Kosmohomogenität

Ein Begriff, den Agnetha Bartels in ihrer ethnografischen Studie über Couchsurfing geprägt hat (Kosmohomogenität - junge Erwachsene auf (Welt-)Reisen, Georg Olms Verlag, 2018). Er beschreibt die kulturelle Homogenität einer Gruppe (Couchsurfer), die zwar weltweit mobil, jedoch kulturell im gemeinsamen Raum unterwegs ist, also dem »Anderen« und »Fremden« ausweicht, um die Homogenität nicht zu gefährden.

Den daraus resultierenden Lebensstil beschreibt Bartels als »Kosmokonsum« junger Erwachsener in urbanen Räumen mit einer internationalisierten Infrastruktur im Unterschied zum Kosmopoliten. Reisen wird dabei auf Mobilität reduziert, ein homogener Lifestyle wird angestrebt, nicht Veränderung; Couchsurfer erscheinen daher eher translokal als global, sind als »Cocooner« unterwegs, siehe Daheimbleiben und Nicht-Reisen nach Balkonien.

* ''Chen D-J.''\\ //Couchsurfing: Performing the travel style through hospitality exchange.//\\ Tourist Studies. 18.1 (2018) 105-122. [[doi:10.1177/1468797617710597|DOI]]

Von einer anderen Warte aus betrachtet, gehen die verstärkenden Faktoren solcher Kosmohomogenität von der globalen Technik-Elite aus, die die traditionellen Kulturen zerstört. Joel Kotkin identifiziert diese als Neo-Feudalisten und die zugehörige intellektuelle Schicht als »neuen Klerus«:

—- siehe auch Real Life oder Virtual Reality?