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wiki:liste_steinsetzungen [2024/08/04 10:16] – [Arktis & Nordpolarmeer, Alaska & Aleuten] norbertwiki:liste_steinsetzungen [2025/02/22 15:54] (aktuell) – [Senegal & Gambia] norbert
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 ==== Sahara & Sahel ====  ==== Sahara & Sahel ==== 
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   * ''Engljaehringer, Gertrude''; ''Kraml Roland''; ''Milburn, Mark''\\ //Gedanken über einige Steinmonumente der Sahara.//\\ In: Antiquités africaines, 22 (1986) 11-28. [[https://doi.org/10.3406/antaf.1986.1122|DOI]]  [[https://www.persee.fr/doc/antaf_0066-4871_1986_num_22_1_1122|Online]]   * ''Engljaehringer, Gertrude''; ''Kraml Roland''; ''Milburn, Mark''\\ //Gedanken über einige Steinmonumente der Sahara.//\\ In: Antiquités africaines, 22 (1986) 11-28. [[https://doi.org/10.3406/antaf.1986.1122|DOI]]  [[https://www.persee.fr/doc/antaf_0066-4871_1986_num_22_1_1122|Online]]
   * ''Milburn, M.''\\ //Remarks on the Saharan heel-shaped cairn.//\\ Almogaren Bd. 7 Graz 1976, S. 155-165   * ''Milburn, M.''\\ //Remarks on the Saharan heel-shaped cairn.//\\ Almogaren Bd. 7 Graz 1976, S. 155-165
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   * **Khalwa** خلوة (pl. khalawāt), Chalwa, Chalwat in Marokko und Algerien `Leere, Einsamkeit´; )\\ Khalwa bezeichnet - insbesondere für Sufis - einen spirituellen Rückzugsort (engl. retreat) in der Einsamkeit ((ebenso Haussa //halwa//, türk. halvet, indisch //khalwat//, persisch //chalwat//)). Solche Orte entwickelten sich oft zu muslimischen Heiligtümern (»Schrein«, engl. shrine), die zum Pilgerort wurden. Daher ist  ‘Khalwa’, ‘Khaloua’ ein häufiger Ortsname. Solche Schreine bestehen oft aus einem verstreuten Ensemble religiöser Stätten, die auch Bäume und Steinsetzungen wie //Karkur// umfasst, oft weiß gekälkt (engl. whitewash), und die häufig als Wohnort von Jinns (Dschinns) gelten. Auffällig oft dienen solche Schreine einerseits als Orte der Volksfrömmigkeit (Marabutismus) der islamischen Bevölkerung, sind jedoch andererseits mit präislamischen archäologischen Stätten verbunden, siehe oben bei Ennahid/Ross 2017, z. B. S. 106.   * **Khalwa** خلوة (pl. khalawāt), Chalwa, Chalwat in Marokko und Algerien `Leere, Einsamkeit´; )\\ Khalwa bezeichnet - insbesondere für Sufis - einen spirituellen Rückzugsort (engl. retreat) in der Einsamkeit ((ebenso Haussa //halwa//, türk. halvet, indisch //khalwat//, persisch //chalwat//)). Solche Orte entwickelten sich oft zu muslimischen Heiligtümern (»Schrein«, engl. shrine), die zum Pilgerort wurden. Daher ist  ‘Khalwa’, ‘Khaloua’ ein häufiger Ortsname. Solche Schreine bestehen oft aus einem verstreuten Ensemble religiöser Stätten, die auch Bäume und Steinsetzungen wie //Karkur// umfasst, oft weiß gekälkt (engl. whitewash), und die häufig als Wohnort von Jinns (Dschinns) gelten. Auffällig oft dienen solche Schreine einerseits als Orte der Volksfrömmigkeit (Marabutismus) der islamischen Bevölkerung, sind jedoch andererseits mit präislamischen archäologischen Stätten verbunden, siehe oben bei Ennahid/Ross 2017, z. B. S. 106.
