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Stabträger
Stäbe waren zuerst Werkzeug und Waffe; für Fußreisende waren sie in beiden Funktionen wichtig, zum Stützen, Tasten, Stoßen und Schlagen. Die Vielzahl möglicher Stäbe - durch Material, Form und Gestaltung - ermöglichte Stabtypen, die Menschen in bestimmten Rollen bezeichnete, also rein informativ war wie etwa der Hirtenstab. In einem weiteren Entwicklungsschritt wurde das Tragen eines bestimmten Stockes zur Auszeichnung mit besonderen Rechten, so dass aus der Rolle zur Berufung wurde, später auch zum Amt. Insbesondere wenn die Sprache den Begriff `Stabträger´ schuf, war damit ein Stereotyp verbunden.
Rolle | Zeichen | Stabträger | Sprache | |
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Heiler | Äskulapstab | |||
Bettler | Bettelstab | stafkarl | schwedisch | |
Wandergesellen | Stenz | |||
Pilger | Pilgerstab | Waller, Wallfahrer | germanisch | |
Studenten | Ziegenhainer | |||
Befehlshaber | Marschallstab | Stabsoffizier | ||
Boten | Caduceus | |||
Wächter | ||||
Büttel | ||||
Botschafter | ||||
Sänger | rhabdos | rhapsodos | griechisch | |
Seherinnen | gandr | völva | germanisch | |
Karl-Heinz Hunger
Der Äskulapstab. Zur Funktion präservativer Symbole in der Kommunikation
Spiess, Berlin 1978, ISBN 3-920889-76-2
Schröder, Richard: v. Amira, Karl, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung / Hrsg. von [Karl] G[eorg] Bruns …. - Weimar : Böhlau. Bd. 30 (1909) S. 432
Amira, Karl von
: Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik. München 1909. Abhandlungen: 25,1