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wiki:stab [2023/06/27 05:57] – [Die Auswahl der Holzart] norbertwiki:stab [2023/12/25 00:06] norbert
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 === Form- und kraftschlüssige Stab-Werkzeuge (Energietechnik) === === Form- und kraftschlüssige Stab-Werkzeuge (Energietechnik) ===
-Kraft dient hier dazu, Energie über einen //Stab als Welle// zu übertragen und durch Energieumwandlung etwas Neues zu erzeugen: Butter, Feuer, [[wiki:loch|Löcher]], Töpfe.+Kraft dient hier dazu, Energie über einen //Stab als Welle// zu übertragen und durch Energieumwandlung etwas Neues zu erzeugen: Butter, Feuer, [[wiki:loch|Löcher]], Töpfe. »Die verschiedenen Formen von Spindel samt Behelfen zur Rotation werden, ohne Spitze versehen, ausnahmslos auch zur Feuererzeugung verwendet.« Die einfache Spindel erscheint als Quirl und Drehstab. ((''Walter Hirschberg''\\ //Technologie und Ergologie in der Völkerkunde.//\\ Band 1: 321 S. Berlin 1966: Reimer. S. 166)) 
 ^ Krafteinleitung ^ Handlung ^ Eigenheit ^ Primär-Werkzeug ^ Beispiel ^ ^ Krafteinleitung ^ Handlung ^ Eigenheit ^ Primär-Werkzeug ^ Beispiel ^
 | Drehmoment | Rühren | Form ^ Quirl | Butterstab | | Drehmoment | Rühren | Form ^ Quirl | Butterstab |
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 | Drehmoment | Reiben | Härte, Form ^ Drehstab mit Bogen | (Feuer-)bohrer ((ahd. [[http://awb.saw-leipzig.de/cgi/WBNetz/wbgui_py?sigle=AWB&lemma=nabager|naba-gēr]] `Nabenbohrer´))\\ Nabastock | | Drehmoment | Reiben | Härte, Form ^ Drehstab mit Bogen | (Feuer-)bohrer ((ahd. [[http://awb.saw-leipzig.de/cgi/WBNetz/wbgui_py?sigle=AWB&lemma=nabager|naba-gēr]] `Nabenbohrer´))\\ Nabastock |
 | Drehmoment | Hebeln | Hebelgesetze ^ Stange mit Drehpunkt | Brechstange,\\ Wippe, Waage | | Drehmoment | Hebeln | Hebelgesetze ^ Stange mit Drehpunkt | Brechstange,\\ Wippe, Waage |
-| Drehmoment | Antreiben| Welle^ Stab-Rad| Töpferscheibe|+| Drehmoment | Antreiben| Welle ^ Stab-Rad| Töpferscheibe| 
 +| Druck, Zug,\\ Drehmoment | Übertragen | Skelett-\\ bauweise ^ Felge, Speiche, Nabe | Schöpfrad\\ > Wagenrad | 
 + 
 +**Speichenräder** wurden in der Bronzezeit entwickelt. Die Idee dahinter ist sehr komplex, denn das (massive und biegesteife) Einscheibenrad wird zerlegt in ein Tragwerk aus Druck- und Zugstäben.  Die Felge als äußerer, druckbelasteter Ring steht im Kräftegleichgewicht über die (biegeweichen) Speichen als  innere, zugbelastete Träger, deren Kräfte über die Nabe als Druckstab ausgeglichen werden. Das Produkt ist widerstandsfähiger als seine Bauteile und dabei erheblich leichter als das robuste Einscheibenrad. Es gewinnt sozusagen durch »maximale Entmaterialisierung« und wird zum Skelett. ((''Christoph Palmen''\\ //Konstruktionen des Leichtbaus. Das Prinzip Speichenrad.// Diss. Universität Kassel 415 S. Berlin 2017: Reimer. [[https://d-nb.info/1132824869/04|Inhalt]] ))
  
 === Formschlüssige Stabachse-Rad-Werkzeuge (Transporttechnik) === === Formschlüssige Stabachse-Rad-Werkzeuge (Transporttechnik) ===
-Kraft dient hier dazu, schwere Massen zu bewegen, indem der //Stab als Achse// den Energieaufwand verringert, weil der Widerstand durch Rollreibung geringer ist als der bei Haftreibung. Dabei kann die Achse stillstehen, während sich die Räder auf ihr drehen oder sie wird zur drehenden Achse mit starr verbundenen Rädern. Letzteres vermindert die Gleitreibung.+ 
 +Kraft dient hier dazu, schwere Massen zu bewegen, indem der //Stab als [[wiki:Achse|Achse]]// den Energieaufwand verringert, weil der Widerstand durch Rollreibung geringer ist als der bei Haftreibung. Dabei kann die Achse stillstehen, während sich die Räder auf ihr drehen oder sie wird zur drehenden Achse mit starr verbundenen Rädern. Letzteres vermindert die Gleitreibung.