  
 +==== Senegal & Gambia ====
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 +  * Senegambische Steinkreise (Wassu)\\ Entlang des Flusses Gambia finden sich auf etwa 350 Kilometern Länge rund 1.000 Steinmonumente. Die vier Hauptgruppen von vier Gruppen, Sine Ngayène, Wanar, Wassu und Kerbatch umfassen 93 Steinkreise und zahlreiche Tumuli, Grabhügel. Datierungen ergaben Hinweise auf den Zeitraum von dem 3. Jahrhundert BC und dem [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|16. Jahrhundert]] nach Christus. Sie sind [[https://whc.unesco.org/en/list/1226|UNESCO-Weltkulturerbe]] .
 ==== Ägypten ====  ==== Ägypten ==== 
  
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 ===== Arabische Halbinsel =====  ===== Arabische Halbinsel ===== 
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   * ''Haiman Mordechai''\\ //Cairn Burials and Cairn Fields in the Negev.//\\ Bulletin of the American Schools of Oriental Research 287 (1992) 25-45. [[https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.2307/1357137|DOI]]\\ Auf 450 km² im westlichen Negev-Hochland fanden sich bei einer Geländeaufnahme hunderte von Steinhaufen an 1500 Standorten, die zwei Kategorien zugeordnet werden: (1) überwiegend Steinhaufen auf Anhöhen und (2) einer kleinen Anzahl Steinhaufen in Siedlungen. Erstere waren zu 92,5% leer. Letztere enthielten zu 83,3% menschliche Überreste, werden also als Gräber gedeutet.    * ''Haiman Mordechai''\\ //Cairn Burials and Cairn Fields in the Negev.//\\ Bulletin of the American Schools of Oriental Research 287 (1992) 25-45. [[https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.2307/1357137|DOI]]\\ Auf 450 km² im westlichen Negev-Hochland fanden sich bei einer Geländeaufnahme hunderte von Steinhaufen an 1500 Standorten, die zwei Kategorien zugeordnet werden: (1) überwiegend Steinhaufen auf Anhöhen und (2) einer kleinen Anzahl Steinhaufen in Siedlungen. Erstere waren zu 92,5% leer. Letztere enthielten zu 83,3% menschliche Überreste, werden also als Gräber gedeutet. 
  
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     * ''Carl Clemen''\\ //Der ursprüngliche Sinn des ḥaǧǧ.//\\ Der Islam 10.3-4 (1920) 161-177.     * ''Carl Clemen''\\ //Der ursprüngliche Sinn des ḥaǧǧ.//\\ Der Islam 10.3-4 (1920) 161-177.
  
 +  * A آرام **ārām** (pl. of iram, arim)\\ Stones erected in the desert for the direction of travellers; — (pl. of riʼm) White deer. (( Steingass: A comprehensive Persian-English dictionary : including the Arabic words and phrases to be met with in Persian literature. 1892))
 +    *  ''Neuenkirchen, P.''\\ //Biblical Elements in Koran 89, 6-8 and Its Exegeses: A New Interpretation of “[[https://de.wikipedia.org/wiki/Iram_(Verschollene_Stadt)|Iram of the Pillars]]”.//\\ Arabica, 60.6 (2013) 651-700. [[https://doi.org/10.1163/15700585-12341279 |DOI]] 
 ===== Europa =====  ===== Europa ===== 
   * **Cairn**\\ bis zu 30 Fuß hohe Cairns in Schottland ((S. 81 in: ''Thomas Pennant''\\ //Reise durch Schottland und die Hebridischen Inseln//\\ Band 2. Weygand, 1780)): gaelisch //carn// `Steinhaufen, steiniger Hogel´, gallisch karnon `horn´ aus PIE *ker-n- `höchster Punkt des Körpers, Horn´ ((https://www.etymonline.com/word/cairn#etymonline_v_580))   * **Cairn**\\ bis zu 30 Fuß hohe Cairns in Schottland ((S. 81 in: ''Thomas Pennant''\\ //Reise durch Schottland und die Hebridischen Inseln//\\ Band 2. Weygand, 1780)): gaelisch //carn// `Steinhaufen, steiniger Hogel´, gallisch karnon `horn´ aus PIE *ker-n- `höchster Punkt des Körpers, Horn´ ((https://www.etymonline.com/word/cairn#etymonline_v_580))
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   * **Galgal**\\ insbesondere im Bretonischen aus altfranz. gal > galet (rundlicher Kieselstein), caillou ((''von Gansauge, Hermann'': "Ueber Stein-Denkmäler und den Stein-Cultus in ältester Zeit." Bonner Jahrbücher 43 (1867) 92-106. S. 99, cf 22\\ ''E. Cartailhac'': //La France préhistorique//. Paris, Alcan, 1896, S. 174))\\ Im Französischen werden die Steinsetzungen bezeichnet als : //Menhir, Peulven, Dolmen, Tumulus, Galgal//, wobei letzteres durch Cairn verdrängt wurde.   * **Galgal**\\ insbesondere im Bretonischen aus altfranz. gal > galet (rundlicher Kieselstein), caillou ((''von Gansauge, Hermann'': "Ueber Stein-Denkmäler und den Stein-Cultus in ältester Zeit." Bonner Jahrbücher 43 (1867) 92-106. S. 99, cf 22\\ ''E. Cartailhac'': //La France préhistorique//. Paris, Alcan, 1896, S. 174))\\ Im Französischen werden die Steinsetzungen bezeichnet als : //Menhir, Peulven, Dolmen, Tumulus, Galgal//, wobei letzteres durch Cairn verdrängt wurde.
