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wiki:orientierung [2023/10/02 05:21] – [Orientierung & Vermessung] norbertwiki:orientierung [2024/01/20 12:37] (aktuell) – [Literatur] norbert
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 ====== Orientierung ====== ====== Orientierung ======
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   Wer mit Verstand und Studium irre geht,    Wer mit Verstand und Studium irre geht, 
   der macht überhaupt gar keine Irrwege,   der macht überhaupt gar keine Irrwege,
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   Wilhelm Heinrich Riehl, Wanderbuch (1869)   Wilhelm Heinrich Riehl, Wanderbuch (1869)
  
-Die Orientierung ist ein Teilsystem der [[wiki:navigation|Navigation]] wie auch +Die Orientierung im [[wiki:liste_raumvorstellungen|Raum]] ist ein Teilsystem der [[wiki:navigation|Navigation]] wie auch 
   * **[[wiki:Positionsbestimmung|Positionsbestimmung]]** des Standortes bezüglich anderer [[wiki:Landmarke|Landmarken]]   * **[[wiki:Positionsbestimmung|Positionsbestimmung]]** des Standortes bezüglich anderer [[wiki:Landmarke|Landmarken]]
   * **Zielsetzung**, also Wahl eines Zielortes oder einer Richtung mit unbekanntem Ziel   * **Zielsetzung**, also Wahl eines Zielortes oder einer Richtung mit unbekanntem Ziel
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   * **[[wiki:monitoring|Monitoring]]** und [[wiki:verirren|Verirren]]   * **[[wiki:monitoring|Monitoring]]** und [[wiki:verirren|Verirren]]
  
-  * ''Basten, Kai''\\ //Orte – Routen – Karten. Aufbau, Struktur und Gebrauch von Ortsrepräsentationen in der Raumkognition.//\\ 115 S. Dissertation, Institut für Neurobiologie, Universität, Tübingen 2010. [[https://d-nb.info/100330933X/34|Online]] +  * ''Basten, Kai''\\ //Orte – Routen – Karten.\\ Aufbau, Struktur und Gebrauch von Ortsrepräsentationen in der Raumkognition.//\\ 115 S. Dissertation, Institut für Neurobiologie, Universität, Tübingen 2010. [[https://d-nb.info/100330933X/34|Online]] 
 +  * ''Schmauks, Dagmar''\\ //Kognitive und semiotische Ressourcen für die Wegfindung.//\\ Kognitionswissenschaft 7 (1998) 124–128. [https://doi.org/10.1007/s001970050064|[Online]].\\ Die Autorin untersucht wie kognitive Ressourcen (Wissen) und semiotische Ressourcen (Zeichen) bei der Wegfindung interagieren. Dabei wird die Zeichenklassifikation von ''Peirce'' angewandt zur Analyse von Orts- und Richtungsangaben in rund 250 Wegbeschreibungen. 
 +  * ''Schmauks, Dagmar''\\ //Orientierung im Raum : Zeichen für die Fortbewegung.//\\ 144 S. Tübingen 2011: Stauffenburg. 
 +  * ''Schmauks, Dagmar''\\ //Landkarten als synoptisches Medium.//\\ Zeitschrift für Semiotik 20.1-1 (1998) 244 (Aufsatzsammlung) 
 +  * ''Schmauks, Dagmar''\\ //Orts- und Richtungsangaben in Wanderführern eine linguistische Analyse//\\  (= Universität des Saarlandes, 3) Saarbrücken 17 S.  
 +  * ''Schmauks, Dagmar''\\ //Spuren und Wege Information und Täuschung im Kontext der Fortbewegung.//\\ (=Universität des Saarlandes, 26) Saarbrücken 1998, 16 S. 
