Kübelwagen

ursprünglich wohl Soldatenjargon wegen der badewannenartigen Form, verkürzt aus der Bauartbezeichnung Kübelsitzwagen für geländegängige Pkw mit Stoffdach, (meist) ohne Türen und mit Schalensitzen. Dass »Kübelwagen« sich als deutsches Fremdwort im Englischen findet zeigt, dass dort erst später Vergleichbares entwickelt wurde.

Die Bauform entstand, weil das Militär (1.) schnelle, bewegliche Pkw wollte, die (2.) geländetauglich waren und (3.) neben dem Fahrer zwei Mann mit Bewaffnung tragen sollten, die (4.) Rundumsicht und freies Schussfeld haben sollten.
Auf Karosserieteile, die störten (Dach) oder militärisch unnütz waren (Blinker), wurde verzichtet. Luftkühler waren nicht nur leichter sondern auch unempfindlicher gegen Durchschüsse. Ein flacher, glatter Unterboden brachte im Gelände nützliche Schlitteneigenschaften mit sich, trug aber zum »Wannencharakter« bei. Die fehlende Tür ermöglichte einerseits das Fahrzeug schnell zu starten oder zu verlassen, im Gelände fehlte andererseits der seitliche Schutz.

Volkswagen entwickelte nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Typ 82 den Typ 181 fürs Militär als Kurierwagen und ab 1968 in ziviler Version als Kübelwagen, der bis 1980 verkauft wurde: als Trekker (UK), Thing (USA 1973-74), Safari (Mexico), Pescaccia (Italien), Camat (Indonesien). Andere folgten: IFA P2M (DDR 1952-1958), Borgward B 2000 (1955-61), DKW Munga.   Zu sehen ist der Typ 82 im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, im Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug sowie bei den Mitgliedern des VW Kübel-Klub Deutschland e.V. www.kuebel-klub.de.


DER SPIEGEL 27.02.2001  Mathias Paulokat: VW-Kübelwagen: Raubein mit bunter Vergangenheit

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