  
-  * **Harri Mutilak**\\ `Steinjungen´ (Einzahl harri mutil), Steinmänner der Basken aus harri `Stein´ < PIE khar-hi, *khar `hart, rauh´, trikuharri `obskur´ ((Falls die etymologische Deutung zutrifft, gab es im Baskischen keine Cairns, denn das Baskische ist keine indogermanische Sprache.))+  * **Harri Mutilak**\\ `Steinjungen´ (Einzahl harri mutil), Steinmänner der Basken aus arri `Stein´.
  
   * **Hérma**, Hermakes, Hermaia, ἕρμᾰ\\ `Hügel, Cairn, Fels, Last ...´ ((''William Smith''\\ //A Dictionary of Roman and Greek Antiquities with Nearly 2000 Engravings on Wood from Ancient Originals ...//\\ Appleton New York 1874.\\ https://en.wiktionary.org/wiki/%E1%BC%95%CF%81%CE%BC%CE%B1 )) im Griechischen. Hermes ((''S. Eitrem'': //Hermes//. in: Pauly's Real-Encyclopädie d. class. Altertumswiss. Neue Bearb., XV. Halbband, Sp.738-792)), der griechische [[wiki:reisegoetter|Schutzgott der Reisenden]], wurde im antiken Griechenland an Steinhaufen verehrt, ein senkrecht darin stehender Stein hieß die //Hermie// ((Curtius 1902)) und es war Brauch, beim Passieren einen Stein darauf zu werfen. Die griechischen Wegzeichen //hermai// standen oft auf Gräbern am Straßenrand, passend zur Aufgabe des [[wiki:reisegoetter|Hermes]], die Seelen in die Unterwelt zu geleiten ((Radulović 2015)). Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus wurden Herma - phallusfömige Bildsäulen mit dem Kopf eines bärtigen Mannes - systematisch als Wegzeiger aufgestellt.\\ //Etymologie//: Möglicherweise aus PIE *wérsmn̥ `Hügel, Spitze, [[wiki:liste_raumvorstellungen#Der Punkt: Ort & Topp|top´]] > *wers- `aufstehen, Spitze´ > litauisch viršus `top´, kirchenslawisch врьхъ vrĭxŭ `top, Spitze´, protogermanisch  *wartǭ > siehe unten //Varða// `Steinmann´ sowie Sanskrit वर्ष्मन् varṣman `top, Spitze, Gipfel´.   * **Hérma**, Hermakes, Hermaia, ἕρμᾰ\\ `Hügel, Cairn, Fels, Last ...´ ((''William Smith''\\ //A Dictionary of Roman and Greek Antiquities with Nearly 2000 Engravings on Wood from Ancient Originals ...//\\ Appleton New York 1874.\\ https://en.wiktionary.org/wiki/%E1%BC%95%CF%81%CE%BC%CE%B1 )) im Griechischen. Hermes ((''S. Eitrem'': //Hermes//. in: Pauly's Real-Encyclopädie d. class. Altertumswiss. Neue Bearb., XV. Halbband, Sp.738-792)), der griechische [[wiki:reisegoetter|Schutzgott der Reisenden]], wurde im antiken Griechenland an Steinhaufen verehrt, ein senkrecht darin stehender Stein hieß die //Hermie// ((Curtius 1902)) und es war Brauch, beim Passieren einen Stein darauf zu werfen. Die griechischen Wegzeichen //hermai// standen oft auf Gräbern am Straßenrand, passend zur Aufgabe des [[wiki:reisegoetter|Hermes]], die Seelen in die Unterwelt zu geleiten ((Radulović 2015)). Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus wurden Herma - phallusfömige Bildsäulen mit dem Kopf eines bärtigen Mannes - systematisch als Wegzeiger aufgestellt.\\ //Etymologie//: Möglicherweise aus PIE *wérsmn̥ `Hügel, Spitze, [[wiki:liste_raumvorstellungen#Der Punkt: Ort & Topp|top´]] > *wers- `aufstehen, Spitze´ > litauisch viršus `top´, kirchenslawisch врьхъ vrĭxŭ `top, Spitze´, protogermanisch  *wartǭ > siehe unten //Varða// `Steinmann´ sowie Sanskrit वर्ष्मन् varṣman `top, Spitze, Gipfel´.
