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 Alle Aspekte lassen sich deuten mit dem Herstellen von Werkzeugen und Waffen aus Natureisen (Meteoriteneisen) ((''Buchner, E. etal. '' (2012)\\ //Buddha from space — An ancient object of art made of a Chinga iron meteorite fragment//\\ Meteoritics & Planetary Science, 47: 1491-1501. https://doi.org/10.1111/j.1945-5100.2012.01409.x)) im 3. und 4. Jahrtausend BC, das den 40fachen Wert von Silber hatte ((YALÇIN, Ü. (2005)\\ //Zum Eisen der Hethiter//\\ In: Ü. Yalçın, C. Pulak & R. Slotta (Hrsg.): Das Schiff von Uluburun - Welthandel vor 3000 Jahren, Ausstellungskatalog, Bochum 2005, S. 493-502\\  Alle Aspekte lassen sich deuten mit dem Herstellen von Werkzeugen und Waffen aus Natureisen (Meteoriteneisen) ((''Buchner, E. etal. '' (2012)\\ //Buddha from space — An ancient object of art made of a Chinga iron meteorite fragment//\\ Meteoritics & Planetary Science, 47: 1491-1501. https://doi.org/10.1111/j.1945-5100.2012.01409.x)) im 3. und 4. Jahrtausend BC, das den 40fachen Wert von Silber hatte ((YALÇIN, Ü. (2005)\\ //Zum Eisen der Hethiter//\\ In: Ü. Yalçın, C. Pulak & R. Slotta (Hrsg.): Das Schiff von Uluburun - Welthandel vor 3000 Jahren, Ausstellungskatalog, Bochum 2005, S. 493-502\\ 
-Statistisch fallen jährlich 39 Meteoriten pro Million Quadratkilometer. In Wüstengebieten verwittern sie nur langsam und lassen sich mangels Vegetation leicht finden. In der Sahara sind 3.000 Fundstellen bekannt, doch kaum ein Eisenmeteorit, die statistisch 4% ausmachen. Diese dürften in prähistorischer zeit abgesammelt worden sein.)). In Mesopotamien wurde Eisen zuerst schriftlich erwähnt als »Kupfer des Himmels« (hethitisch AN.BAR GE6, sumerisch urudu-an-bar, altägyptisch bj-n-pt, ḥmt-n-p.t), also sowohl sachlich die Herkunft als Meteoreisen angebend als auch symbolisch »von den Göttern kommend«, vergleichbar tibetisch Thokcha (ཐོག་ལྕགས thog lcags; གནམ་ལྕགས  gnam lcags) aus thog `Donner, Blitz, Dach, oben´ und lcag `Eisen´ übersetzt, also `Eisen vom Himmel´.\\ +Statistisch fallen jährlich 39 Meteoriten pro Million Quadratkilometer. In Wüstengebieten verwittern sie nur langsam und lassen sich mangels Vegetation leicht finden. In der Sahara sind 3.000 Fundstellen bekannt, doch ist darunter kaum ein Eisenmeteorit, die statistisch 4% ausmachen sollten. Diese dürften in prähistorischer Zeit abgesammelt worden sein.)). In Mesopotamien wurde [[wiki:Eisen |Eisen]] zuerst schriftlich erwähnt als »Kupfer des Himmels« (hethitisch AN.BAR GE6, sumerisch urudu-an-bar, altägyptisch bj-n-pt, ḥmt-n-p.t), also sowohl sachlich die Herkunft als Meteoreisen angebend als auch symbolisch »von den Göttern kommend«, vergleichbar tibetisch Thokcha (ཐོག་ལྕགས thog lcags; གནམ་ལྕགས  gnam lcags) aus thog `Donner, Blitz, Dach, oben´ und lcag `Eisen´ übersetzt, also `Eisen vom Himmel´.\\ 
