Flip-Flops

Auch: (Bade-)Schlappen, Schluffen; technisch eine Sohle mit Zehensteg (Jargon: »Zehentanga«), daher italienisch Infradito, australisch thongs, Tsinelas in Tagalog. Formal verwandt sind Adiletten, Birkenstock-Sandalen und Trekkingsandalen, jedoch als Ausweis unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten.

Der Begriff ist im Englischen seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich, für ein »Gemansche« etwa auf dem Teller 1) oder für eine schwankende Meinung. Letzteres dürfte ursächlich sein für den flip-flop als bistabiles Kippglied (ein Ein-Bit-Speicher) in der Informationstechnik, das 1918 zum Patent angemeldet wurde.
Meist wird der Name lautmalerisch interpretiert, also als Nachahmen des Flap-Geräusches beim Gehen. Weil diese »Sohle mit Zehensteg« aber auch als bistabiles Kippglied wirkt, weil der Latschende kein erfahrener Zehengreifer ist, kann das gefährlich werden. 2019 beschloss die ligurische Region Cinque Terre ein Flipflop-Verbot im Nationalpark, weil Flipflop-Wanderer besonders häufig so nachhaltig floppten, dass sie gerettet werden mussten.

In den »reichen« Ländern signalisiert diese Ramschware seltsamerweise `Sommer, Sonne, Sand, Strand´, zumindest für Teile der Bevölkerung. In Gemeinschaftstoiletten und -duschen zeigen sie ihre starke Seite, indem sie glauben lassen, sie schützten vor Infektionen. Modisch betrachtet haben Flipflops den Vorteil, dass man darin keine (weißen) Socken anziehen kann.
In den warmen »armen« Ländern dagegen galt solch »chinese rubbish« als erschwingliche Fußbekleidung für jeden, auch für Träger in den Bergen Afrikas oder Asiens, während Touristen in Flipflops damit schon am Strand stolpern und Sand auf sonnenmilchgetränkte Haut streuen.

Von weit oben herab betrachtet würde man in den Gewässern der Welt Flipflop-Koagulate erkennen. Denn weil sie erstens nicht reparabel sind und zweitens auf der Wasseroberfläche treiben, werden sie von den Stränden und Strömen der Welt mit den Hauptströmungen der Ozeane zusammengetragen.

Die Vorfahren der Flipflops


1)
Ludwig, Christian
Teutsch-Englisches Lexicon
Gleditsch, 1765, Spalte 665
2)
Kippen, Cameron
The History of Footwear
Perth, Australia 1999: Department of Podiatry, Curtin University of Technology
3)
Pope, Saxton Temple
The Adventurous Bowmen: Field Notes on African Archery
UK: G. P. Putnam's sons, 1926, S. 19