====== Roadblock ====== Engl.: Kontrollen an Überlandstraßen, meist an Bezirksgrenzen, vor Ortschaften, an Kreuzungen, vor Kasernen. Oft als Sperre mit [[wiki:bumps|Bumps]], Schlagbaum, Nagelleisten oder Betonsäulen zum Abbremsen der Fahrzeuge. ---- Franz: barrage routier\\ Span.: bloqueo de carretera\\ siehe auch *[[wiki:pisten|Pisten]]\\ ===== Kontrollen an roadblocks - Afrikanische Erfahrungen ===== Es gibt oft ein gewisses Maß an Willkür bei den Offiziellen, sowohl an [[wiki:grenze|Grenzen]] als auch bei landesinternen Kontrollen an [[wiki:roadblock|roadblocks]]. Insbesondere in Sambia ist es üblich bei Annäherung an einen roadblock die Warnblinkanlage einzuschalten. Das Gespräch kann dann so aussehen: - Sie halten einen an, weil der Wagen (Kennzeichen, Aussehen …) auffällt. Bei vielen Stopps suchen die Uniformierten lediglich ein nettes Gespräch. Sei unterhaltsam und freundlich: How do you do? Habari? Witzig sein - bring dein Gegenüber zum Lächeln. Ein Reisender aus Bayern (blond und groß) umarmt die bekannten und ruft: //You are my brother from another mother!// Fluchen, fordern, befehlen führt dagegen auf die Verliererseite. - Die erste Frage nach dem „Woher … Wohin“ eröffnet uns die Möglichkeit, auf die touristische Schiene zu kommen: (A) „Aus dem Nationalpark XY … Der ist ja sooo schön, wie überhaupt alles in diesem tollen Land mit seinen freundlichen Menschen.“ (B) „Wir wollen nach X – Wie kommen wir denn am besten dorthin?“ Weiße Südafrikaner werden gerne besonders hart behandelt. Mache deutlich, dass Du Deutscher bist. - Falls die Plauderei nicht hilft, muss man [[wiki:dokumente|Dokumente]] vorzeigen. Davon haben wir so viele wie möglich als laminierte Farbkopie. Originale niemals aus der Hand geben (außer zum Stempeln an der Grenze). Die Kopien wurden fast immer akzeptiert.\\ Die Mappe mit den Papieren enthält aber auch Fotos, die neugierig machen: Mannschaften von deutschen Fußballclubs mit Spielern aus Afrika, Bilder der Familie, von Weihnachten, aus den verschneiten Bergen. Das führt dann wieder zurück zur unterhaltsamen Plauderei. - Die Ladung kontrollieren zu wollen, kann ein Schritt zur Eskalation sein. Die Fenster des Canopy sind von innen schwarz verklebt. Die Fenster zur Rückbank haben Vorhänge. Der Kühlschrank ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Zu sehen sind Kissen, Decken, Campingausrüstung und ähnliches. Damit sind die einen zufrieden, andere Uniformierte beugen sich suchend tiefer ins Fahrzeug. Dann sollte nur das zu sehen sein, was als give-away gerne abgegeben wird: Brot, Obst, Cola, Zigaretten … - Es gibt einen Haufen Vorschriften, die besonders bei Ausländern ganz genau ausgelegt werden: zwei Warnwesten, zwei Warndreiecke, rote und weiße Reflektoren vorn und hinten, Feuerlöscher, Sticker für Anhängerfahrten … Im Hilux ist das alles vorschriftsmäßig und einfach vorzuzeigen. Wenn alles stimmt, suchen hartnäckige Uniformierte nach Mängeln: Funktioniert der Scheibenwischer, hat er genug Wasser, das Kennzeichen ist schmutzig, die Ladung nicht ordentlich befestigt ... Das kann man dann ausdiskutieren und korrigieren oder das Gegenteil beweisen. Die Fadenscheinigkeit wird im Vergleich mit einheimischen Fahrzeugen sichtbar: Bei uns wird ein defektes Bremslicht bemängelt, aber es fahren Pkw vorbei, die haben nur Löcher im Blech dort, wo einmal Lichter waren. Allerdings haben die Fahrer auch kein Geld und werden deshalb gar nicht erst angehalten. - Besonders in Mosambik werden gerne Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Das Gerät zeigen lassen. Ein „E“ auf dem Bildschirm steht für „Error“ - da wurde dran gedreht. - In Tansania und Sambia wollen die Polizeikontrollen entlang der Hauptrouten in der Regel Geld („They only want cash“, sagen auch die Einheimischen) für die eigene Tasche. Besonders ungemütlich sind dicke Polizistinnen und korpulente Polizisten in makellos weißen Uniformen. Die unteren (nicht übergewichtigen) Ränge sind harmlos. Oft hilft aussitzen und warten, bis sie es satt haben und ein einfacheres Opfer in Sicht ist. - Aussteigen ist der erste Schritt zu einem Vier-Augen-Gespräch. Oder man muss mit ins Büro kommen. Wenn Andere hinausgeschickt werden, ist dies ein weiterer Hinweis auf [[wiki:korruption|Korruption]]. Selten wird Klartext geredet: „Give me money, alcohol, something to eat“. Gegenargument: „Your payment comes from your government“. If I pay you, you are working for me.\\ Aber eigentlich haben sie schon verloren. Initiative ergreifen: „What do you want? Everything is Ok?“ Dann „good bye“ sagen und gehen. Wir haben dann schon mal Mangos verschenkt oder eine Dose Cola. Nicht das, was sie wollten, aber symbolisch wichtig und atmosphärisch entspannend.