 | | Ziehen & Schieben| Rollreibung ^ symmetrische Stange | Walze | | | Ziehen & Schieben| Rollreibung ^ symmetrische Stange | Walze |
 | | Ziehen & Schieben| Rollreibung ^ Achse mit Rad | Stangenschleife mit Rad\\ [[wiki:karre|Schubkarre]] | | | Ziehen & Schieben| Rollreibung ^ Achse mit Rad | Stangenschleife mit Rad\\ [[wiki:karre|Schubkarre]] |
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 Der //Lituus// des römischen Kaisers war ein stark gekrümmter bis spiralförmig endender Kultstab __ohne__ Knoten mit leicht verdickter Handhabe ((''Erika Simon'' \\ //The Religion of the Etruscans//\\ Nancy Thomson de Grummond (Hg.)\\ University of Texas 2009  S. 38, Abb. 111.13)). Dieser Stab stand für weltliche Herrschaft aber auch für die Eigenschaft des Herrschers als Augur ((''Günter Neumann''\\ //Zur Etymologie von lat. augur//\\ Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 1976,  219-230)) zur Deutung des Vogelflugs ((''Edwin Flinck''\\ //Auguralia und Verwandtes//\\ in: Ann. Acad. Scient. Fenn. Ser. B tom. XI, 10, Helsinki 1921\\ identisch in: Commentationes in honorem F. Gustafsson, Helsinki 1921)). Unter Kaiser Augustus wurde er zum häufigsten religiösen Symbol und verdrängte den Thyrsos ((''Victoria Györi''\\ //The Lituus and Augustan provincial coinage//\\ Acta  Ant.  Hung. 55, 2015, 45–60)). Etymologisch wird `lituus´ auf `krümmen, biegen´, aber auch `verbergen´ zurückgeführt ((''Rosemarie Lühr'' (Hg.)\\ //Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen//, Band 5, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014; Stichwort Lituus\\ ''Gertraud Breyer''\\ //Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches//\\ Peeters Publishers, 1993, Vergleich der Deutungen S. 139-140: möglicherweise nicht etruskischen Ursprungs.)). Der Sage nach soll der Stadtgründer Romulus damit die Bezirke der Stadt gekennzeichnet haben ((Plutarch, Camillus 32)). Tatsächlich übernahmen die Römer diesen Stab von den Etruskern, deren Wurzeln zu den Hethitern führen ((''Claus Ambos, Ingrid Krauskopf''\\ //The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus//\\ In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153\\ ''S. Alp''\\ //La désignation du Lituus en Hittite//\\ Journal of Cuneiform Studies Vol. 1, No. 2 (1947), S. 164-175\\ The University of Chicago Press\\  DOI: 10.2307/1359263, https://www.jstor.org/stable/1359263\\ ''S. Alp''\\ //Hitit Metinlerinde GIŠkalmuş "lituus" ve ḪUB.BI "küpe" GIŠkalmuş "Lituus" and ḪUB.BI "earring" in the Hittite texts//\\ in: Belleten 12 301-319, 320-324)). In der etruskischen Religion diente der Lituus als Kultstab zum Bestimmen der [[wiki:orientierung#Richtung und Himmelsrichtungen|Himmelsrichtungen]], nach denen die Tempel und Felder ausgerichtet wurden. Er könnte dabei als Werkzeug gedient haben. Die Lituus-Funde in Kalkriese könnten so