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wiki:voelkerkunde

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wiki:voelkerkunde [2018/11/25 11:01] norbertwiki:voelkerkunde [2024/03/20 04:42] (aktuell) – [Literatur] norbert
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 ====== Völkerkunde ====== ====== Völkerkunde ======
-Wer kann denn auf Anhieb den Unterschied zwischen Ethnologie, Völkerkunde und Soziologie erklären? Völkerkunde darf man nicht mehr sagen – stimmt das? Na, woll’n mal seh’n:+ 
 +Wer kann denn auf Anhieb den Unterschied zwischen [[https://www.kulturglossar.de/html/e-begriffe.html#ethnologie|Ethnologie]], Völkerkunde und Soziologie erklären? Völkerkunde darf man nicht mehr sagen – stimmt das? Na, woll’n mal seh’n:
  
 17 deutsche Unis bieten das Fach Völkerkunde an, etwa 10.000 Studenten belegen es. Die interessieren sich aber kaum für Friesen, Rheinländer, Bayern, selbst Basken, Schotten und Kroaten werden ignoriert. Dafür gibt’s die Volkskunde. Die Völker müssen schon recht weit weg sein: »Obwohl im Sinne unserer Wissenschaft unter Völkern alle Völker und auch kleinere nationale Einheiten wie Stämme verstanden werden, befaßt sich die völkerkundliche Forschung doch herkömmlicherweise aus praktischen und anderen Gründen bevorzugt mit den weniger komplizierten und daher der Untersuchung zugänglicheren Naturvölkern … mit geringen Mitteln zur Naturbeherrschung…« (Fischer-Lexikon Völkerkunde 1959). 17 deutsche Unis bieten das Fach Völkerkunde an, etwa 10.000 Studenten belegen es. Die interessieren sich aber kaum für Friesen, Rheinländer, Bayern, selbst Basken, Schotten und Kroaten werden ignoriert. Dafür gibt’s die Volkskunde. Die Völker müssen schon recht weit weg sein: »Obwohl im Sinne unserer Wissenschaft unter Völkern alle Völker und auch kleinere nationale Einheiten wie Stämme verstanden werden, befaßt sich die völkerkundliche Forschung doch herkömmlicherweise aus praktischen und anderen Gründen bevorzugt mit den weniger komplizierten und daher der Untersuchung zugänglicheren Naturvölkern … mit geringen Mitteln zur Naturbeherrschung…« (Fischer-Lexikon Völkerkunde 1959).
- +  * ''Heckmann, F.''\\ //Ethnische Minderheiten, Volk und Nation//\\ Soziologie interethnischer Beziehungen\\ Stuttgart: Enke 1992 
-Da hätten sie auch gleich von //Primitiven// reden können, nichts anderes ist doch gemeint! Auch der Begriff //Stamm// wird heute vermieden und durch //Volk// oder //Ethnie// ersetzt, was griechisch ist und wiederum nichts anderes als //Volk// bedeutet und außerdem was anderes ist als ein Stamm.+Da hätten sie auch gleich von //Primitiven// reden können, nichts anderes ist doch gemeint! Das Mittelalter sah in solch unbekannten Fremden meist den [[wiki:wilde_mann|Wilden Mann]] und Bilder zeigten Wunder- und Mischwesen, [[wiki:exot|Exoten]] eben. Auch der Begriff //Stamm// wird heute vermieden und durch //Volk// oder //Ethnie// ersetzt, was griechisch ist und wiederum nichts anderes als //Volk// bedeutet und außerdem was anderes ist als ein Stamm.
  
 //Eingeborene// sagt man auch nicht, hip sind derzeit //indigene Völker//. Die werden von der UNO definiert als Menschen, die historische und traditionelle Beziehungen zu ihrem Land haben. Indigen (lateinisch) übersetzt das Fremdwörterlexikon (Wahrig 1991) mit eingeboren – political correctness treibt schon seltsame Blüten: //»Mit Worten läßt sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten«// (Faust). //Eingeborene// sagt man auch nicht, hip sind derzeit //indigene Völker//. Die werden von der UNO definiert als Menschen, die historische und traditionelle Beziehungen zu ihrem Land haben. Indigen (lateinisch) übersetzt das Fremdwörterlexikon (Wahrig 1991) mit eingeboren – political correctness treibt schon seltsame Blüten: //»Mit Worten läßt sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten«// (Faust).
