Rube-Goldberg-Maschine
Der Begriff Rube-Goldberg-Maschine bezeichnet seit 1928 eine speziell Kategorie von Maschinen. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie
- eine definierte und nützliche Funktion automatisch verrichten kann und
- dies mit einem möglichst vielstufigen und langwierigen Aufwand verrichtet.
Rube-Goldberg-Maschinen enthalten daher Merkmale von Low Tech, High Tech und *Mäusekino. Die Beschränkung auf eine einfache Hauptfunktion unterscheidet sie von der *Eierlegenden Wollmilchsau. Ihr Nutzen unterscheidet sie sowohl von Nonsense-Maschinen (»something for nothing«) als auch von »kinetischer Kunst«.
Reuben Lucius (»Rube«) Goldberg
(1883-1970) war ein U.S.-amerikanischer Cartoonist, dessen Comicfigur und Alterego Professor Lucifer Gorgonzola Butts
äußerst komplizierte Maschinen entwarf, etwa um automatisch mit einer Serviette den Mund abgewischt zu bekommen. Art Spiegelman
meinte: »Rube Goldberg weiß, wie man von A nach B kommt, ohne dabei einen anderen Buchstaben des Alphabets auszulassen.«
Das Gegenteil von Rube-Goldberg-Maschinen sind *Life-Hacks.
Eine Quarantänemaschine, die Seife spendet, wird angetrieben von Toilettenpapierrollen.
19 Beispiele für Rube-Goldberg-Maschinen beim SPIEGEL
Roland Lindner
: Königin der Kettenreaktionen, in: FAZ 05. Mai 2020
Felderer, Brigritte
(Hrsg.)
Wunschmaschine - Welterfindung
Eine Geschichte der Technikvisionen seit dem 19. Jahrhundert
Berlin-Heidelberg-New York 1996.