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   * »**Horossteine**« HOPOΣ dienten im antiken Griechenland als Grenzsteine; die ältesten gefundenen Steine werden auf das frühe 6. Jahrhundert BC datiert. Derselbe Begriff HOPOΣ bezeichnete auch die Grenze. Eine mögliche etymologische Deutung führt über das ionische οὖρος zurück auf die Begriffe für Wachtturm, Wächter, wachen (( ''Engelmann, H.'', ''Merkelbach, R.''\\ //οὖρος, ὅρος// ZPE 8 (1971) 97-103.\\    * »**Horossteine**« HOPOΣ dienten im antiken Griechenland als Grenzsteine; die ältesten gefundenen Steine werden auf das frühe 6. Jahrhundert BC datiert. Derselbe Begriff HOPOΣ bezeichnete auch die Grenze. Eine mögliche etymologische Deutung führt über das ionische οὖρος zurück auf die Begriffe für Wachtturm, Wächter, wachen (( ''Engelmann, H.'', ''Merkelbach, R.''\\ //οὖρος, ὅρος// ZPE 8 (1971) 97-103.\\ 
 ''Ober, Josiah''\\ //Greek Horoi: Artifactual Texts and the Contingency of Meaning.//\\ Kapitel 9 in: Princeton, NJ 2018: Princeton University Press\\ ''Dobias-Lalou, Catherine''\\ //οροι / fines : un cas de bilinguisme?//\\ In: Des formes et des mots chez les Anciens. Besançon 2008: Institut des Sciences et Techniques de l'Antiquité. S. 63-74. [[https://www.persee.fr/doc/ista_0000-0000_2008_ant_1120_1_2825|Online]]\\ ''Casevitz, M.''\\ //Les mots de la frontière en grec//.\\ in: La frontière, Travaux Maison Orient 21 (1993) 21-22.\\ ''Gschnitzer, F.''\\ //Zur Terminologie der Grenze und des Gebietes im Griechischen//.\\ in: E. Olshausen (Hg.): 4. Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 1990 (1994) 21-33.\\ ''Van Effenterre, H. und M.''\\ //La terminologie des bornage frontaliers//.\\ in: 4. Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 1990 (1994) 111-125 )). ''Ober, Josiah''\\ //Greek Horoi: Artifactual Texts and the Contingency of Meaning.//\\ Kapitel 9 in: Princeton, NJ 2018: Princeton University Press\\ ''Dobias-Lalou, Catherine''\\ //οροι / fines : un cas de bilinguisme?//\\ In: Des formes et des mots chez les Anciens. Besançon 2008: Institut des Sciences et Techniques de l'Antiquité. S. 63-74. [[https://www.persee.fr/doc/ista_0000-0000_2008_ant_1120_1_2825|Online]]\\ ''Casevitz, M.''\\ //Les mots de la frontière en grec//.\\ in: La frontière, Travaux Maison Orient 21 (1993) 21-22.\\ ''Gschnitzer, F.''\\ //Zur Terminologie der Grenze und des Gebietes im Griechischen//.\\ in: E. Olshausen (Hg.): 4. Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 1990 (1994) 21-33.\\ ''Van Effenterre, H. und M.''\\ //La terminologie des bornage frontaliers//.\\ in: 4. Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 1990 (1994) 111-125 )).
