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wiki:stoertzer

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wiki:stoertzer [2021/06/26 08:45] norbertwiki:stoertzer [2021/06/27 05:29] norbert
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 ====== Störtzer ====== ====== Störtzer ======
-Aus dem mittelhochdeutschen sterzære //`daʒ sint ouch sterzere unde lotere und ander unnütze volc´// (([[www.woerterbuchnetz.de/DWB/storzer|DWB]] Grimm > germ. 10, 469)).+Landstörtzer hießen bettelnde Landstreicher (»die sich lantsknecht nennen und selten oder nimer in krieg kumen«), bevor sie den lateinischen Namen Vagabunden erhielten. Sie werden in Aufzählungen begleitet von: 
 +  * betler, [[wiki:wandermoench|bettelmünch]], sambler zu den bettelklöstern, faullentzer, gassentreter, küchensterzer, [[wiki:landfahrer|landfarer]], müsziggänger, fauler schlüffel, umbschweifer 
 +  * lateinisch: capuziner, errante, histrio, [[wiki:peregrinus|peregrini]], scurra, sectae hypocritarum, terminirer, [[wiki:vagabund|vagabondo]], [[wiki:vaganten|vaganten]], vagus  
 +Der Name (auch Stor(t)zer, Ster(t)zer) leitet sich ab vom mittelhochdeutschen //sterzære// //`daʒ sint ouch sterzere unde lotere und ander unnütze volc´// (([[https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemma=storzer#0|DWB]] Grimm > germ. 10, 469)). Zugrunde liegt das Verb stërzen `steif emporragen´, das sich auch in //stërzel-krût// `Fenchelrute´ findet und im //stërzel-meister//, dem  Bettelrichter oder Bettelvogt, der den weißen [[wiki:stab#Der Stab als Auszeichnung, Rechtssymbol und Insigne|Bettelstab]] (lat. baculus mendici) als Zeichen der Rechtlosigkeit und Ausweisung vergab ((„stërzen, stv. I, 3?. swv.“, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, <https://www.woerterbuchnetz.de/Lexer?lemid=S07526>, abgerufen am 26.06.2021)). »An den Bettelstab zu kommen« ist eine sprichwörtliche Metapher für das Verarmen durch äußere Umstände und in vielen europäischen Sprachen zu finden ((Deutsches Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander)).
  
-Wurde synonym gebraucht zu vagushistrioscurraperegrinisectae hypocritarumterminirerumbschweifer, sambler zu den bettelklösternbettelmünchcapuzinervagabondoerrantelandfarer die sich lantsknecht nennen und selten oder nimer in krieg kumen +»Bettelvogt war wohl spöttisch aufwertend gemeintdenn diese GassenvögteArmenvögteArmenwächterKirchenknechteHundeschlägerHundevögte mussten die Hunde aus den Kirchen treiben und die Armen auf den Gassen kontrollieren ((„Bếttelvōgt“Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter HandLeipzig 1793–1801)digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital HumanitiesVersion 01/21<https://www.woerterbuchnetz.de/Adelung?lemid=B02100>abgerufen am 27.06.2021.)), aber ein Sprichwort sagt »Wo Bettelvögte sind, da verhungern die Bettler nicht.«
wiki/stoertzer.txt · Zuletzt geändert: 2021/09/12 04:28 von norbert

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