F. Schröder
    Die Reise des Klevers Arnold Heymerick über den Grossen St. Bernhard.
    Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, 102 (1918) 40-81 DOI
  • 1474
    Friedrich Emil Welti (Hg.)
    Die Pilgerfahrt des Hans von Waltheym in Jahre 1474.
    XI, [1], 113 S. Bern 1925: Stämpfli.
  • 1483 Papst Johannes' Reisewagen kippt auf dem Wege zum Konzil in Konstanz beim Überqueren der Alpen im Schnee um, Holzschnitt in: Ulrich von Riechenthal, Concilium, Augsburg 1483.
  • 1485-1487
    Santonino, Paolo
    Die Reisetagebücher des Paolo Santonino, 1485-1487.
    Aus dem Lateinischen übertragen von Rudolf Egger. Klagenfurt 1947: F. Kleinmayr.
  • Herbert Hassinger
    Die Alpenübergänge vom Mont Cenis bis zum Simplon im Spätmittelalter. S. 313-372 in: Jürgen Schneider (Hg.): Wirtschaftskräfte und Wirtschaftswege, I: Mittelmeer und Kontinent, Festschrift Hermann Kellenbenz. Bamberg 1978:
  • 1506
    Verfasst Erasmus von Rotterdam beim Durchqueren der Alpen sein Alpengedicht (carmen alpestre) „De senectutis incommodis
  • 1517-1518
    Pastor, Ludwig
    Die Reise des Kardinals Luigi d’Aragona durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Oberitalien, 1517-1518.
    Beschrieben von Antonio de Beatis. Als Beitrag zur Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters veröffentlicht und erläutert von Ludwig Pastor, Freiburg im Breisgau 1905: Herdersche Verlagsbuchhandlung.
  • 1544
    Johannes Stumpf, berühmt durch seine riesige Schweizer Chronik, beschrieb wahrscheinlich als Erster ausführlich Alpenübergänge.
    • Escher, Hermann
      Ein Reisebericht des Chronisten Johannes Stumpf aus dem Jahre 1544. In: Quellen zur Schweizer Geschichte. 6 (1884) 231-240
    • Meyer von Knonau, Gerold
      Eine Schweizerreise eines Gelehrten im 16. Jahrhundert (Johannes Stumpf). Mit 1 Porträt Schmid & Franke 1884. Separatabdruck aus dem Jahrbuch des Schweizer Alpen-Club. S.A.C. Bd. XIX
  • 1574 Josias Simler
    De Alpibus Commentarius. Zürich 1574: Christoph Froschauer.
    Das erste Buch, das sich ausschließlich mit den Alpen beschäftigt, beschrieben sind auch die damaligen Routen.
  • Mittelalter bis 17. Jahrhundert
    Jean-François Bergier
    Le trafic à travers les Alpes et les liaisons transalpines du Haut Moyen Age au XVIIe siècle.
    S. 1-72 in Band 3: Le Alpi e l'Europa. [atti del convegno sul tema 'Le Alpi e l'Europa' tenuto a Milano dal 4 al 9 ottobre 1973], Bari 1975: Laterza.
  • 1765/66
    übert der Schotte James Boswell (1740–1795) im Januar die Alpen von Genf nach Turin, erreicht auf der Passhöhe am Monte Cenis das Hopital des Pelerins und beschreibt, dass dort ein Priester eremitenartig lebt, der bei schlechtem Wetter die Glocke der Kapelle regelmäßig schlägt, damit Reisende den Weg finden können. Boswell erreichte den Pass ohne außerordentliche Schwieirigkeiten, weil er sich der Hilfe nicht nur von marons bediente, sondern auch der voituriers (Sing. voiturin). Diese organisierten die Alpenquerung von und zu den Städten im Alpenvorland, organisierten Unterkunft und Verpflegung, waren also eine Art travel agent.
    • Frank Brady, Frederick A. Pottle (Hg.)
      Boswell on the Grand Tour: Italy, Corsica, and France, 1765–1766.
      New York 1955: McGraw-Hill, S. 23 f.
  • 1779 Horace Bénédict de Saussure
    Voyages dans les Alpes. Band 1-4 Neuchatel 1779–1796: Fauche.
    Der Wissenschaftler mischte in seinem Werk naturwissenschaftlich präzise Beobachtung mit methodischer Reisebeschreibung und schließlich ästhetisches Empfinden.
  • 1786
    Die erste Bergbesteigung durch Frauen: „three English ladies the Misses Parminter, are known „to have mounted the top of Buet … after a journey of two hundred leagues through the Alps of Switzerland and Vallais.“ 16)
  • 1830 Hugi, Franz Josef
    Naturhistorische Alpenreise : vorgelesen der Naturforschenden Gesellschaft in Solothurn. 378 S. Solothurn 1830: Amiet-Lutiger.