  
 ==== Richtung und Himmelsrichtungen ==== ==== Richtung und Himmelsrichtungen ====
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   * ''Alexandr Podosinov''\\ //Oben und unten. Begriffe der Raumorientierung in antiken Texten.//\\ In: K. Geus, M. Rathmann (Hg.): Vermessung der Oikumene. Mapping the Oecumene. Berlin 2013: Walter de Gruyter, S. 5–23   * ''Alexandr Podosinov''\\ //Oben und unten. Begriffe der Raumorientierung in antiken Texten.//\\ In: K. Geus, M. Rathmann (Hg.): Vermessung der Oikumene. Mapping the Oecumene. Berlin 2013: Walter de Gruyter, S. 5–23
   * ''Kugler, Hartmut''\\ //Himmelsrichtungen und Erdregionen auf mittelalterlichen Weltkarten.//\\ S. 175–199 in: Glauser, Jürg; Kiening, Christian (Hg.): Text-Bild-Karte. Kartographie der Vormoderne. Freiburg i. Br. 2007: Rombach   * ''Kugler, Hartmut''\\ //Himmelsrichtungen und Erdregionen auf mittelalterlichen Weltkarten.//\\ S. 175–199 in: Glauser, Jürg; Kiening, Christian (Hg.): Text-Bild-Karte. Kartographie der Vormoderne. Freiburg i. Br. 2007: Rombach
 +  * ''Christian Julien Robin''\\ //À propos de Ymnt et Ymn: "nord" et "sud", "droite" et "gauche", dans les inscriptions de l'Arabie antique.//\\ S. 119-140 in: F. Briquel-Chatonnet, C. Fauveaud, I. Gajda (Hg.): Entre Carthage et l'Arabie heureuse. Mélanges offerts à François Bron, Paris 2013: De Boccard. (= Orient et Méditerranée, 12)
  
 In der nordischen Mythologie personifizieren die vier Erdzwerge Norðri, Suðri, Austri und Vestri diese Himmelsrichtungen und stützen derart angeordnet den Himmel (( Lieder-Edda: Völuspá 11; Prosa-Edda: Gylfaginning 8 und 14; Skáldskaparmál 23; Þulur III 40)). Als Himmelsrichtungen verbinden sie sich mit [[wiki:weg|Wegen]] und werden zu [[wiki:routen|Routen]], die in bestimmte Weltgegenden führen wie //vestri leið//, //eystri leið// und der [[wiki:transkontinentale|transkontinentale]] [[wiki:Austrwegr|Austrwegr ]] durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe [[https://en.wikipedia.org/wiki/Viking_expansion#/media/File:Viking_Expansion.svg|Karte]]. Vom Weg entlang der Küste nach Norden, dem //norðrvegr//, lieh das Land Norwegen seinen Namen. Heute bezeichnen auch alle romanischen Sprachen die Himmelsrichtungen mit den ursprünglich nordgermanischen Bezeichnungen. Ein Zusammenhang mit Farben ist nicht festzustellen, existiert jedoch im asiatischen Raum (chinesisch, tibetisch, indisch). In der nordischen Mythologie personifizieren die vier Erdzwerge Norðri, Suðri, Austri und Vestri diese Himmelsrichtungen und stützen derart angeordnet den Himmel (( Lieder-Edda: Völuspá 11; Prosa-Edda: Gylfaginning 8 und 14; Skáldskaparmál 23; Þulur III 40)). Als Himmelsrichtungen verbinden sie sich mit [[wiki:weg|Wegen]] und werden zu [[wiki:routen|Routen]], die in bestimmte Weltgegenden führen wie //vestri leið//, //eystri leið// und der [[wiki:transkontinentale|transkontinentale]] [[wiki:Austrwegr|Austrwegr ]] durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe [[https://en.wikipedia.org/wiki/Viking_expansion#/media/File:Viking_Expansion.svg|Karte]]. Vom Weg entlang der Küste nach Norden, dem //norðrvegr//, lieh das Land Norwegen seinen Namen. Heute bezeichnen auch alle romanischen Sprachen die Himmelsrichtungen mit den ursprünglich nordgermanischen Bezeichnungen. Ein Zusammenhang mit Farben ist nicht festzustellen, existiert jedoch im asiatischen Raum (chinesisch, tibetisch, indisch).
