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wiki:alpenpaesse

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 Die imperiale Erschließung der Alpen ermöglichten erst die Söhne des Augustus mit ihrem Alpenfeldzug 15 BC. Täler und Pässe bestimmten die [[wiki:routen|Routen]]; befestigte Städte verbanden Täler und Alpenvorland; der //cursus publicus// bot Rasthäuser, Pferdewechselstationen, [[wiki:traeger|Träger]] und [[wiki:fuehrer|Führer]] - Alpenüberquerungen wurden planbar.  Die imperiale Erschließung der Alpen ermöglichten erst die Söhne des Augustus mit ihrem Alpenfeldzug 15 BC. Täler und Pässe bestimmten die [[wiki:routen|Routen]]; befestigte Städte verbanden Täler und Alpenvorland; der //cursus publicus// bot Rasthäuser, Pferdewechselstationen, [[wiki:traeger|Träger]] und [[wiki:fuehrer|Führer]] - Alpenüberquerungen wurden planbar. 
  
-Mit dem Zerfall des römischen Reiches zerfiel auch die überregionale Infrastruktur der römischen Globalisierung ((''Hitchner, Bruce R.'' //Globalization Avant la Lettre: Globalization and the History of the Roman Empire.// In: New Global Studies 2.2 (2008) DOI: 10.2202/1940-0004.1034)). Im Mittelmeerraum wurde das [[wiki:reisen|Reisen]] schwieriger, weil dieser im [[wiki:reisegenerationen#6./7. Jahrhundert|6. Jahrhundert]] endgültig in einen östlichen und westlichen Raum zerfiel und ab dem 7. Jahrhundert durch den Druck der islamischen Eroberung weiter verkleinert wurde, da christliche Seefahrer nicht einmal mehr eine Planke auf dem Meer treiben lassen konnten, wie ''Ibn Khaldun'' sagte ((zit. nach Fußnote 2 von ''Michael Sommer''\\ //Homo Mercator//\\ Handelsvölker und interkulturelle Netzwerke zwischen Orient und Okzident\\ in: Rollinger, Robert. 2010. Interkulturalität in der Alten Welt: Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts. Wiesbaden: Harrassowitz.)). Vorbei war es auch mit den massenhaften Pilgerströmen, die über Byzanz zu den heiligen Stätten im Raum Libanon-Syrien strömten. Damit stieg die Bedeutung des Alpenraums als Zwischenraum für "Handel und Wandel" ((''Arno Borst''\\ //Alpine Mentalität und europäischer Horizont im Mittelalter//.\\ in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 92 (1974) 1-46 [[https://www.digishelf.de/fullscreen/bsz014854767_1974/49/|[Online]].\\ ''Pirenne, Henri''\\ //Mahomet und Karl der Grosse: Untergang der Antike am Mittelmeer und Aufstieg des germanischen Mittelalters.// 311 S. Frankfurt am Main 1963: Fischer\\ ''Hodges, Richard''\\ //Charlemagne minus Mohammed: rethinking the 9th-Century Europe from Italy//\\ = Carlo Magno senza Maometto : ripensando l'Europa del IX secolo dall'Italia.\\ 91 S. Roma Arbor Sapientiae 2020)). Wer den Zugang zum Tal beherrschte, kontrollierte auch die zugehörigen Pässe und damit [[wiki:Boten|Boten]], [[wiki:gesandter|Gesandte]], [[wiki:wandermoench|Wandermönche]], jedwede [[wiki:peregrinatio|peregrinatio]], [[wiki:der_fahrende_haendler|fahrende Händler]], [[wiki:reisende|Reisende]] auf ihren [[wiki:weg|Wegen]] zwischen Norden und Süden: die Herzöge von Bayern und Schwaben, die Könige von Burgund und Italien. Imperial wurde das erst wieder mit den Ottonen und dem Bau von [[wiki:xenodochium|Hospizen]] auf den Alpenpässen ab 1050 nach Christus.+Mit dem Zerfall des römischen Reiches zerfiel auch die überregionale Infrastruktur der römischen Globalisierung ((''Hitchner, Bruce R.'' //Globalization Avant la Lettre: Globalization and the History of the Roman Empire.// In: New Global Studies 2.2 (2008) DOI: 10.2202/1940-0004.1034)). Im Mittelmeerraum wurde das [[wiki:reisen|Reisen]] schwieriger, weil dieser im [[wiki:reisegenerationen#6./7. Jahrhundert|6. Jahrhundert]] endgültig in einen östlichen und westlichen Raum zerfiel und ab dem 7. Jahrhundert durch den Druck der islamischen Eroberung weiter verkleinert wurde, da christliche Seefahrer nicht einmal mehr eine Planke auf dem Meer treiben lassen konnten, wie ''Ibn Khaldun'' sagte ((zit. nach Fußnote 2 von ''Michael Sommer''\\ //Homo Mercator//\\ Handelsvölker und interkulturelle Netzwerke zwischen Orient und Okzident\\ in: Rollinger, Robert. 2010. Interkulturalität in der Alten Welt: Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts. Wiesbaden: Harrassowitz.)). Vorbei war es auch mit den massenhaften Pilgerströmen, die über Byzanz zu den heiligen Stätten im Raum Libanon-Syrien strömten. Damit stieg die Bedeutung des Alpenraums als Zwischenraum für "Handel und Wandel" ((''Arno Borst''\\ //Alpine Mentalität und europäischer Horizont im Mittelalter//.