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wiki:tuecke_des_objekts

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Tücke des Objekts

O reiserei, du harte speis,
wie tust du mir so we im pauch!
im stro so peißen mich die leus,
die leilach sind mir viel zu rauch.
ich tumer gauch
warumb tu ich das?
Unbekannt

Dass sich insbesondere auf Reisen die Dinge gegen einen wenden, dass Gegenstände widerspenstig sind, Missgeschicke sich häufen, dass ein unglücklicher Zufall auf den nächsten folgt - all dies verdichtet sich in der persönlichen Wahrnehmung zu dem Verdacht, dass ein böser Geist Ränke schmiedet, dass sich gar das Universum gegen einen persönlich wendet. Solch negative Kräfte unterstellt man dem »Tückebold« oder den namensgebenden Urhebern von Sod's law (sod, engl. Saukerl) und * Finagle's Law of Dynamic Negatives (to finagle, engl. mogeln schummeln).

1878 machte der Schriftsteller Friedrich Theodor Vischer dieses von ihm benannte Phänomen zu einem Hauptmotiv in seinem Roman »Auch Einer«, dessen zentrale Figur A.E. der »Tücke des Objekts« unterlag. Was bei Vischer Teil einer Humoreske war, wurde zum erfolgreichen Bonmot, weil es bequem die Verantwortlichkeit vom Menschen weg ins Objekt hinein verlagert und ist dann nur noch ein »dummer Anthromorphismus« (Ludwig Wittgenstein). Sigmund Freud erkannte dagegen in solchen Fehlleistungen wie Vergessen, Versprechen, Vergreifen usw. das Ergebnis unbewusster Absichten (Psychopathologie des Alltagslebens 1904).

Damit schließt sich dann der Kreis zu * Murphys Gesetz, zur Ursache von * Fehlern und nicht-technischen Maßnahmen zum * Problemlöseverhalten.


siehe auch *Buschmechanik

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wiki/tuecke_des_objekts.1539922693.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:21 (Externe Bearbeitung)

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