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   * ''Christoph Winter''\\ //Kompass der Nordfriesen. Sprachliche Kodierung absoluter Orientierung am Beispiel der Himmelsrichtungen und Richtungspartikeln im Nordfriesischen.//\\ Diss. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. (=Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, 194) 559 S. 39+52 Ill. Stuttgart 2023: Franz Steiner.   * ''Christoph Winter''\\ //Kompass der Nordfriesen. Sprachliche Kodierung absoluter Orientierung am Beispiel der Himmelsrichtungen und Richtungspartikeln im Nordfriesischen.//\\ Diss. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. (=Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, 194) 559 S. 39+52 Ill. Stuttgart 2023: Franz Steiner.
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 +==== Himmelsrichtungen nach den Winden ====
  
 Die seefahrenden Völker im Mediterraneum entwickelten dagegen die Windrose mit insgesamt 8 (12 oder 16) Haupt- und Nebenrichtungen, die durch den Namen typischer Winde bezeichnet wurde ((siehe [[https://de.wikipedia.org/wiki/Windrose|Windrose]] in Wikipedia)). ''Karl der Große'' (747 bis 814) führte für sein ausgedehntes Reich das lateinische und das germanische System zusammen ((//Einhardi vita Caroli Magni//, 29: »tem venos duodecim propriis appellationibus insignivit; cum prius non amplius quam vix quattuor ventorum vocabula possent inveniri.\\ Ventis vero hoc modo nomina imposuit, ut Subsolanum vocaret Ostronivint, Eurum Ostsundroni, Euroaustrum Sundostroni, Austrum Sundroni, Austroafricum Sundwestroni, Africum Westsundroni, Zefyrum Westroni, Chorum Westnordroni, Circium Nordwestroni, Septemtrionem Nordroni, Aquilonem Nordostroni, Vulturnum Ostnordroni.«)): Die seefahrenden Völker im Mediterraneum entwickelten dagegen die Windrose mit insgesamt 8 (12 oder 16) Haupt- und Nebenrichtungen, die durch den Namen typischer Winde bezeichnet wurde ((siehe [[https://de.wikipedia.org/wiki/Windrose|Windrose]] in Wikipedia)). ''Karl der Große'' (747 bis 814) führte für sein ausgedehntes Reich das lateinische und das germanische System zusammen ((//Einhardi vita Caroli Magni//, 29: »tem venos duodecim propriis appellationibus insignivit; cum prius non amplius quam vix quattuor ventorum vocabula possent inveniri.\\ Ventis vero hoc modo nomina imposuit, ut Subsolanum vocaret Ostronivint, Eurum Ostsundroni, Euroaustrum Sundostroni, Austrum Sundroni, Austroafricum Sundwestroni, Africum Westsundroni, Zefyrum Westroni, Chorum Westnordroni, Circium Nordwestroni, Septemtrionem Nordroni, Aquilonem Nordostroni, Vulturnum Ostnordroni.«)):
  
-==== Himmelsrichtungen nach den Winden ==== 
 ^ PIE ((Proto-Indo-Europäische Wurzel)) ^ ^ Heute ^Griech. ^ Latein ^ Germanisch ^ Windrose ^ Arabisch ^ Indisch ((Lokpala: Himmelsrichtung)) ^ ^ PIE ((Proto-Indo-Europäische Wurzel)) ^ ^ Heute ^Griech. ^ Latein ^ Germanisch ^ Windrose ^ Arabisch ^ Indisch ((Lokpala: Himmelsrichtung)) ^