  
-Für den Großen Meyer ist die Völkerkunde noch 1979 eine »Wissenschaft der schriftlosen Völker«. Was wird denn daraus, wenn die »Naturvölker« alle Transistorradios haben und schreiben können? Oder sie können nicht schreiben und leben in Berliner, Dortmunder oder Frankfurter Ausländerghettos? Sind sie dann für die Völkerkunde interessant? Ein paar Unis betreiben bereits eine europäische Ethnologie und sind dabei, sie mit der Soziologie zu verschmelzen, die ja schließlich »die Formen des menschlichen Zusammenlebens und die dadurch hervorgerufenen Verhaltensweisen« untersucht. Auch das Völkerkundemuseum Basel suchte einen Ausweg und nennt sich nun Museum der Kulturen. Was ist damit gewonnen? ''Michel Leiris'' fand eine schöne Metapher für das Problem des Ethnologen:// »Was man zu fassen bekommt, ist immer der Schatten und nicht die Beute.«//+Für den Großen Meyer ist die Völkerkunde noch 1979 eine »Wissenschaft der schriftlosen Völker«. Was wird denn daraus, wenn die »Naturvölker« alle Transistorradios haben und schreiben können? Oder sie können nicht schreiben und leben in Berliner, Dortmunder oder Frankfurter [[wiki:auslaender|Ausländerghettos]]? Sind sie dann für die Völkerkunde interessant? Ein paar Unis betreiben bereits eine europäische Ethnologie und sind dabei, sie mit der Soziologie zu verschmelzen, die ja schließlich »die Formen des menschlichen Zusammenlebens und die dadurch hervorgerufenen Verhaltensweisen« untersucht. Auch das Völkerkundemuseum Basel suchte einen Ausweg und nennt sich nun Museum der Kulturen. Was ist damit gewonnen? ''Michel Leiris'' fand eine schöne Metapher für das Problem des Ethnologen:// »Was man zu fassen bekommt, ist immer der Schatten und nicht die Beute.«// 
 + 
 +So oder so: Das "Reisen" bleibt weiterhin ausgeblendet und wird nicht Teil der Selbstbefragung, wobei doch ohne Reisen die Anderen nicht zu uns und die Ethnologen nich zu den Fremden kommen können.\\ Ebenso seltsam mutet die quantitative Explosion der [[wiki:liste_ausstellungen|Ausstellungskultur]] in den letzten Jahrzehnten an: die Selbstzweifel stehen dabei nicht im Gleichgewicht mit dem Bedürfnis zu zeigen, was man hat. 
 + 
 +→ [[wiki:wissen|Wissen]]\\  
 +→ [[wiki:erforscher|Erforscher und Entdecker]]\\  
 +→ [[wiki:liste_ausstellungen#Wissen: Entdecken & Erforschen |Ausstellungen zu Wissen: Entdecken & Erforschen]] 
 + 
 +==== Literatur ==== 
 + 
 +  * ''Agar, Michael H.''\\ //The professional stranger : An informal introduction to ethnography.//\\ XII, 276 S. London 1980 : Academic Press; Emerald, Bingley, UK, 2008 
 +  * ''Susi Colin''\\ //The Wild man and the Indian in early [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|16th century]] book illustration.//\\ in: Feest, Christian F. (Hg.): Indians and Europe. An Interdisciplinary Collection of Essays. 643 S. Aachen 1987: Edition Herodot (Nachdruck: University of Nebraska Press 1999) 
 +  * ''Margaret T. Hodgen''\\ //Early Anthropology in the [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|Sixteenth]] and [[wiki:unterwegs_im_17._jahrhundert|Seventeenth]] Centuries.//\\ 523 S. Philadelphia 1964: University of Pennsylvania Press 
 +  * ''Kohl, Karl-Heinz''\\ //Entzauberter Blick.//\\ Das [[wiki:edler_wilder|Bild vom guten Wilden]] und der [[wiki:erfahrung|Erfahrung]] der Zivilisation.\\ Berlin: Medusa 1981 
 +  * ''Kohl, Karl-Heinz''\\ //Abwehr und Verlangen//\\ Zur Geschichte der Ethnologie.\\ Frankfurt am Main: Campus 1987 
 +  * ''Kohl, Karl-Heinz''\\ //Ethnologie – die Wissenschaft vom kulturell [[wiki:fremdes|Fremden]].//\\ München 1993: Beck 
 +  * ''Kramer, Fritz''\\ //Verkehrte Welten//\\ Zur [[wiki:imaginaere_reisen|imaginären]] Ethnographie des 19.Jahrhunderts.\\ Frankfurt am Main: Syndikat 1977  
 +  * ''Kauz, David''\\ //Wilde und Pfahlbauer: Facetten der Analogisierung//.\\ Preprints zur Kulturgeschichte der Technik, 11. Zürich 2000: Eidgenössische Technische Hochschule, Institut für Geschichte, Technikgeschichte. [[https://doi.org/10.3929/ethz-a-004254266|DOI]] 
 +  * ''John Howland Rowe''\\ //Ethnography and ethnology in the [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|sixteenth century]] .//\\ (=Kroeber Anthropological Society papers, 30) S. 1-19. University of California, [Berkeley], 1964 [[https://digitalassets.lib.berkeley.edu/anthpubs/ucb/text/kas030-002.pdf|Online]]\\ Rowe findet begriffliche Wurzeln im Werk //Antropologium// (Magnus Hundt, Leipzig 1501) und der Anthropologia (1506) sowie in der //moral history// im Sinne von Sittenkunde. Vorwissenschaftlich dienten zur Bezeichnung die Begriffe Barbar, Wilder Mann (Silvatcus, forest dweller), Wilder (savage; franz.: sans roi, sans loi, sans foi), Primitive.  
