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Die gefährlichsten Straßen der Welt

Es gibt keine Statistik, mit der die gefährlichsten * Straßen ausgewählt werden können, sondern nur subjektive Eindrücke, Geschichten am Lagerfeuer und Warnungen, die on the road kursieren. »Gefahr« kann dabei unterschiedliches bedeuten, beispielsweise:

Risiko Verkehr

Verkehrsunfälle bilden das größte Risiko auf Reisen. Technisch anspruchsvolle Routen kann man vermeiden oder sich darauf vorbereiten; Gefahren durch andere Menschen sind jedoch unberechenbar. Nach Angaben der WHO sterben täglich rund 3.400 Menschen im Straßenverkehr (jährlich 1,25 Millionen), davon sind die Hälfte Fussgänger, Radfahrer und Motorradfahrer. 90% der Verkehrstoten sterben in Ländern mit eher geringem Einkommen, obwohl in diesen Ländern nur 54% der Fahrzeuge fahren. Die meisten Verkehrstoten gibt es in den afrikanischen Ländern. 1)

Daher ist die folgende Reihenfolge und Auswahl zwar nicht beliebig, jedoch überwiegend zufällig und unvollständig. Viele dieser Straßen sind Pisten, oft führen sie durch schwieriges Gelände, darunter auch die höchstgelegenen Fernstraßen der Welt, oft bieten sie phantastische Ausblicke und erhöhen dadurch noch das Risiko zu verunglücken.

Europa

Deutschland: die B12 von Lindau über München und Passau nach Philippsreut
Auf dieser gefährlichsten Straße Deutschlands kamen zwischen Forstinning und Pocking knapp 350 Menschen in 20 Jahren ums Leben.

Europa: Die gefährlichsten Straßen
Bis 1991 galt der 1.180 km lange Autoput als gefährlichste Straße Europas, allein auf der 12 km kurzen Umfahrung von Leoben starben 62 Menschen in zehn Jahren. Heute werden drei Straßen als gefährlichste in Europa angesehen:

Europa: 2.700 Meter über den Stelvio Pass von Österreich nach Italien
48 Haarnadelkurven machen die Pass-Straße zur haarigen Angelegenheit. Top Gear nannte sie »the greatest driving road in the world«.

Asien

Zu den russischen Eisstraßen siehe Zimnik.

Asien: Guoliang Tunnel Road in China
Extrem ausgesetzt: Der fünf Meter hohe und vier Meter breite Tunnel führt 1,2 Kilometer durch massives Gestein am Rande eines Steilabbruchs im Taihang-Shan-Gebirge und verbindet das Dorf mit der Außenwelt.

Sibirien

Asien: Rund 1850 km auf der M53 (heute R255 Sibir) von Nowosibirsk nach Irkutsk
Sibirien, Teil des Transsibirien- oder Baikal Highway, äußerst schwierig beim Einsetzen der Schmeeschmelze.

Asien: 1826 km auf der R504 Kolyma in Russland
Die Straße der Knochen oder Straße des Todes führt von Nischni Bestjach bei Jakutsk östliche durch das Werchojansker Gebirge nach Magadan am Pazifik. Nach der Schneeschmelze nahezu unpassierbar, hohe Wasserstände, Flussdurchquerungen.

Karakorum & Himalaya

Asien: 1.300 km auf dem Karakorum Highway von Pakistan nach Kashgar in China
Über den Khunjerab-Pass in 4693 m Höhe, unterwegs mit Steinschlag, Erdrutsche, steile Abhänge, Lawinen, Schneewehen, Tierherden, Stürme und Lkw-Verkehr

Asien: Rund 350 km über den Salang-Highway in Afghanistan
Über den Hindukusch-Gebirge in mehr als 3.000 Metern Höhe von Kabul nach Kunduz ; gilt als »deadly avalanche zone«, gefährdet durch Erdrutsche, Lawinen, Wasser, Lkw-Verkehr, Überfälle.

Asien: 2.028 km Sichuan-Tibet Highway in China
Von Chengdu nach Lhasa durch die Provinz Kham

Asien: Knapp 300 km über den Jammu Srinagar National Highway in Indien
Durch den Himalaya, gefährdet durch Erdrutsche, Lawinen, Wasser, Lkw-Verkehr, Überfälle.

Asien: Zoji-Pass in Indien
Teil des Srinagar-Leh-Highways durch den Himalaya bis auf 3.528 m Höhe. Der Pass ist jedes Jahr etwa sechs Monate blockiert durch Schnee (2008 fielen etwa 18 m), danach durch Wasser und Erdrutsche gefährdet, danach durch Schwer-Lkw-Verkehr.