 | *aus-\\ leuchten ^ O | Ost | Apheliótes\\ ἀφηλιώτης | Subsolanum | Ostronivint| Levante | شرق Ash\\ Sharq | Indra:\\ pūrva | | *aus-\\ leuchten ^ O | Ost | Apheliótes\\ ἀφηλιώτης | Subsolanum | Ostronivint| Levante | شرق Ash\\ Sharq | Indra:\\ pūrva |
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 ==== Orientierung & Vermessung ==== ==== Orientierung & Vermessung ====
 Die Notwendigkeit sich in der Natur orientieren zu müssen führte unter anderem Die Notwendigkeit sich in der Natur orientieren zu müssen führte unter anderem
 +  * über die Beobachtung der Natur zur Geographie
   * über das Orientieren am Stand von Sonne, Mond und Sternen zur Astronomie;   * über das Orientieren am Stand von Sonne, Mond und Sternen zur Astronomie;
   * über das Messen von Punkten, Flächen, Längen und Richtungen zur Vermessung;   * über das Messen von Punkten, Flächen, Längen und Richtungen zur Vermessung;
   * über das systematische Speichern der erfassten Informationen zur [[wiki:kartographie|Kartographie]].   * über das systematische Speichern der erfassten Informationen zur [[wiki:kartographie|Kartographie]].
-[[wiki:stab#Der Stab als Werkzeug der Informationstechnik|Meßstab und Meßseil]] als älteste technische Hilfsmittel des Vermessers ermöglichen das Bestimmen +Ausgehend von [[wiki:stab#Der Stab als Werkzeug der Informationstechnik|Meßstab und Meßseil]] als ältesten technischen Hilfsmitteln des Vermessers bestimmte man 
-  * von Himmelsrichtungen mittels //Indischem Kreis// > Kompass, +  * Himmelsrichtungen mittels //[[https://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Kreis|Indischem Kreis]]// > Kompass, 
-  * von Breitengraden mittels Schattenlänge (Gnomon) > Jakobsstab > Davis-Quadrant > Quadrant > Sextant,  +  * Breitengraden mittels Schattenlänge ([[https://de.wikipedia.org/wiki/Gnomon|Gnomon]]) > [[https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsstab|Jakobsstab]] [[ https://archive.org/details/voyagesandworks00wriggoog/page/n458|Davis-Quadrant]] [[https://de.wikipedia.org/wiki/Quadrant_(Astronomie)|Quadrant]] [[https://de.wikipedia.org/wiki/Sextant|Sextant]],  
-  * von rechten Winkeln mittels Messseil > //Ägyptisches Dreieck//, +  * rechte Winkeln mittels Messseil ((gr. stremma ' Seil' und Flächeneinheit; sanskrit Çulva 'Seil' und Linie (Çulva sutra : Vorschriften zur Seilspannung Vermessung); sumer. tim 'Seil' und Linie; ägypt. tm 'rechter Winkel':\\ ''Cantor, Moritz''\\ //Über die älteste indische Mathematik.//\\ Archiv der Mathematik und Physik. 3.8 (1905) 63-72.)), [[https://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lfknotenschnur|12-Knoten-Schnur]] > //[[https://doi.org/10.1007/978-3-322-90913-8_2|Ägyptisches Dreieck]]//, 
-  * von Entfernungen mit dem Pantometrum > [[wiki:hodometer|Hodometer]], +  * Entfernungen mit dem [[https://www.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de/history/pantometrum/funktionsweise.html|Pantometrum]] > [[wiki:hodometer|Hodometer]], 
-  * von Zeit mit der Sanduhr+  * Tiefen mit dem Lot
-  * von Tiefen mit dem Lot.+  * Zeit etwa mittels [[https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Zeitmessger%C3%A4te|Sonnenuhr oder Sanduhr]].