\\ in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 92 (1974) 1-46 [[https://www.digishelf.de/fullscreen/bsz014854767_1974/49/|[Online]].\\ ''Pirenne, Henri''\\ //Mahomet und Karl der Grosse: Untergang der Antike am Mittelmeer und Aufstieg des germanischen Mittelalters.// 311 S. Frankfurt am Main 1963: Fischer\\ ''Hodges, Richard''\\ //Charlemagne minus Mohammed: rethinking the 9th-Century Europe from Italy//\\ = Carlo Magno senza Maometto : ripensando l'Europa del IX secolo dall'Italia.\\ 91 S. Roma Arbor Sapientiae 2020)). Wer den Zugang zum Tal beherrschte, kontrollierte auch die zugehörigen Pässe und damit [[wiki:Bote|Boten]], [[wiki:gesandter|Gesandte]], [[wiki:wandermoench|Wandermönche]], jedwede [[wiki:peregrinatio|peregrinatio]], [[wiki:der_fahrende_haendler|fahrende Händler]], [[wiki:reisende|Reisende]] auf ihren [[wiki:weg|Wegen]] zwischen Norden und Süden: die Herzöge von Bayern und Schwaben, die Könige von Burgund und Italien. Imperial wurde das erst wieder mit den Ottonen und dem Bau von [[wiki:xenodochium|Hospizen]] auf den Alpenpässen ab 1050 nach Christus.
  
 //"... Völker, welche, räuberisch und arm, in frühern Zeiten Italien inne hatten; jetzt aber sind sie theils vernichtet, theils völlig bezähmt, so daß die durch sie führenden Uebergänge über das Gebirge, die früher selten und kaum passirbar waren, jegt an vielen Stellen vorhanden, und theils sicher vor den Menschen, theils, so weit es durch Herrichtung möglich ist, leicht gangbar sind. Der Kaiser Augustus nämlich fügte zu der Vernichtung jener Räuber auch, so weit es möglich war, die Herstellung von Straßen hinzu. Denn nicht überall war es möglich vermittelst Durchbrechung von Felsen und ungeheuern Bergwänden die Natur zu überwältigen, indem jene den Weg theils überragen, theils unterlaufen, so daß nur wenig Fehltretende unvermeidliche Gefahr laufen in bodenlose Abgründe hinabzustürzen. Denn der Weg ist dort zuweilen so schmal, daß er den Fußgängern und selbst den ungewohnten Saumthieren Schwindel verursacht; die einheimischen dagegen tragen ihre Last sicher. Weder dem nun ist abzuhelfen, noch den ungeheuern, sich von oben herabwälzenden Eismassen, welche eine ganze Reisegesellschaft wegzureißen und in die sich hinabsenkenden Schlünde hineinzuschleudern vermögen. Denn viele Eismassen liegen auf einander, indem eisartige Schneeschichten auf Schneeschichten sich häufen und die oberen sich immer leicht von den untern ablösen, ehe sie im Sonnenscheine völlig zerschmelzen."// ''Strabon'': Geographica Buch 4, Ausgabe 1856 S. 116 //"... Völker, welche, räuberisch und arm, in frühern Zeiten Italien inne hatten; jetzt aber sind sie theils vernichtet, theils völlig bezähmt, so daß die durch sie führenden Uebergänge über das Gebirge, die früher selten und kaum passirbar waren, jegt an vielen Stellen vorhanden, und theils sicher vor den Menschen, theils, so weit es durch Herrichtung möglich ist, leicht gangbar sind. Der Kaiser Augustus nämlich fügte zu der Vernichtung jener Räuber auch, so weit es möglich war, die Herstellung von Straßen hinzu. Denn nicht überall war es möglich vermittelst Durchbrechung von Felsen und ungeheuern Bergwänden die Natur zu überwältigen, indem jene den Weg theils überragen, theils unterlaufen, so daß nur wenig Fehltretende unvermeidliche Gefahr laufen in bodenlose Abgründe hinabzustürzen. Denn der Weg ist dort zuweilen so schmal, daß er den Fußgängern und selbst den ungewohnten Saumthieren Schwindel verursacht; die einheimischen dagegen tragen ihre Last sicher. Weder dem nun ist abzuhelfen, noch den ungeheuern, sich von oben herabwälzenden Eismassen, welche eine ganze Reisegesellschaft wegzureißen und in die sich hinabsenkenden Schlünde hineinzuschleudern vermögen. Denn viele Eismassen liegen auf einander, indem eisartige Schneeschichten auf Schneeschichten sich häufen und die oberen sich immer leicht von den untern ablösen, ehe sie im Sonnenscheine völlig zerschmelzen."// ''Strabon'': Geographica Buch 4, Ausgabe 1856 S. 116
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       * Laura Dalaine: //Par quel col Halliburton est-il passé?// S. 128 in: Jospin, Jean-Pascal, Laura Dalaine: Hannibal et les Alpes: une traversée, un mythe. Gollion 2011: Infolio Editions.       * Laura Dalaine: //Par quel col Halliburton est-il passé?// S. 128 in: Jospin, Jean-Pascal, Laura Dalaine: Hannibal et les Alpes: une traversée, un mythe. Gollion 2011: Infolio Editions.
