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Hipster

Der Begriff Hipster erscheint seit mindestens anderthalb Jahrhunderten und bezeichnet dabei unterschiedliche Gruppen, Subkulturen oder Milieus. Die New York Times zählte in ihrem Archiv mehr als 3.000 mal diesen Begriff ab 1851, stark zunehmend ab dem Jahr 2000 1).

Phasen

Philosophie

1957 veröfffentlichte Norman Mailer seinen Essay The White Negro 5), in dem er den amerikanischen Hipster als Existentialisten beschrieb: „divorce oneself from society, to exist without roots, to set out on that uncharted journey into the rebellious imperatives of the self.“ Darin entwickelt er eine Philosophie des Hip.

Alle Hipsterwellen bestehen überwiegend aus Angehörigen der weißen Mittelschicht unter 30 Jahren. Das Gegenteil des Hipster ist der squarer, der geformte Bürger, beide verglich Mailer mittels Gegensatzpaaren (Auszug):

Hipster Squarer
Instinkt Logik
emotional programmatisch
spontan ordentlich
pervers fromm
Heiliger Klerus
Körper Verstand
nihilistisch autoritär
Selbst Gesellschaft
Kind Richter
Barbaren Bohemiens
Gnade Gewalt
psychopathisch schizophren
Marihuana Alkohol

Etymologie

Hipster kann formal über den Suffix -ster interpretiert werden als „Einer, der hip ist“. So werden im Englischen auch andere Wörter gebildet, etwa Gangster als „Einer, der zu einer Gang gehört“.

Hip und das ältere Hep gehören zum Soldatenjargon und sind Kommandos des Drillsergeants beispielsweise bei Richtungswechseln 6).

Die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Bedeutungsebenen erschließen auch über die ursprüngliche Wortbedeutung von Hip, deutsch: Hüfte. Diese spielt beim Marschieren und beim Richtungswechsel eine zentrale Rolle, aber auch beim Tanzen (Elvis the pelvis) und beim Sex.

1)
Katie Rogers: The First Hipster of New York. NYT 12-08-2016
2)
Cab Calloway's Hepster's Dictionary: Language of Jive 1939
3)
Alfred Hackensberger
„I am beat“
Das Leben des Hipsters Herbert Huncke - und seine Freunde Burroughs, Ginsberg, Kerouac
187 S., Hamburg: Rotbuch-Verl. 1998
ISBN 978-3-88022-506-0, http://d-nb.info/953233898
4)
Robert Lanham
The hipster handbook
169 S., New York: Anchor; London: Turnaround, 2003
ISBN 1400032016
5)
San Francisco: City Lights Books, 1957
6)
Collins English Dictionary; Christine Ammer
Fighting words from war, rebellion, and other combative capers
266 S., New York: Paragon House 1989, ISBN: 1557780560