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wiki:stab

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wiki:stab [2021/08/08 12:38] – [Der Stab bei den Germanen; Seiðr-Stab, Gandr] norbertwiki:stab [2021/08/17 05:57] norbert
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   K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon   K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon
  
-Seit frühester Zeit greifen Reisende bevor sie aufbrechen zu Stab und [[wiki:beutel|Beutel]], Hut, Sandalen und Gürtel. Mehr [[wiki:reisegepaeck|Reisegepäck]] zeugt von Luxus, weniger weist auf Bettler oder Asketen hin; im hebräischen Altertum trug `Mann´ eben einen Stab (( 1 Mos 38:18)). Diese [[wiki:einfachheit|einfache]] [[wiki:ausruestung|Ausrüstung]] entspricht auch den Attributen der [[wiki:reisegoetter|Reisegötter]] wie etwa ''Hermes''. Den Wanderstab soll jedoch der Gott des Weines ''Bacchus'' eingeführt haben.  +Seit frühester Zeit greifen Reisende bevor sie aufbrechen zu Stab und [[wiki:beutel|Beutel]], Hut, Sandalen und [[wiki:guertel|Gürtel]]. Mehr [[wiki:reisegepaeck|Reisegepäck]] zeugt von Luxus, weniger weist auf Bettler oder Asketen hin; im hebräischen Altertum trug `Mann´ eben einen Stab (( 1 Mos 38:18)). Diese [[wiki:einfachheit|einfache]] [[wiki:ausruestung|Ausrüstung]] entspricht auch den Attributen der [[wiki:reisegoetter|Reisegötter]] wie etwa ''Hermes''. Den Wanderstab soll jedoch der Gott des Weines ''Bacchus'' eingeführt haben.  
  
 Im alten germanischen Recht war nur derjenige voll geschäftsfähig, der sich »ungehabt und //ungestabt//« fortbewegen konnte. In der Neuzeit wurde dagegen der //Spazierstock// zum Symbol der bürgerlichen [[wiki:freizeit|Freizeit]], des Nicht-Arbeitens. In den heutigen städtischen Gesellschaften hat der Stab allerdings abgewertet und ist als //Krückstock// nicht erstrebenswert. Nur wer die Stadt verlässt, greift gerne zum (Teleskop-)stock fürs Wandern, für Nordic Walking, Skifahren, Trailrunning. Im alten germanischen Recht war nur derjenige voll geschäftsfähig, der sich »ungehabt und //ungestabt//« fortbewegen konnte. In der Neuzeit wurde dagegen der //Spazierstock// zum Symbol der bürgerlichen [[wiki:freizeit|Freizeit]], des Nicht-Arbeitens. In den heutigen städtischen Gesellschaften hat der Stab allerdings abgewertet und ist als //Krückstock// nicht erstrebenswert. Nur wer die Stadt verlässt, greift gerne zum (Teleskop-)stock fürs Wandern, für Nordic Walking, Skifahren, Trailrunning.
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 In manchen Sprachen findet sich ein expliziter [[wiki:begriff|Begriff]] für `[[wiki:Stabträger|Stabträger´]] ((gr. ῥαβδοφόροι, rhabdophóroi, `staff-bearers´, ῥαβδοῦχοι, rhabdoûchoi, `staff-holders´; caducifer für Hermes)) . Dann ist der Stab mehr als ein Kennzeichen und eine Auszeichnung mit Rechten oder eine Ausgrenzung mit Rechtlosigkeit. Die Gültigkeit der Zuordnung leitete sich dabei von einer hierarchisch höheren Macht ab; der Stab ist daher //Insigne//, die gegeben und entzogen werden kann. In manchen Sprachen findet sich ein expliziter [[wiki:begriff|Begriff]] für `[[wiki:Stabträger|Stabträger´]] ((gr. ῥαβδοφόροι, rhabdophóroi, `staff-bearers´, ῥαβδοῦχοι, rhabdoûchoi, `staff-holders´; caducifer für Hermes)) . Dann ist der Stab mehr als ein Kennzeichen und eine Auszeichnung mit Rechten oder eine Ausgrenzung mit Rechtlosigkeit. Die Gültigkeit der Zuordnung leitete sich dabei von einer hierarchisch höheren Macht ab; der Stab ist daher //Insigne//, die gegeben und entzogen werden kann.
   * Als Zeichen für **erweiterte Rechte** für //Befehlshaber// als Kommandostab (Stabsoffizier), Marschallstab.   * Als Zeichen für **erweiterte Rechte** für //Befehlshaber// als Kommandostab (Stabsoffizier), Marschallstab.
-  * Als Zeichen für **Rechtsprechung**: Den Stab zu zerbrechen, beendete einen Zustand, also einen Auftrag, ein Rechtsverhältnis oder ein Urteil des //Richters//. ((Schröder, Richard: v. Amira, Karl, [[https://dlc.mpdl.mpg.de/dlc/view/escidoc:87700:2/single/442|Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik]] in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung / Hrsg. von [Karl] G[eorg] Bruns .... - Weimar : Böhlau. Bd. 30 (1909) S. 432\\ ''Amira, Karl von'': [[http://publikationen.badw.de/de/005679882|Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik]]. München 1909. Abhandlungen: 25,1.))+  * Als Zeichen für **Rechtsprechung**: Den Stab zu zerbrechen, beendete einen Zustand, also einen Auftrag, ein Rechtsverhältnis oder ein Urteil des //Richters//. ((Schröder, Richard: v. Amira, Karl, [[https://dlc.mpdl.mpg.de/dlc/view/escidoc:87700:2/single/442|Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik]] in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung / Hrsg. von [Karl] G[eorg] Bruns .... - Weimar : Böhlau. Bd. 30 (1909) S. 432\\ ''Amira, Karl von'': [[http://publikationen.badw.de/de/005679882|Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik]]. München 1909. Abhandlungen: 25,1.\\ ''Carlen, L.:''\\ //Stab//. In: Erler, A. und Kaufmann, E. (Hrsg.): Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Band 4, Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1990, S. 1838–1844))
   * Als **Rednerstab** Zeichen für das Rederecht des //Redners// vor einer Versammlung.   * Als **Rednerstab** Zeichen für das Rederecht des //Redners// vor einer Versammlung.
   * Als Zeichen für **beschränkte Rechte**:\\ Ein **weißer Stab** kennzeichnete immer ein außergewöhnliches Rechtsverhältnis:\\ der //Bettlerstab // (Lasterstab) war weiß (»an den weißen Stab kommen«, besagt eine alte Redensart),\\ //Verstoßene// erhielten einen weißen Stab,\\ aber auch //Büttel//, //Boten// und //Botschafter//, weil sie auf fremdem Territorium rechtlos waren,\\ ebenso //Wächter// an Schwellen nach außen ((snskrit: daņdin > Stabträger, Haushüter, Torwächter )).   * Als Zeichen für **beschränkte Rechte**:\\ Ein **weißer Stab** kennzeichnete immer ein außergewöhnliches Rechtsverhältnis:\\ der //Bettlerstab // (Lasterstab) war weiß (»an den weißen Stab kommen«, besagt eine alte Redensart),\\ //Verstoßene// erhielten einen weißen Stab,\\ aber auch //Büttel//, //Boten// und //Botschafter//, weil sie auf fremdem Territorium rechtlos waren,\\ ebenso //Wächter// an Schwellen nach außen ((snskrit: daņdin > Stabträger, Haushüter, Torwächter )).
