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wiki:flucht

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 ===== Das unerträgliche Gefühl des Eingesperrt-Seins ===== ===== Das unerträgliche Gefühl des Eingesperrt-Seins =====
  
-von ''[[wiki:norbert_luedtke|Norbert Lüdtke]]''\\ +von ''[[wiki:luedtke_norbert|Norbert Lüdtke]]''\\ 
 erschienen erstmals 1995 als Teil 4 in der Artikelreihe //[[wiki:geschichten_des_individuellen_reisens|Geschichten des Individuellen Reisens]]// im TROTTER 78 (Deutsche Zentrale für Globetrotter e.V. DZG) sowie 1999 im //Archiv zur Geschichte des Individuellen Reisens// AGIR  erschienen erstmals 1995 als Teil 4 in der Artikelreihe //[[wiki:geschichten_des_individuellen_reisens|Geschichten des Individuellen Reisens]]// im TROTTER 78 (Deutsche Zentrale für Globetrotter e.V. DZG) sowie 1999 im //Archiv zur Geschichte des Individuellen Reisens// AGIR 
  
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 ==== Wer konnte reisen? ====  ==== Wer konnte reisen? ==== 
  
-Bei der ersten und zweiten Situation war es mit der [[wiki:reisefreiheit|Freiheit des Reisens]] dann auf einige Zeit vorbei, in der dritten Situation war zumindest ein fremdes Land zum „Gefängnis“ geworden. Nur für wehruntaugliche Bürger (z.B. Kurt Faber) und [[wiki:frauen_unterwegs|Frauen]] der kriegführenden Nationen bestand zumindest theoretisch die Möglichkeit zu reisen, und dann nur in befreundeten Ländern. Selbst offiziell neutrale Länder waren häufig nicht wirklich souverän in ihrer Neutralität; so wurde ''Kopp'' von Nepal an die Engländer ausgeliefert. Im während des Ersten Weltkriegs neutralen Amerika war die öffentliche Stimmung sehr gegen die Deutschen eingestellt, so daß man dort als deutscher Reisender auch kein leichtes Leben hatte. ''Colin Ross'', bekannter Reiseschriftsteller und Viel-Reisender, verstand sich so gut mit den Machthabern des Dritten Reiches, daß er 1944 durch die besetzten Gebiete in Marokko, Algerien und Tunesien reiste und den Krieg als Retter heruntergekommener Gebiete feierte ((Ross, Umkämpftes Afrika.)) Auch dies dürfte nur ein Einzelfall gewesen sein.+Bei der ersten und zweiten Situation war es mit der [[wiki:reisefreiheit|Freiheit des Reisens]] dann auf einige Zeit vorbei, in der dritten Situation war zumindest ein fremdes Land zum „Gefängnis“ geworden. Nur für wehruntaugliche Bürger (z.B. Kurt Faber) und [[wiki:literaturliste_frauen_unterwegs|Frauen]] der kriegführenden Nationen bestand zumindest theoretisch die Möglichkeit zu reisen, und dann nur in befreundeten Ländern. Selbst offiziell neutrale Länder waren häufig nicht wirklich souverän in ihrer Neutralität; so wurde ''Kopp'' von Nepal an die Engländer ausgeliefert. Im während des Ersten Weltkriegs neutralen Amerika war die öffentliche Stimmung sehr gegen die Deutschen eingestellt, so daß man dort als deutscher Reisender auch kein leichtes Leben hatte. ''Colin Ross'', bekannter Reiseschriftsteller und Viel-Reisender, verstand sich so gut mit den Machthabern des Dritten Reiches, daß er 1944 durch die besetzten Gebiete in Marokko, Algerien und Tunesien reiste und den Krieg als Retter heruntergekommener Gebiete feierte ((Ross, Umkämpftes Afrika.)) Auch dies dürfte nur ein Einzelfall gewesen sein.
  
 Weitergehende Reisefreiheit hatten Bürger der neutralen Länder und so ist es kein Zufall, daß das einzige Beispiel eines freiwillig während des zweiten Weltkriegs Reisenden von einem Schweizer stammt (''Hans von Meiss-Teuffen''). Da aber auch diese Länder eine Armee unterhielten, mußte man schon wehruntauglich sein. Probleme der Grenzüberschreitung, der schnell wechselnden Machtverhältnisse, Willkür von Vollzugsbeamten, Devisenschwierigkeiten lassen sich am besten auf den Meeren „umschiffen“. Außerhalb der Dreimeilenzone befindet man sich in internationalen Gewässern, außerhalb aller Grenzen. Und in den Hafen einlaufend, gelten die Planken des Schiffes als exterritorialer Boden. Diese Vorteile nutzte ''Meiss-Teuffen'' ebenso wie die deutschen Schiffe, die sich zu Anfang des Krieges in holländische Häfen in Asien geflüchtet hatten. Weitergehende Reisefreiheit hatten Bürger der neutralen Länder und so ist es kein Zufall, daß das einzige Beispiel eines freiwillig während des zweiten Weltkriegs Reisenden von einem Schweizer stammt (''Hans von Meiss-Teuffen''). Da aber auch diese Länder eine Armee unterhielten, mußte man schon wehruntauglich sein. Probleme der Grenzüberschreitung, der schnell wechselnden Machtverhältnisse, Willkür von Vollzugsbeamten, Devisenschwierigkeiten lassen sich am besten auf den Meeren „umschiffen“. Außerhalb der Dreimeilenzone befindet man sich in internationalen Gewässern, außerhalb aller Grenzen. Und in den Hafen einlaufend, gelten die Planken des Schiffes als exterritorialer Boden. Diese Vorteile nutzte ''Meiss-Teuffen'' ebenso wie die deutschen Schiffe, die sich zu Anfang des Krieges in holländische Häfen in Asien geflüchtet hatten.
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 siehe auch\\  siehe auch\\ 
 * [[wiki:literaturliste_fluchtreisen|Literaturliste Fluchtreisen]] mit mehr als 70 Titeln\\ * [[wiki:literaturliste_fluchtreisen|Literaturliste Fluchtreisen]] mit mehr als 70 Titeln\\
-* [[wiki:biographien|Literaturliste biographischer Reiseliteratur]]+* [[wiki:literaturliste_biographien|Literaturliste biographischer Reiseliteratur]]
  
 ==== Anmerkungen ==== ==== Anmerkungen ====
  
 <html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/43523668a17f41cd8412882e510f0b06" width="1" height="1" alt=""></html> <html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/43523668a17f41cd8412882e510f0b06" width="1" height="1" alt=""></html>
wiki/flucht.1714619280.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/05/02 03:08 von norbert

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