Poncho bezeichnet eine Decke mit einer Öffnung für den Kopf, die etwa knielang fällt und so groß ist, dass sie hockend den ganzen Körper schützen kann, etwa gegen Wind, Kälte, Sonne, Regen insbesondere im extremen Hochland mit großen Temperaturwechseln tagsüber, daher gut als Reisekleidung einsetzbar, zumal er über dem Rucksack getragen werden kann.
Besondere Bedeutung hat der Poncho im Selbstverständnis der indigenen Völker Südamerikas, der Begriff soll aus der Inkasprache Ketschua punchu abgeleitet sein 1). Erstmals schriftlich namentlich erwähnt findet sich der Poncho 1673/1674 «camisetas que trahen encima, esas les sirven para cubijarse y quando mucho otra mas gruesa que llaman poncho…» 2), über dessen Autor im Vorwort gesagt wird: »recorriendo todo su territorio calzado de ojotas i con su poncho doblado sobre el hombro, „a usanza de los naturales“.« Andere südamerikanische Sprachen bezeichnen den Poncho als
Ruana in Kolumbien und Venezuela
Pala im südlichen Brasilien
Chamanto im zentralen Chile
Pontro bei den Mapuche
Jorongo oder Sarape in Mexiko, länger geschnitten, für Reiter
Gabán in Michoacán, Mexiko
Quechquémitl in einigen mexikanischen Regionen
Poncho gilt heute weltweit als Oberbegriff für ein solches Kleidungsstück. Tatsächlich findet sich die Ponchoform ursprünglich auch im pazifischen Raum, das British Museum listet 141 Ponchos in seiner Sammlung auch aus Niue, Tahiti, Borneo, Cook-Inseln, Samoa. Dort sind die Ponchos meist aus Rindenbast hergestellt (Barktøy, Tapa).
Vergleichbar damit sind in der europäischen Geschichte etwa römische Paenula, mittelalterliches Capa, die Kotze, die Pelerine.
Im Militär dient der Gutta-Percha-Poncho als Regenumhang, als Unterlegplane, als Zeltbahn und wurde so erstmals durch das US-Militär nach 1850 eingesetzt 3) und findet sich noch heute bei vielen Armeen.