 +    * ''Leonardo Piasere''\\ //Raffaele Maffei’s Anthropologia (1506): the birth and diffusion of a (quasi)-neologism//\\ DADA Rivista di Antropologia post-globale, 9 (2019) 55 [[http://www.dadarivista.com/Singoli-articoli/2019-Giugno/02.pdf|Online]] 
 +    * ''Rubiés, Joan Pau''\\ //Travellers and Cosmographers : Studies in the History of Early Modern Travel and Ethnology.//\\ Routledge 2023. [[https://doi.org/10.4324/9781003417453|DOI]]. Sammelband mit 11 Studien des Autors (1991−2005): 
 +      * [[wiki:reiseliteratur|Travel writing]] as a genre: facts, fictions and the invention of a scientific discourse in early modern [[wiki:europa|Europe]] 
 +      * New worlds and renaissance [[wiki:voelkerkunde|ethnology]] 
 +      * [[wiki:apodemik|Instructions for travellers]]: teaching the eye to see 
 +      * Travel writing and ethnography 
 +      * ''Giovanni di Buonagrazia'''s letter to his father concerning his participation in the second expedition of ''Vasco da Gama'' (1502-1503) 
 +      * The oriental voices of ''Mendes Pinto'', or the [[wiki:reisende|traveller]] as ethnologist in Portuguese India 
 +      * Futility in the New World: narratives of travel in [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|16th-century]] America 
 +      * The Jesuit discovery of Hinduism: ''Antonio Rubino'''s account of the history and religion of Vijayanagara (1608) 
 +      * The concept of cultural dialogue and the Jesuit method of [[wiki:herberge|accommodation]]: between idolatry and civilisation 
 +      * The Spanish contribution to the ethnology of Asia in the [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|16th]] and [[wiki:unterwegs_im_17._jahrhundert|17th]] centuries 
 +      * ''Hugo Grotius'''s dissertation on the origin of the American peoples and the use of comparative methods 
 +  * ''Bernd Schmelz''\\ //Rassistische und [[wiki:stereotyp|stereotypische]] Objektbezeichnungen im ethnologischen Museum.//\\ (=Working papers, 35) 38 S. Selbstverlag, Hamburg, 2021. [[https://d-nb.info/1242679251/04|Inhalt ]] Zu den Beriffen Zigeuner, Neger, Mohr, u.a.  
 +  * ''Steiger, Ricabeth'', ''Taureg, Martin''\\ //[[wiki:phantasie|Fantasien]] auf [[wiki:reisen|Reisen]]. Anmerkungen zum ethnographischen Akt.//\\ S. 116-136 in: Michael Köhler, Gisela Barche: Das Aktfoto : Ansichten vom Körper im fotographischen Zeitalter : Ästhetik, Geschichte, Ideologie. München 1985: Bucher. 
 +  * ''Thurner, Ingrid''\\ //Wissenschaftstourismus: Der [[wiki:erforscher|Forscher]] als [[wiki:tourist|Tourist]]?//\\ Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 129 (1999) 227-246. 
 +  * ''Theodor Waitz''\\ //Anthropologie der Naturvölker// Bernhard Streck (Hg. und Einleitung). Eine quellenkritische Zusammenstellung des ethnographischen Wissens auf natur- und geisteswissenschaftlicher Grundlage zur Mitte des 19. Jahrhunderts.\\ Sechs Bände: XX, CXLIV, 3.314 S., 7 Farbtafeln, 4 farbige Faltkarten, Reprint der Ausgaben Leipzig 1859-1872 (= Historia Scientiarum) Olms Verlag 2007.  
 +    * 1: Ueber die Einheit des Menschengeschlechts und den Naturzustand des Menschen.  
 +    * 2: Die Negervölker und ihre Verwandten.  
 +    * 3/4: Die Amerikaner.  