   * → Ausstellungsliste [[wiki:ausstellungsliste_schiff_meer#Navigation|Schiff & Meer]]   * → Ausstellungsliste [[wiki:ausstellungsliste_schiff_meer#Navigation|Schiff & Meer]]
-Die dazu nötigen Fähigkeiten machen den Landvermesser auch zum Kundschafter und zum Geographen bei der Erkundung neuer [[wiki:landschaft|Landschaften]]: Aufgaben, wie sie später die [[wiki:bematisten|Bematisten]] von ''Alexander dem Großen'' wahrnahmen. Diese waren Kundschafter und [[wiki:bote|Boten]], Vermesser und Schreibersowie hervorragende Läufer. Die Technik der Landvermessung wurde erforderlich mit Ackerbau und Sesshaftigkeit als es nötig wurde, fruchtbaren Boden zu verteilen. Im Raum des fruchtbaren Halbmonds zwischen Persischem Golf bis zum nördlichen Ägypten erfordert Ackerbau meist künstliche Bewässerung. Die Landflächen entlang der Flüsse zu verteilen erforderte Wissen und Technik und verhalf diesen damit zur Macht über andere. Fruchtbare Ackerflächen bedeuteten Nahrung und damit Leben.+Die dazu nötigen Fähigkeiten verbanden Landvermesser mit Kundschaftern und Geographen bei der Erkundung neuer [[wiki:landschaft|Landschaften]]. Die [[wiki:bematisten|Bematisten]] von ''Alexander dem Großen'' waren Kundschafter und [[wiki:bote|Boten]], Vermesser und Schreiber sowie hervorragende Läufer.\\ Die Technik der Landvermessung ([[https://de.wikipedia.org/wiki/Harpedonapten|Harpedonapten]] in Ägypten ) entstand mit Ackerbau und Sesshaftigkeit als es nötig wurde, fruchtbaren Boden zu verteilen. Vom Raum des fruchtbaren Halbmonds zwischen Persischem Golf bis zum nördlichen Ägypten erfordert Ackerbau meist künstliche Bewässerung. Die begrenzten Landflächen entlang der Flüsse zu verteilen erforderte Wissen und Technik und verhalf diesen damit zur Macht über andere. Fruchtbare Ackerflächen bedeuteten Nahrung und damit Leben.
   * Das Abmessen und Zuteilen unerschlossener Landflächen (tap-tû-ú, taptû `Neubruchland´) ((''Spar, Ira'', ''Eva von Dassow'', ''Wilfred G. Lambert''\\ //Cuneiform Texts in the Metropolitan Museum of Art: Private archive texts from the first millennium BC.//\\ Vol. 3. Metropolitan museum of art, 1988, S. 21.\\ ''Wunsch, Cornelia''\\ //Das Egibi-Archiv. I. Die Felder und Gärten.//\\ Cuneiform Monographs, 20. xxxii, 305 S. Groningen 2000: Sytx. )) war im Zweistromland bis etwa 1200 BC gleichbedeutend mit Macht und göttlichen Kräften; danach war das fruchtbare Land verteilt. Das Werkzeug des Feldmessers  - [[wiki:stab#Der Stab als Werkzeug der Informationstechnik|Stab und Seil]], kippatu und hattu - war Attribut der ältesten Stadtgötter (z.B. Bel-Marduk in Babylon) und zeigte damit die Macht des [[wiki:wissen|Wissens]].   * Das Abmessen und Zuteilen unerschlossener Landflächen (tap-tû-ú, taptû `Neubruchland´) ((''Spar, Ira'', ''Eva von Dassow'', ''Wilfred G. Lambert''\\ //Cuneiform Texts in the Metropolitan Museum of Art: Private archive texts from the first millennium BC.//\\ Vol. 3. Metropolitan museum of art, 1988, S. 21.\\ ''Wunsch, Cornelia''\\ //Das Egibi-Archiv. I. Die Felder und Gärten.//\\ Cuneiform Monographs, 20. xxxii, 305 S. Groningen 2000: Sytx. )) war im Zweistromland bis etwa 1200 BC gleichbedeutend mit Macht und göttlichen Kräften; danach war das fruchtbare Land verteilt. Das Werkzeug des Feldmessers  - [[wiki:stab#Der Stab als Werkzeug der Informationstechnik|Stab und Seil]], kippatu und hattu - war Attribut der ältesten Stadtgötter (z.B. Bel-Marduk in Babylon) und zeigte damit die Macht des [[wiki:wissen|Wissens]].
