Der Begriff des Wagenlenkers (lat. auriga, auch ein Sternbild) ist alt und erscheint bei vielen Gottheiten; Thor ist ursprünglich ein Wagengott: Reidhar-tyr. Die Vorstellung meint dabei aber zuerst den zweirädrigen Streitwagen.
Fuhrleute (1269 dhe uorlude) erscheinen zuerst als Hofgesinde, die den Reitwagen laden und entladen und hießen dann Reitwecko, Reitweko1)
Die Vorstellung des reisenden Fuhrmanns, der an keinen Hof gebunden ist, erscheint ab dem 15. Jahrhundert, und umfasst das Führen und Leiten von Zugtieren, das Lenken und Transportieren mit einem Fuhrwerk: »dux viae et viator qui ducitur«. 2) Dabei wird der Fuhrmann zum Spediteur bzw. Kaufmann. Begriff und Vorstellung werden in andere Sprachen übernommen: Niederländisch, Schwedisch, Polnisch, Russisch, Böhmisch.
Englisch teamster aus älterem teamer, bezogen ursprünglich auf das team mit Zug- oder Lasttieren, dann auch mit dem Fuhrwerk); bullwhacker, wenn Ochsen als Zugtiere dienten, im australischen Englisch bullocker oder bullocky.
Liste von Fuhrleuten
'Fuhrleute' wird hier generisch verstanden und umfasst Fuhrwerke und Fahrzeuge im weitesten Sinne:
1996 Der Fuhrmann. Vom Kauffahrer zum Imageträger
Ausstellung im Stadtmuseum Gütersloh vom 01.09.–17.11.1996 Christiane Hoffmann: Dokumentation 42 S. Ill. Gütersloh 1996: Stadtmuseum.
Peter Mieth Disputatio Juridica Inauguralis, De Eo Qvod Justum Est Circa Aurigas = Von Rechte derer Fuhrleute.
40 S. Diss. Universität Erfurt Erfordiae 1699: Grosch.
Hans Bösch Das Hänseln der Fuhrleute in Nürnberg.
Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum (1894) 105–113 DOI
III. Polizeiliche Vorschriften über den Gewerbebetrieb der Schiffer und Fuhrleute und über das Fahren und Reiten
Sammlung der polizeilichen Verordnungen für Berlin: Nach amtlicher Zusammenstellung herausgegeben. (1847) 179-236. DOI
Mark Häberlein Fuhrleute, Säumer, Flösser und Schiffer. Logistische Probleme und Praktiken der Augsburger Welser und Fugger im 16. Jahrhundert.
Ferrum: Nachrichten aus der Eisenbibliothek, Stiftung der Georg Fischer AG, 88 (2016) 28–35 Online
Lutz Libert In der Uckermark daheim - in Europa unterwegs. Die Geschichte des Fuhrmanns- und Speditionwesens in der Uckermark von den Anfängen bis heute.
104 S. Angermünde 2014: Ehm Welk.
Karl Gottlob von Anton Geschichte der teutschen Landwirthschaft : von den ältesten Zeiten bis zu Ende des funfzehnten Jarhunderts.
Görliz 1799 : Christian Gotthelf Anton. Band 1, S. 425-426, Fußnote 25 Fuhrmann, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart.Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801. - Beide Quellen beziehen sich auf Marcus Zuerius Boxhorn: Historia universalis. 1652, S. 452
„FUHRMANN, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm / Neubearbeitung (A–F).
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