       * Mathieu, Jon: "A dos d'éléphant à travers les Alpes en l'an 1935 après J.-C.: sur la réception d'Hannibal à l'époque contemporaine". Vallesia 70 (2015) 139-149 (= Jahrbuch der Walliser Kantonsbibliothek, des Staatsarchivs und der Museen von Valeria und Majoria.)       * Mathieu, Jon: "A dos d'éléphant à travers les Alpes en l'an 1935 après J.-C.: sur la réception d'Hannibal à l'époque contemporaine". Vallesia 70 (2015) 139-149 (= Jahrbuch der Walliser Kantonsbibliothek, des Staatsarchivs und der Museen von Valeria und Majoria.)
-  * **150 BC**\\ ''Harl, Ortolf''\\ //''Polybios'' bereiste um 150 BC die östliche Cisalpina und besuchte die norischen Taurisker.//\\ Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik 26 (2011) 59-59 ()Strabon IV, 6, 12))+  * **150 BC**\\ ''Harl, Ortolf''\\ //''Polybios'' bereiste um 150 BC die östliche Cisalpina und besuchte die norischen Taurisker.//\\ Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik 26 (2011) 59-59 ((Strabon IV, 6, 12))
   * **15 BC**\\ wurde der gesamte Alpenraum römisch, weil die Söhne des ''Augustus'', ''Tiberius'' und ''Drusus'' auf drei Routen mit ihren Heeren die Alpen überquerten und bis ins nördliche Alpenvorland vordrangen: in den Ostalpen über Reschenpass und Brennerpass, über den Septimerpass und die Bündner Pässe ((Werner Zanier: Der römische Alpenfeldzug unter Tiberius und Drusus im Jahre 15 v. Chr. Übersicht zu den historischen und archäologischen Quellen. S. 73-96 mit Karte der Vormarschlinien und Fundplätze, in: Rudolf Aßkamp und Tobias Esch (Hrsg.): Imperium. Varus und seine Zeit. Beiträge zum internationalen Kolloquium des LWL-Römermuseumsam 28. und 29. April 2008 in Münster 2010 Aschendorff.))   * **15 BC**\\ wurde der gesamte Alpenraum römisch, weil die Söhne des ''Augustus'', ''Tiberius'' und ''Drusus'' auf drei Routen mit ihren Heeren die Alpen überquerten und bis ins nördliche Alpenvorland vordrangen: in den Ostalpen über Reschenpass und Brennerpass, über den Septimerpass und die Bündner Pässe ((Werner Zanier: Der römische Alpenfeldzug unter Tiberius und Drusus im Jahre 15 v. Chr. Übersicht zu den historischen und archäologischen Quellen. S. 73-96 mit Karte der Vormarschlinien und Fundplätze, in: Rudolf Aßkamp und Tobias Esch (Hrsg.): Imperium. Varus und seine Zeit. Beiträge zum internationalen Kolloquium des LWL-Römermuseumsam 28. und 29. April 2008 in Münster 2010 Aschendorff.))
   * **290/291**\\ ''Greinke, Sven''\\ //Die Überwindung der Alpen im panegyricus XI (III).//\\ S. 129-254 in: ders.: //Landschaft Und Stadt Als Literarisierte Räume in Den Panegyrici Latini Der Tetrarchie.//\\ Dissertation Edition Topoi. 404 S. Humboldt-Universität zu Berlin 2017. [[https://d-nb.info/1128165465|Inhalt]]   * **290/291**\\ ''Greinke, Sven''\\ //Die Überwindung der Alpen im panegyricus XI (III).//\\ S. 129-254 in: ders.: //Landschaft Und Stadt Als Literarisierte Räume in Den Panegyrici Latini Der Tetrarchie.//\\ Dissertation Edition Topoi. 404 S. Humboldt-Universität zu Berlin 2017. [[https://d-nb.info/1128165465|Inhalt]]
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