  • 1842 Toepffer, Rodolphe [1799-1842]
    Premiers voyages en zigzag ou Excursions d'un pensionnat en vacances dans les cantons suisses et sur le revers italien des Alpes
    illustrés par [Alexandre] Calame [1810-1864] d'après les dessins de l'auteur. 394 S. Paris 1859: Garnier. Online
1)
Strabon IV, 6, u.a.: 6,7,10,12; Ammianus Marcellinus XV, 10, 4-
2)
PLOS One, 2019; doi: 10.1371/journal.pone.0223752
3)
Strabon IV, 6, 12
4)
Werner Zanier: Der römische Alpenfeldzug unter Tiberius und Drusus im Jahre 15 v. Chr. Übersicht zu den historischen und archäologischen Quellen. S. 73-96 mit Karte der Vormarschlinien und Fundplätze, in: Rudolf Aßkamp und Tobias Esch (Hrsg.): Imperium. Varus und seine Zeit. Beiträge zum internationalen Kolloquium des LWL-Römermuseumsam 28. und 29. April 2008 in Münster 2010 Aschendorff.
5)
Elena Gritti (Verona), 488: dal Norico alla Campania accompagnando le spoglie di San Severino. Una peregrinatio devota verso una terra promessa? in: Erhart, Peter, Jakob Kuratli Hüeblin: Nach Rom gehen monastische Reisekultur von der Spätantike bis in die Neuzeit. Tagungsbericht 3. bis 6. September 2014 in St. Gallen und Einsiedeln. = Itinera monastica, 3. 350 S. Wien 2021: Böhlau.
6)
Paulus Diaconus (720–799) über den Historia Langobardorum, Liber II, 8: »Igitur cum rex Alboin cum omni suo exercitu vulgique promiscui multitudine ad extremos Italiae fines pervenisset, montem qui in eisdem locis prominet ascendit, indeque, prout conspicere potuit, partem Italiae contemplatus est. Qui mons propter hanc, ut fertur, causam ex eo tempore mons Regis appellatus est. Ferunt, in hoc monte bisontes feras enutriri.« online und → BAdW
7)
Arno Borst
Alpine Mentalität und europäischer Horizont im Mittelalter.
in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 92 (1974) 1-46 S. 23 ff. [Online
8)
Donnet, André: Saint Bernard et les origines de l'Hospice du Mont-Joux: (Grand-St-Bernard). =Th. Lettres Genève, 1942 No. 98. 163 S. St-Maurice 1942: Impr. de l'Oeuvre St-Augustin
9)
Stubbs, William: Memorials of Saint Dunstan, Archbishop of Canterbury. London 1874: Longman S. 38
10)
Epistola ad Augienses (Brief an die Reichenauer), Repertorium Fontium 5, 36. Dazu: Manitius, Max: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Bd. 1 München Beck 2005 S. 532
11)
Lampert von Hersfeld: Annalen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, =Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 13; Text lateinisch-deutsch
12)
Gesta abbatum Trudonensium: Continuatio prima 12, 6. Christian Rohr (Bern), Naturwahrnehmung in monastischen Reiseberichten des Mittelalters. in: Erhart, Peter, Jakob Kuratli Hüeblin: Nach Rom gehen monastische Reisekultur von der Spätantike bis in die Neuzeit. Tagungsbericht 3. bis 6. September 2014 in St. Gallen und Einsiedeln. = Itinera monastica, 3. 350 S. Wien 2021: Böhlau
13)
Otto, Walther Lammers, Adolf Schmidt 2011. Chronik oder die Geschichte der zwei Staaten = Chronica sive historia de duabus civitatibus Ottonis Episcopi Frisingensis chronica sive historia de duabus civitatibus. 6. A. Darmstadt: WBG
14)
https://www.geschichtsquellen.de/werk/86; Annales Stadenses MGH SS 23, 470-447
15)
Eine Chronik der Benediktinerabtei Novalesa im westlichen Vorland des Rocciamelone notiert 1025 und 1050 nach Christus zwei gescheiterte Besteigungsversuche auf den Berg.
16)
Scots Magazine, 48 (November 1786) 528, zit. nach S. 6 in: Mains, Jean A.
British travellers in Switzerland, with special reference to some women travellers between 1750-1850 Diss. 544 S. 3 S. Bibliogr. University of Edinburgh 1966 Online
wiki/zeitleiste_alpenueberquerungen.txt · Zuletzt geändert: 2025/02/06 04:42 von norbert

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