 Das weiche Eisen wird durch »Feuerschweißen« zu Stahl, indem Tierknochenmehl als phosphorhaltiger Schlackenbildner zugesetzt wird ((''Preßlinger, H., Eibner, C.''\\ //Phosphorlegierter keltischer Stahl – hart, zäh und korrosionsbeständig//\\ Berg Huettenmaenn Monatsh 154, 534 (2009). https://doi.org/10.1007/s00501-009-0512-8)). Die Rolle als Pioniere der Eisenverhüttung und -vermarktung im 2. Jahrtausend BC wird den Hethitern zugeschrieben. Tatsächlich fanden die Sprunginnovationen der Eisentechnologie nahezu gleichzeitig multilokal statt: in Südkaukasien, Ostanatolien, der Levante, danach in Westsyrien und auf Zypern ((''Nieling, Jens''\\ //Die Einführung der Eisentechnologie in Südkaukasien und Ostanatolien während der Spätbronze- und Früheisenzeit//\\ Diss. Tübingen 2009. (=Black Sea Studies, 10)  Aarhus: Universitetsforlaget S. 22)). Der nördlichste Punkt wurde in den Magnetitvorkommen am Fluss Halys ausgemacht, dort bezeichnete derselbe Begriff das Volk Chalybes Χάλυβες ((beschrieben von ''Xenophon'', von diesem auch Chaldäer (Chaldaoi Χαλδαίοι) genannt; Chaldäer hießen auch die babylonischen Priester und Sterndeuter)) ebenso wie den Stahl (griechisch χάλυβος (chalybos), altarabisch solb `Stahl´, salib `hart´und ebenso die wandernden Schmiede arabisch halaby `wandernde Kesselflicker´, soluby `Stahlschmied´ ((''Robert Eisler''\\ //Die kenitischen Weihinschriften der Hyksoszeit im Bergbaugebiet der Sinaihalbinsel und einige andere unerkannte Alphabetdenkmäler aus der Zeit der XII. bis XVII. Dynastie//\\ Eine Schrift- und Kulturgeschichtliche Untersuchung. Herdersche Verlagsbuchhandlung, Freiburg 1919, S. 74\\ Ein Wortumfeld für Schmiede und Eselnomaden.)). Der Halys ist nach seiner roten Farbe benannt, die von Eisenmineralien verursacht wird. Das weiche Eisen wird durch »Feuerschweißen« zu Stahl, indem Tierknochenmehl als phosphorhaltiger Schlackenbildner zugesetzt wird ((''Preßlinger, H., Eibner, C.''\\ //Phosphorlegierter keltischer Stahl – hart, zäh und korrosionsbeständig//\\ Berg Huettenmaenn Monatsh 154, 534 (2009). https://doi.org/10.1007/s00501-009-0512-8)). Die Rolle als Pioniere der Eisenverhüttung und -vermarktung im 2. Jahrtausend BC wird den Hethitern zugeschrieben. Tatsächlich fanden die Sprunginnovationen der Eisentechnologie nahezu gleichzeitig multilokal statt: in Südkaukasien, Ostanatolien, der Levante, danach in Westsyrien und auf Zypern ((''Nieling, Jens''\\ //Die Einführung der Eisentechnologie in Südkaukasien und Ostanatolien während der Spätbronze- und Früheisenzeit//\\ Diss. Tübingen 2009. (=Black Sea Studies, 10)  Aarhus: Universitetsforlaget S. 22)). Der nördlichste Punkt wurde in den Magnetitvorkommen am Fluss Halys ausgemacht, dort bezeichnete derselbe Begriff das Volk Chalybes Χάλυβες ((beschrieben von ''Xenophon'', von diesem auch Chaldäer (Chaldaoi Χαλδαίοι) genannt; Chaldäer hießen auch die babylonischen Priester und Sterndeuter)) ebenso wie den Stahl (griechisch χάλυβος (chalybos), altarabisch solb `Stahl´, salib `hart´und ebenso die wandernden Schmiede arabisch halaby `wandernde Kesselflicker´, soluby `Stahlschmied´ ((''Robert Eisler''\\ //Die kenitischen Weihinschriften der Hyksoszeit im Bergbaugebiet der Sinaihalbinsel und einige andere unerkannte Alphabetdenkmäler aus der Zeit der XII. bis XVII. Dynastie//\\ Eine Schrift- und Kulturgeschichtliche Untersuchung. Herdersche Verlagsbuchhandlung, Freiburg 1919, S. 74\\ Ein Wortumfeld für Schmiede und Eselnomaden.)). Der Halys ist nach seiner roten Farbe benannt, die von Eisenmineralien verursacht wird.
 Damit verbunden war ein technologischer Sprung von Werkzeugen und Waffen.  Damit verbunden war ein technologischer Sprung von Werkzeugen und Waffen. 
wiki/vajra.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/16 03:34 von norbert

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