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   * **Padrões** ('Portugiesenkreuze')   * **Padrões** ('Portugiesenkreuze')
-    * ''Jorun Poettering''\\ //Als die Säulen des Herakles umstürzten. Wissen, Wissenschaft und Herrschaft in der portugiesischen Expansion (15. und 16. Jahrhundert)//\\ Saeculum 64.2 (2014) 257-288 [[https://epub.ub.uni-muenchen.de/38847/1/Poettering%202014%20S%C3%A4ulen%20des%20Herakles.pdf|Online]]\\ Padrões hießen die Säulen, die die portugiesischen Seefahrer an den erreichten Extrempunkten ihrer Expeditionen aufstellten. Den wahrscheinlich ersten padrão aus Marmor (Notiz auf der Karte von Canerio) errichtete Diogo Cão an der Mündung des Kongo-Flusses.+    * ''Jorun Poettering''\\ //Als die Säulen des Herakles umstürzten. Wissen, Wissenschaft und Herrschaft in der portugiesischen [[wiki:expansion|Expansion]] (15. und 16. Jahrhundert)//\\ Saeculum 64.2 (2014) 257-288 [[https://epub.ub.uni-muenchen.de/38847/1/Poettering%202014%20S%C3%A4ulen%20des%20Herakles.pdf|Online]]\\ Padrões hießen die Säulen, die die portugiesischen Seefahrer an den erreichten Extrempunkten ihrer Expeditionen aufstellten. Den wahrscheinlich ersten padrão aus Marmor (Notiz auf der Karte von Canerio) errichtete Diogo Cão an der Mündung des Kongo-Flusses.
     * ''Wilhelm Kalthammer''\\ //Die Portugiesenkreuze in Afrika und Indien : eine umfassende Darstellung aller von den portugiesischen Entdeckern Diogo Cão, Bartolomeo Dias und Vasco da Gama errichteten Steinkreuze (Padrões), deren Geschichte und deren Nachbildungen.//\\ (=Beiträge zur Afrikakunde, 5) 79 S. 19 Ill. Basel 1984: Basler Afrika Bibliographien.     * ''Wilhelm Kalthammer''\\ //Die Portugiesenkreuze in Afrika und Indien : eine umfassende Darstellung aller von den portugiesischen Entdeckern Diogo Cão, Bartolomeo Dias und Vasco da Gama errichteten Steinkreuze (Padrões), deren Geschichte und deren Nachbildungen.//\\ (=Beiträge zur Afrikakunde, 5) 79 S. 19 Ill. Basel 1984: Basler Afrika Bibliographien.
       * Beilage: "Neues von den Portugiesenkreuzen in Afrika" (4 S.)       * Beilage: "Neues von den Portugiesenkreuzen in Afrika" (4 S.)
