Englisch `Gesetzloser´, also nicht nur ein Außenseiter (lat. extraneus, engl. outsider) am Rande der Gesellschaft. Im heutigen Sprachgebrauch ist der Outlaw eine Figur in Film 1) oder Literatur, die sich nicht an Regeln hält, jedoch mit dem Status eines Abenteurers, Helden, Glücksritters. Deren verbrecherische Taten werden relativiert, weil diese Figur als starke Persönlichkeit ihre Rolle außerhalb der Gesellschaft sucht ungeachtet der gesetzlichen und gesellschaftlichen Folgen für ihn selbst. Eine ins Maßlose übersteigerte Individualität, die anderen zwar nicht schaden will, Kollateralschäden jedoch billigend in Kauf nimmt. Die Züge des Outlaw sind verwandt mit denen des Trickster 2) und des Waldläufers; psychologisch stehen sie dem Psychopathen und Narzisten nah. Die Figur des Outlaw findet sich überwiegend in der Rolle des Western-Helden, der seine eigenen Gesetze macht, in der Road Music 3) und in Road Movies 4):
Strindberg, August
Hird, Gladys
D.W. Griffith
USA 1908, 14 minBertrand Blier
, mit Gérard Depardieu, Miou-Miou, Jeanne Moreau, Brigitte Fossey, Isabelle Huppert
, Frankreich 1974, 94 minÁgúst Guðmundsson
Island 1981, 100 min. Vorlage: Gísla saga (10. Jh.)David Di Sabatino
USA 2009Ursprünglich bezeichnete der Begriff (útlegð, útlægr, ags. útlega, útlah) im alten Norwegischen und Isländischen jemanden, der ein schweres Verbrechen begangen hat und sich dem nicht mannhaft um den Preis seines Lebens stellt. Damit konnte und durfte dieser nicht mehr in der Gemeinschaft leben. Der Wald (skógr) liegt außerhalb der bewohnten Welt der Menschen. Dorthin wurden Menschen verbannt: búa i scógum. Sie wurden zu Waldgangsmenschen (skóggangsmenn, skóggangr, skågarmađr) 5) oder gar zum `varga´ (Würger > Wolf > Werwolf), zum Friedlosen in der Wildnis, der gejagt und erschlagen werden durfte 6).
Der Unhold in der Wildnis wird umschrieben mit mearcstapa `Mark-Stapfer´ 7), dem weglos Umherstapfenden in der Wildnis außerhalb der Gemeinschaft, dessen Name ihn mit den wilden Tieren verbindet: mórstapa `Auerochs´, hárðstapa `Wolf´, man-of-the-bush, dem Wilden Jäger. Außer ihm fanden sich dort nur jagende Waldläufer, Schmiede und Köhler sowie Seherinnen Völva. Letztere suchten dort nächtens an Wegeskreuzungen Zugang zum Reich der Toten 8).
Davon unterschieden wurde der waer-genga 9), der Fremde, aus dem Ausland kommend, bezeichnete, die Schutz suchten unter dem geltenden Recht 10).
Der wildr-waergenga bleibt mehrdeutig 11), erscheint jedoch im Zusammenhang mit der Verbannung Nebukadnezars in den Wald.
Goffart, Walter
Gregory of Tours
[etwa 538 bis 594].Hobsbawn, Eric
Keen, Maurice
Prassel, Frank Richard
Seal, Graham
Sarah Hagedorn Van Slette & Josh Boyd
Ahlers, Michael, Martin Lücke, Matthias Rauch
Boczkowska, K.
Breidbach
S. 168, Fußnote 530Karl von Amira
Marquardt, Martha
Bonnetain, Yvonne
Van der Rhee, Florus
Thomsen, Wilhelm Ludwig Peter
Forssman, Julius
Taylor, Marion Ann
Schramm, Gottfried
Winfried Breidbach