     * Möglicherweise von //taptû// abgeleitet ist der griechische Begriff τόπος [[wiki:liste_raumvorstellungen#Die Fläche: locus & topos|topos]] `Fläche´. Für einen solchen Zusammenhang sprechen abgeleitete griechische Begriffe wie //τοπάζω// `hinzielen´ und //τοπεῖον// `Tau, Seil´.     * Möglicherweise von //taptû// abgeleitet ist der griechische Begriff τόπος [[wiki:liste_raumvorstellungen#Die Fläche: locus & topos|topos]] `Fläche´. Für einen solchen Zusammenhang sprechen abgeleitete griechische Begriffe wie //τοπάζω// `hinzielen´ und //τοπεῖον// `Tau, Seil´.
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   * ''Hoskin, M.'', ''Hochsieder, P.'', ''Knösel, D.''\\ //The Orientations of the Taulas of Menorca (2): The Remaining Taulas.//\\ Journal for the History of Astronomy, 21.15 (1990) S37–S48. [[https://doi.org/10.1177/002182869002101504|DOI]]    * ''Hoskin, M.'', ''Hochsieder, P.'', ''Knösel, D.''\\ //The Orientations of the Taulas of Menorca (2): The Remaining Taulas.//\\ Journal for the History of Astronomy, 21.15 (1990) S37–S48. [[https://doi.org/10.1177/002182869002101504|DOI]] 
 +  * ''Minow, Helmut''\\ //Messwerkzeuge und Längenmasse im Alten Agypten.//\\ Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik VPK 99.4 (2001) 242–247. [[https://doi.org/10.5169/seals-235758|DOI]]
   * ''Paranina, Alina''\\ //Ancient Traditions of solar Navigation in the Mediterranean Region.//\\ S. 268–282 in: Recep Efe, Isa Cürebal (Hg.): Contemporary Studies in Sciences Cambridge. 459 S. Scholars Publishing 2020.\\ Messung von Himmelsrichtungen mittels T-Stab, Lochstab, Gnomon, T-Stelen (Göbekli Tepe),  Taula (Menorca), T-Steine (Sibirien), Thors Hammer; Die älteste Beschreibung einer Sonnenuhr mit einem T-Gerät findet sich auf einer Wand des Grabes von ''Seti'' I. (1306–1290 BC).   * ''Paranina, Alina''\\ //Ancient Traditions of solar Navigation in the Mediterranean Region.//\\ S. 268–282 in: Recep Efe, Isa Cürebal (Hg.): Contemporary Studies in Sciences Cambridge. 459 S. Scholars Publishing 2020.\\ Messung von Himmelsrichtungen mittels T-Stab, Lochstab, Gnomon, T-Stelen (Göbekli Tepe),  Taula (Menorca), T-Steine (Sibirien), Thors Hammer; Die älteste Beschreibung einer Sonnenuhr mit einem T-Gerät findet sich auf einer Wand des Grabes von ''Seti'' I. (1306–1290 BC).
