Road Movies der 1960er Jahre
Siehe auch * Road Movies und * Liste der Road Movies
USA, UK | 1963 | Lolita | 152 min, Schwarzweiß | R: Stanley Kubrick |
James Mason: Humbert Humbert; Sue Lyon: Dolores „Lolita“ Haze; Shelley Winters: Charlotte Haze; Peter Sellers: Clare Quilty
Nach dem gleichnamigen Roman von Vladimir Nabokov. Neu verfilmt 1992 von Adrian Lyne mit Jeremy Irons, Melanie Griffith, Frank Langella, Dominique Swain.
Humbert Humbert heiratet Charlotte, um deren 12-Jähriger Tochter Lolita nahe zu sein. Charlotte liest sein geheimes Tagebuch und wird überfahren, als sie wutentbrannt das Haus verlässt. Als ihr Stiefvater beginnt er mit ihr eine Affäre. Lolita brennt mit einem Liebhaber durch, Clare Quilty. Humbert erschießt diesen und stirbt bald darauf an einer Krankheit.
Italien | 1962 | Il sorpasso | Die Überholspur Verliebt in scharfe Kurven | 105 min | R: Dino Risi |
Vittorio Gassman: Bruno; Jean-Louis Trintignant: Roberto; Luciana Angiolillo: Gianna, Brunos Frau; Catherine Spaak: Lilly, Brunos Tochter
Bruno (40) flaniert mit seinem Kabriolet Lancia Aurelia B24 durch die urlaubsleeren Straßen Roms und sucht ein Telefon. Dabei lernt er Roberto kennen, einen Jurastudenten, der nun mit Bruno gelangweilt umherstreunt, jetzt außerhalb Roms. Unterwegs ergibt sich ein kleines Wettrennen mit Touristinnen, dann besuchen sie Robertos Verwandte in ihrem öden Landei-Dasein. Bruno gibt den Verkehrsrowdy und begegnet einem Gläubiger. Roberto flirtet mit einem Mädchen. Nach einer Schlägerei fahren sie zu Brunos Ehefrau, fliegen raus und übernachten am Strand. Anderntags folghen Wasserski und Tischtennis am Strand und Bruno fährt den aufgedrehten Roberto zu seiner Jugendliebe. Bei einem riskanten Überholmanöver kommt ihnen ein Lkw entgegen. Bruno kann aus dem Wagen springen, Roberto stürzt die Klippen hinab.
USA | 1963 | It's A Mad, Mad, Mad, Mad World | Eine total, total verrückte Welt | 182 min | R: Stanley Kramer |
Spencer Tracy: Captain T. G. Culpeper; Milton Berle: J. Russell Finch; Sid Caesar: Dr. Melville Crump; Buddy Hackett: Benjy Benjamin; Ethel Merman: Mrs. Marcus; Mickey Rooney: Ding „Dingy“ Bell
Smiler Grogan wird nach 15 Jahren Haft freigelassen. Auf dem Weg zu seinerm vergrabenen Beute hat er einen Unfall und erzählt im Sterben den anwesenden Unfallzeugen, 350.000 Dollar seien im Park von Santa Rosita unter einem „großen W“ begraben. Damit setzt ein immer absurder werdendes Wettrennen ein, denn jeder will alles. Schließlich wird das ausgegrabene Geld vom Winde verweht. In der letzten Szene liegen die Beteiligten im Krankenhaus und beschimpfen sich gegenseitig.
UK | 1965 | Catch Us If You Can | Fangt uns, wenn ihr könnt | 90 min | R: John Boorman |
Barbara Ferris: Dinah; Lenny Davidson: Lenny; Mike Smith: Mike; Rick Huxley: Rick; Dave Clark: Steve |Musik: Dave Clark Five|
Bei Dreharbeiten zu einem Spot für die Fleischerinnung schnappt sich der Stuntman Clark das Requisit, einen Jaguar, und das Model, und braust über die Straßen Englands, verfolgt von der Band, dem Regisseur und der Polizei geht es um Musik und Spaß: »Swinging London«
Frankreich | 1965 | Pierrot le fou | Elf Uhr nachts | 110 min | R: Jean-Luc Godard |
Jean-Paul Belmondo: Ferdinand Griffon („Pierrot“) Anna Karina: Marianne Renoir, Henri Attal, Samuel Fuller, Jean-Pierre Léaud
Nach dem Roman „Obsession“ von Lionel White.
Die romantische Flucht aus der oberflächlichen Gesellschaft gerät zur kriminellen Flucht. Ferdinand Griffon brennt mit seiner Ex-Freundin Marianne Renoir durch. Sie geraten in einen Mordfall, fliehen, stehlen und sind ständig unterwegs. Sie werden getrennt, finden sich wieder. Marianne ist nun mit einem Waffenschmuggler zusammen. Sie erschießt zwei Männer, flüchtet mit dem Waffenschmuggler, Ferdinand bleibt zurück. Dieser folgt ihnen. Bei einem Schusswechsel stirbt Marianne. Ferdinand sprengt sich mit Dynamit in die Luft. In der letzten Szene hört man ihre Stimmen: Marianne: Wir haben sie wiedergefunden. Ferdinand: Was denn? Marianne: Die Ewigkeit. Ferdinand: Die Ewigkeit ist das Meer. Marianne: …und die Sonne.
