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wiki:vertrauen

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 ====== Vertrauen ====== ====== Vertrauen ======
-Ohne die Fähigkeit zu vertrauen würde der Mensch von seinen Ängsten und Sorgen überwältigt. Mit dem Aufwachen käme das Entsetzen und jeder Schritt heraus aus dem »Vertrauten« bedürfte entsetzlichen Mutes. Vertrauen umgibt uns wie die Schalen einer Zwiebel, beginnend mit dem Selbstvertrauen, der vertrauten Umgebung, mit vertrauenswürdigen Menschen. Der Soziologe ''Niklas Luhmann'' meinte, Vertrauen sei »ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität« (Buchtitel 1968). Könnten wir nichts und niemandem vertrauen, wären wir von Risiken umgeben, müssten alles und jedes ständig kontrollieren, könnten uns auf nichts verlassen und müssten alles selber in die Hand nehmen. Wir vertrauen den Medien (jedenfalls den seriösen) und wir vertrauen den Experten (wenn sie Prof. Doctores an einer Eliteuniversität sind), weil wir nicht selber allem auf den Grund gehen können. Und wir vertrauen unserem Staat (anderen weniger) und den Behörden (naja) jedenfalls so weit, dass wir nicht in einem [[wiki:staaten#failed states|failure state]] leben.+Ohne die Fähigkeit zu vertrauen würde der Mensch von seinen *[[wiki:angst|Ängsten]] und *[[wiki:vorsorge|Sorgen]] überwältigt, denn Ungewissheit, *[[wiki:krise|Krisen]] und *[[wiki:katastrophe|Katastrophen]] lassen sich überall finden. Mit dem Aufwachen käme das Entsetzen und jeder Schritt heraus aus dem »Vertrauten« bedürfte entsetzlichen [[wiki:mut|Mutes]]. Vertrauen umgibt uns wie die Schalen einer Zwiebel, beginnend mit dem Selbstvertrauen, der vertrauten Umgebung, mit vertrauenswürdigen Menschen. Der Soziologe ''Niklas Luhmann'' meinte, Vertrauen sei »ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität«. Könnten wir nichts und niemandem vertrauen, wären wir von *[[wiki:risiko|Risiken]] umgeben, müssten alles und jedes ständig kontrollieren, könnten uns auf nichts verlassen und müssten alles selber in die Hand nehmen. Wir vertrauen den Medien (jedenfalls den seriösen) und wir vertrauen den Experten (wenn sie Prof. Doctores an einer Eliteuniversität sind), weil wir nicht selber allem auf den Grund gehen können. Und wir vertrauen unserem *[[wiki:staaten|Staat]] (anderen weniger) und den Behörden (naja) dass es auch anders geht, zeigen *[[wiki:staaten#failed states|failed states]]. 
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 +Zum Vertrauen finden wir über Erfahrungen, Gewohnheiten, Ergebenheit, Demut, [[wiki:glaube|Glauben]]. Orte, an denen Vertrauen herrscht - in einer Familie, unter Freunden, in Gruppen oder Vereinen - wirken einladend, wecken das Bedrüfnis nach Zugehörigkeit, geben *[[wiki:sicherheit|Sicherheit]]. Dort wird aus bloßer Gesellschaft eine enge Gemeinschaft. [[wiki:reisende|Reisende]] wissen aus Erfahrung wie anstrengend es sein kann, in einer nicht vertrauten Umgebung anzukommen, alle Sinne wachzuhalten und alle Antennen auszufahren, um sich abzusichern. Das hält man nicht lange durch.  
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 +Deswegen wird Vertrauen auf Vorschuss vergeben. Enttäuschtes Vertrauen kann daher nicht so einfach wiederhergestellt werden. Wer Vertrauen enttäuscht, verletzt sein Gegenüber und solche Wunden heilen schlecht. Neben diesem persönlichen Vertrauen (engl. //trust//), gibt es auch das Vertrauen in unpersönliche Systeme (engl. //confidence//). Geschäftsleute und Politiker riskieren den Verlust ihres Rufes, denn mit dem Vertrauen ist auch die Reputation verloren. Wenn der Bäcker oder Metzger meines Vertrauens Mist verkauft, macht das die Runde und die Kunden bleiben weg. 
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 +''Niklas Luhmann''\\ //Vertrauen. Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität//\\ 1968\\  
 +''Martin Hartmann''\\  ////Vertrauen. Die unsichtbare Macht////\\  2020\\  
 +''Ute Frevert''\\ //Vertrauensfragen. Eine Obsession der Moderne//\\  C.H. Beck Verlag 2013\\  
 +''Josef Früchtl''\\  //Vertrauen in die Welt: Eine Philosophie des Films//\\  Verlag Wilhelm Fink 2013
wiki/vertrauen.1592634991.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/06/20 06:36 von norbert

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