Afrika

Afrika: 1.800 km auf der Darb el Arba'in vom Sudan nach Ägypten
Wörtlich »Straße der 40 Tage«. Alte Karawanenstraße von Darfur im Sudan nach Asiut in Ägypten über die Oase El Kharga. In den Karten steht »marked by white camel bones«; wir fanden auch ein menschliches Skelett. Keine Versorgungsmöglichkeiten, keine Siedlungen, meist Sand. Erstmals befahren 1929 von Ladislaus E. Almásy (1895 bis 1951), vermutlich mit einem Steyr.

Afrika: Knapp 1.500 km von Bangui in Zentralafrika nach Kisangani im Kongo
Dieser Abschnitt des Trans-African-Highway Nr. 8 führt Dschungel und quert zahlreiche Flüsse und Wasserläufe. Er ist nur begrenzt passierbar. Tropische Regenfälle machen den Untergrund zu Morast, es gibt »Schlaglöcher«, in die ein Lkw passt und es gibt keine Ausweichmöglichkeiten. Die Versorgungsmöglichkeiten in den Dschungeldörfern sind gering, das Militär plündert Fahrzeuge an den roadblocks, der Bewaffnungsgrad der Bevölkerung ist hoch.

Afrika: 482 km auf der Nairobi-Mombasa-Road in Kenia
Auf der A109 wird die Hälfte des landesweiten Güterverkehrs abgewickelt. 2013 starben dort 3.179 Menschen durch Verkehrsunfälle. Die zweispurige Straße wird oft dreispurig genutzt; wer kleiner ist, muss runter.

Afrika: 10 km von Chitimba Richtung Livingstonia in Malawi
Von Chitimba am Lake Malawi über die S103 10 km und 1.000 Höhenmeter durch zahllose felsige Haarnadelkurven, in denen auch ein Toyota Hilux rangieren muss, und weitere 5 km nach Livingstonia.

Afrika: Van Zyls Pass in Namibia
10 bis 15 km im ersten Geländegang, bei dem jemand vorausgeht und den Fahrer einweist, Gefälle oft um 45°, Felsstufen um 50 Zentimeter, scharfkantige Felsbrocken, steile Abbrüche, Erosionsrinnen; mehrstündige Fahrt bei anhaltend hoher Konzentration, immer wieder verliert ein Rad den Bodenkontakt. Der Van Zyls Pass darf nur in einer Richtung befahren werden.

Amerika

Nordamerika: 666 km auf dem James Dalton Highway durch Alaska
Die Alaska Route 11, auch North Slope Hall Road, wurde für die Trans-Alaska Pipeline gebaut und führt von Fairbanks über Deadhorse nahe der Beaufortsee zu den Prudhoe Bay Ölfeldern. Es gibt keine Orte und über weite Strecken auch keine Versorgungsmöglichkeiten.

Nordamerika: 302 km auf der California State Route 190 in den USA
Die Straße führt durch das Death Valley, eine der trockensten Regionen der Erde und die heißeste Region Nordamerikas, knapp 90 Meter unter dem Meeresspiegel.

Südamerika: Etwa 80 km auf dem Camino de la Muerte in Bolivien
Die Yungas-Straße führt von La Paz (3.600 m) über den La-Cumbre-Pass (4.670 m) in das nordöstlich gelegene nach Corico und Caranavi: 200 Haarnadelkurven an steilen Abhängen mit Regen, Nebel, Lehm, Morast, Steinschlag, Erdrutsche und hohes Verkehrsaufkommen. Die Interamerikanische Entwicklungsbank nannte sie 1995 die „gefährlichste Straße der Welt“ mit 200 bis 300 Toten jährlich.

Südamerika: 40 km auf der Cotopaxi Volcano Road in Ecuador
Die Piste führt von der Panamericana zum höchsten aktiven Vulkan der Erde: riesige Schlaglöcher, Auswaschungen, Wasserdurchfahrten, Gefahr durch flash floods.

Südamerika: Die BR116 in Brasilien
Der meistbefahrene Autobahnabschnitt Brasiliens zwischen Curitiba und Sao Paulo gilt als »Rodovia da Morte«.

Australien

Australien: 1.850 km auf der Canning Stock Route
Wüste pur, Einsamkeit, weder Wasser noch Treibstoff


Die gefährlichsten Straßen der Welt, original World's Most Dangerous Roads, ist eine Serie von BBC Two.

siehe auch:
Liste der geografischen Superlative

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1)
Quelle: WHO »Global status report on road safety«