gedeutet werden ((''Wiegels, Rainer''. //Krummstäbe: Rätselhafte Fundstücke Aus Kalkriese//. Archäologie in Deutschland, 2015, pp. 49–52. JSTOR, www.jstor.org/stable/26321971. Accessed 29 Oct. 2020.)). Der //Lituus// des römischen Kaisers war ein stark gekrümmter bis spiralförmig endender Kultstab __ohne__ Knoten mit leicht verdickter Handhabe ((''Erika Simon'' \\ //The Religion of the Etruscans//\\ Nancy Thomson de Grummond (Hg.)\\ University of Texas 2009  S. 38, Abb. 111.13)). Dieser Stab stand für weltliche Herrschaft aber auch für die Eigenschaft des Herrschers als Augur ((''Günter Neumann''\\ //Zur Etymologie von lat. augur//\\ Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 1976,  219-230)) zur Deutung des Vogelflugs ((''Edwin Flinck''\\ //Auguralia und Verwandtes//\\ in: Ann. Acad. Scient. Fenn. Ser. B tom. XI, 10, Helsinki 1921\\ identisch in: Commentationes in honorem F. Gustafsson, Helsinki 1921)). Unter Kaiser Augustus wurde er zum häufigsten religiösen Symbol und verdrängte den Thyrsos ((''Victoria Györi''\\ //The Lituus and Augustan provincial coinage//\\ Acta  Ant.  Hung. 55, 2015, 45–60)). Etymologisch wird `lituus´ auf `krümmen, biegen´, aber auch `verbergen´ zurückgeführt ((''Rosemarie Lühr'' (Hg.)\\ //Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen//, Band 5, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014; Stichwort Lituus\\ ''Gertraud Breyer''\\ //Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches//\\ Peeters Publishers, 1993, Vergleich der Deutungen S. 139-140: möglicherweise nicht etruskischen Ursprungs.)). Der Sage nach soll der Stadtgründer Romulus damit die Bezirke der Stadt gekennzeichnet haben ((Plutarch, Camillus 32)). Tatsächlich übernahmen die Römer diesen Stab von den Etruskern, deren Wurzeln zu den Hethitern führen ((''Claus Ambos, Ingrid Krauskopf''\\ //The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus//\\ In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153\\ ''S. Alp''\\ //La désignation du Lituus en Hittite//\\ Journal of Cuneiform Studies Vol. 1, No. 2 (1947), S. 164-175\\ The University of Chicago Press\\  DOI: 10.2307/1359263, https://www.jstor.org/stable/1359263\\ ''S. Alp''\\ //Hitit Metinlerinde GIŠkalmuş "lituus" ve ḪUB.BI "küpe" GIŠkalmuş "Lituus" and ḪUB.BI "earring" in the Hittite texts//\\ in: Belleten 12 301-319, 320-324)). In der etruskischen Religion diente der Lituus als Kultstab zum Bestimmen der [[wiki:orientierung#Richtung und Himmelsrichtungen|Himmelsrichtungen]], nach denen die Tempel und Felder ausgerichtet wurden. Er könnte dabei als Werkzeug gedient haben. Die Lituus-Funde in Kalkriese könnten so gedeutet werden ((''Wiegels, Rainer''. //Krummstäbe: Rätselhafte Fundstücke Aus Kalkriese//. Archäologie in Deutschland, 2015, pp. 49–52. JSTOR, www.jstor.org/stable/26321971. Accessed 29 Oct. 2020.)).