 +    * 5/6: Die Völker der Südsee. (abgeschlossen von Georg Gerland)
  
 ==== Völker und Sprachen ==== ==== Völker und Sprachen ====
 +
   Willi Stegner (Herausgeber und Bearbeiter)   Willi Stegner (Herausgeber und Bearbeiter)
   Taschenatlas Völker und Sprachen   Taschenatlas Völker und Sprachen
   1. Auflage, Klett-Perthes Verlag Gotha & Stuttgart 2006   1. Auflage, Klett-Perthes Verlag Gotha & Stuttgart 2006
   Broschur mit Fadenheftung 12x17,5 cm   Broschur mit Fadenheftung 12x17,5 cm
-  288 Seiten, 57 frabige Karten, 130 Abb.+  288 Seiten, 57 farbige Karten, 130 Abb.
   völkerkundliches Glossar, Register   völkerkundliches Glossar, Register
-Endlich hat sich mal jemand an dieses schwierige Thema gewagt und ein Nachschlagewerk konzipiert, das in Deutschland kaum seinesgleichen findet. Das Grundproblem stellt sich so dar: Ein geograpischer Atlas der Erde kann nach weitgehend anerkannten Regeln dargestellt werden und hat recht lange Bestand; die Haltbarkeit eines politischen Atlasses bemißt sich kaum in Dekaden, wobei viele Darstellungen politisch umstritten sind. Die Welt jedoch anthropologisch zu erschließen: nach Völkern, Kulturen, Religionen, Sprachen … ist ein Projekt, das Autor und Kartographen gleichermaßen zur Verzweiflung treibt.+Endlich hat sich mal jemand an dieses schwierige Thema gewagt und ein Nachschlagewerk konzipiert, das in Deutschland kaum seinesgleichen findet. Das Grundproblem stellt sich so dar: Ein geograpischer Atlas der Erde kann nach weitgehend anerkannten Regeln dargestellt werden und hat recht lange Bestand; die Haltbarkeit eines politischen Atlasses bemißt sich kaum in Dekaden, wobei viele Darstellungen politisch umstritten sind. Die Welt jedoch anthropologisch zu erschließen: nach Völkern, Kulturen, Religionen, Sprachen … ist ein Projekt, das Autor und * [[wiki:kartographie|Kartographen]] gleichermaßen zur Verzweiflung treibt.
  
 Nicht nur, daß sich der Erkenntnisstand rasch ändert – vor allem ändern sich die Kategorien der Erkenntnis, die sozial und politisch bedingt sind und vor allem die Sichtweise des Betrachters spiegeln. So beginnt dieses Buch damit, Ethnologie, Völkerkunde und Volkskunde zu erklären, um sich dann den diffizilen Begriffen von Volk, ethnischer Gruppe und Ethnie, von Stamm und Rasse zu widmen. Was ist eigentlich Kultur? Wo hört eine Sprache auf und wo beginnt ein Dialekt? Nicht nur, daß sich der Erkenntnisstand rasch ändert – vor allem ändern sich die Kategorien der Erkenntnis, die sozial und politisch bedingt sind und vor allem die Sichtweise des Betrachters spiegeln. So beginnt dieses Buch damit, Ethnologie, Völkerkunde und Volkskunde zu erklären, um sich dann den diffizilen Begriffen von Volk, ethnischer Gruppe und Ethnie, von Stamm und Rasse zu widmen. Was ist eigentlich Kultur? Wo hört eine Sprache auf und wo beginnt ein Dialekt?
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 Nun, die Probleme sollen nur angedeutet werden, weil es den Mut zeigt, sich festzulegen und solch ein Werk zusammen zu zurren. Widerspruch ist unvermeidlich. Nun, die Probleme sollen nur angedeutet werden, weil es den Mut zeigt, sich festzulegen und solch ein Werk zusammen zu zurren. Widerspruch ist unvermeidlich.
  
-Das man dennoch viel daraus lernen kann, zeigt schon ein Blick in den Abschnitt Deutschland. Welche Amtssprache? Deutsch – stimmt. Aber wer hat gewußt, daß es bei uns – neben der Sprachen der hier wohnenden Ausländer – auch die anerkannten Sprachen Sorbisch, Dänisch, Friesisch, Niederdeutsch und Romani gibt, wobei Sorbisch ebenfalls Amtssprache ist? (siehe auch Schmalz-Jacobsen, Hansen: »Kleines Lexikon der ethnischen Minderheiten in Deutschen«) Erhellend ist jedenfalls der Blick ans Reiseziel, denn der Band ist geographisch-politisch gegliedert, um einen ersten Einblick zu erhalten, welche Völker unter welchen Namen dort leben. Die Begriffsvielfalt zu ordnen und in Bezug zu setzen, ist die Stärke dieses Werkes. Die Themen Sprachen und Religion scheinen mir vergleichsweise knapp gehalten. Die Schriften anderer Völker werden anhand einiger Schriftzeichen illustrativ gezeigt, ohnen daß damit ein praktischer Nutzen oder ein Erkenntnisgewinn verbunden wäre. Sicher gibt es zu jedem Aspekt tiefergehende Literatur, doch findet man hier den Einstieg zu einem konkurrenzlosen Preis. (Norbert Lüdtke)+Das man dennoch viel daraus lernen kann, zeigt schon ein Blick in den Abschnitt Deutschland. Welche Amtssprache? Deutsch – stimmt. Aber wer hat gewußt, daß es bei uns – neben der Sprachen der hier wohnenden [[wiki:auslaender|Ausländer]] – auch die anerkannten Sprachen Sorbisch, Dänisch, Friesisch, Niederdeutsch und Romani gibt, wobei Sorbisch ebenfalls Amtssprache ist? (siehe auch Schmalz-Jacobsen, Hansen: »Kleines Lexikon der ethnischen Minderheiten in Deutschen«) Erhellend ist jedenfalls der Blick ans Reiseziel, denn der Band ist geographisch-politisch gegliedert, um einen ersten Einblick zu erhalten, welche Völker unter welchen Namen dort leben. Die Begriffsvielfalt zu ordnen und in Bezug zu setzen, ist die Stärke dieses Werkes. Die Themen Sprachen und Religion scheinen mir vergleichsweise knapp gehalten. Die Schriften anderer Völker werden anhand einiger Schriftzeichen illustrativ gezeigt, ohnen daß damit ein praktischer Nutzen oder ein Erkenntnisgewinn verbunden wäre. Sicher gibt es zu jedem Aspekt tiefergehende Literatur, doch findet man hier den Einstieg zu einem konkurrenzlosen Preis. (Norbert Lüdtke)
  
 ==== Völkerwanderung ==== ==== Völkerwanderung ====
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 ==== Nomaden ==== ==== Nomaden ====
   Anthony Swift, Ann Perry   Anthony Swift, Ann Perry
-  Nomaden. Auf den Spuren der Tuareg, Inuit und Aborigines+  Nomaden. Auf den Spuren der [[wiki:tuareg|Tuareg]], Inuit und Aborigines
   München: Knesebeck 2001. Leinenband mit Fadenheftung 23,5 x 28,5 cm   München: Knesebeck 2001. Leinenband mit Fadenheftung 23,5 x 28,5 cm
   144 Seiten, 100 Farbfotos   144 Seiten, 100 Farbfotos
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 Diese Texte sind Reiseberichten entnommen, das Quellenverzeichnis wird fälschlich Bibliographie genannt. Auch der Untertitel weckt falsche Erwartungen, denn diese Völker kommen zwar vor, sind aber nicht explizit Gegenstand einzelner Kapitel. Diese Texte sind Reiseberichten entnommen, das Quellenverzeichnis wird fälschlich Bibliographie genannt. Auch der Untertitel weckt falsche Erwartungen, denn diese Völker kommen zwar vor, sind aber nicht explizit Gegenstand einzelner Kapitel.
 Zum Gucken und Schmökern ist der Band gut. Wer systematische Informationen erwartet, etwas zum Nachschlagen sucht oder sich ins Thema einlesen will, sollte ein anderes Werk kaufen. Leider gibt die »Bibliografie« dazu keine geeigneten Hinweise wie etwa auf das Standardwerk von Zum Gucken und Schmökern ist der Band gut. Wer systematische Informationen erwartet, etwas zum Nachschlagen sucht oder sich ins Thema einlesen will, sollte ein anderes Werk kaufen. Leider gibt die »Bibliografie« dazu keine geeigneten Hinweise wie etwa auf das Standardwerk von
-''F. Scholz''\\  +  F. Scholz 
-//Nomadismus. Theorie und Wandel einer sozio-ökologischen Kulturweise//\\  +  Nomadismus. Theorie und Wandel einer sozio-ökologischen Kulturweise 
-Erdkundliches Wissen Band 188\\  +  Erdkundliches Wissen Band 188 
-Stuttgart 1995. \\  +  Stuttgart 1995 
-Mit verwandten Themen beschäftigt sich auch \\  +Mit verwandten Themen beschäftigt sich auch  
-''John H. Bodley''\\  +  John H. Bodley 
-//Der Weg der Zerstörung. Stammesvölker und die industrielle Zivilisation//\\  +  Der Weg der Zerstörung. Stammesvölker und die industrielle Zivilisation 
-Trickster Verlag 1983\\ +  Trickster Verlag 1983
 Das ist sicher informativer, doch ebenso sicher weniger unterhaltsam. (Norbert Lüdtke) Das ist sicher informativer, doch ebenso sicher weniger unterhaltsam. (Norbert Lüdtke)
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   Amélie Schenk, Galsan Tschinag   Amélie Schenk, Galsan Tschinag
