Lateinisch `Weg´
Via hieß im Römischen Reich eine
Straße zum Gehen, Reiten und Fahren, innerstädtisch
Via urbis.
Eine Straße nur zum Gehen hieß
Iter, davon abgeleitet das
Itinerarium.
Ein Weg für den Viehtrieb hieß
Actus.
Eine Via privata diente Nutzzwecken, war also ein Feld-, Holz- oder Dorfweg.
Eine Via publica galt als »eine gemeine Straße« für alle.
Die
Via Regia, Consularis, Praetoria oder Militaris (Heerstraße) war überregional und musste durch ihre Breite und Beschaffenheit für Reisegruppen und Heeresverbände, für Mensch,
Tier und
Wagen nutzbar sein. Sie wurde bautechnisch als Straße konzipiert und von den
Curatores viarum beaufsichtigt. Meilensteine ermöglichten die Reiseplanung und
Orientierung. Diese Heerstraßen erhielten eigene Namen wie Via Appia, Flaminia, Aemilia und andere.
Via triumphālis: Siegesstraße, Feststraße.
Via Mala (»böser Weg«), der verbindende Höhenweg durch die Felsschlünde der unteren Talstufen des Graubündner Hinterrheins, Domleschg und Schams. Wegen der Fels- und Lawinenstürze über
Jahrhunderte gefährlich zu begehen, insbesondere bei der Schneeschmelze und bei Unwetter. Die drei Brücken wurden erst später (1738, 1739, 1834) gebaut, zur breiten Straße wurde der Weg erst 1818–24 und der »Tunnel des Verlornen Loches« entstand 1822.
Stelling-Michaud, Sven
Die Via Mala im Jahre 1655, wie sie Jan Hackaert sah und zeichnete.
Anzeiger für Schweizer Altertumskunde, 38 (1936) 261-273
Fierz-Simonett, Nina
Die Geschichte der Viamala vor 1750.
in: Otto Clavuot (Hg.): Heimatbuch Thusis (und die) Viamala. Thusis 1973: Verkehrsverein.
Roth-Bianchi, Werner
Die Viamala-Schlucht wurde schon vor Jahrtausenden begangen.
in: Viamala. Geschichte und Geschichten aus vier Jahrtausenden. Thusis 2003: Verkehrsverein
Siehe auch
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Vialis, ein Beiname des Merkur/Mercurius in seiner Eigenschaft als »
Reisegott«, der den
Reisenden begleiten und schützen sollte.
Vialis, ein Beiname des Apollo in seiner Eigenschaft als »Vorsteher der Straßen« (Vialis Αμυιευς) in den Städten, dem spitze Säulen (αμυιεις) gewidmet waren, daher Apollo auch den Beinamen Αμυιατης erhielt.
Viatorium oder griechisch
Odometer war zum einen ein Entfernungsmessgerät (Wegemesser, Wegzähler), zum anderen die daraus entstandene Tabelle mit den Entfernungen von Ort zu Ort (Meilenzeiger, Postzeiger).
Viatorium wurden auch Reiseflaschen genannt, vielleicht zu verbinden mit Viadra (Vadra, Vedra), einem alten Flüssigkeitsmaß in Rumänien, entspricht 10 Oken von 4 Litra.
Viadukt, also lateinisch »Wegleitung«, eine bautechnische Hilfe, die Weg über ein Hindernis leitet, in der Regel also eine Brücke.
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« 1 via » (par C. du Cange, 1678), dans du Cange, et al., Glossarium mediae et infimae latinitatis, éd. augm., Niort : L. Favre, 1883‑1887, t. 8, col. 302b. http://ducange.enc.sorbonne.fr/VIA1
Lewis, Charlton, T. An Elementary Latin Dictionary. New York, Cincinnati, and Chicago. American Book Company. 1890.