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wiki:kochen_und_essen

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wiki:kochen_und_essen [2021/08/21 11:59] – [Kochen und Essen] norbertwiki:kochen_und_essen [2021/09/12 05:40] – [Nicht so praxisnah] norbert
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 Nutzer eines touristischen Systems - also Clubreisende ebenso wie Backpacker in ihren Hostels - sind nach dem ersten Blick in die Speisekarte gut dran, aber die wenigsten entkommen [[wiki:Montezumas Rache|Montezumas Rache]]. Über die Ursachen kann man spekulieren, doch scheint Undefinierbares aus der Garküche am Straßenrand besser bekömmlich zu sein als vertraut Erscheinendes aus dem Warmwasserbad. Nutzer eines touristischen Systems - also Clubreisende ebenso wie Backpacker in ihren Hostels - sind nach dem ersten Blick in die Speisekarte gut dran, aber die wenigsten entkommen [[wiki:Montezumas Rache|Montezumas Rache]]. Über die Ursachen kann man spekulieren, doch scheint Undefinierbares aus der Garküche am Straßenrand besser bekömmlich zu sein als vertraut Erscheinendes aus dem Warmwasserbad.
  
-Zum Problem wird das Ekelgefühl, das sich bei Unbekanntem häufig breitmacht, ausgelöst von Aussehen, Geruch und oft auch nur von der Phantasie. Nun hat man ja meist die Wahl, aber es ist das Schlechteste nicht, sich mit dem Ekelgefühl auseinanderzusetzen. Dazu lädt das [[https://disgustingfoodmuseum.berlin/|Disgusting Food Museum]] in Berlin ein und lockt mit »Ekel macht Spaß!«, überreicht als Eintrittskarte jedoch eine Kotztüte. Immerhin kann man lernen, mit diesem grenzverletzenden Gefühl umzugehen. Wie weit die Toleranz zur Nahrungsaufnahme sich dadurch erweitern lässt, steht auf einem anderen Blatt. Alle angebotenen Speisen und Getränke sind hier echt, genießbar und original zubereitet: die Mäusessenz aus Südchina, der Schnaps aus eingelegtem Robben-, Hirsch- und Hundepenis, der Schlangenschnaps Habushu aus Japan, fast heimatlich der sardische Pecorino mit lebenden Maden, darin wuseln ein paar Dutzend Maden.+Zum Problem wird das Ekelgefühl, das sich bei Unbekanntem häufig breitmacht, ausgelöst von Aussehen, Geruch und oft auch nur von der Phantasie. Nun hat man ja meist die Wahl, aber es ist das Schlechteste nicht, sich mit dem Ekelgefühl auseinanderzusetzen. Dazu lädt das [[https://disgustingfoodmuseum.berlin/|Disgusting Food Museum]] in Berlin ein und lockt mit »Ekel macht Spaß!«, überreicht als Eintrittskarte jedoch eine Kotztüte. Immerhin kann man lernen, mit diesem grenzverletzenden Gefühl umzugehen. Wie weit die Toleranz zur Nahrungsaufnahme sich dadurch erweitern lässt, steht auf einem anderen Blatt. Alle angebotenen Speisen und Getränke sind hier echt, genießbar und original zubereitet: die Mäusessenz aus Südchina, der Schnaps aus eingelegtem Robben-, Hirsch- und Hundepenis, der Schlangenschnaps Habushu aus Japan, fast heimatlich der sardische Pecorino mit lebenden Maden, die ihren Käse verteidigen.
  