  
-Im Hethitischen wird ein dem Lituus ähnlicher Stab als `Kalmus´ bezeichnet. Im Hieroglyphenluwischen (wie das Hethische zur anatolischen Sprachengruppe gehörig) ist der Lituus als Hieroglyphe HH 378 eines der frühesten Zeichen ((''Rieken, Elisabeth''\\ //Bemerkungen zum Ursprung einiger Merkmale der Anatolischen Hieroglyphenschrift//\\ Die Welt Des Orients, vol. 45, no. 22015, pp. 216–231, hier 217. JSTOR, www.jstor.org/stable/43857899. Accessed 26 Oct. 2020.)). Das Zeichen selbst ist ungedeutet, findet sich jedoch beteiligt an den Begriffen für //Auge, Pupille, beobachten, bewachen, kennen, finden, sehen// und wird mit den Hieroglyphen für Oculus (Auge), Caelum (vom Himmel), Avis (Vogel) kombiniert, dann vereinzelt mit Bezug auf Augenheilung und den Sturmgott ((''Manu Raster''\\ //Hieroglyphenluwisches Lexikon//\\ M.A. Münster, 2007 und http://pielexicon.hum.helsinki.fi/ \\ Volltextsuche `lituus´In: eDiAna s.v. *sHógu̯-o-.http://www.ediana.gwi.uni-muenchen.de/dictionary.php?lemma=233)).+Im Hethitischen wird ein dem Lituus ähnlicher Stab als `Kalmus´ bezeichnet. Im Hieroglyphenluwischen (wie das Hethische zur anatolischen Sprachengruppe gehörig) ist der Lituus als Hieroglyphe HH 378 eines der frühesten Zeichen ((''Rieken, Elisabeth''\\ //Bemerkungen zum Ursprung einiger Merkmale der Anatolischen Hieroglyphenschrift//\\ Die Welt Des Orients 45.2 (2015216–231, hier 217. [[https://www.jstor.org/stable/43857899|Online]] )). Das Zeichen selbst ist ungedeutet, findet sich jedoch beteiligt an den Begriffen für //Auge, Pupille, beobachten, bewachen, kennen, finden, sehen// und wird mit den Hieroglyphen für Oculus (Auge), Caelum (vom Himmel), Avis (Vogel) kombiniert, dann vereinzelt mit Bezug auf Augenheilung und den Sturmgott ((''Manu Raster''\\ //Hieroglyphenluwisches Lexikon//\\ Münster, 2007 [[http://pielinguistics.org/pdf/hluwlex.pdf|Online]]\\ [[https://www.ediana.gwi.uni-muenchen.de/dictionary.php?lemma=233|eDiAna]] )).
  
 Es gibt keinen Hinweis, dass sich der Lituus von einem Hirtenstab ableiten lässt: als funktionales Werkzeug ist er dafür zu kurz und die Krümme ist zu stark. Etymologisch sind Name und Hieroglyphe sehr stabil und weisen gleichermaßen auf eine Bedeutung um `Vorhersehen, Deuten, Erkennen´. Es gibt keinen Hinweis, dass sich der Lituus von einem Hirtenstab ableiten lässt: als funktionales Werkzeug ist er dafür zu kurz und die Krümme ist zu stark. Etymologisch sind Name und Hieroglyphe sehr stabil und weisen gleichermaßen auf eine Bedeutung um `Vorhersehen, Deuten, Erkennen´.
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  betont, denn der Sage nach soll ''Prometheus'' den Menschen das Feuer in einem Fenchelstängel gebracht haben: //»Iápetos’ Sohn (Prometheus), der berühmte, stahl dem allweisen Zeus nun dieses zurück für die Menschen in einem hohlen //Narthex//, dem Donnerfrohen verborgen.«// ((''Hesiod'', Werke und Tage; 567; ''Plinius'' Nat. 7,198)).   betont, denn der Sage nach soll ''Prometheus'' den Menschen das Feuer in einem Fenchelstängel gebracht haben: //»Iápetos’ Sohn (Prometheus), der berühmte, stahl dem allweisen Zeus nun dieses zurück für die Menschen in einem hohlen //Narthex//, dem Donnerfrohen verborgen.«// ((''Hesiod'', Werke und Tage; 567; ''Plinius'' Nat. 7,198)). 