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 //»Tuwa ist die einzige Region der Welt, wo das Rentier … und das Kamel … in enger Nachbarschaft gezüchtet werden.«// dzg-Mitglied und Ethnologe ''Ilja Brustein'' berichtete in Trotter 92, S. 74-83 von seinen Reisen in die lang verschlossene Region Südostsibiriens. Ebenso außergewöhnlich und kaum bekannt wie die Nomaden ist dieses Buch.\\  //»Tuwa ist die einzige Region der Welt, wo das Rentier … und das Kamel … in enger Nachbarschaft gezüchtet werden.«// dzg-Mitglied und Ethnologe ''Ilja Brustein'' berichtete in Trotter 92, S. 74-83 von seinen Reisen in die lang verschlossene Region Südostsibiriens. Ebenso außergewöhnlich und kaum bekannt wie die Nomaden ist dieses Buch.\\ 
 Dialogisierend erfährt der Leser Mythen und Riten, Hintergründe und Alltägliches aus der Welt der Tuwa. Dabei wechseln sich die beiden Autoren ab: Ethnologin und Schamanenexpertin Amélie Schenk und Galsan Tschinag, Stammesoberhaupt und Schriftsteller. Vergangenheit und Gegenwart, Theorien und Erfahrungen werden zu ungewöhnlichen Collage verwoben. Ausgesprochen lesenswert! Leider fehlt ein Sachregister, um zu den verstreuten Themen zu gelangen. (Norbert Lüdtke) Dialogisierend erfährt der Leser Mythen und Riten, Hintergründe und Alltägliches aus der Welt der Tuwa. Dabei wechseln sich die beiden Autoren ab: Ethnologin und Schamanenexpertin Amélie Schenk und Galsan Tschinag, Stammesoberhaupt und Schriftsteller. Vergangenheit und Gegenwart, Theorien und Erfahrungen werden zu ungewöhnlichen Collage verwoben. Ausgesprochen lesenswert! Leider fehlt ein Sachregister, um zu den verstreuten Themen zu gelangen. (Norbert Lüdtke)
- 
-==== Indigene Völker in Kolumbien ==== 
-  Frank Semper 
-  Die Rechte der indigenen Völker in Kolumbien 
-  Vorwort von Prof. Prof. h.c. Dr. Wolf Paul 
-  1. Auflage, Hamburg: Sebra 2003 
-  zugleich Diss. Universität Frankfurt am Main 
-  Broschur 15,5 x 23,5 cm: 386 + XII Seiten, 12 Farbfotos, einigen Textabb. 
-  Literaturverzeichnis (14 Seiten), 1200 Fußnoten 
-Kolumbien findet sich in der deutschsprachigen Literatur nur als Marginalie, seine Indígenas werden hierzulande kaum wahrgenommen. ''Frank Semper'' ist so etwas wie der Pfadfinder dieses Landes, dieser Völker in Deutschland. Mit //„Nah dran: Kolumbien“// und //„Tor zum Amazonas“// hat er bereits zwei Bücher zur Region vorgelegt. Dies zeigt die ernsthafte und andauernde Beschäftigung Sempers mit „seinem“ Thema. 
- 
-Mit seinem neuen Buch geht er nun gründlich in die Tiefe und untersucht am Beispiel Kolumbien die Rechtssituation und Lebenswirklichkeit der Indigenen. Kleingedruckt erfährt man, daß die Arbeit gleichzeitig an der Frankfurter Universität als Dissertation eingereicht wurde – man darf den Autor also auch zum „Dr. jur.“ beglückwünschen! Verständlich, daß er den Band Völkerrechtlern, Ethnologen und Lateinamerikanisten empfiehlt. Die Resonanz der Fachpresse zeigt, daß mit diesem Werk eine Lücke geschlossen wurde und überschüttet es mit Lob. 
- 
-Doch der Autor wendet sich auch an die breite Leserschaft – das ist löblich und ich wünsche ihm und seinem Buch viele Leser, doch ist das mehr als ein frommer Wunsch? Es verlangt einiges an Durchhaltevermögen, man muß es sich erarbeiten. Erleichtert wird dies, weil Semper selbst Reisender und Reiseschriftsteller ist. Er geht aus vom selbst Erlebten und hält sich nah an der Lebenswirklichkeit. Auf 12 Seiten schildert seine Begegnungen mit den Indianern Kolumbiens: »Denn es ist mir ernst damit, dieses außerordentlich wichtige Thema - die Indigenen in Kolumbien sind vielerorts in ihrer Existenz bedroht - nicht allein der Fachdiskussion zu überlassen. Bisherige Quintessenz eines langen Reiselebens, das mich durch alle Länder Lateinamerikas, viele asiatische und afrikanische Länder geführt hat: Kolumbien ist eines der wirklich noch geheimnisvollen und aufregenden (nicht unbedingt gleichzusetzen mit gefährlich) Orte auf diesem Planeten, ein Land, dem ich mich immer wieder mit großer Begeisterung nähere.« Für ernsthafte Kolumbienreisenden, für jeden, der sich für die indigenen Völker Lateinamerikas interessiert, wird seine Lektüre ein Gewinn sein. (Norbert Lüdtke) 
  
 ==== Götter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien ==== ==== Götter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien ====
