Macadam
Reisende begegnen in Afrika (und anderswo) den »gravel roads« mit Gräben links und rechts und einer leicht gewölbten Oberfläche. Bei trockenem Wetter legt sich hinter dem Fahrzeug eine kilometerlange Staubwolke langsam auf Menschen, Hütten und Bäume; bei Regen legt sich das Fahrzeug in den Graben. Wer einfache Erdstraßen kennt, vielleicht sogar durch fruchtbare schwarze Erde, wird die gravel road zu schätzen wissen.
Etwa um 1820 systematisierte der schottische Ingenieur John Loudon MacAdam
(1756-1836) die »Packlagenbauweise« mit drei Schichten Schotter und Splitt bestimmter Siebung, nach oben feinkörniger werdend. Ziel war es
- die hohe Belastung durch schwere Fahrzeuge in den Untergrund abzuleiten und ausgefahrene Geleise zu vermeiden;
- Wasser schnell abzuleiten und tiefgründige Schlammbildung zu vermeiden.
Dies gelang durch das System aus Gräben, Schichten und größensortierten Lagen mit einer obersten »wassergebundenen Schicht«. Das gab es bereits vorher, aber neu war gegenüber den napoleonischen und antiken Straßen auch, dass auf eine unterste Schicht aus massiven Steinblöcken verzichtet wurde. Nachteilig war der Arbeitsaufwand und in manchen Regionen (etwa im Himalaya) kann man heute noch sehen, wie diese Packlagen in Handarbeit Stück für Stück gelegt werden.
Mit aufkommender Automobilisierung wurde auch die Staubentwicklung zum Nachteil, denn durch das Entfernen feinster Bestandteile zerlegt sich die oberste Schicht. Das vermeidet man durch Zusetzen von Teer oder Bitumen (»tarmac«).
siehe auch *Pisten
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