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   * ''Hunt, William J.'', Jr.\\ //Alpine Rock Cairns on Chichagof and Baranof Islands, Tongass National Forest, Alaska.//\\ Midwest Archeological Center Technical Report no. 122 (2010): National Park Service, Midwest Archeological Center, Lincoln, NE   * ''Hunt, William J.'', Jr.\\ //Alpine Rock Cairns on Chichagof and Baranof Islands, Tongass National Forest, Alaska.//\\ Midwest Archeological Center Technical Report no. 122 (2010): National Park Service, Midwest Archeological Center, Lincoln, NE
   * ''Hunt, William J.'', Jr., ''Ralph J. Hartley'', ''Bruce McCune'', ''Nijmah Ali'', ''Thomas F. Thornton''\\ //Maritime Alpine Cairns in Southeast Alaska: A Multidisciplinary Exploratory Study.//\\ 2016  [[http://digitalcommons.unl.edu/anthropologyfacpub/129?utm_source=digitalcommons.unl.edu%2Fanthropologyfacpub%2F129&utm_medium=PDF&utm_campaign=PDFCoverPages|Online]]   * ''Hunt, William J.'', Jr., ''Ralph J. Hartley'', ''Bruce McCune'', ''Nijmah Ali'', ''Thomas F. Thornton''\\ //Maritime Alpine Cairns in Southeast Alaska: A Multidisciplinary Exploratory Study.//\\ 2016  [[http://digitalcommons.unl.edu/anthropologyfacpub/129?utm_source=digitalcommons.unl.edu%2Fanthropologyfacpub%2F129&utm_medium=PDF&utm_campaign=PDFCoverPages|Online]]
-  * ''Mizin, Vyacheslav''\\ //Stone Cairns and Simulacra: Navigation, Folklore, and Tradition in the Arctic.//\\ Time and Mind 6.3 (2013 )313–330 
  
   * **Seid**, **Guriy**, **Hakur**, **Varda**, **Cairn**, **Inuksuk**\\ unter anderem auf der Kola-Halbinsel, in der Timan Tundra, am Weißen Meer   * **Seid**, **Guriy**, **Hakur**, **Varda**, **Cairn**, **Inuksuk**\\ unter anderem auf der Kola-Halbinsel, in der Timan Tundra, am Weißen Meer
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 ===== Asien =====  ===== Asien ===== 
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   * **Balbal** oder Baba, russ. Ка́менные ба́бы '[[wiki:steinmann|Steinfrau]]', ukrainisch балбал, kleinrussich Mamai мамая́ми ((Эварницкий Д. И.\\ Каменныя бабы. Исторический вестник. СПб., 1890. Т. 41. С. 191)), nicht alle sind //Kurgan-Stelen//. Auffällig ist die Reduplikation (balbal, baba, mamai, vgl. kerkur, gilgal u.ä.), die als Intensivierung wirkt und als Hinweis auf Vielzahl und Kontinuität gedeutet werden kann ((»like a reduplication bal-bal, which is not a productive device in Turkic, giving the whole word an un-Turkic look« ''Vovin, Alexander''\\ //The End of the Altaic Controversy In Memory of Gerhard Doerfer.//\\ Central Asiatic Journal 49.1 (2005) 71–132. [[https://www.jstor.org/stable/41928378|Online]].\\ Diese fast immer anthropomorphen Steinstelen finden sich in Südrussland, der Ukraine, Südsibirien, Zentralasien, in der Türkei und der Mongolei, besonders in den Gebieten Jekaterinoslaw (428), in Taganrog (54), in der Provinz Krim (44), in Charkiw (43), bei den Don-Kosaken (37), am Jenissei (12), in Poltawa (5) und Stawropol (5) ((''Piskariev, A. I.''\\ //On origin of stone balbals in Russian. Notes of the Russian Archaeological Society//, III (1851) 205-220.\\ Пискарев, А.И. О местонахождении каменных баб в Росии. Записки Русского Археологического Общества, Т. III, 205 – 220. Siehe auch [[https://ru.wikipedia.org/wiki/Каменная_баба#Исторические источники о каменных статуях|Piskarew]])).\\ Wiederholt werden die Steine im Zusammenhang mit Gräbern und Ahnen genannt, als Wächter oder Stellvertreter angesprochen. In Reihen aufgestellt werden sie rituell gedeutet, als Einzelstein können sie auch der [[wiki:orientierung|Orientierung]] gedient haben. Erstmals schriftlich erwähnt werden sie in chinesischen Quellen, der persische Dichter ''Nizami Ganjavi'' (um 1141–1209) erwähnt steinerne Frauen. In europäischen Quellen erscheinen sie zuerst bei ''Wilhelm von Rubruk'' 1253 in der Polovtsian-Steppe. Im Кни́га Большо́му чертежу́ (1627, Buch der großen Zeichnung) ((поновленная въ Языковъ Дмитрій and Yudin Collection (Library of Congress). 