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wiki:raumklima

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wiki:raumklima [2018/12/28 06:08] norbertwiki:raumklima [2023/05/26 15:57] (aktuell) norbert
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 ==== 1. Probleme ==== ==== 1. Probleme ====
 1. **Kondenswasser entsteht an [[wiki:Kältebrücken|Kältebrücken]]**, also in erster Linie an einfachverglasten Fensterscheiben sowie an Blechen, die thermisch nicht von der Außenhaut des Fahrzeugs getrennt sind. Dort, wo das Kondensat sich sammelt, gibt es Folgeprobleme, also insbesondere an unbelüfteten Stellen: hinter Schränken, in Staukästen, in verdeckten Raumecken, unter Polstern usw. 1. **Kondenswasser entsteht an [[wiki:Kältebrücken|Kältebrücken]]**, also in erster Linie an einfachverglasten Fensterscheiben sowie an Blechen, die thermisch nicht von der Außenhaut des Fahrzeugs getrennt sind. Dort, wo das Kondensat sich sammelt, gibt es Folgeprobleme, also insbesondere an unbelüfteten Stellen: hinter Schränken, in Staukästen, in verdeckten Raumecken, unter Polstern usw.
-Selbst ein unbewohntes Reisemobil kann ein klimabedingtes Feuchteproblem bekommen, wenn feucht-warme Luft von außen in den kühleren Wohnkoffer eindringt:+Selbst ein unbewohntes Reisemobil kann ein [[wiki:klima|klimabedingtes]] Feuchteproblem bekommen, wenn feucht-warme Luft von außen in den kühleren Wohnkoffer eindringt:
  
 | Lufttemperatur°C | 30 | 25 | 20 | 15 | 10 | 5 | | Lufttemperatur°C | 30 | 25 | 20 | 15 | 10 | 5 |
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 **Feuchte-Temperatur-Ausgleich ** In Häusern speichern die Raumwände Wärme und Feuchte. Beim Stoßlüften wird die Raumluft schnell gewechselt, ohne dass die Wände stark abkühlen, es bleibt behaglich. Im Reisemobil mit dessen Alu- und Kunststoffoberflächen funktioniert das so gut wie gar nicht: der Feuchtepuffer ist gering, der Temperaturwechsel groß, Kältebrücken sind kalt und nass. Im Reisemobil wird jedoch ebensoviel Feuchte produziert wie in der Wohnung. Der Luftwechsel muss also gleich hoch sein, wird aber bei geringerem Rauminhalt als unangenehmer empfunden. Daher sind stetige kleine Luftströme vorzuziehen. **Feuchte-Temperatur-Ausgleich ** In Häusern speichern die Raumwände Wärme und Feuchte. Beim Stoßlüften wird die Raumluft schnell gewechselt, ohne dass die Wände stark abkühlen, es bleibt behaglich. Im Reisemobil mit dessen Alu- und Kunststoffoberflächen funktioniert das so gut wie gar nicht: der Feuchtepuffer ist gering, der Temperaturwechsel groß, Kältebrücken sind kalt und nass. Im Reisemobil wird jedoch ebensoviel Feuchte produziert wie in der Wohnung. Der Luftwechsel muss also gleich hoch sein, wird aber bei geringerem Rauminhalt als unangenehmer empfunden. Daher sind stetige kleine Luftströme vorzuziehen.
  
-**Feuchtequellen** Zwei Personen geben mindestens zwei Liter Wasser in 12 Stunden an die Luft ab (Tabelle 3). Hinzu kommen Duschen & Waschen, Wäsche trocknen, nasse Kleidung.+**Feuchtequellen** Zwei Personen geben mindestens zwei Liter Wasser in 12 Stunden an die Luft ab (Tabelle 3). Hinzu kommen Duschen & Waschen, Wäsche trocknen, nasse [[wiki:reisekleidung|Kleidung]].
  
 | Feuchtequellen | Wasserabgabe | Situation |  | Feuchtequellen | Wasserabgabe | Situation | 
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 13 cbm Reisemobilluft nehmen bei 20 °C maximal 225 g Wasser auf (100% Luftfeuchte). Sollen aber in 12 Abend- und Nachtstunden nicht mehr als 60% Feuchte herrschen, so darf die Luft im Reisemobil höchstens 135 g Wasser enthalten. Die übrigen 1865 g kondensieren im Reisemobil, wenn nicht gelüftet wird. 13 cbm Reisemobilluft nehmen bei 20 °C maximal 225 g Wasser auf (100% Luftfeuchte). Sollen aber in 12 Abend- und Nachtstunden nicht mehr als 60% Feuchte herrschen, so darf die Luft im Reisemobil höchstens 135 g Wasser enthalten. Die übrigen 1865 g kondensieren im Reisemobil, wenn nicht gelüftet wird.
  
-**Luftwechsel** Ob sich diese Wassermenge durch Lüften entfernen lässt, hängt vom Klima außen ab. Bei 15 °C Außentemperatur und 40% Luftfeuchte bringen 13 cbm Außenluft 67 g Wasser hinein, dafür entweicht Innenraumluft mit 225 g Wasser (20 °C, 100%). Netto sind also 158 g Wasser entfernt. Nach 12 Luftwechseln, also einmal stündlich, sind die 1865 g Wasser raus aus dem Wohnmobil. Allerdings finden Kondensation und Diffusion auch in der Zwischenzeit statt, so dass ein kontinuierliches Lüften besser wäre. Nachts ist das besonders schwierig, weil+**Luftwechsel** Ob sich diese Wassermenge durch Lüften entfernen lässt, hängt vom [[wiki:klima|Klima]] außen ab. Bei 15 °C Außentemperatur und 40% Luftfeuchte bringen 13 cbm Außenluft 67 g Wasser hinein, dafür entweicht Innenraumluft mit 225 g Wasser (20 °C, 100%). Netto sind also 158 g Wasser entfernt. Nach 12 Luftwechseln, also einmal stündlich, sind die 1865 g Wasser raus aus dem Wohnmobil. Allerdings finden Kondensation und Diffusion auch in der Zwischenzeit statt, so dass ein kontinuierliches Lüften besser wäre. Nachts ist das besonders schwierig, weil
   * die Luftfeuchte steigt, da jeder Schläfer stetig etwa 45 g/ Stunde Wasser an die Luft abgibt;   * die Luftfeuchte steigt, da jeder Schläfer stetig etwa 45 g/ Stunde Wasser an die Luft abgibt;
   * das Wageninnere aus Sucherheitsgründen möglichst dicht geschlossen wird;   * das Wageninnere aus Sucherheitsgründen möglichst dicht geschlossen wird;
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 Ein behagliches Raumklima wird durch Lüften, Heizen und * [[wiki:Dämmung|Dämmung]] beeinflusst. Ein behagliches Raumklima wird durch Lüften, Heizen und * [[wiki:Dämmung|Dämmung]] beeinflusst.
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 +Die University of Applied Sciences and Arts, HAWK Hildesheim beschäftigt sich im Rahmen eines Forschungsprogramms mit dem Thema „[[https://building-physics.net/webfm_send/334|Untersuchungen zum klimatischen Verhalten in Wohnmobilen]]“ (Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Leimer, Dipl.-Ing. Frank Stein)
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 +<html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/6bfa9e702ddb4d18874936d861ddea5f" width="1" height="1" alt=""></html>
  
wiki/raumklima.1545977291.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:16 (Externe Bearbeitung)

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