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Knapsack
auch Knappsack; im Englischen als deutsches Lehnwort bis heute gebräuchlich; bezeichnet einen kleinen Rucksack aus Canvas oder Leder, ein Reiseränzel.
Im Deutschen erschien der Begriff bereits 1664 als veraltet 1).
Ursprünglich im Niedersächsichen verbreitet, nach Adelung ein Behälter für trockenen Reiseproviant. Im Hochdeutschen wurde daraus Schnappsack, im Französischen Canapsa 2). In der Bedeutung als Proviantsack der Soldaten und Reisenden (bulga, pasceolus, bisacco, zehrsack) 3) findet sich Knapsack erst seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648).
Grimms Wörterbuch stellt es zu mantica, renzel, sweideler, spiersack, viatoria pera, besace und findet die ältesten Belege ab 1517 für Hausierer mit schlechtem Ruf (Knapsecke). Auch Luther
verwendet es 1530 in diesem Sinne: »als were er (gott) ein knapsack, der faule untüchtige wahr umbher trüge und uns anböte.« 4). Wandernde Krämer sollen nach 1500 von Nordosten her (Pommern?) den Knapsack als »neue bequemere einrichtung« mitgebracht haben 5).
Aus denen Schrifften Des Herrn Martini Lutheri zusammen getragen
Von Philippo Saltzmannen Fürstl. Sächs. Naumburgischen Hoffpredigern und StifftsSuperintendenten zu Zeitz
Naumburg: Müller, 1664