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 Man möge mir verzeihen, wenn ich dieses Werk uneingeschränkt empfehlen kann: schauend und lesend wird uns eine fremde Welt näher gebracht: Schöpfung; Mythen der ewigen Traumzeit; Heilige Erde, heiliges Land; Traumpfade, Musik und Tanz; Ritual und Zeremonie; Totem, Verwandschaft; Frauenangelegenheiten, Männerangelegenheiten; Lebenszyklen – diesen Themen widmen sich die einzelnen Kapitel. (Norbert Lüdtke) Man möge mir verzeihen, wenn ich dieses Werk uneingeschränkt empfehlen kann: schauend und lesend wird uns eine fremde Welt näher gebracht: Schöpfung; Mythen der ewigen Traumzeit; Heilige Erde, heiliges Land; Traumpfade, Musik und Tanz; Ritual und Zeremonie; Totem, Verwandschaft; Frauenangelegenheiten, Männerangelegenheiten; Lebenszyklen – diesen Themen widmen sich die einzelnen Kapitel. (Norbert Lüdtke)
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 +==== Indigene Völker in Kolumbien ====
 +  Frank Semper
 +  Die Rechte der indigenen Völker in Kolumbien
 +  Vorwort von Prof. Prof. h.c. Dr. Wolf Paul
 +  1. Auflage, Hamburg: Sebra 2003
 +  zugleich Diss. Universität Frankfurt am Main
 +  Broschur 15,5 x 23,5 cm: 386 + XII Seiten, 12 Farbfotos, einigen Textabb.
 +  Literaturverzeichnis (14 Seiten), 1200 Fußnoten
 +Kolumbien findet sich in der deutschsprachigen Literatur nur als Marginalie, seine Indígenas werden hierzulande kaum wahrgenommen. ''Frank Semper'' ist so etwas wie der Pfadfinder dieses Landes, dieser Völker in Deutschland. Mit //„Nah dran: Kolumbien“// und //„Tor zum Amazonas“// hat er bereits zwei Bücher zur Region vorgelegt. Dies zeigt die ernsthafte und andauernde Beschäftigung Sempers mit „seinem“ Thema.
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 +Mit seinem neuen Buch geht er nun gründlich in die Tiefe und untersucht am Beispiel Kolumbien die Rechtssituation und Lebenswirklichkeit der Indigenen. Kleingedruckt erfährt man, daß die Arbeit gleichzeitig an der Frankfurter Universität als Dissertation eingereicht wurde – man darf den Autor also auch zum „Dr. jur.“ beglückwünschen! Verständlich, daß er den Band Völkerrechtlern, Ethnologen und Lateinamerikanisten empfiehlt. Die Resonanz der Fachpresse zeigt, daß mit diesem Werk eine Lücke geschlossen wurde und überschüttet es mit Lob.
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 +Doch der Autor wendet sich auch an die breite Leserschaft – das ist löblich und ich wünsche ihm und seinem Buch viele Leser, doch ist das mehr als ein frommer Wunsch? Es verlangt einiges an Durchhaltevermögen, man muß es sich erarbeiten. Erleichtert wird dies, weil Semper selbst Reisender und Reiseschriftsteller ist. Er geht aus vom selbst Erlebten und hält sich nah an der Lebenswirklichkeit. Auf 12 Seiten schildert seine Begegnungen mit den Indianern Kolumbiens: »Denn es ist mir ernst damit, dieses außerordentlich wichtige Thema - die Indigenen in Kolumbien sind vielerorts in ihrer Existenz bedroht - nicht allein der Fachdiskussion zu überlassen. Bisherige Quintessenz eines langen Reiselebens, das mich durch alle Länder Lateinamerikas, viele asiatische und afrikanische Länder geführt hat: Kolumbien ist eines der wirklich noch geheimnisvollen und aufregenden (nicht unbedingt gleichzusetzen mit gefährlich) Orte auf diesem Planeten, ein Land, dem ich mich immer wieder mit großer Begeisterung nähere.« Für ernsthafte Kolumbienreisenden, für jeden, der sich für die indigenen Völker Lateinamerikas interessiert, wird seine Lektüre ein Gewinn sein. (Norbert Lüdtke)
  
 ==== Leo Frobenius ==== ==== Leo Frobenius ====
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   Hans-Jürgen Heinrichs   Hans-Jürgen Heinrichs
   Die fremde Welt, das bin ich   Die fremde Welt, das bin ich
   Leo Frobenius: Ethnologe, Forschungsreisender, Abenteurer   Leo Frobenius: Ethnologe, Forschungsreisender, Abenteurer
   1. Auflage (=Reihe), Wuppertal: Hammer 1998. 12,5x20,5cm: 262 S., 59 Abb.    1. Auflage (=Reihe), Wuppertal: Hammer 1998. 12,5x20,5cm: 262 S., 59 Abb. 