1838. Книга Большему Чертежу Или Древняя Карта Россійскаго Государства Izdanīe vtoroe ed. Sanktpeterburgʺ: Въ Типографіи Императорской Россійской Академіи.)) heißen sie //Demna// und dienen als Orientierungspunkte auf Hügeln und an Furten. Steinstatuen markierten die Endpunkte von Wachwegen der [[wiki:kosak|Kosaken]], dort wurden „Reiseerinnerungen“ (доездные памяти) vergraben ((''Евграф Савельев''\\ //История Дона и Донского казачества.//\\ Часть 1-я. Древность казачества. Глава VIІ-я.Казаки Азовские, Белгородские и Новгородские повольники. [[http://passion-don.org/historydon/historydon_7.html|Online]] )).     * **Balbal** oder Baba, russ. Ка́менные ба́бы '[[wiki:steinmann|Steinfrau]]', ukrainisch балбал, kleinrussich Mamai мамая́ми ((Эварницкий Д. И.\\ Каменныя бабы. Исторический вестник. СПб., 1890. Т. 41. С. 191)), nicht alle sind //Kurgan-Stelen//. Auffällig ist die Reduplikation (balbal, baba, mamai, vgl. kerkur, gilgal u.ä.), die als Intensivierung wirkt und als Hinweis auf Vielzahl und Kontinuität gedeutet werden kann ((»like a reduplication bal-bal, which is not a productive device in Turkic, giving the whole word an un-Turkic look« ''Vovin, Alexander''\\ //The End of the Altaic Controversy In Memory of Gerhard Doerfer.//\\ Central Asiatic Journal 49.1 (2005) 71–132. [[https://www.jstor.org/stable/41928378|Online]].\\ Diese fast immer anthropomorphen Steinstelen finden sich in Südrussland, der Ukraine, Südsibirien, Zentralasien, in der Türkei und der Mongolei, besonders in den Gebieten Jekaterinoslaw (428), in Taganrog (54), in der Provinz Krim (44), in Charkiw (43), bei den Don-Kosaken (37), am Jenissei (12), in Poltawa (5) und Stawropol (5) ((''Piskariev, A. I.''\\ //On origin of stone balbals in Russian. Notes of the Russian Archaeological Society//, III (1851) 205-220.\\ Пискарев, А.И. О местонахождении каменных баб в Росии. Записки Русского Археологического Общества, Т. III, 205 – 220. Siehe auch [[https://ru.wikipedia.org/wiki/Каменная_баба#Исторические источники о каменных статуях|Piskarew]])).\\ Wiederholt werden die Steine im Zusammenhang mit Gräbern und Ahnen genannt, als Wächter oder Stellvertreter angesprochen. In Reihen aufgestellt werden sie rituell gedeutet, als Einzelstein können sie auch der [[wiki:orientierung|Orientierung]] gedient haben. Erstmals schriftlich erwähnt werden sie in chinesischen Quellen, der persische Dichter ''Nizami Ganjavi'' (um 1141–1209) erwähnt steinerne Frauen. In europäischen Quellen erscheinen sie zuerst bei ''Wilhelm von Rubruk'' 1253 in der Polovtsian-Steppe. Im Кни́га Большо́му чертежу́ (1627, Buch der großen Zeichnung) ((поновленная въ Языковъ Дмитрій and Yudin Collection (Library of Congress). 1838. Книга Большему Чертежу Или Древняя Карта Россійскаго Государства Izdanīe vtoroe ed. Sanktpeterburgʺ: Въ Типографіи Императорской Россійской Академіи.)) heißen sie //Demna// und dienen als Orientierungspunkte auf Hügeln und an Furten. Steinstatuen markierten die Endpunkte von Wachwegen der [[wiki:kosak|Kosaken]], dort wurden „Reiseerinnerungen“ (доездные памяти) vergraben ((''Евграф Савельев''\\ //История Дона и Донского казачества.//\\ Часть 1-я. Древность казачества. Глава VIІ-я.Казаки Азовские, Белгородские и Новгородские повольники. [[http://passion-don.org/historydon/historydon_7.html|Online]] )).  
     * ''Bakhytzhan Kanapʹi︠a︡nov''\\ //Balbal: stone guard of the desert.//\\ 204 S. London 2015: Aitmatov Academy     * ''Bakhytzhan Kanapʹi︠a︡nov''\\ //Balbal: stone guard of the desert.//\\ 204 S. London 2015: Aitmatov Academy
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