   * ''Paranina, Galina N.''\\ //Northern Labyrinths. Gnomons and models of geographical Space.//\\ Procedia - Social and Behavioral Sciences, 19 (2011) 593-601. [[https://doi.org/10.1016/j.sbspro.2011.05.174.|DOI]] [[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1877042811012894|Online]]   * ''Paranina, Galina N.''\\ //Northern Labyrinths. Gnomons and models of geographical Space.//\\ Procedia - Social and Behavioral Sciences, 19 (2011) 593-601. [[https://doi.org/10.1016/j.sbspro.2011.05.174.|DOI]] [[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1877042811012894|Online]]
 +  * ''Konrad Peters''\\ //Im Lot und in der Waage. Nivelliergeräte des Altertums im Spiegel experimenteller Archäologie.// (=Förderkreis Vermessungstechnisches Museum, 20) 30 S. Ill. Dortmund 1994 [[https://d-nb.info/997990767/04 |Inhalt]] [[https://www.vermessungsgeschichte.de/fileadmin/user_upload/20_Lot-Waage.pdf|Online]] 
   * ''С.К Стафеев'', ''М.Г. Томилин'' et al.\\ //Пять Тысячелетий Оптики : Предыстория. [Pjatʹ tysjačeletij optiki: predystorija]//\\ 303 S. Sankt-Peterburg 2006: Политехника [Politechnika]. [[https://swbplus.bsz-bw.de/cgi-bin/result_katan.pl?item=bsz283917369inh.htm|Inhalt]]   * ''С.К Стафеев'', ''М.Г. Томилин'' et al.\\ //Пять Тысячелетий Оптики : Предыстория. [Pjatʹ tysjačeletij optiki: predystorija]//\\ 303 S. Sankt-Peterburg 2006: Политехника [Politechnika]. [[https://swbplus.bsz-bw.de/cgi-bin/result_katan.pl?item=bsz283917369inh.htm|Inhalt]]
  
 +  * ''Stocks, Denys A.''\\ //Experiments in Egyptian Archaeology : Stoneworking Technology in Ancient Egypt.//\\ XXX, 282 S. London 2023: Routledge.\\ Der Autor untersuchte mehr als 20 Jahre altägyptische Werkzeuge, baute sie nach, testete und bewertete sie.
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
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   * ''Beöthy, Erzsébet''\\ //Die Bezeichnungen für Himmelsrichtungen in finnisch-ugrischen [[wiki:sprachen|Sprachen]].//\\ Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1967. XXXII, 241 S. The Hague: Mouton.   * ''Beöthy, Erzsébet''\\ //Die Bezeichnungen für Himmelsrichtungen in finnisch-ugrischen [[wiki:sprachen|Sprachen]].//\\ Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1967. XXXII, 241 S. The Hague: Mouton.
 +  * ''Balthasar Bickel''\\ //Mapping operations in spatial deixis and the typology of reference frames.//\\ (=Working Paper, 31) 52 S. Max Planck Institut for Psycholinguistics, 1994. [[http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/bickel-files/papers/Bickel1994Mapping.pdf|Online]]
   * ''Cao, Yong''\\ //Zur Darstellung und Verarbeitung von [[wiki:wissen|Wissen]] über Himmelsrichtungen. Geometrische und kognitionswissenschaftliche Aspekte.//\\ Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1992. 198 S. Sankt Augustin Infix 1993   * ''Cao, Yong''\\ //Zur Darstellung und Verarbeitung von [[wiki:wissen|Wissen]] über Himmelsrichtungen. Geometrische und kognitionswissenschaftliche Aspekte.//\\ Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1992. 198 S. Sankt Augustin Infix 1993
 +  * ''D. J. Fourie''\\ //Cardinal directions in Ndonga, Kwanyama, Herero, and Nama : a cognitive linguistic analysis.//\\ 15 S. (=Linguistic Agency, 317) LAUD, Duisburg, 1992.\\ Himmelsrichtungen in diesen Bantusprachen aus Sicht der kognitiven Linguistik.
 +  * ''Gallego, Maria Kristina S.''\\ //Directional Systems in Philippine Languages.//\\ Oceanic Linguistics, 57.1 (2018) 63–100. [[https://www.jstor.org/stable/26779821|Online]]\\ Die Autorin verglich die Bezeichnungen der Himmelsrichtungen in 54 philippinischen Sprachen und vier Hauptsysteme, die sich orientierten am Pfad der Sonne, am Verhältnis zwischen See und Land, an den Windverhältnissen (Monsun) und am Verhältnis von Örtlichkeiten zueinander.
