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wiki:flip-flops

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Flip-Flops

auch: (Bade-)Schlappen, Schluffen;
formal verwandt sind Adiletten, Birkenstock-Sandalen und Trekkingsandalen als Ausweis unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten technisch: eine Sohle mit Sandale mit Zehensteg (Jargon: »Zehentanga«) Italienisch Infradito

Der Begriff ist im Englischen seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich, für ein »Gemansche« etwa auf dem Teller 1) oder für eine schwankende Meinung. Letzteres dürfte ursächlich sein für den flip-flop als bistabiles Kippglied in der Informationstechnik, das 1918 zum Patent angemeldet wurde.
Meist wird der Name lautmalerisch interpretiert, also als Nachahmen des Flap-Geräusches beim Gehen. Weil diese »Sohle mit Zehensteg« aber auch als bistabiles Kippglied wirkt, weil der Latschende kein erfahrener Zehengreifer ist, kann das gefäöhrlich werden. Nationalpark der ligurischen Region Cinque Terre

In den »reichen« Ländern signalisiert diese Ramschware seltsamerweise `Sommer, Sonne, Sand, Strand´, zumindest für Teile der Bevölkerung. In den »armen« Ländern dagegen galten Flip-Flops als erschwingliche Fußbekleidung für jeden, auch für Träger in den Bergen Afrikas oder Asiens, während Touristen in Flip-Flops damit schon am Strand stolpern und Sand auf sonnenmilchgetränkter Haut aufbringen. In Gemeinschaftstoiletten und -duschen zeigen sie ihre starke Seite, indem sie glauben lassen, sie schützten vor Infektionen.

Von weit oben herab betrachtet würde man in den Gewässern der Welt Flip-Flop-Koagulate erkennen. Denn weil sie erstens nicht reparabel sind und zweitens auf der Wasseroberfläche treiben, werden sie von den Stränden und Strömen der Welt mit den Hauptströmungen der Ozeane zusammengetragen.

Die japanische Zōri-Sandale mit einer Reisstroh-Sohle ist ein jahrhundertealtes Schuhwerk der bäuerlichen Bevölkerung.

In den 1960er Jahren fertigte ein Hersteller in Brasilien nach dem japanischen Vorbild Espadrilles. Erst später wurden daraus Billigschluffen auf Kunststoffschaumbasis. Weil der Volksmund jedes elastische Material »Gummi« nennt, assoziierte man seither »Schlappen« mit Reifen, die zwar auch nicht aus Gummi bestehen, jedoch fast, also aus Kautschuk. Seit 1980 wird der Preis für Flip-Flops in Brasilien gedeckelt und kontrolliert. Die Schlappen erhielten dadurch den Status eines Grundnahrungsmittels.

Modisch betrachtet haben Flip-Flops den Vorteil, dass man darin keine (weißen) Socken anziehen kann.

Hochwertige Flip-Flops aus alten Autoreifen sind beispielsweise im östlichen Afrika sehr beliebt bei den Maassai. Die australischen Flip-Flops lassen den Geschmack im Namen erkennen, sie heißen thongs. Menorca Avarcas

Den Begriff in der Schreibweise „Flip*Flop“ ließ sich die Triathletin Stefanie Schulze jedenfalls 1997 als deutsche Marke beim Marken- und Patentamt schützen

1)
Ludwig, Christian
Teutsch-Englisches Lexicon
Gleditsch, 1765, Spalte 665
wiki/flip-flops.1622446688.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/05/31 07:38 von norbert

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