 Tatsächlich läßt sich das trockene innere Mark entzünden und glimmt dann stundenlang ohne das Rohr zu beschädigen. So diente es unter anderem den Seeleuten als Feuerzeug.   Tatsächlich läßt sich das trockene innere Mark entzünden und glimmt dann stundenlang ohne das Rohr zu beschädigen. So diente es unter anderem den Seeleuten als Feuerzeug.  
-((''Fritz Hommel''\\ //Ethnologie und Geographie des alten Orients//\\ Band 2 C. H. Beck, 1904, //Das „Reis“ des Gilgamis// S. 726\\ verbindet den Kult mit dem `Vorherwisser´ Prometheus, der das Feuer im Narthexstängel brachte, mit dem sumerischen `Vorherwisser´ Gilgamesch, der die Pflanze [[http://oracc.ub.uni-muenchen.de/dcclt/cbd/akk/x00000820.html|ildakku]]/nisdakku als Behälter benutzte und verbindet es mit talm. //nastik// und //nartik// `Büchse´. Dagegen wird die Deutung als `Vorherwisser´ heute als volksetymologisch abgelehnt. \\ Ein weiterer Deutungsansatz führt nach Indien, denn im Sanskrit steht //[[https://www.sanskritdictionary.com/?q=nartaka|nartaka]]// vieldeutig für: Schilfrohr, eine Waffe aus der Mythologie, einen Herold, eine Tänzerin, die sich bewegt wie ein Schilfrohr im Wind und führt zur indogermanischen Wurzel [[https://indogermanisch.org/pokorny-etymologisches-woerterbuch/index.htm|ner-1(t)-, ]] also  ('magische) Lebenskraft';  `Mann', zu der auch die Namen `Nero´ und Nerthus, eine germanische Göttin, gehören.\\ Zu einer vergleichbaren Bedeutung führt auch `virga´.)). +((''Fritz Hommel''\\ //Ethnologie und Geographie des alten Orients//\\ Band 2 C. H. Beck, 1904, //Das „Reis“ des Gilgamis// S. 726\\ verbindet den Kult mit dem `Vorherwisser´ Prometheus, der das Feuer im Narthexstängel brachte, mit dem sumerischen `Vorherwisser´ Gilgamesch, der die Pflanze [[http://oracc.ub.uni-muenchen.de/dcclt/cbd/akk/x00000820.html|ildakku]]/nisdakku als Behälter benutzte und verbindet es mit talm. //nastik// und //nartik// `Büchse´. Dagegen wird die Deutung als `Vorherwisser´ heute als volksetymologisch abgelehnt. Stattdessen wird eine Prtoindoeuropäische Wurzel für `stehlen´ postuliert, die sich auch im Vedischen pra math erhalten hat. Pramantha heißt das Werkzeug zum Feuermachen. Siehe: ''Fortson, Benjamin W.''\\ //Indo-European Language and Culture: An Introduction.//\\ Blackwell Publishing 2004, S. 27.\\ ''Dougherty, Carol''\\ //Prometheus.//\\ London 2006: Routledge S. 4. \\ Ein weiterer Deutungsansatz führt nach Indien, denn im Sanskrit steht //[[https://www.sanskritdictionary.com/?q=nartaka|nartaka]]// vieldeutig für: Schilfrohr, eine Waffe aus der Mythologie, einen Herold, eine Tänzerin, die sich bewegt wie ein Schilfrohr im Wind und führt zur indogermanischen Wurzel [[https://indogermanisch.org/pokorny-etymologisches-woerterbuch/index.htm|ner-1(t)-, ]] also  ('magische) Lebenskraft';  `Mann', zu der auch die Namen `Nero´ und Nerthus, eine germanische Göttin, gehören.\\ Zu einer vergleichbaren Bedeutung führt auch `virga´.)). 
