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wiki:saeulen_des_herakles

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Säulen des Herakles

Säulen des Herakles, zuvor phönizisch: Säulen des Melkart/Baal Mediterraneum Der Okeanos war das Meer, das nach dem antiken Weltverständnis die bewohnte Welt ringsum begrenzte. Zwischen den Säulen des Herakles (dem Felsen von Gibaltar und dem Jebel Musa in Ceuta) führte die Straße von Gibraltar hinaus auf den Ozean.

  • * Säulen des Herakles
    Die Karten des Altertums zeigen eine geschlossene Welt rund um Mittelmeer und Schwarzes Meer, die Oikumene, das »Bewohnte Land«, mit nur einen Ausweg zwischen Marokko und Spanien. Archäologische Funde belegen die Anwesenheit der Phönizier bis zum 9. Jahrhundert BC; diese benannten die beiden Vorgebirge als Säulen des Melkart oder Baal. Die Griechen setzten diesen mit Herakles gleich, dem Helden mit den Attributen des Wilden Mannes.
    Die Säulen des Herakles führen in die grenzenlose Unendlichkeit des weltumfassenden Oceanos, heraus aus der Sicherheit des nahen Landes, sie bilden die Grenzen der Welt. Angst und Hoffnung liegen nah beieinander, und so finden sich dahinter die »Insulae Fortunata« und etwas weiter das nach dem welttragenden Atlas benannte und untergegangene Atlantis im Atlantischen Ozean.
  • Pharao Necho (610–595 BC) beauftragt Phönizier damit, Afrika zu umsegeln; nach Herodot (4,42) gelang dies auch um 613-610 v.Chr. Die Formulierung, sie hätten auf ihrer Fahrt die Sonne zur Rechten gesehen, beweist, dass der Äquator überquert wurde.
  • Phönizische Seefahrer erkundeten als erste die westliche Küste Europas und sollen bis Norwegen gelangt sein. Das Wissen darüber sicherte ihenn das Handelsmonopol für den Zinnhandel mit dem Erz aus den Minen Britanniens und wurde daher geheimgehalten. Plinius der Ältere (um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus des Himilco aus Karthago für diese Strecke.
  • Eratosthenes (um 275 bis 194 BC) ermittelte den Umfang der (kugelförmigen) Erde mit etwa 1% Genauigkeit und bewies die Kugelgestalt der Erde durch Messungen und Berechnungen. Die von ihm erstellte Karte legte das Zentrum seiner Koordinaten auf Rhodos, den Breitenkreis auf die Säulen des Herakles, den Längenkreis auf Assuan (`Syene´) und Lysimacheia auf der Halbinsel Gallipoli (heute Türkei). Die Karte erstreckte sich von Thule (Island?) bis Taprobane (Sri Lanka) und von der iberischen Atlantikküste bis Indien.
  • Atlantis
    Die `Insel des Atlas´ (altgriechisch Ἀτλαντὶς νῆσος Atlantìs nḗsos) ist nur literarisch in zwei Dialogen nachweisbar, dort zuerst als Allegorie verwendet von Platon (428/427 bis 348/347 v. Chr.), um seine philosophischen Aussagen über den idealen Staat anschaulich zu schildern. Sie soll außerhalb der Säulen des Herakles gelegen haben, also im Atlantischen Ozean, und durch eine Naturkatastrophe um 9600 v. Chr. über Nacht untergegangen sein.
    • Platon
      Timaios und Kritias
    • Oliver Kohns, Ourania Sideri
      Mythos Atlantis. Texte von Platon bis J. R. R. Tolkien.
      Stuttgart 2009: Reclam, ISBN 978-3-15-020178-7.
  • Plus ultram. im 16. Jh.: plus oultre (franz.), noch weytter
    Lateinischer Wappenspruch Karls V. angebracht an den Säulen des Herakles, die seit je als Grenze der bewohnten Welt galten (non plus ultra) mit dem Ozean (`der die Erdscheibe umfließende Weltstrom´) dahinter.
wiki/saeulen_des_herakles.1650769016.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/04/24 02:56 von norbert

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