Der Individualtourist ist als Einzelner ein Solivagant. Tatsächlich werden Individualtouristen jedoch meist als Gruppe wahrgenommen, weil ihre Distinktionsmerkmale gruppenspezifischen Moden und Verhaltensformen unterworfen sind: Same, same - but different. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit führt zur Vernetzung in einer gleichartigen Gruppe, das Bedürfnis nach Einzigartigkeit führt zur Abgrenzung. Motive zu solcher Individualität sind:
die Abgrenzung von einer Mehrheit;
die Suche nach Authentizität;
die Schaffung einer Identität und
Singularität als Selbstoptimierung;
die Präsentation sichtbarer Merkmal als Selbstausdruck;
die Inszenierung des Ich, etwa als Selfie mit der
Welt als Kulisse;
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der Wunsch nach Selbstbestimmung;
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Manche zeittypische Reiseformen bringen dies unmittelbar zum Ausdruck: Alternativreisen, Anders Reisen, Selbstreisen. Eine chinesische Individualtouristin in Albanien entgegnete mir auf die Frage, was denn ihre Mutter dazu gesagt hätte: »You are brain-damaged.«
Rotpart, Michael
Vom Alternativtourismus zum Hybridtourismus
Der postalternative Wandel im Individualtourismus und die Macht der
Reisehandbücher im Dritte-Welt-Tourismus am Fallbeispiel der Philippinen.
Zugl.: Linz, Univ., Diss., 1994. Linz Trauner 1995. IV, 359 S.
Fugmann, Rainer
The Chinese Way of Travelling
Einblicke in den chinesischen Auslands-Individualtourismus im Kontext struktureller Veränderungen auf dem chinesischen Auslandsreisemarkt.
480 S., Eichstätter Materialien zur Tourismusforschung, 16. München Profil 2017
Brenner, Ludger
Individualtourismus im südlichen Mexiko
Erscheinungsformen, sozioökonomische Auswirkungen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Ergebnisse einer Befragung ausländischer Individualreisender in den Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas.
107 B., Trier, Univ., Diplomarb., 1993
Stefan Hirschauer
Menschen unterscheiden.
Grundlinien einer Theorie der Humandifferenzierung.
in: Zeitschrift für Soziologie 50 (2021) 155-174.