-Die erste Biographie des umstrittensten und berühmtesten deutschen Völkerkundlers legt ein Autor vor, der seine Kompetenz bereits bei Werken über die Ethnologen Leiris, Hubert Fichte, Lacan und Lévi-Strauss bewiesen hat. Der Schriftsteller und Kulturanthropologe Heinrichs geht jedoch über eine Biographie hinaus.Frobenius war ein Außenseiter mit »anderen« Vorstellungen. Die vn ihm geprägten Begriffe und Theorien standen in krassem Gegensatz zur Völkerkunde seiner Zeit. In dem von Heinrichs entworfenen Bild ordnen sich fachliche und persönliche Verhältnisse von Frobenius zu seinen Kollegen vor dem Hintergrund zeittypischer Denkmuster und -moden. Titel und Untertitel treffen ins Schwarze – wer sich davon angesprochen fühlt, sollte sich das Buch kaufen. Doch die Ansprüche an den Leser sind hoch; auch ein Fremdwörterlexikon hilft nicht immer. (Norbert Lüdtke)+Die erste Biographie des umstrittensten und berühmtesten deutschen Völkerkundlers legt ein Autor vor, der seine Kompetenz bereits bei Werken über die Ethnologen Leiris, Hubert Fichte, Lacan und Lévi-Strauss bewiesen hat. Der Schriftsteller und Kulturanthropologe Heinrichs geht jedoch über eine Biographie hinaus. Frobenius war ein Außenseiter mit »anderen« Vorstellungen. Die von ihm geprägten Begriffe und Theorien standen in krassem Gegensatz zur Völkerkunde seiner Zeit. In dem von Heinrichs entworfenen Bild ordnen sich fachliche und persönliche Verhältnisse von Frobenius zu seinen Kollegen vor dem Hintergrund zeittypischer Denkmuster und -moden. Titel und Untertitel treffen ins Schwarze – wer sich davon angesprochen fühlt, sollte sich das Buch kaufen. Doch die Ansprüche an den Leser sind hoch; auch ein Fremdwörterlexikon hilft nicht immer. (Norbert Lüdtke)
  
 +==== Race, Sex und Gender ==== 
 +  Robert Mohr
   Sex-mal um den Globus!   Sex-mal um den Globus!
   Über das Liebesleben der Völker – Ein Ethno-Bericht   Über das Liebesleben der Völker – Ein Ethno-Bericht
   Deutsche Erstausgabe, Stuttgart: Gatzanis 1996,21 x 13 cm: 167 S.    Deutsche Erstausgabe, Stuttgart: Gatzanis 1996,21 x 13 cm: 167 S. 
-Falsch! Hier geht es nicht darum aufzuzeigen, wo man die besten Liebesabenteuer erlebt. Auch wenn Titel und äußere Aufmachung des Buches dies erahnen lassen. Vielmehr hat sich der Autor damit beschäftigt, wie die verschiedenen Kulturen der Erde mit Sex umgehen. Was in der einen Kultur als undenkbar gilt, kann in der nächsten als das gewünschte Ziel gelten. Unter anderem werden Themen aufgegriffen wie Inzucht, Beschneidungen, Treue oder Prostitution. Zusammenhänge und Hintergründe werden dargelegt, was dem Leser ein besseres Verständnis des Verhaltens anderer Völker in Bezug auf Sex gibt. Einzig der Umgang mit dem Thema in den heutigen Industrienationen kommt meiner Meinung nach dabei etwas zu kurz. Lohnenswert. — SR +Falsch! Hier geht es nicht darum aufzuzeigen, wo man die besten Liebesabenteuer erlebt. Auch wenn Titel und äußere Aufmachung des Buches dies erahnen lassen. Vielmehr hat sich der Autor damit beschäftigt, wie die verschiedenen Kulturen der Erde mit Sex umgehen. Was in der einen Kultur als undenkbar gilt, kann in der nächsten als das gewünschte Ziel gelten. Unter anderem werden Themen aufgegriffen wie Inzucht, Beschneidungen, Treue oder Prostitution. Zusammenhänge und Hintergründe werden dargelegt, was dem Leser ein besseres Verständnis des Verhaltens anderer Völker in Bezug auf Sex gibt. Einzig der Umgang mit dem Thema in den heutigen Industrienationen kommt meiner Meinung nach dabei etwas zu kurz. Lohnenswert. SR 
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-siehe auch +  Charles King 
-* [[wiki:welt|Welt]]+  Schule der Rebellen 
 +  Wie ein Kreis verwegener Anthropologen Race, Sex und Gender erfand. 
 +  Aus dem Englischen von Nikolaus de Palézieux 
 +  Hanser Verlag, München 2020,  480 S. 
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 +<html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/a3eb294f4ba3488b9b3fd94e2a282154" width="1" height="1" alt=""> </html> 
wiki/voelkerkunde.1543143682.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:22 (Externe Bearbeitung)

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