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wiki:freie_fahrt_fuer_freie_buerger

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Freie Fahrt für freie Bürger

Ein 1973/74 geprägter Slogan des ADAC anlässlich des generellen Tempolimits, das Lauritz Lauritzen, SPD-Verkehrsminister unter Bundeskanzler Willy Brandt, im November 1973 auf deutschen Straßen verordnete, nämlich 80 Stundenkilonmeter auf Landstraßen und 100 Stundenkilonmeter auf Autobahnen.

Tausende von Unterschriftssammlungen, eine Million Slogan-Aufkleber und vermutlich Milliarden von Stammtischempörungen später nahm der Verkehrsminister seine Verordnung am 15. März 1974 zurück.

Selbst der ADAC erschreckte sich über diese gewaltige Welle der Empörung und distanzierte sich später von seinem Slogan. Die deutschen Feuilletonisten waren entsetzt über die Macht des ADAC, die ja letztlich nur die Wertschätzung des Automobils für deutsche Bürger kanalisierte, jedoch damit auch als eine indirekte Machtdemonstration der Autoindustrie interpretiert wurde.

Möglicherweise ist dies eine der Wurzeln der Umweltaktivisten, die gegenwärtig ebenso emotionalisiert wie die Autofahrer von einst, jedoch mit ideologischem Tunnelblick gegen das Automobil und die Autoindustrie kämpfen.

ADAC auf seiner Jahreshauptversammlung 1973 unter Nr. 1 der von ihm … freie Wahl des Verkehrsmittels „weder durch dirigistische Eingriffe noch durch finanziellen Druck des Staates„ eingeschränkt werden

Grundsatzprogramm des ADAC von 1973, der diesem „Recht“ quasi Verfassungsrang verleiht auf derselben Stufe wie die „freie Wahl von Wohnsitz und Arbeitsplatz“. Weiter heißt es dort: „Sie darf weder durch dirigistische Eingriffe noch durch finanziellen Druck des Staates eingeschränkt werden.“

wiki/freie_fahrt_fuer_freie_buerger.1548830215.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:07 (Externe Bearbeitung)

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