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--- wiki:verhalten [2021/03/27 06:56] – norbert
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 ====== Verhalten unterwegs ======
-Dieser Wischi-Waschi-Begriff, der uns allenthalben begegnet, weil wir allenthalben immer irgendwem oder irgendwas begegnen, dem gegenüber wir uns `verhalten´, bezeichnet seinem Wortursprung nach ein verstärktes `halten´, also an-halten, fest-halten, zurück-halten und verbleibt damit defensiv an dem, was man hat: man verschließt sich gegenüber Neuem, Fremdem, Anderem und hält fest an Vertrautem, Bekanntem. Verhalten ist diesem Wortursprung nach also sehr persönlich, konservativ, schützend.
+Dieser Wischi-Waschi-Begriff, der uns allenthalben begegnet, weil wir allenthalben immer irgendwem oder irgendwas begegnen, dem gegenüber wir uns `verhalten´, bezeichnet seinem Wortursprung nach ein verstärktes `halten´, also an-halten, fest-halten, zurück-halten und verbleibt damit defensiv an dem, was man hat: man verschließt sich gegenüber Neuem, Fremdem, Anderem und hält fest an Vertrautem, Bekanntem. Verhalten ist diesem Wortursprung nach also sehr persönlich, konservativ, schützend im Gegensatz zum aktiven [[wiki:benehmen_im_ausland|Benehmen]].
 Die Wissenschaft verwendet den Begriff dagegen objektiviert. Die Verhaltensbiologie erkennt `Verhalten´ bei allen Lebewesen, indem sie sich abhängig von ihrer Umgebung verändern: bewegen, Laute äußern, den Körper in bestimmter Weise halten, Gerüche oder Pheromone freisetzen - also Reaktionen, die wiederum in der Umwelt zu Reaktionen führen.\\
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 [[wiki:reisende|Reisende]] verlassen diese Umgebungen, nehmen jedoch ihre Verhaltensmuster mit, also ergeben sich zwei Szenarien:
   - Die nicht-vertraute Umgebung löst Befremden aus und damit ein Ver-halten (Erstarren). Die eigenen Bedürfnisse bleiben jedoch im Mittelpunkt, und die nicht-vertraute Umgebung soll sich anpassen (Akkomodation).
-  - Die nicht-vertraute Umgebung löst [[wiki:staunen|Staunen]] aus, [[wiki:neugier|Neugier]] und führt zu Inter-esse (Assimilation); die eigenen Verhaltensmuster verändern sich situativ und passen sich graduell an.
+  - Die nicht-vertraute Umgebung löst [[wiki:staunen|Staunen]] aus, [[wiki:neugier|Neugier]] und führt zu Inter-esse; die eigenen Verhaltensmuster verändern sich situativ und passen sich graduell an (Assimilation).
 Dasselbe Verhalten findet sich aber auch beim Gegenüber, der Reisende ist ja ein Fremder. Die Akkomodation stößt ebenso auf [[wiki:grenze|Grenzen]] der Bereitschaft wie die Assimilation. Die Begegnung überführt die Verhaltensmuster auf beiden Seiten in ein Gleichgewicht, das durch Nähe und [[wiki:zeit_musse|Dauer]] bestimmt ist. So gesehen gibt es kein `richtiges´ Verhalten, sondern nur ein belastbares Gleichgewicht, solange der Interessenausgleich stimmt. In der Regel werden alle Reisenden ([[wiki:tourist|Touristen]] ebenso wie [[wiki:globetrotter|Globetrotter]]) akkomodieren __und__ assimilieren.