   * ''Manfred Krebernik''\\ //Zu den georgischen Bezeichnungen der Himmelsrichtungen//.\\ In: Georgic, 24 (2001) 74-76 [[https://doi.org/10.11588/propylaeumdok.00001347 |DOI]].\\ Verweist auf die besondere Bedeutung des `Südens´, etymologisch abgeleitet von `zur Seite neigen´  ebenso wie im Arabischen, also den höchsten Stand der Sonne überschritten im Sinne von Mittag > Mitte des Tages   * ''Manfred Krebernik''\\ //Zu den georgischen Bezeichnungen der Himmelsrichtungen//.\\ In: Georgic, 24 (2001) 74-76 [[https://doi.org/10.11588/propylaeumdok.00001347 |DOI]].\\ Verweist auf die besondere Bedeutung des `Südens´, etymologisch abgeleitet von `zur Seite neigen´  ebenso wie im Arabischen, also den höchsten Stand der Sonne überschritten im Sinne von Mittag > Mitte des Tages
   * ''Georg Kreis''\\ //Himmelsrichtungen//.\\ S. 219-226 in: Boer, Pim den: Europäische Erinnerungsorte 1: Mythen und Grundbegriffe des europäischen Selbstverständnisses. München 2012: Oldenbourg. [[https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/9783486704204.219/pdf|Online]]   * ''Georg Kreis''\\ //Himmelsrichtungen//.\\ S. 219-226 in: Boer, Pim den: Europäische Erinnerungsorte 1: Mythen und Grundbegriffe des europäischen Selbstverständnisses. München 2012: Oldenbourg. [[https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/9783486704204.219/pdf|Online]]
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   * ''Alexandr Podosinov''\\ //Himmelsrichtung (kultische).//\\ In: Reallexikon für Antike und Christentum. 15. Stuttgart, 1989. S. 233–286   * ''Alexandr Podosinov''\\ //Himmelsrichtung (kultische).//\\ In: Reallexikon für Antike und Christentum. 15. Stuttgart, 1989. S. 233–286
   * derselbe: //Die sakrale Orientierung nach Himmelsrichtungen im alten Griechenland.//\\ In: Acta antiqua Academiae scientiarum Hungaricae. XXXIII. Budapest, 1990–1992. S. 323–330   * derselbe: //Die sakrale Orientierung nach Himmelsrichtungen im alten Griechenland.//\\ In: Acta antiqua Academiae scientiarum Hungaricae. XXXIII. Budapest, 1990–1992. S. 323–330
-  * derselbe: //Die Orientierung der alten Karten von den ältesten Zeiten bis zum frühen Mittelalter.//\\ In: Cartographica Helvetica7. Murten, 1993. S. 33–43 +  * derselbe: //Die Orientierung der alten Karten von den ältesten Zeiten bis zum frühen Mittelalter.//\\ In: Cartographica Helvetica7. Murten, 1993. S. 33–43 
-  * ''Schimmang, Jochen''\\ //Himmelsrichtungen//\\ Merkur März 1993, 47. Jahrgang, Heft 528, pp 260-267+  * ''Schimmang, Jochen''\\ //Himmelsrichtungen//\\ Merkur März 47.528 (1993) 260-267
   * ''Wehrle, Hugo''\\ //Die deutschen Namen der Himmelsrichtungen und Winde.//\\ Diss. Freiburg i.B. 75 S. Strassburg, 1905.   * ''Wehrle, Hugo''\\ //Die deutschen Namen der Himmelsrichtungen und Winde.//\\ Diss. Freiburg i.B. 75 S. Strassburg, 1905.
  
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