 Dies zeigt an, dass der Narthex etwas Neues war, das die üblichen griechischen Begriffe für `Behälter´ nicht vermittelten, also etwa der Rohrstängel als Glutbehälter: //»Zu  den  Wundern  Ägyptens ge­hört  ein Kraut, das man //al Dis // ((»drei Grasarten« s. Siggel, S. 36)) nennt. ... es wird wie die Kerze angezündet, dann löscht man es aus und es bleibt so die ganze  Nacht. Wollen sie es benutzen, so nehmen sie sein Ende und drehen es um wie ein //Michrâq// (miḫrāq, Spielschwert) und es brennte«// (( ''Eilhard  Wiedemann''\\ Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften VI.\\ //Zur Mechanik und Technik bei den Arabern//\\ Erlangen: Junge, 1906 , 1- 56, hier S. 54. Der zitierte ''Ibn al Faqih'' beschreibt die Eigenschaften des Narthex als Rohr, Feuerzeug und zum Schlagen, ist aber vermutlich holprig übersetzt.)). Schon die vorchristlichen hebräischen Schriften wie Talmud und Targum erwähnen wiederholt den //Narthek// als `Lichtbehälter´, δηπη ((''Paulus Stephanus Cassel''\\ //Aus der Hagia Sophia//\\ ... \\ Erfurt, 1856, darin Kap. 3 `Narthex´, S. 20)). »Das Sumerogramm GIBIL6, bestehend aus GI „Rohr“ und BIL „Brennen“ wird auch als Götternamen d-GIBIL4  gelesen und als das vergöttlichte „brennende Rohr“, „das brennende Schilf“ gedeutet« ((''Mohammad Ali Hajouz'' \\ //Der Wortschatz der Ebla-Texte// \\ Morphologische und lexikalische Analyse\\ Diss. Universität Jena 2013, hier S. 80)). Dies zeigt an, dass der Narthex etwas Neues war, das die üblichen griechischen Begriffe für `Behälter´ nicht vermittelten, also etwa der Rohrstängel als Glutbehälter: //»Zu  den  Wundern  Ägyptens ge­hört  ein Kraut, das man //al Dis // ((»drei Grasarten« s. Siggel, S. 36)) nennt. ... es wird wie die Kerze angezündet, dann löscht man es aus und es bleibt so die ganze  Nacht. Wollen sie es benutzen, so nehmen sie sein Ende und drehen es um wie ein //Michrâq// (miḫrāq, Spielschwert) und es brennte«// (( ''Eilhard  Wiedemann''\\ Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften VI.\\ //Zur Mechanik und Technik bei den Arabern//\\ Erlangen: Junge, 1906 , 1- 56, hier S. 54. Der zitierte ''Ibn al Faqih'' beschreibt die Eigenschaften des Narthex als Rohr, Feuerzeug und zum Schlagen, ist aber vermutlich holprig übersetzt.)). Schon die vorchristlichen hebräischen Schriften wie Talmud und Targum erwähnen wiederholt den //Narthek// als `Lichtbehälter´, δηπη ((''Paulus Stephanus Cassel''\\ //Aus der Hagia Sophia//\\ ... \\ Erfurt, 1856, darin Kap. 3 `Narthex´, S. 20)). »Das Sumerogramm GIBIL6, bestehend aus GI „Rohr“ und BIL „Brennen“ wird auch als Götternamen d-GIBIL4  gelesen und als das vergöttlichte „brennende Rohr“, „das brennende Schilf“ gedeutet« ((''Mohammad Ali Hajouz'' \\ //Der Wortschatz der Ebla-Texte// \\ Morphologische und lexikalische Analyse\\ Diss. Universität Jena 2013, hier S. 80)).
  
wiki/stab.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/02 07:57 von norbert

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