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 Mehr als dreitausend Goldbblechfiguren »guldgubber« aus Schweden, Dänemark und Norwegen zeigen Männer und Frauen in unterschiedlichen Positionen - das häufigste Attribute ist der gerade Stab, 474 Exemplare zeigen Stabträger, meist Männer, meist mannshoch, selten kurz. Nur einmal hält eine Frau einen kurzen Stab ((''Ratke, Sharon''\\ //Guldgubber - Einblicke in die Völkerwanderungszeit//. 258 S. Bonn, Univ., Diss. 2009.)). Ratke vergleicht die Symbolik mit anderen Quellen wie Brakteaten, Literaturquellen, Abbildungen aus dem Sachsenspiegel und Kenningars un dkommt zu interessanten Ergebnissen: Mehr als dreitausend Goldbblechfiguren »guldgubber« aus Schweden, Dänemark und Norwegen zeigen Männer und Frauen in unterschiedlichen Positionen - das häufigste Attribute ist der gerade Stab, 474 Exemplare zeigen Stabträger, meist Männer, meist mannshoch, selten kurz. Nur einmal hält eine Frau einen kurzen Stab ((''Ratke, Sharon''\\ //Guldgubber - Einblicke in die Völkerwanderungszeit//. 258 S. Bonn, Univ., Diss. 2009.)). Ratke vergleicht die Symbolik mit anderen Quellen wie Brakteaten, Literaturquellen, Abbildungen aus dem Sachsenspiegel und Kenningars un dkommt zu interessanten Ergebnissen:
   * Ein kurzer Stab lässt sich als Rechtsstab deuten, wie er im ältesten Rechtsbuch, dem //Gulaþingslög// erwähnt wird (vor 1164).   * Ein kurzer Stab lässt sich als Rechtsstab deuten, wie er im ältesten Rechtsbuch, dem //Gulaþingslög// erwähnt wird (vor 1164).
-  * Der kurze Stab der Frau kann als magischer Stab gedeutet werden ((s. Abb. 3.29 in Ratke; »There are, however, no details shown which would make it easier to decide if it was indeed a type of long scepter, which surely would have shown some kind of decoration, or whether it could possibly be a Migration Age precursor of the type of thin metal staff, known from several Viking Age finds and usually interpreted as a magical wand.« ''Rudolf Simek''//Gods, Kings, Priests or Worshippers//, aaO., S. 143\\ ''Neil S. Price''\\ //The Viking Way// Religion and War in Late Iron Age Scandinavia.\\ 2. A. Stockholm 2002: Elanders Gotab AB, S. 180-204, Kap. 3)).+  * Der kurze Stab der Frau kann als magischer Stab gedeutet werden, zumal er eine Verdickung aufweist ((s. Abb. 3.29 in Ratke; »There are, however, no details shown which would make it easier to decide if it was indeed a type of long scepter, which surely would have shown some kind of decoration, or whether it could possibly be a Migration Age precursor of the type of thin metal staff, known from several Viking Age finds and usually interpreted as a magical wand.« in:\\ ''Rudolf Simek''\\ //Gods, Kings, Priests or Worshippers//\\ The status of the figures on the Migration Age Scandinavian Guldgubber.\\ In: JacksonTN(Hrsg.): Norna u istochnika sudb’y. Sbornik statej v chest’ E. A. Mel’nikovoj. Moscow, 2001, S. 136–149\\ ''Neil S. Price''\\ //The Viking Way// Religion and War in Late Iron Age Scandinavia.\\ 2. A. Stockholm 2002: Elanders Gotab AB, S. 180-204, Kap. 3)).
   * Halbhohe Stäbe in ikonographischen Vergleichsquellen stehen fast immer für »weise Handlungen, weiser Rat, gerechte Behandlung, ein Urteil« - mannshohe Stäbe sind dort nicht zu finden.   * Halbhohe Stäbe in ikonographischen Vergleichsquellen stehen fast immer für »weise Handlungen, weiser Rat, gerechte Behandlung, ein Urteil« - mannshohe Stäbe sind dort nicht zu finden.