 [[wiki:reisende|Reisende]], die unterwegs keine Probleme mit dem Essen haben, sind vermutlich [[wiki:reisende|Reisende]], die unterwegs keine Probleme mit dem Essen haben, sind vermutlich
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   * //Asketen// (»Hungerhaken«), bei denen auch Wasser ein Völlegefühl erzeugt.   * //Asketen// (»Hungerhaken«), bei denen auch Wasser ein Völlegefühl erzeugt.
   * //Kreativköche//, die aus wenig viel machen können.   * //Kreativköche//, die aus wenig viel machen können.
-  * Minimalisten, die von der Hand in den Mund leben und nur einen [[wiki:beutel|Beutel]] [[wiki:proviant|Proviant]] mit sich tragen.+  * //Minimalisten//, die von der Hand in den Mund leben und nur einen [[wiki:beutel|Beutel]] [[wiki:proviant|Proviant]] mit sich tragen.
 Dass der Appetit beim Essen kommt, ist unterwegs nur eingeschränkt richtig. Da entscheiden zuerst die Augen, dann die Nase und schließlich die Einstellung. Eine »Wißbegierde der Zunge« empfahl der Autor seinen Volksgenossen für kulinarische Ausflüge in sozialistische Länder bis nach Vietnam und Kuba: Dass der Appetit beim Essen kommt, ist unterwegs nur eingeschränkt richtig. Da entscheiden zuerst die Augen, dann die Nase und schließlich die Einstellung. Eine »Wißbegierde der Zunge« empfahl der Autor seinen Volksgenossen für kulinarische Ausflüge in sozialistische Länder bis nach Vietnam und Kuba:
   Hans Frosch   Hans Frosch
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 ==== Küchentechnische Bedingungen ==== ==== Küchentechnische Bedingungen ====
 Auf Selbstversorgung angewiesen sind alle [[wiki:reisende|Reisenden]] außerhalb touristischer Strukturen. Ihre Möglichkeiten ergeben sich aus der Schnittmenge von: Auf Selbstversorgung angewiesen sind alle [[wiki:reisende|Reisenden]] außerhalb touristischer Strukturen. Ihre Möglichkeiten ergeben sich aus der Schnittmenge von:
-  * verfügbaren [[wiki:lebensmittel|Lebensmitteln]] +  * verfügbaren [[wiki:lebensmittel|Lebensmitteln]], 
-  * verfügbaren [[wiki:Kochutensilien|Kochutensilien]] +  * verfügbaren [[wiki:Kochutensilien|Kochutensilien]], 
-  * verfügbaren [[wiki:kochstelle|Kochstellen]] und zusätzlicher [[wiki:ausruestung|Ausrüstung]] +  * verfügbaren [[wiki:kochstelle|Kochstellen]] und zusätzlicher [[wiki:ausruestung|Ausrüstung]], 
-  * Know-How, also Erfahrung und Rezepte+  * und last, but not least //Know-How//, also Erfahrung und Rezepte.
 Mit dem ganz kleinen Besteck müssen nicht-motorisierte Reisende klarkommen: Mit dem ganz kleinen Besteck müssen nicht-motorisierte Reisende klarkommen:
   Wolfgang Uhl   Wolfgang Uhl
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 Alle Zutaten eines Gerichts werden in einen Topf gegeben und gemeinsam in einer bestimmten Zeit gegart - bei uns heißt das Eintopf, bei anderen [[wiki:gumbo|Gumbo]]. Die Autoren haben die Zutaten nach Garzeiten und Wassermenge entwickelt, daher ist es wichtig, diese Mengen und Zeiten genau einzuhalten, damit aus den Nudeln keine Suppe wird. Dafür benötigt man nur einen Topf und die Mahlzeit ist in weniger als 30 Minuten auf dem Tisch. Die Kompositionsmethode lässt sich jedoch übertragen, der Zutatenbaukasten besteht aus: Alle Zutaten eines Gerichts werden in einen Topf gegeben und gemeinsam in einer bestimmten Zeit gegart - bei uns heißt das Eintopf, bei anderen [[wiki:gumbo|Gumbo]]. Die Autoren haben die Zutaten nach Garzeiten und Wassermenge entwickelt, daher ist es wichtig, diese Mengen und Zeiten genau einzuhalten, damit aus den Nudeln keine Suppe wird. Dafür benötigt man nur einen Topf und die Mahlzeit ist in weniger als 30 Minuten auf dem Tisch. Die Kompositionsmethode lässt sich jedoch übertragen, der Zutatenbaukasten besteht aus:
   * **Pasta**   * **Pasta**
-  * Flüssigkeit: Wasser, Wein, Brühe+  * //Flüssigkeit//: Wasser, Wein, Brühe
   * //Geschmacksträgern// wie Knoblauch, Schalotten, Zwiebeln, Tomatenmark, Selleriepüree   * //Geschmacksträgern// wie Knoblauch, Schalotten, Zwiebeln, Tomatenmark, Selleriepüree
   * //Gewürzen & Kräutern//, die eine Geschmacksrichtung unterstützen wie Curry, Dill, Rosmarin   * //Gewürzen & Kräutern//, die eine Geschmacksrichtung unterstützen wie Curry, Dill, Rosmarin
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   Pappband mit Umschlag 21,5x33 cm: 256 Seiten, durchgehend farbig illustriert.   Pappband mit Umschlag 21,5x33 cm: 256 Seiten, durchgehend farbig illustriert.
   Übersichtskarte, Glossar, Register   Übersichtskarte, Glossar, Register
-//„In einem bacchantischen Roman aus dem 16. Jahrhundert schmaust die Konkubine mit ihren Lotosfüßen in Reiswein eingelegte Entenfüße.“// (S. 61)+//„In einem bacchantischen Roman aus dem [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] schmaust die Konkubine mit ihren Lotosfüßen in Reiswein eingelegte Entenfüße.“// (S. 61)
 Mit diesem Bild vor Augen hätten mir 1986 sicher auch die Entenfüße im Zug von Kanton nach Wuhan geschmeckt. Mit diesem Bild vor Augen hätten mir 1986 sicher auch die Entenfüße im Zug von Kanton nach Wuhan geschmeckt.
 So allerdings verfüge ich über drei miteinander unvereinbare Vorstellungen der chinesischen Küche: einmal die von mir in vielen Monaten bei mehreren Reisen erlebte Küche in China (die immer nahrhaft, oft gewöhnungsbedürftig, doch selten berauschend war), zum zweiten die chinesische Küche in deutschen China-Restaurants (die ich eher vermeide) und zum dritten die idealisierte Vorstellung einer chinesischen Hochküche, die ich bislang nur selten in China und nie in Deutschland gefunden gefunden habe – außer etwa in diesem vorliegenden Buch. Die Bilder sind klasse, die Beschreibungen lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen: Ja, das will ich … jetzt … aber wo kriegt man sowas?\\  So allerdings verfüge ich über drei miteinander unvereinbare Vorstellungen der chinesischen Küche: einmal die von mir in vielen Monaten bei mehreren Reisen erlebte Küche in China (die immer nahrhaft, oft gewöhnungsbedürftig, doch selten berauschend war), zum zweiten die chinesische Küche in deutschen China-Restaurants (die ich eher vermeide) und zum dritten die idealisierte Vorstellung einer chinesischen Hochküche, die ich bislang nur selten in China und nie in Deutschland gefunden gefunden habe – außer etwa in diesem vorliegenden Buch. Die Bilder sind klasse, die Beschreibungen lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen: Ja, das will ich … jetzt … aber wo kriegt man sowas?\\ 
wiki/kochen_und_essen.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/18 13:50 von norbert

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