Frankreich | 1967 | Weekend | 103min | R: Jean Luc Godard |
Mireille Darc, Jean Yanne, Jean-Pierre Kalfon, Valérie Lagrange, Jean-Pierre Léaud, Jean Eustache
Corinne und Roland fahren zu Corinnes Vater, der sein Testamentgemacht hat. Sie haben einen Autounfall und müssen zu Fuß weiter; sind Zeuge von Unfällen; werden belästigt. Die ganze Welt scheint irre zu sein, ihnen begegnen: Wegelagerer, Philosophen, als Indianer verkleidete Kannibalenbande, Alice im Wunderland, Emily Brontë, Antoine de Saint-Just.
USA | 1968 | Amblin' | 26 min, Kurzfilm | R: Steven Spielberg |
Richard Levin; Pamela McMyler
Ein junger Mann mit Gitarrenkasten und ein Hippiegirl treffen sich beim Trampen in Südkalifornien. Sie gehen gemeisnam die Straße entlang, lachen, kiffen, haben schließlich Sex. Als er schwimmen geht, findet sie im einen Anzug mit Krawatte, Waschzeug, Toilettenpapier und das Buch „Die sieben Sonnen“ von Arthur C. Clarke.
DDR | 1969 | Weite Straßen - stille Liebe | 76 min | R: Herrmann Zschoche |
Manfred Krug: Hannes Kass, Fernfahrer; Jaecki Schwarz: Herb Schneider, Student; Jutta Hoffmann: Johanna; Ulrike Plenzdorf: Rieke, ihre Tochter
Der Fernfahrer Hannes nimmt den Anhalter Herb mit. Herb stellt sich als dummen Versager dar, ist aber eigentlich Student auf Sinnsuche. Hannes ist genvert, Herb kriegt eine Lungenentzündung, Hannes fühlt sich verantwortlich, schließlich werden sie ein Team. Sie bverlieben sich in gleiche Frau. Bei der nächsten Tour schläft Herb am Steuer ein und sie entgehen nur knapp dem Tod. Herb geht wieder zur Universität, Hannes schreibt ein Buch über ihre Erlebnisse.
USA | 1969 | Midnight Cowboy | Asphalt-Cowboy | 108 min | R: John Schlesinger |
Dustin Hoffman: „Ratso“ Rizzo; Jon Voight: Joe Buck; Brenda Vaccaro: Shirley; John McGiver: Mr. O’Daniel
Nach dem Roman Midnight Cowboy (dt.: Mitternachts-Cowboy oder Rodeo der Nacht, 1965) von James Leo Herlihy.
Joe Buck (28), Tellerwäscher in einer texanischen Kleinstadt,verpasst sich ein Cowboy Outfit und fährt im Bus nach New York, weil er dort als Gigolo Geld verdienen will. Das geht gründlich schief. Die erste Frau in seinem Bett will selber Geld bekommen. Dann trifft er den religiösen Fanatiker Rizzo, der ihn übers Ohr haut. Seine erster homosexueller Kunde kann auch nicht bezahlen. Schließlich beraubt Joe einen Vertreter, wirft sein Cowboy-Outfit fort und fährt mit Rizzo nach Florida. Kurz vor der Ankunft stirbt Rizzo.
Frankreich, Italien | 1969 | La Voie Lactée | Die Milchstraße, Milky Way | 97 min | R: Luis Buñuel |
Laurent Terzieff: Jean; Paul Frankeur: Pierre; Denis Manuel: Rodolphe; Daniel Pilon: François; Édith Scob: Jungfrau Maria; Bernard Verley: Jesus; Delphine Seyrig: Prostituierte; Michel Piccoli: Marquis de Sade; Georges Marchal: Jesuit
Jean und Pierre, zwei Clochards aus Paris, pilgern auf dem Jakobsweg (»Milchstraße«) nach Santiago de Compostela. Als sie einen Fremden mit Umhang um ein Almosen bitte, prohezeit dieser ihnen zwei Kinder mit den Namen „Keine Gnade mehr“ und „Ihr seid nicht mein Volk“, die sie mit einer Hure zeugen würden. Auf dem weiteren Weg begegnen ihnen Personen, die aus der Geschichte des Christentums stammen, Heilige, Dogmatiker, Ketzer: ein Jesuit, ein Jansenit, eine Nonne, der Marquis de Sade und der Teufel.
USA | 1969 | Easy Rider | 95 min | R: Dennis Hopper |
Peter Fonda, Dennis Hopper, Jack Nicholson
Steppenwolfs „Born to Be Wild“: Die Freiheit, die die zwei Biker auf ihrer Fahrt suchen, scheitert an den Grenzen des amerikanischen Kleinbürgers und endet mit ihrem Tod.
USA | 1969 | The Rain People | Liebe niemals einen Fremden | 102 min | R: Francis Ford Coppola |
Shirley Knight: Natalie Ravenna; James Caan: Jimmie „Killer“ Kilgannon; Robert Duvall: Gordon; Marya Zimmet: Rosalie; Tom Aldredge: Mr. Alfred
Natalie ist schwanger und verlässt Ehemann und Heim auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Ihr begegnet Jimmie, der seit einem Unfall eine Metallplatte im Kopf hat und wie ein Kind reagiert. Außerdem lernt sie einen Tankwart kennen. Ihre Zuneigung gilt beiden.