   * Stab/Pfahl und Mann stehen in Kenningars immer für Schutz oder weisen Rat, insbesondere gegen Schlangen.   * Stab/Pfahl und Mann stehen in Kenningars immer für Schutz oder weisen Rat, insbesondere gegen Schlangen.
   * Stab und Frau finden sich nur einmal in Kenningars als »Stab des Irrlichts« (tróka fenglókar).   * Stab und Frau finden sich nur einmal in Kenningars als »Stab des Irrlichts« (tróka fenglókar).
-  * Stab und Pfahl finden sich auch im Zusammenhang mit Beerdigungen ((bei ''Ibn Fadlan'': siehe Klaus Duwel: Runenkunde, aa. O., 130 +  * Stab und Pfahl finden sich auch im Zusammenhang mit Beerdigungen ((bei ''Ibn Fadlan'': siehe ''Klaus Düwel''//Runenkunde//3AStuttgart 2001: MetzlerS. 130)). 
-Die einfachste Erklärung wäre den Stab als Wanderstab zu deuten und die Goldgubben in einen entsprechenden Deutungszusammenhang zu stellen: als Amulett, als Opfer vor der Reise.+Die einfachste Erklärung wäre allerdings, den langen, einfachen Stab als Wanderstab zu deuten und die ihn betreffenden Goldgubben in einen entsprechenden Deutungszusammenhang zu stellen: als Amulett, als Opfer vor der Reise. 
 ==== Der Lituus: hethitisch, etruskisch, römisch ==== ==== Der Lituus: hethitisch, etruskisch, römisch ====
 Der //Lituus// des römischen Kaisers war ein stark gekrümmter bis spiralförmig endender Kultstab __ohne__ Knoten mit leicht verdickter Handhabe ((''Erika Simon'' \\ //The Religion of the Etruscans//\\ Nancy Thomson de Grummond (Hg.)\\ University of Texas 2009  S. 38, Abb. 111.13)). Dieser Stab stand für weltliche Herrschaft aber auch für die Eigenschaft des Herrschers als Augur ((''Günter Neumann''\\ //Zur Etymologie von lat. augur//\\ Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 1976,  219-230)) zur Deutung des Vogelflugs ((''Edwin Flinck''\\ //Auguralia und Verwandtes//\\ in: Ann. Acad. Scient. Fenn. Ser. B tom. XI, 10, Helsinki 1921\\ identisch in: Commentationes in honorem F. Gustafsson, Helsinki 1921)). Unter Kaiser Augustus wurde er zum häufigsten religiösen Symbol und verdrängte den Thyrsos ((''Victoria Györi''\\ //The Lituus and Augustan provincial coinage//\\ Acta  Ant.  Hung. 55, 2015, 45–60)). Etymologisch wird `lituus´ auf `krümmen, biegen´, aber auch `verbergen´ zurückgeführt ((''Rosemarie Lühr'' (Hg.)\\ //Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen//, Band 5, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014; Stichwort Lituus\\ ''Gertraud Breyer''\\ //Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches//\\ Peeters Publishers, 1993, Vergleich der Deutungen S. 139-140: möglicherweise nicht etruskischen Ursprungs.)). Der Sage nach soll der Stadtgründer Romulus damit die Bezirke der Stadt gekennzeichnet haben ((Plutarch, Camillus 32)). Tatsächlich übernahmen die Römer diesen Stab von den Etruskern, deren Wurzeln zu den Hethitern führen ((''Claus Ambos, Ingrid Krauskopf''\\ //The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus//\\ In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153\\ ''S. Alp''\\ //La désignation du Lituus en Hittite//\\ Journal of Cuneiform Studies Vol. 1, No. 2 (1947), S. 164-175\\ The University of Chicago Press\\  DOI: 10.2307/1359263, https://www.jstor.org/stable/1359263\\ ''S. Alp''\\ //Hitit