Seltener Humbockerland, war ein Jargonausdruck fahrender Musikanten aus der Pfalz für `Amerika´ <sup>1)</sup>. Aus der Pfalz, dem im 19. Jahrhundert ärmsten Landstrich Deutschlands, wanderten viele nach Amerika aus. Manche Auswanderergruppen schafften es nur bis Norddeutschland, daher finden sich dort mehrfach kleine Dörfer, die `Amerika´ heißen.

Hambocksland könnte die englischen Begriffe Humbug (Schwindel, Täuschung, Unsinn) und Humbocks (Predigerkanzel) verschmolzen haben ²⁾, im Sinne `schöner, aber falscher Versprechungen´. »Humbug« kam in den 1840er Jahren von Nordamerika nach Deutschland und ist als englischer Jargon schon im 18. Jahrhundert belegt. Im Deutschen »diente es zur Bezeichnung von schwindelhafter Reklame und raffinierter Übertölpelung des vertrauensseligen Publikums, worin der Spekulant und Impresario Barnum, der sogenannte king of humbug, vor allem als Meister galt« ³⁾ die Blätter f. lit. Unterh. 1847, 1335 ihren Lesern eine wunderbare Anekdote aus von einem spleenhaften Amerikaner unter der Rubrik ›Amerikanischer Humbug‹.

• Schöne Neue Welt. Auswanderung aus dem Rheinland nach Nordamerika vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Tagung 15.05.2000 – 17.05.2000 Pulheim, Bericht in: H-Soz-Kult, 07.08.2000, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-1990>.