Metinlerinde GIŠkalmuş "lituus" ve ḪUB.BI "küpe" GIŠkalmuş "Lituus" and ḪUB.BI "earring" in the Hittite texts//\\ in: Belleten 12 301-319, 320-324)). In der etruskischen Religion diente der Lituus als Kultstab zum Bestimmen der Himmelsrichtungen, nach denen die Tempel und Felder ausgerichtet wurden. Er könnte dabei als Werkzeug gedient haben. Die Lituus-Funde in Kalkriese könnten so gedeutet werden ((''Wiegels, Rainer''. //Krummstäbe: Rätselhafte Fundstücke Aus Kalkriese//. Archäologie in Deutschland, 2015, pp. 49–52. JSTOR, www.jstor.org/stable/26321971. Accessed 29 Oct. 2020.)). Der //Lituus// des römischen Kaisers war ein stark gekrümmter bis spiralförmig endender Kultstab __ohne__ Knoten mit leicht verdickter Handhabe ((''Erika Simon'' \\ //The Religion of the Etruscans//\\ Nancy Thomson de Grummond (Hg.)\\ University of Texas 2009  S. 38, Abb. 111.13)). Dieser Stab stand für weltliche Herrschaft aber auch für die Eigenschaft des Herrschers als Augur ((''Günter Neumann''\\ //Zur Etymologie von lat. augur//\\ Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 1976,  219-230)) zur Deutung des Vogelflugs ((''Edwin Flinck''\\ //Auguralia und Verwandtes//\\ in: Ann. Acad. Scient. Fenn. Ser. B tom. XI, 10, Helsinki 1921\\ identisch in: Commentationes in honorem F. Gustafsson, Helsinki 1921)). Unter Kaiser Augustus wurde er zum häufigsten religiösen Symbol und verdrängte den Thyrsos ((''Victoria Györi''\\ //The Lituus and Augustan provincial coinage//\\ Acta  Ant.  Hung. 55, 2015, 45–60)). Etymologisch wird `lituus´ auf `krümmen, biegen´, aber auch `verbergen´ zurückgeführt ((''Rosemarie Lühr'' (Hg.)\\ //Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen//, Band 5, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014; Stichwort Lituus\\ ''Gertraud Breyer''\\ //Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches//\\ Peeters Publishers, 1993, Vergleich der Deutungen S. 139-140: möglicherweise nicht etruskischen Ursprungs.)). Der Sage nach soll der Stadtgründer Romulus damit die Bezirke der Stadt gekennzeichnet haben ((Plutarch, Camillus 32)). Tatsächlich übernahmen die Römer diesen Stab von den Etruskern, deren Wurzeln zu den Hethitern führen ((''Claus Ambos, Ingrid Krauskopf''\\ //The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus//\\ In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153\\ ''S. Alp''\\ //La désignation du Lituus en Hittite//\\ Journal of Cuneiform Studies Vol. 1, No. 2 (1947), S. 164-175\\ The University of Chicago Press\\  DOI: 10.2307/1359263, https://www.jstor.org/stable/1359263\\ ''S. Alp''\\ //Hitit Metinlerinde GIŠkalmuş "lituus" ve ḪUB.BI "küpe" GIŠkalmuş "Lituus" and ḪUB.BI "earring" in the Hittite texts//\\ in: Belleten 12 301-319, 320-324)). In der etruskischen Religion diente der Lituus als Kultstab zum Bestimmen der Himmelsrichtungen, nach denen die Tempel und Felder ausgerichtet wurden. Er könnte dabei als Werkzeug gedient haben. Die Lituus-Funde in Kalkriese könnten so gedeutet werden ((''Wiegels, Rainer''. //Krummstäbe: Rätselhafte Fundstücke Aus Kalkriese//. Archäologie in Deutschland, 2015, pp. 49–52. JSTOR, www.jstor.org/stable/26321971. Accessed 29 Oct. 2020.)).
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